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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 140
Abb.: 40
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Lebensweise, wie sie heutzutage vor allem von den Industrienationen praktiziert wird, ist angesichts der Endlichkeit der fossilen Energien nicht auf Dauer möglich. Eine Energiewende wird aus diesem Grund eine der zentralen Aufgaben des 21. Jahrhunderts sein, um den heutigen Lebensstandard auch für zukünftige Generationen zu sichern. Daher gilt es die Potentiale der verschiedenen erneuerbaren Energien auszuschöpfen und so zu nutzen, dass Mensch und Natur möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Photovoltaik bietet hervorragende Möglichkeiten ökologisch und sozial konfliktfreie Energie bereit zu stellen. Durch stetige Effizienzsteigerung und Verbesserungen in der Wirtschaftlichkeit kann diese Technik deshalb einen wichtigen Teil zur künftigen Energieversorgung beitragen. Die zentrale Problemstellung ist in diesem Zusammenhang, dass die vorhandenen Dachflächen bisher kaum zur Energieerzeugung genutzt werden und das Potential der Photovoltaik somit nicht ausgeschöpft wird. Um dieses Problem zu lösen, bedarf es neuer Herangehensweisen, denn die Probleme, die es in der Welt gibt, können nicht mit den gleichen Denkweisen gelöst werden, die sie geschaffen haben (A. Einstein). Es ist eine neue Sichtweise nötig, die nicht mehr auf den zentralen Energieversorgungsstrukturen von fossilen Großkraftwerken beruht und diese als unveränderbare Gegebenheit ansieht, sondern eine, die dezentrale Versorgungsstrukturen fördert, Photovoltaik in den städtischen Raum integriert, sowie die Gesellschaft in diesen Prozess einbindet und ihr die Möglichkeit gibt, an der Energieversorgung zu mitzuwirken. Das Ziel dieser Studie ist es aufzuzeigen, wie groß das Potential der photovoltaischen Nutzung von Dachflächen in der Stadt ist, wie dieses besser genutzt werden kann und welchen Beitrag die Technik für eine zukunftsweisende Stadtplanung leisten kann, um dezentrale Versorgungsstrukturen umzusetzen. Hierzu werden Vor- und Nachteile der Photovoltaiktechnik im Vergleich zu fossilen Energieträgern und anderen erneuerbaren Energien dargelegt. Es wird beschrieben, welche Herausforderungen und Anforderungen der Klimawandel in diesem Zusammenhang an die Stadtplanung stellt, wie diese dazu beitragen kann das solarenergetische Potential der Stadt besser zu nutzen und welche Instrumente hierfür zur Verfügung stehen. Zudem wird untersucht, wie groß der Anteil der wirtschaftlich nutzbaren Dachfläche in der Stadt ist. In einer näheren Potentialanalyse verschiedener typischer urbaner Dachflächen wird analysiert, ob es städtische Quartiere gibt, die sich besonders für eine photovoltaische Nutzung eignen. Abschließend wird dargestellt welche Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten Experten für eine breitere Nutzung von Photovoltaik in der Stadt sehen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 8.2, Dachflächenverfügbarkeit: Die Expertenbefragung zur Verfügbarkeit der Dachfläche diente dem Zweck aufzuklären, ob größere Wohnungsunternehmen bereit sind, ihre Dachflächen für eine Nutzung durch Photovoltaikanlagen an Investoren freizugeben. Außerdem sollte erhoben werden, an welche Bedingungen diese Freigabe gebunden ist und wo Probleme bei der Nutzung von Dachflächen durch Photovoltaik gesehen werden. Zwei der drei Wohnungsunternehmen haben bisher noch keine Erfahrungen mit Photovoltaikanlagen gemacht. Es wurde berichtet, dass man sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, es aber aus wirtschaftlicher Sicht nicht interessant genug ist, um in diesem Bereich aktiv zu werden. Das Unternehmen, das bereits bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen aktiv geworden ist, hat unter anderem eine Photovoltaikanlage erbaut, die von den Mietern des Gebäudes, auf dem die Anlage installiert ist, betrieben wird und deren Erträge an die Mieter ausgeschüttet werden. Des Weiteren wurde in Kooperation mit den Stadtwerken auf einem Mietobjekt eine Anlage