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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Medien als Informations- und Kommunikationsmittel haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Elektronische Medien sind mittlerweile selbstverständliche und feste Bestandteile der Berufs- und Alltagswirklichkeit. Auch die Lebenswelt von Kindern wird zunehmend von Neuen Medien beeinflusst. Um mit der rasanten Entwicklung der modernen Informationsgesellschaft mithalten zu können, muss der Bildungsauftrag der Schule die Einbindung Neuer Medien in den Unterricht sowie die Vermittlung wichtiger Medienkompetenzen an die Schüler beinhalten. In diesem Buch betrachtet die Autorin das Phänomen der Neuen Medien aus einem pädagogischen Blickwinkel. Den Schwerpunkt legt sie dabei auf die Verwendung interaktiver Whiteboards in der Grundschule und die damit verbundenen Veränderungen und Chancen. Abschließend bieten Erfahrungsberichte von Lehrern über den Einsatz interaktiver Whiteboards im Unterricht einen authentischen Einblick in die Arbeit mit den digitalen Tafeln.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Zur Diskussion des Computers in der Grundschule: 2.1, Über die Aktualität Neuer Medien und deren Stellenwert im Grundschulunterricht: Der Begriff Medien ist in dieser Arbeit das wohl am meisten benutzte Wort und nimmt auch auf inhaltlicher Ebene eine zentrale Position ein. Schon aus diesem Grund muss an erster Stelle geklärt werden, was unter diesem Begriff zu verstehen ist. Umgangssprachlich ist der Begriff Medien vor allem mit den Massenmedien Zeitung, Zeitschrift, Hörfunk und Fernsehen verbunden. Die so genannten Printmedien sind Buch und Zeitung, aber auch das Flugblatt und das Plakat. Medien benutzen Zeichen, insbesondere Symbole wie Schrift, Sprache oder Musik. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird der Begriff Neue Medien benutzt. Dieser ist oftmals sehr eng gefasst, denn er suggeriert, dass es nur um Internet und Computer geht. Allerdings fallen unter diesen Begriff auch Medien wie Digitalkameras, Beamer, etc. Diese Arbeit beschränkt sich hauptsächlich auf Personal Computer (PC) und Internet, um dieses weitläufige Gebiet einzugrenzen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) erläutert 1997 den Begriff Neue Medien noch präziser: Unter den Begriffen Neue Medien und Telekommunikation, insbesondere Multimedia, versteht man diejenigen Medien (mit Texten, Bildern und Tönen) und Informations- und Kommunikationstechniken, die durch die Nutzung von Digitalisierung, Speicherung und algorithmischer Verarbeitung die Verknüpfung und Übermittlung beliebig großer Datenmengen in kürzester Zeit erlauben. (KMK,1997, S.4) Medien haben vielfältige Funktionen, sie sind, laut Maier (1998, S.14), technische Hilfsmittel, die Informationen gestalten, austauschen oder verbreiten. Sie dienen der Kommunikation. Aber auch zur Visualisierung, Orientierung, Veranschaulichung, Strukturierung und Unterhaltung (Motivation) können Medien dienen. Die verschiedenen Medien sollen dem Betrachter die Wissensaufnahme von Inhalten erleichtern, da der Benutzer die Informationen mit verschiedenen Sinnesorganen aufnimmt. Medien sind heute ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Lebenswelt, sie nehmen eine zentrale Stellung im Beruf, im Alltag und auch in der Schule ein. (vgl. Faulstich, Lippert, 1996, S.8) Die Entwicklung der Industriegesellschaft zur Wissens- und Informationsgesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend beschleunigt und wird nicht ohne Folgen für unsere berufliche, soziale und politische Handlungsfähigkeit (bleiben). (Maier,1998, S.153) Eine Aufgabe der Schule ist es Orientierungswissen und fächerübergreifende Kompetenzen zu vermitteln. Da die Fortschritte und Erkenntnisse der heutigen Wissens- und Informationsgesellschaft schnell voranschreiten, muss der Unterricht darauf reagieren und Lehr- und Lernformen anbieten, die der Lebenswelt der Kinder entsprechen. Zu den klassischen Bildungsmedien wie Bücher, Bilder, OHP oder Video sind in den letzten Jahrzehnten die elektronischen Medien, Computer und Internet, mit neuen Ausdrucksformen und Wirkungsweisen (BLK, 1995, S.4) hinzugekommen. Viele Kinder haben auch zu Hause schon einen Computer und in der