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Management


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

‘Outsourcing hat noch eine große Zukunft vor sich. Die Unternehmen werden es künftig für immer mehr Unternehmensprozesse nutzen. Durch Outsourcing in den unterschiedlichsten Formen wandelt sich der monolithische Block Unternehmen schrittweise zu einem Netzwerk spezialisierter Einheiten.’ (Christian Mertin, Partner bei Ernst & Young). Nicht erst seit der Wirtschaftskrise versuchen Unternehmen ihre IT-Infrastruktur wirtschaftlicher zu gestalten. Ein neues Konzept, von vielen als Paradigma und Neudefinition der IT-Landschaft gelobt, soll diese Kosteneinsparungen bringen: das Cloud Computing. Software, Hardware und IT-Infrastruktur konnten bislang nur als physische Produkte vermarktet und genutzt werden. Cloud Computing ermöglicht es, diese Produkte temporär, auf Zuruf und endanwendergeräteunabhängig zu nutzen und nur für die genutzten Ressourcen zu bezahlen. Eine Herausforderung für Unternehmen ist zu entscheiden, welche Anwendungen bzw. Dienste zukünftig ‘aus der Wolke’ bezogen werden sollen. Dadurch erlangt das IT-Outsourcing eine ganz neue Dimension. Vor dem Hintergrund der steigenden Popularität des Begriffes Cloud Computing soll die vorliegende Arbeit einen Überblick über das Thema liefern und herausstellen, unter welchen Aspekten ein Outsourcing in die Wolke für eine Schulungsumgebung technisch möglich und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Die Motivation zu dieser Arbeit liegt in der Frage, ob durch das Outsourcing einer Schulungsumgebung mit 35 Personal Computern in die Cloud ein (Kosten-)Vorteil gegenüber dem jetzigen IST-Zustand erlangt werden kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, IT-Outsourcing: 2.1, Ursprünge: In dem 1776 erschienenen Werk ‘An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations‘ legte der schottische Ökonom Adam Smith den theoretischen Grundstein des Outsourcings. Es entstand als Gegenbewegung zu dem vom Jean-Baptiste Colbert am Hofe des Königs Ludwig XIV eingeführten ‘Merkantilismus’. Die Ursprünge des IT-Outsourcings lassen sich auf ein im Jahre 1963 nicht sehr beachtetes Abkommen zwischen dem Unternehmen ‘Electronic Data System’ (EDS) und dem Unternehmen ‘Ross Perot’ über einen Datenverarbeitungsservice zurückführen. In den 1960er Jahren wurde das IT-Outsourcing nur technologiebasiert betrachtet, die Kosten waren immens hoch. Mitte der 1980er Jahre erhöhte sich die Akzeptanz des Konzeptes und es wurden Verträge zwischen EDS und Continental Airlines, First City Bank und Enron geschlossen. Der bahnbrechendste IT-Outsourcing-Vertrag wurde 1989 zwischen Kodak und IBM vereinbart. Das Besondere daran waren sowohl der Umfang (etwa 500 Millionen US$) als auch die dahinterstehende Strategie: Zum ersten Mal lagerte ein bedeutendes Unternehmen einen ganzen Unternehmensbereich aus. Damit wurden künftige Investitionen reduziert und die laufenden IT-Kosten um fast 20% gesenkt. In den 1980er und 1990er Jahren rückten betriebswirtschaftliche Überlegungen wie z. B. Kosten-Nutzen-Analysen, Vertragsmodelle und betriebswirtschaftliche Konzepte des IT-Outsourcings in den Blickpunkt der Verhandlungen. Kurze Zeit später etablierte sich dieses Managementkonzept auch in Europa und steht seitdem in der Diskussion. Die Gegenbewegung zum Outsourcing wird als ‘Backsourcing’ bezeichnet, welches die Rückführung von IT-Anlagen in die Unternehmung bezweckt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde der Schwerpunkt wieder auf das Auslagern von Anwendungen bzw. branchenspezifischen Aspekten gelegt. In diesem Zusammenhang ist das Application Service Providing (ASP) entstanden. Unter ASP wird das Organisieren und Hosten von Softwareanwendungen durch zentral lokalisierte Services in einem Gebühren- oder Mietabkommen verstanden, ggf. können in diesen Umgebungen auch eigene Applications entwickelt werden. Nach einer Studie von Ernst & Young haben 70% aller Unternehmen mindestens eine Funktion ausgelagert, jedes fünfte Unternehmen plant weitere Outsourcing-Schritte. 