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  • Lesestrategien an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen: Das Trainingsprogramm „Wir werden Lesedetektive“ von Katja Rühl und Elmar Souvignier

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 20
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In dieser Untersuchung wird die Fragestellung geklärt, wie wirksam die Lesestrategien durch das Unterrichtsprogramm bei der Stichprobe im Vergleich zur Kontrollgruppe gefördert werden. Dabei wurde das Trainingsprogramm Wir werden Lesedetektive von K. Rühl und E. Souvignier mit der Experimentalgruppe aus der 6. Klasse an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen durchgeführt. Vor und nach der Durchführung des Programms wurde mit der gesamten Klasse der Leseverständnistest ELFE 1-6 absolviert. Dabei diente der Rest der Klasse als Kontrollgruppe. Mit der Experimentalgruppe wurde vor dem Trainingsprogramm eine Kurzform des Grundintelligenztests CFT 2 Skala 2 durchgeführt. Bei den Ergebnissen der Untersuchung wird sichtbar, dass das Unterrichtsprogramm bei der Experimentalgruppe insgesamt beim Leseverständnis effektiv war. Vor allem zeigte sich bei den Ergebnissen, dass die Schüler_innen aus der Experimentalgruppe sich in den Bereichen Wortverstehen und Satzverstehen verbessert haben. Im Bereich Textverstehen haben sich beide Gruppen gleichmäßig gesteigert.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4. Das Trainingsprogramm Wir werden Lesedetektive : Das Trainingsprogramm Wir werden Lesedetektive ist ein Unterrichts- und Förderprogramm für Schulklassen. Das Programm wurde von K. Rühl und E. Souvignier auf der Grundlage des Basisprogramms Wir werden Textdetektive entwickelt. 4.1 Ziele und Aufbau des Trainingsprogramms: Ziel der Entwickler des Unterrichtsprogramms ist es, den Schüler/innen ein strategieorientiertes Programm anzubieten, das an ihre Leistungsniveaus angepasst wurde. Außerdem soll das Programm eine Unterstützung beim systematischen, planvollen Herangehen an Texte bieten. Ziel des Unterrichtprogramms Wir werden Lesedetektive ist das Vermitteln und Fördern des selbstregulierten Lernens. Das selbstregulierte Lernen ist eine Voraussetzung für den schulischen und außerschulischen Wissenserwerb. Um Lern und Leseprozesse eigenständig regulieren zu können, müssen kognitive Strategien beherrscht werden. Im Unterricht wird eine Reihe von Lesestrategien vermittelt und deren Einsatz geübt. Am Ende des Programms sollen die Schüler/innen lernen, dass ein aktives Lesen einen erfolgreichen Umgang mit Texten unterstützt. Die Schüler/innen sollen außerdem am Ende des Programms wissen, welche Methoden sie bei der Bearbeitung von Texten auswählen sollten. Überdies wissen die Schüler/innen, wie sie ihren Lernprozess durch den Einsatz von Lesestrategien überwachen und steuern können. (vgl. Rühl/ Souvignier, 2006, S.5) Wir werden Lesedetektive wurde aus dem Basisprogramm für leistungsschwache Schüler/innen, die eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen besuchen, entwickelt. Im Vergleich zum Basisprogramm Wir werden Textdetektive wird in der Programmversion nur eine kleine Anzahl von Strategien vermittelt. (vgl. ebd. S.5) Im Unterrichtsprogramm werden vier kognitive und metakognitive Lesestrategien vermittelt. Für die Bearbeitung und das Einüben der einzelnen Lesestrategien sind ungefähre Anzahlen an Unterrichtsstunden angegeben. Diese Zeiten können je nach Vorwissen und Fähigkeiten der Schüler/innen stark variieren. Für die Bearbeitung und das Einüben der Lesestrategien sind in diesem Unterrichtsprogramm mehr Unterrichtsstunden eingeplant als beim Basisprogramm. Da bei diesem Programm ein Vorgehen in kleinen Schritten beim Einüben der Lesestrategien vorgesehen ist. Außerdem