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Management


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Was macht eine Entscheidung zu einer strategischen Entscheidung? Was kennzeichnet eine gute Strategie? Wie entwickeln erfolgreiche Unternehmen ihre Business-Strategie? Wie haben sich erfolgreiche Unternehmen überhaupt strategisch aufgestellt? Die zunehmende Beschäftigung mit solchen Fragen zeigt, wie eng das Management und die Struktur einer Organisation mit der Art und Weise ihrer Strategiebildung verbunden sind. Mintzberg und Bleicher nähern sich diesem Themenkomplex von zwei verschiedenen Seiten. Während Mintzberg in seinem Buch Strategy Safari die Aspekte der Strategiebildung beleuchtet, beschreibt Bleicher in seinem Werk Das Konzept Integriertes Management das Zusammenwirken der Managementkomponenten eines Unternehmens und die Paradigmen, welche einer erfolgreichen Unternehmensführung zugrunde liegen. Das vorliegende Buch betrachtet die Strategie-Denkschulen nach Mintzberg und das St. Gallener Management-Konzept Bleichers. Es nähert sich schließlich der Schnittstelle dieser Ansätze und stellt dabei die Frage in den Fokus, nach welchem Prinzip die Strategiebildung im St. Gallener Management-Konzept erfolgt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel III, Das St. Gallener Managementkonzept: Im Folgenden wird das St. Gallener Managementkonzept beschrieben und mit Hilfe des gleichen grafischen Darstellungssystems – des Netzdiagramms mit der bereits bekannten Achseinteilung – dargestellt werden. Kurt Bleicher stellt das St. Gallener Managementkonzept in seinem Buch 'Das Konzept Integriertes Management – Visionen – Missionen – Programme', welches im Jahr 2011 bereits in der 8., überarbeiteten und erweiterten Auflage erschien, vor. Diesem Ansatz ist eine ganzheitliche Sichtweise, bei der alle wesentlichen Einflüsse auf das Wirken einer Unternehmung integriert beziehungsweise berücksichtigt werden sollen, inhärent. Bleicher beschreibt die Dimensionen des Integrierten Managements wie folgt: A. Die Dimensionen des Integrierten Managements: Das St. Gallener Managementkonzept baut auf den Systemansatz von Hans Ulrich und seinen Schülern aus St. Gallen auf. Es soll einen Bezugsrahmen bieten, der den einen Paradigmenwechsel hin zu einem neuen Führungsverständnis ermöglicht. Das neue Führungsverständnis ist Bleicher zufolge notwendig, um sich in geeigneter Weise mit der gestiegenen Komplexität und Dynamik auseinanderzusetzen. Die Kernelemente des Konzeptes finden sich in der Ganzheitlichkeit der Betrachtung bei der Integration viel-fältiger Einflüsse in ein Beziehungsnetzwerk. So soll ein Denkmuster für den Umgang mit Systemen bereitgestellt werden. Es soll der Führungskraft helfen, einen Zugang zu einer veränderten Managementphilosophie zu finden. So können dann auch die Gestaltungsprobleme, welche bei der Umsetzung der Philosophie entstehen, gemeistert werden. Es werden dabei drei Dimensionen unterschieden: eine normative, eine strategische und eine operative. Diese Dimensionen beziehen sich auf verschiedene Problemfelder, welche logisch voneinander abgrenzbar sind und durch das Management bearbeitet werden müssen. Die Unterscheidung der Dimensionen stellt laut Bleicher jedoch keine Grundlage für eine Arbeitsteilung oder Zuständigkeitsregelungen zwischen einzelnen Managementkategorien dar. Tatsächlich verbirgt sich hinter der integrierten Managementbetrachtung eine Durchdringung der Dimensionen. 1. Der Fokus des Managementkonzepts: Das Managementkonzept zielt Bleicher zufolge auf ein Sinnvolles und Ganzheitliches ab. Deshalb stellt es zugleich einen Hinweis auf wesentliche Probleme und ihre Inter-dependenzen in der Führungspraxis dar. Bleicher meint außerdem, dass potenzielle Inkonsistenzen möglicherweise die erfolgreiche Umsetzung unternehmungspolitischer und strategischer Vorhaben gefährden. Zur Erkennung dieser potenziellen Inkonsistenzen schlägt er die Nutzung zirkularer Schlüsse vor. Die Methode der zirkularen Schlüsse bietet sich besonders zur Selbstreflexion und Dialogmoderation an. Bei der Nutzung im Rahmen einer Dialogmoderation bringen die Beteiligten ihre eigenen Wertungen von Zielvorstellungen, der Ist-Situation und den Rahmenbedingungen ein. So entsteht ein Anstoß zu einem strukturierten Dialog über grundlegende Managementfragen. Das St. Gallener Managementkonzept verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele. Zum einen geht es darum, eine dimensionale Ordnung von Entscheidungsproblemen des Managements vorzunehmen. Zum anderen versucht es eine Reihe an Entscheidungs- und Vorgehenshilfen zu bieten. So stellt es einen problembezogenen Ordnungsrahmen und diverse Vorgehensmuster zur integrativen Konzipierung von Lösungsrichtungen bereit. Die Vorgehensmuster beinhalten Aspekte kontextualer und situativer Bedingtheiten der Unternehmungsentwicklung. Sie wirken gleichermaßen als Konzeptionshilfen für eine Eigenreflexion über den Dialog und die Positionierung von Lagen und Aussichten. Eine ganzheitliche