installiert, bei der eine Beteiligung der Mieter des Objektes möglich ist. Diese muss, falls eine Beteiligung gewollt ist, mindestens 1000 Euro betragen, die Obergrenze der Beteiligungsmöglichkeit liegt bei 5000 Euro. Die Verzinsung beträgt für den erwarteten Fall sechs Prozent pro Jahr, der garantierte Mindestzinssatz beträgt bei diesem Modell vier Prozent pro Jahr. Bei der Frage, ob der Einsatz von Photovoltaikanlagen für sinnvoll gehalten wird, wurden von allen Experten Einschränkungen gemacht. Größter Kritikpunkt waren die Subventionen, die in Form der Vergütungssätze für die Photovoltaik gezahlt werden müssen, um diese auf ein konkurrenzfähiges Niveau zu bringen und kostendeckend betreiben zu können. Nach Meinung eines Experten ist die Technik unattraktiv, so lange sie bezuschusst werden muss, und kann für diesen Zeitraum keine zukunftweisende Technologie sein, erst wenn dies nicht mehr der Fall ist, ist ein Einsatz sinnvoll. Ein anderer Experte hält die Technik in Zukunft für sinnvoll, nach jetzigem Stand der Dinge allerdings eher nicht. Auch der dritte Experte bemängelte die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der Technik, gab aber an, dass ein Einsatz der Technik vor dem Hintergrund steigender Energiepreise grundsätzlich richtig ist. Dennoch steht einer Freigabe der Dachflächen für Photovoltaikanlagen des jeweiligen Wohnungsunternehmens aus Sicht der Experten nichts im Wege. Alle Experten gaben an, dass eine Dachflächenfreigabe für Investitionen Dritter in Photovoltaikanlagen möglich ist. Dabei müssten jedoch die Dächer auf ihre Eignung untersucht werden und eine noch zu erwartende Lebensdauer aufweisen, die über der, der zu installierenden Anlage liegt, damit das Dach nicht überarbeitet werden muss, während die Anlage im Betrieb ist. Hier wurden auch Möglichkeiten gesehen, die Anlagen im Zuge von fälligen Dacherneuerungen mit zu installieren, wobei der Investor sich an den Dacharbeiten beteiligen könnte und dann die Nutzungsrechte der Dachfläche für die Anlagenlebensdauer erhält. Als Problem bei der Nutzung der Dachflächen durch Photovoltaik wurde von dem Unternehmen mit Photovoltaik Erfahrungen gesehen, dass noch keine Langzeiterfahrungen gemacht wurden. Des Weiteren wurden von diesem Unternehmen Probleme bei Inndachverfahren gesehen, bei dem die Photovoltaikmodule die Dachpfannen ersetzen, da die Anlagenlebensdauer mit 20 Jahren kürzer ist als z.B. die eines Ziegelpfannendaches, dessen Lebensdauer bei etwa 50 Jahren liegt und somit die Dächer öfter überarbeitet werden müssen, was zu steigenden Kosten führt. Die anderen Experten sahen kein Konfliktpotential in der Nutzung ihrer Dachflächen durch Photovoltaik. Auf die Frage nach einem Imagegewinn durch eine verstärkte Nutzung der Dachflächen des Wohnungsunternehmens durch Photovoltaik, gaben alle Experten an, dass die Nutzung Erneuerbarer Energien sich durchaus positiv auf das Image auswirken könnte. Ein Experte fügte hinzu, in der Nutzung der Dachflächen durch Solarthermie jedoch einen größeren Imagegewinn zu sehen. Auf Nachfragen konnten die Experten sich auch vorstellen, die Gebäude, die durch Photovoltaikanlagen genutzt werden zusätzlich kenntlich zu machen, um die Technik verstärkt nach außen sichtbar und den Menschen somit intensiver bewusst zu machen. Auch diese Experten wurden in der letzten Frage nach ihrer Meinung zu solarem Bauzwang befragt. Die Meinung dazu fiel etwas weniger skeptisch aus, als bei den Experten, die zur Erschließbarkeit der Potentiale gefragt wurden. Auch hier wurde zunächst betont, dass die Dämmung und die Gebäudehülle keinesfalls vernachlässigt werden dürfen. Ein Experte gab an, dass ein Zwang zu solarem Bauen durchaus Sinn macht und im Grunde ähnlich einzuordnen ist, wie die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdämmung. Durch politischen Druck würde mehr bewegt werden können als durch Freiwilligkeit. Skeptisch wurden auch hier die Investitionskosten beurteilt und angegeben, dass eine solche Vorschrift keine zu harten Auflagen erteilen sollte.

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