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Geschichte


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 43
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In dem Buch von Manuela Rausch geht es um die Funktionsweise der ersten in der Antike geschriebenen Programme in Form von zwei Automatentheatern. Zunächst werden Begrifflichkeiten erklärt. Anschließend wird der ‚Maschinenmensch‘ Heron von Alexandria vorgestellt. Dabei wird geklärt, in welcher Zeit er gelebt und wann er seine Schriften verfasst haben könnte. Auch wird über die Geschichte, Herrschaftsverhältnisse und Religion informiert. Danach werden seine schriftlichen Werke aufgelistet und deren Inhalt kurz vorgestellt. Anschließend wird die Funktionsweise des stehenden und des fahrenden Automatentheaters anhand der Szenendarstellung bzw. des gezeigten Theaterstücks beschrieben. Zum Schluss wird die Geschichte der Automaten und der Rechnertechnik erläutert. Dieses Buch endet mit einer kurzen Zusammenfassung und einem Ausblick auf weitere Forschungsfelder dieses Themenbereichs. Herons Entwicklungen und Verbesserungen anderer Erfindungen wirken bis in unsere Zeit. Teilweise werden diese Mechanismen heute noch verwendet.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1.2, Seine Lebensdaten und die ‘Heronische Frage’: Eine zuverlässige Information über die Lebensdaten von Heron gibt es nicht, sie sind nur ungenau definiert. Über diese so genannte ‘Heronische Frage’ befasste sich 1938 die moderne Naturwissenschaft. Hinweise über die etwaige Bestimmung seiner Lebenszeit: Im 1. Buch der ‘Mechanik’ befindet sich ein Hinweis auf Posidonius aus Apamea (135-51 v. Chr.). Dieser war der Lehrer Ciceros (106-43 v. Chr.). Somit kann Heron nicht früher als im 1. Jh. v. Chr. gelebt haben. Heron beschreibt im Buch ‘Mechanik’ eine kleine, einschraubige Olivenpresse. Sie ersetzte die großen alten Pressen mit ihren langen Hebeln und Steinkisten seit dem Jahre 55 n. Chr. Plinius (ca. 23-79 n. Chr.) berichtete in seiner ‘Historia naturalis’, dass innerhalb der letzten 22 Jahre Pressen mit kleinen Presshebeln und kleinerem Presshaus mit kürzerer Spindel, die auf die Mitte des Pressdeckels drücken, erfunden wurden. Da Plinius dieses Werk 77 n. Chr. dem späteren Kaiser Titus (39-81 n. Chr.) überreichte, ist anzunehmen, dass Heron die Mechanica später als 55 n. Chr. schrieb. Es wird davon ausgegangen, dass die kleinen Schraubenpressen in Herons Zeit bekannt waren. Dies wird ersichtlich, als dargestellt wurde, dass es noch viele andere Arten von Pressen gab, aber es nicht sinnvoll war, diese zu beschreiben, weil ihr Gebrauch verbreitet und allen geläufig war. Heron zeigte die gerade erwähnte Presse auf, weil sie eine neue Erfindung war. Vitruv (ca. 80/70-ca. 10 v. Chr.) erwähnt Heron in der Aufzählung der griechischen Schriftsteller, die über Maschinen schrieben, nicht. Gegenüber Vitruvs genannten Maschinen enthalten Herons Werke entscheidende Verbesserungen. Heron musste daher später gelebt haben. Heron stellte in der Dioptra eine Methode zur Vermessung der Distanzen von Orten dar, die nicht auf demselben Meridian liegen: die Entfernung von Rom nach Alexandria. Herangezogen wird hierzu die jeweilige Ortszeit des Eintritts der Mondfinsternis, die an allen Orten der Erde gleichzeitig auftritt. Die Differenz in der Tageszeit (im Sonnenstand) ergibt den Längenunterschied auf der Erdkugel. Nur eine Mondfinsternis ereignete sich unter den geforderten Bedingungen zwischen 200 v. Chr. und 300 n. Chr. Nach Angaben