Betrachtung fokussiert Interdependenzen. Kontextspezifische Aus-prägungen können Bleicher zufolge jedoch nur aus dem Erfahrungsschatz der Beteiligten hervorgehen. Bleicher stellt an dieser Stelle den Bezug zu der bisherigen Entwicklung des St. Gallener Managementmodells her, indem er es als Leerstellengerüst für Sinnvolles und Ganzheitliches bezeichnet. Im Folgenden sollen die Zielvorstellungen des Konzeptes genauer beleuchtet werden. Die Grundlage für eine Metaintegration bildet die Managementphilosophie. Bleicher meint, die Integration der Dimensionen benötige eine paradigmatisch geprägte Leitidee. Sie diene der Orientierung für normative, strategische und operative Ebenen. Außerdem bestimme sie die Wahl von Aktivitäten, Strukturen und Verhalten. Wesentliche Betrachtungsgegenstände der Managementphilosophie sind die grundsätzlichen Fragen der Managementrolle im sozialen Kooperationszusammenhang. Dabei finden das zugrundeliegende Menschenbild und die jeweilig verfolgten Wertestrukturen Berücksichtigung. Das beinhaltet unter anderem die Fragen der Sinnfindung für wesentliche Bezugsgruppen im Umgang mit der Unternehmung. Innerhalb der Unternehmungsphilosophie leiten sich daraus die Vorstellungen über die zukünftigen Positionen der Unternehmung in der Wirtschaft und Gesellschaft ab. Solche Positionierungen orientieren sich an der Bereitstellung eines Nutzens für wesentliche Bezugsgruppen durch das Unternehmen. Die Vorstellungen über solche Positionierungen schlagen sich in Visionen nieder. 2. Die Rolle der Managementdimensionen: Während das normative und das strategische Management gestalterische Aufgaben haben, lenkt das operative Management die Unternehmungsentwicklung. Normatives und strategisches Management zielen also eher auf die Rahmengestaltung ab. Der operative Vollzug hingegen fokussiert das situative Führungsgeschehen. Das St. Gallener Managementkonzept rückt die normative und strategische Dimension in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das operative Management stellt lediglich den konzeptbegleitenden Vollzug dar. Es geht also primär um die Betrachtung der Beziehungen der normativen und strategischen Dimension einerseits und der operativen Dimension andererseits. Vollzugsdimensionen selbst werden dabei nicht beleuchtet. Bleicher weist an dieser Stelle darauf hin, dass die einzelnen Dimensionen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können, da zwischen den Dimensionen viele Vor- und Rückkopplungsprozesse existieren. Das normative Management: Im normativen Management werden die generellen Ziele der Unternehmung fokussiert. Es geht also um Prinzipien, Normen und Spielregeln, welche die Lebens- und die Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens ermöglichen sollen. Bleicher sieht die Gewähr-leistung der Lebensfähigkeit einer Unternehmung in der Gewährleistung ihrer Identität. Diese wird überlagert durch das Streben, eine Voraussetzung für die Fähigkeit der Unternehmungsentwicklung zu schaffen. Darin kann ein Prozess erkannt werden. In diesem Prozess geht es um die Erhöhung der eigenen Fähigkeit und des eigenen Wunsches, eigene und fremde Ansprüche zu erfüllen. Das setzt Bleicher zufolge die Möglichkeit zur Selbsttransformation voraus. Er meint, Systeme, welche die Fähigkeit besäßen, sich selbst zu transformieren, könnten sich an eine wesentlich größere Zahl von Umweltveränderungen anpassen. Sie könnten zudem auf die Umweltveränderungen aktiv Einfluss nehmen. Letztendlich hätten sie so die Möglichkeit, mehr eigene Werte zu verwirklichen. Eine Entwicklungsfähigkeit bezieht sich auf eine qualifizierte Veränderung zu einem positiven, sinnvollen Wandel. Den Ausgangspunkt hierbei bildet eine unternehmerische Vision. So werden das unternehmenspolitsche Handeln und Verhalten zum zentralen Inhalt des normativen Managements. Dabei wird die Unternehmenspolitik von der Unternehmensverfassung und der Unternehmenskultur getragen. Die Legitimität der Unternehmenshandlungen stellt dabei den Maßstab für das normative Management dar. Das gesamte normative Management ist hierbei ausgerichtet auf eine Nutzenstiftung für die jeweiligen Bezugsgruppen. Es legt zweckorientierte Ziele im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld des Unternehmens fest. Außerdem vermittelt es den Mitgliedern des sozialen Systems den Sinn und die Identität des Unternehmens im Inneren und im Äußeren. Das normative Management besitzt somit eine konstitutive Rolle und wirkt begründend für alle Unternehmenshandlungen. Hier wird die Vorgabe einer Mission für die Unternehmungsentwicklung konkretisiert.

Über den Autor

Henryk Orantek ist studierter Wirtschaftsingenieur und unterrichtet Unternehmensführung an der Berliner Beuth Hochschule für Technik. Sein beruflicher Hintergrund als Account Manager gibt ihm die Möglichkeit, hier Praxisbezüge herzustellen. Die Themengebiete Strategie und Führung standen für ihn schon während seiner Zeit als Bundeswehroffizier im Fokus.

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