Zukunft wird die Zahl wahrscheinlich noch ansteigen. Besonders von Kindern und Jugendlichen werden die Medien als Unterhaltungs- und Spiel-, aber auch als Lernangebote sowie als allgemeinen Erfahrungsraum (KMK, 1995, S.1) genutzt. Damit Computer in der Schule ein selbstverständliches Medium werden, sollte ein Einsatz möglichst früh erfolgen. Auch schon in der Grundschule, wo die Kinder noch besonders unbefangen und neugierig sind und schnell lernen. Da Computer seit einigen Jahren, dank Projekten wie beispielsweise Schulen ans Netz und Lehrerinitiativen, verstärkt Einzug in deutsche Schulklassen gefunden haben, stellt sich nicht mehr so sehr die Frage ob , sondern wie Computer und Internet in der Grundschule als Unterrichtsmedien integriert werden können. Fest steht aber, dass Schule neugierig machen, anregen und motivieren soll und dabei kann der Einsatz von neuen Medien ein wertvoller Begleiter und Helfer sein. Die ersten Ansätze, Kinder mit Computer lernen zu lassen, gab es schon in den Sechzigerjahren. Aufgrund medientechnologischer Schwierigkeiten, falscher Konzepte sowie mangelnder Akzeptanz des Computers in der Pädagogik als auch in der Alltagswelt der Menschen (Aufenanger, 1999, S.2) sind diese Versuche jedoch zu Fall gekommen. Erst Ende der Achtzigerjahre, nach zunehmender Akzeptanz des Computers, wurden Überlegungen zur Integration Neuer Medien wieder in die Wege geleitet. Trotz anfänglichem Zögern und Bedenken gab es dann auch immer mehr Projekte in den Grundschulen, auf die hier aber nicht näher drauf eingegangen werden soll. Nach anfänglichem Zögern und Zweifeln folgen jetzt Bestrebungen und Neugier auf die Neuen Medien. Lange gab es keine einheitlichen Regelungen, ein Einsatz im Unterricht fand nur auf Initiative der Lehrkräfte statt. Nach vielfältigen Untersuchungen und Publikationen zum Thema Neue Medien in der Schule wurde auch in der Bildungspolitik immer mehr gefordert, dass Kinder schon früh im Zusammenhang mit den Neuen Medien Medienkompetenz erwerben müssten, um in einer durch Medien geprägten Welt handlungsfähig zu werden. (ebd., S.3) Schon in den Stellungnahmen der Bund-Länder- Kommission (BLK) und der Kultusministerkonferenz (KMK) von 1995 ist die hohe Funktion und Bedeutung der Neuen Medien erkannt worden: Medien sind Miterzieher geworden. (…) Die insbesondere über die elektronischen Medien an Kinder und Jugendliche herangetragenen Informationen, Probleme und Wertorientierungen überdecken in ihrer Wirkung oft die Bedeutung familialer Erziehung und schulischer Bildung. Es muss deshalb von einer veränderten Bildungssituation, d.h. auch von veränderten Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten in der Schule ausgegangen werden. (BLK, 1995, S.4) Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung werden die medienerzieherischen Aufgaben für Erziehung und Bildung deutlich: Die Aufgabe der Schule ist es, diese Medien für den Lehr- und Lernprozess nutzbar zu machen und die Entwicklung von Medienkompetenz bei den Kindern und Jugendlichen zu fördern. Mit der Verfügbarkeit moderner Informations- und Kommunikationstechnologien erlangen die Medien eine neue Qualität, die sich auf die Gestaltung des Lehr- und Lernprozesses in bisher nicht gekannter Weise auswirkt. So werden sich zukünftig sowohl die Unterrichtsmethoden als auch das Rollenverständnis im Lehrer- Schüler- Verhältnis verändern. (Sächsisches Staatsministerium für Kultus, 2001, S.4) Es ist wichtig einen verantwortlichen, kritischen und kreativen Umgang mit Medien zu erlernen. Das ist nicht nur eine Aufgabe des Elternhauses, sondern auch des Kindergartens, der Grundschule und der Sekundarstufe. Die Institution Schule soll außerdem Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und Bildung gewährleisten. Damit Kinder vom Computer profitieren können brauchen sie Medienkompetenzen. Doch welche sind das? 2.2, Medienkompetenz als Ziel schulischer Medienerziehung: Die Ausbildung von Medienkompetenz muß sich künftig wie ein roter Faden durch alle Bildungsinstitutionen ziehen, von der Schule über die Hochschule bis hin zur Weiterbildung. Die Integration der Medien und der neuen Technologien kann dabei zum Motor der anstehenden Bildungsreform werden. Medienerziehung erhält in den Zukunftsszenarien der globalen