2.2, Begriff des IT-Outsourcings: Der Begriff ‘Outsourcing’ setzt sich aus den drei Wörtern ‘outside’, ‘resource’ und ‘using’ zusammen und kann übersetzt werden mit ‘die Benutzung externer Quellen’. In der Literatur gibt es mehrere Definitionen. Im Allgemeinen wird der Begriff Outsourcing verwendet, um die externe, meist dauerhafte Vergabe von Dienstleistungen an Dritte zu beschreiben. Gründe für das IT-Outsourcing liegen vorwiegend in der Geschäftsstrategie. Ein weiterer Grund könnte in der Diskussion darüber liegen, welchen Wertbeitrag die IT leistet. Die von der IT verursachten Kosten werden häufig bei den Gemeinkosten angesiedelt, die das Management bemüht ist zu reduzieren. Bei der Konzentration auf das Kerngeschäft wird die IT übersehen, da die Unternehmensleitung diese nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens zählt. Nur wenn das mit einem Prozess verbundene Know-How nicht wesentlich für die eigene Wettbewerbsfähigkeit oder das eigene Kerngeschäft ist, sieht Kimm die Möglichkeit des Outsourcens, natürlich nur, wenn der Prozess intern nicht kostengünstiger und qualitativ besser erbracht werden kann. ‘Üblicherweise wird ein Prozess dann als outsourcing-geeignet angesehen, wenn es sich um so genannte ‚non-core functions‘ handelt.’ Zusammenfassend kann das IT-Outsourcing als eine ‘Make-or-Buy-Entscheidung’ im Rahmen der IT gesehen werden. Auch der Begriff des strategischen Outsourcings ist in der Literatur nicht einheitlich gefasst. Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Betrachtung gilt ein Verhalten als strategisch, wenn - es sich um eine Entscheidung zu den langfristigen Unternehmenszielen handelt, - die generelle Unternehmenspolitik dadurch zielgerichtet fortgeführt werden kann, - es durchdacht und nicht überhastet getroffen wurde, - auf einen langfristigen und überlegten Ressourceneinsatz hingearbeitet wird, - dadurch ein langfristiger Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann oder - auf besondere Aktionen der Konkurrenten reagiert wird. Es darf also davon ausgegangen werden, dass strategisches Outsourcing mit strategischem Verhalten in Verbindung steht. Ebenfalls kann eine Vorgehensweise als strategisch bezeichnet werden, wenn alte Strukturen durchbrochen und neue aufgebaut werden, wie dies beim Process-Reengeneering als Instrument des Prozessmanagements erfolgt. Der im Rahmen dieser Arbeit verwendete Begriff des strategischen Outsourcings bezieht sich auf die Entscheidungen hinsichtlich einer IT-Infrastruktur des oberen Managements, d. h. mit strategischem Charakter für die Unternehmung. Die strategische Planung des IT-Outsourcings dient der langfristig-orientierten Programm- und Potenzialplanung eines Unternehmens. Dabei wird das Ziel einer optimalen Abstimmung des Unternehmens und seiner Geschäftsaktivitäten auf die IT-Struktur verfolgt, um eine dauerhafte und erfolgreiche Unternehmensentwicklung sicherzustellen. Im Rahmen des strategischen Planungsprozesses erfolgt hierbei eine Analyse der internen und externen Unternehmenssituation, die Prognose zukünftiger Auswirkungen und die Bewertung bzw. Entscheidung über mögliche strategische Handlungsoptionen. Laut Wild soll durch strategische Überlegungen eine Minderung des Risikos von Fehlentscheidungen entstehen und die Schaffung zukünftiger Handlungsspielräume zur Vermeidung von Sach- und Zeitzwängen führen. Durch die Reduktion von Komplexität soll eine Stabilisierung von Verhaltensweisen und –erwartungen geschaffen werden. Durch die Integration von Einzelentscheidungen sollen die vorhandenen Handlungsinterdependenzen in einem umfassenden Gesamtplan Berücksichtigung finden. Diese Arbeit vertritt den gleichen Ansatz wie Hollekamp : ‘Das Ziel des strategischen Outsourcings ist die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Die Unternehmensführung orientiert sich dabei an der Strategie der Geschäftsprozesse, die von der Gesamtunternehmensstrategie abhängt. Sie entscheidet über die Fremdvergabe von Leistungen und leitet, basierend auf den Erkenntnissen der Strategieplanung, ein Konzept für die strukturelle Organisation ab. Der Erfolg des Strategischen Outsourcing misst sich daran, in welchem Grad es zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs beiträgt.’ Neue Methoden zur Analyse der Kosten einer IT-Infrastruktur sollen das Management bei den strategischen Entscheidungen (z. B. Private oder Public Cloud) adäquat unterstützen. Aufgrund ihrer Tragweite kommt den Kostenerfassungs- und Analysetools in dieser Arbeit eine besondere Bedeutung zu. 2.3, Betriebswirtschaftlicher Fokus des IT-Outsourcings: Bei einem betriebswirtschaftlichen Fokus wird als oberstes Formalziel die Gewinnmaximierung verfolgt. Somit dominiert der betriebswirtschaftliche Fokus (im Gegensatz zum volkswirtschaftlichen Fokus, der sich mit der Theorie von Makro- und Mikroökonomie beschäftigt), weil sich Unternehmen, die ihre IT auslagern wollen, mit Kosten- und Nutzen-Kalkülen beschäftigen und ihre Entscheidungen auf deren Wirtschaftlichkeit hin überprüfen. Insbesondere werden die Teile der fixen Kosten der IKT-Anwendungen mit Benutzung des Cloud Computings variabel, wodurch auch Betrieben mit vergleichsweise geringer Finanzkraft, Start-Ups oder einzelnen Abteilungen, die auf Ihr Budget achten müssen, eine intensivere Nutzung dieser Systeme ermöglicht wird. Einspareffekte lassen sich bei Dienstleistungen erzielen, die die Merkmale - hohe Standardisierbarkeit, - großes Volumen (economies of scale) und, - spezielle Kenntnisse (z. B. Know-How Vorteile) erfüllen. Ein Anwender ist nicht mehr an ‘seinen’ PC oder Arbeitsplatz gebunden. Dies ermöglicht das Arbeiten von überall und bietet die Möglichkeit der globalen Zusammenarbeit. D. h. mehrere Anwender könnten aus unterschiedlichen Standorten gleichzeitig an demselben Problem (oder Daten) arbeiten, was zum einen die Effizienz der Zusammenarbeit erhöht, zum anderen aber auch die Möglichkeit bietet, spezielles Wissen (z. B. bei der Entwicklung) zu bündeln. Bei konsequenter Umsetzung wird sogar die Datensicherheit erhöht, da die Daten nicht mehr lokal gespeichert werden und bei einem Schaden der Hardware verlorengehen können. Die hieraus erwachsen speziellen Merkmale eines Unternehmens können der nachfolgenden Aufzählung entnommen werden: - Das Datenvolumen und die benötigte Bandbreite verdoppeln sich ca. alle 18 Monate. - Die Zahl der Geräte, die über das Netzwerk auf die Daten zugreifen, verdoppelt sich ca. alle zweieinhalb Jahre. - Die Kosten für die Energieversorgung und die Kühlung sind in den vergangenen fünf Jahren um das Zwei- bis Achtfache gestiegen. - Die Gesamtmanagementkosten für die existierenden heterogenen Systemlandschaften sind in den vergangenen fünf Jahren um das ca. vierfache angestiegen. - Lediglich 3 % der Energieeinheiten der IT werden wirklich für Rechenleistungen genutzt. Mehr als die Hälfte wird für die Kühlung der Server eingesetzt. Diesen Herausforderungen muss sich die IT bei gleichbleibenden, wenn nicht schrumpfenden Budgets mit kostengünstigen und intelligenten, meist hochinnovativen Ansätzen stellen. Oft gibt es Unternehmensrichtlinien oder Gesetze, die bspw. die Speicherung von personenbezogenen Daten und urheberrechtlich geschütztem Material außerhalb der Landesgrenzen untersagen. Die Reichweite juristischer Probleme ist noch unklar, vor allem wenn der Anbieter der Cloud-Lösung seinen Firmensitz im Ausland hat. Trotz der juristischen Unsicherheiten bietet sich das Cloud Computing aus o. g. Gründen weiterhin als Technologie an.

Über den Autor

Daniel C. Koch, geboren 1976 in Eschweiler bei Aachen. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre beendete er 2011 an der Privaten Hochschule Göttingen mit dem Diplom-Betriebswirt (FH). Bereits vor dem Studium sammelte der Autor als Inhaber eines eigenen IT-Dienstleistungsunternehmen Erfahrungen als Dozent. Nach erfolgreichem Studium wird er gerne als IT-Dozent auch für die Private Hochschule Göttingen oder als Dozent für Wirtschaftswissenschaften gebucht. Momentan macht der Autor seinen Master of Arts in Taxation.

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