ist die Auswahl der Übungstexte auf das Leistungsniveau der Schüler/innen angepasst. Im Folgenden kann man eine Übersicht der Stundeneinteilung sehen. Zusätzlich werden von den Entwicklern des Programms weitere Unterrichtsmaterialien zum Einüben und eigenständigen Nutzen der Lesestrategien zur Verfügung gestellt. Diese Unterrichtsmaterialien sind auf der Homepage der Entwickler zu finden. (vgl. ebd. S. 5) 4.2 Durchführung der Maßnahme: Die Ergebnisse aus der PISA- und IGLU-Studie haben gezeigt, dass die Schüler/innen die Lesekompetenz im selbstständigen Umgang mit Texten erlernen sollen. Sie sollen durch das Einüben von Lesestrategien ein Handwerkzeug erlernen. Dieses Unterrichtsprogramm wurde so konzipiert, dass auch Schüler/innen mit geringem Wortschatz und niedriger Lesegeschwindigkeit die Lesestrategien erlernen können. Der Einsatz von Lesestrategien und der damit einhergehenden Erfolgserlebnisse können für die Schüler/innen motivierend sein. Außerdem ist das Erlernen des selbstregulierten Lesens auch in der weiteren Schullaufbahn und im späteren Leben von großer Bedeutung. (vgl. ebd. S.5) Am Anfang des Programms werden die lehrergeleiteten Lesestrategien vorgestellt und Informationen über deren Nutzen gegeben. Anschließend sollte die Anwendung der Strategie vorgeführt werden. Danach kann gemeinsam mit den Schüler/innen anhand von Texten geübt werden. Dies können die Schüler/innen entweder in Einzel- oder Partnerarbeit tun. Nach dem Üben sollte der Nutzen und die Schwierigkeiten reflektiert werden. Anschließend können offene Fragen und Schwierigkeiten geklärt werden. Im Anschluss zu den lehrergeleiteten Strategien können die Schüler/innen mit schülerzentrierten Lesestrategien die eigenständige Anwendung der Strategien üben. (vgl. ebd. S.6) Die Schüler/innen werden durch die Bearbeitung der Aufgaben im Unterrichtsprogramm zu Lesedetektiven ausgebildet, indem sie aus den Texten im Arbeitsheft die wichtigen Informationen entnehmen. Dabei werden die Lesestrategien im Unterrichtsprogramm als Detektivmethoden bezeichnet. Die Vermittlung der Lesestrategien ist in kriminalistische Rahmenhandlungen eingebettet. (vgl. Gold et al., 2015) Die Lehrkraft ist der Vermittler der Programminhalte. Dadurch tragen die Lehrkräfte zur Effektivität des Unterrichtsprogramms bei. Beim Einüben der Lesestrategien kann die Lehrkraft beispielsweise die Methode laut kommentierend vormachen. So haben die Schüler/innen die Möglichkeit das relevante Verhalten zu beobachten und später aktiv nachzuahmen. Am Ende jeder Lesestrategie ist eine gemeinsame Reflexion zur Effektivität des Strategieeinsatzes von großer Bedeutung. (vgl. Rühl/ Souvignier, 2006, S. 6) Zur Einführung des Trainingsprogramms Wir werden Lesedetektive werden Informationen zur Konzeption und zur Durchführung gegeben. Bei der Ermittlung was ein Lesedetektiv macht, werden zuerst die Parallelen zwischen einem Detektiv und einem Lesedetektiv gemeinsam erarbeitet. Außerdem wird dabei der systemische Umgang mit Texten eingeübt. Bei der Untersuchung wurden aufgrund von Zeitmangel nur die ersten drei Detektivmethoden (Lesestrategien) mit der Stichprobe eingeübt. Die erste Detektivmethode ist Überschrift beachten . Bei dieser Lesestrategie lernen die Schüler/innen anhand der Überschrift ihr Vorwissen zum Text zu aktivieren. Die Schüler/innen sollen sich durch Vermutungen Gedanken über den Text machen und spekulieren. Die zweite Detektivmethode ist Umgang mit Textschwierigkeiten . Bei dieser Detektivmethode sollen die Schüler/innen lernen schwierige Wörter in einem Text zu ermitteln und durch verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel durch Nachschlagen des Wortes in einem Lexikon, die Bedeutung des Wortes herausfinden. Durch die Ermittlung des Wortes soll das Verständnis