der heutigen Astronomie war dies am 13. März 62 n. Chr. Die Dioptra musste daher später geschrieben sein. Der Geograph Claudius Ptolemäus, der ca. um die Mitte des 2. Jh. n. Chr. Werke verfasste, wendet verfeinerte Methoden an. Daher kann angenommen werden, dass Heron zwischen 50 und 120 n. Chr. lebte. Dieses Beispiel deutet darauf hin, dass lebhafte Beziehungen zwischen Rom und Alexandria bestanden, sonst hätte man einen anderen bedeutenderen Ort wählen können, z. B. Athen, wenn Heron früher gelebt hätte. Es ist ebenso anzunehmen, dass Heron früher als Claudius Ptolomäus (87-161 n. Chr.) lebte, weil er in der ‘Dioptra’ bei der Erforschung der Mondfinsternis noch die nach der geographischen Lage und den Jahreszeiten verschiedenen Stunden (1/12 Tag) zugrunde legte. Ptolomäus hingegen rechnete stets nach Äquatorialstunden. Wie Vitruv und Plinius nimmt Heron den Erdumfang noch nach Eratosthenes (275-194 v. Chr.) zu 252.000 Stadien an, obwohl er den ersten Ansatz des Posidonius zu 240.000 oder den zweiten zu 180.000 Stadien hätte annehmen können. Ptolomäus brachte den zweiten Ansatz des Posidonius zur Geltung. Seiner Autorität würde Heron wohl gefolgt sein, wenn er mit ihm oder nach im gelebt hätte. Heron verwendet in seinen Schriften römische Bezeichnungen für Gewichte und Maße, die ins Griechische übersetzt wurden. Auch bei technischen Ausdrücken erwähnt er die dem Griechischen entsprechenden lateinischen Bezeichnungen. Die Sprache Herons lässt sich eindeutig der Zeit nach Diodoros von Sizilien zuordnen, dessen Geschichtswerk nach 54 v. Chr. verfasst wurde. Aus diesen Gründen ist anzunehmen, dass Heron etwa in der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. lebte. 2.1.3, Geschichte, Herrschaftsverhältnisse und Religion: Kleopatra VII., die letzte Königin Ägyptens aus dem Hause der Ptolomäer, versucht, ein neues Großreich zu erschaffen, indem sie sich 47 v. Chr. mit dem römischen Feldherrn Julius Caesar verbündet. Nach der Ermordung Caesars lebt sie 41 v. Chr. mit dessen Nachfolger Marcus Antonius zusammen. Daraufhin wird dieser von den Gegnern in Rom zum Feind erklärt. 31 v. Chr. besiegen die Römer in der Schlacht bei Actium die Ägypter und Marcus Antonius. Kleopatra und Marcus Antonius nehmen sich das Leben, und Ägypten wird römische Provinz. Ägypten dient als Kornkammer Roms. Die altägyptische Religion wird von der zunehmenden Verbreitung des Christentums verdrängt, Ägypten wird zum ersten christianisierten Land mit zahlreichen Einsiedeleien und Klöstern. Das Mönchtum entsteht, Tempel werden geschlossen, und im östlichen Teil des Landes hält der Islam Einzug. Wenn Heron in der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. lebte, war dies zu einer Zeit, als Ägypten unter römischer Herrschaft stand. In dieser Zeit waren die römischen Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.), Nero (54-68 n. Chr.), Galba, Otho und Vitellius (68/69 n. Chr.), Vespasian (69-79 n. Chr.), Titus (79-81 n. Chr.), Domitian (81-96 n. Chr.), Nerva (96-98 n. Chr.) und Trajan (98-117 n. Chr.) an der Macht.

Über den Autor

Manuela Rausch wurde 1976 in Halle (Saale) geboren. Ihr Abendstudium an der VWA Frankfurt am Main schloss die Autorin im Jahre 2007 mit dem Wirtschaftsdiplom ‚Informatik-Betriebswirtin (VWA)‘ erfolgreich ab. Ihre Vorliebe auch für geschichtliche Themen motivierte sie, eine Brücke zwischen Geschichte und Informatik zu schlagen und sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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