vom Satz und dadurch vom Text erleichtert werden. Die dritte Detektivmethode heißt Zusammenfassen von Geschichten . Bei dieser Detektivmethode beantworten die Schüler/innen zuerst Fragen zum Text. Danach sollen sie anhand der Antworten eine Zusammenfassung schreiben. Die vierte Detektivmethode ist das Zusammenfassen von Sachtexten . Bei dieser Detektivmethode lernen die Schüler/innen die wichtigsten Informationen aus einem Sachtext zusammenzufassen. Zum Abschluss des Programms wird eine Checkliste eingesetzt. Mithilfe der Checkliste werden alle Detektivmethoden wiederholt. So soll der Einsatz der Lesestrategien bei neuen Texten ermöglicht werden. In diesem Trainingsprogramm sind unterschiedliche spannende und anregende Texte enthalten, die verschiedene Themenbereiche abdecken. (vgl. Rühl/ Souvignier, 2006, S.3f.) Die Detektivmethoden werden in zwei Gruppen unterteilt. Diese Gruppen sind Verstehens- und Behaltensmethoden. Mithilfe der Verstehensmethoden soll der Inhalt des Textes verstanden werden. Zu den Verstehensmethoden gehören die metakognitiven Strategien. Außerdem gehört zu den Verstehensmethoden die Lesestrategie Überschriften beachten . Durch diese Lesestrategie soll das Vorwissen des Schülers/ der Schülerin zum Thema aktiviert werden. So machen sich die Schüler/innen schon bevor sie den Text lesen Gedanken darüber. Später nach dem Lesen des Textes können die neu ermittelten und Informationen aus dem Text zum vorhandenen Wissen integrieren. Durch die Verstehensmethoden wird das Verstehen gefördert. Die Schüler/innen lernen mithilfe der metakognitiven Lesestrategien ihren Leseprozess zu überwachen und zu kontrollieren. Die zweite Detektivmethode , Umgang mit Textschwierigkeiten , zählt ebenfalls zu den Verstehensmethoden. Die Schüler/innen lernen durch diese Lesestrategie beim Lesen Textschwierigkeiten zu erkennen und sie zu klären. So überprüfen sie das Verstehen von Wörtern. Die zweite Gruppe sind die Behaltensmethoden. Durch diese Methoden sollen die Schüler/innen lernen wichtige Informationen zusammenzufassen. Dabei lernen sie die Inhalte zu bearbeiten, neu zu organisieren und zu kürzen. Auf diese Weise werden wichtige Informationen mit eigenen Worten zusammengefasst. Durch die Behaltensmethoden lernen die Schüler/innen sich die Informationen im Text besser zu merken. Damit entwickeln sie ein tieferes Verständnis von den Inhalten des Textes. Das Zusammenfassen eines Textes geschieht in zwei Phasen. Zuerst entwickeln die Schüler/innen Fragen zum Text als Vorbereitung für die Zusammenfassung. Durch die Beantwortung der Fragen denken sie über die Inhalte des Textes nach. Im Anschluss fassen sie die Antworten der Fragen zu einer Zusammenfassung zusammen. So wird der Text auf seine wesentlichen Aussagen reduziert. Durch die selbst formulierte Zusammenfassung können die Schüler/innen die Inhalte des Textes besser verstehen und behalten. Am Ende des Trainingsprogramms werden alle Detektivmethoden (Lesestrategien) in Form einer Checkliste miteinander verbunden. Nach Abschluss des Programms sind die Schüler/innen in der Lage selbstständig die erworbenen Lesestrategien auf neue Texte anzuwenden und auf ihren angemessenen Einsatz überprüfen. (vgl. Rühl/ Souvignier, 2006, S. 10)

Über den Autor

Naile Hanoglu wurde 1989 in Landau in der Pfalz geboren. Ihr Studium an der Universität Koblenz-Landau schloss die Autorin im Jahre 2015 mit dem akademischen Grad Master of Education (Förderschule) erfolgreich ab. Nach dem Bachelorabschluss im Jahre 2013 studierte sie die Förderschwerpunkte Lernen und Sozialemotionale Entwicklung. Die Seminare an der Universität und die Erfahrungen aus den zahlreichen Praktika motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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