Kommunikationsmärkte die Wertigkeit der Vermittlung einer Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben. ( Bertelsmann Stiftung, 1998, S.5) Diese Aussage der Bertelsmann Stiftung von 1998 zeigt, dass die Neuen Medien als Chance für die Schule erkannt und zunehmend unterstützt wurden. Es wird deutlich, dass die Integration der Medien im Unterricht eine Veränderung hervorruft. Die Gründe, Medienkompetenzen zu erwerben, sind vielfältig (vgl.: BLK, 1995): Bewältigung der hochtechnisierten Lebenswelt. Kinder und Jugendliche nutzen in immer größer werdenden Umfang die Neuen Medien, oft kennen sie sich besser aus als ihre Eltern. Die rasche technische Entwicklung und die Medienfaszination haben Auswirkungen auf die Schüler. Kompetenter Umgang mit allen Medien muss zur Selbstverständlichkeit werden. Effektiverer Unterricht durch multimediales Lernen, aber nur bei richtigem Einsatz. Erkennen und Bewältigen der Gefahren und Risiken der Kommunikationstechnologie. Schnelle Misserfolge und Frust bei falschem Umgang oder bei technischen Problemen. Durchschauen des Scheins. Zu einem kompetenten Umgang mit Medien sind folgende Fähigkeiten und Fertigkeiten notwendig (vgl. dazu Moser 2000, Maier 1998, Bertelsmann Stiftung 2000, Rheinländer 2003): Technische Kompetenzen (Handhabung von Hard- und Software), Lesestrategien, Suchen, Auswählen, Beurteilen von Informationen, Gestaltungskompetenzen (z.B. Erstellen einer Zeitung, Präsentation, Videodokumentation), Kritische und reflexive Nutzung von Informationen (Inhalte verstehen, Bedeutung erkennen und analysieren Informationen anderen verfügbar machen, d.h. sie bearbeiten, aufbereiten und präsentieren können), Kommunikationskompetenzen (sich ausdrücken, kommunizieren, z.B. E- Mail). Das Ziel der Medienkompetenz liegt also darin, Informations- und Kommunikationstechnologie optimal einzusetzen, damit der Schüler sachgerecht, selbst bestimmt, kritisch und kreativ von Computer und Internet profitieren kann. Allerdings finden sich Unterschiede in der Umsetzung zwischen der Grundschule und den weiterführenden Schulen. In der Grundschule müssen zuerst die grundlegenden Techniken, wie Lesen und Schreiben gelernt werden, sonst kann der Computer nicht bedient werden. Der Grundschüler soll erste Erfahrungen mit dem Medium Computer sammeln. Auch Wolfgang Maier (1998, S.189) sagt dazu: Kompetenter Umgang mit dem Medien bildet die Grundlage für erfolgreiches Lernen und verschafft die notwendige Kommunikations- und Handlungsfähigkeit. Es zeigt sich, dass diese Fähigkeiten im täglichen Leben immer selbstverständlicher werden. Daher ist es u. a. die Aufgabe der Schule den Schülern aller sozialer Schichten Medienkompetenzen zu vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen ist allerdings eine ausreichende Ausstattung von Schulen notwendig. 2.3, Ausstattung und Nutzung Neuer Medien zu Hause und in der Grundschule: Lehrer brauchen Kenntnisse über den kindlichen Medienumgang, -besitz und deren Nutzung von Medien. Für einen bestmöglichen Unterricht sollte ihm die Lebenswelt der Kinder bekannt sein. Was die Medienausstattung und das Medienverhalten von Kindern im Grundschulalter betrifft, so geben verschiedene, neuere Studien Auskunft: KIM Studie 2002 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, Kinder und Medien- Computer und Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-13Jähriger. eEurope 2002 (eurobarometer Blitzumfrage 101 Europas Jugend ins Digitalzeitalter ) von der Kommission der europäischen Gemeinschaften 2001, sollte die Anzahl und die Qualität der Computer und Internetanschlüsse an den Schulen der EU prüfen. Befragt wurden 101 Schulleiter und 102 Lehrer. BMBF Bestandsaufnahme Mai 2002 IT Ausstattung der Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Schulen in Deutschland , wobei (unter anderem) 14.336 Grundschulen und 3.157.122 Grundschüler befragt worden sind. Hamburger BLK- Modellversuch 2000- 2003, Schwimmen lernen im Netz- Neue Medien als Zugang zu Schrift und Schul-kultur . Hierbei wurden die Computererfahrungen und Computernutzung von Mädchen und Jungen in Grund -und Förderschulen untersucht. Befragt wurden 106 Kindern an fünf Schulen mit insgesamt neun Klassen, wobei drei Grundschulen darunter sind. Das folgende Kapitel soll einen kurzen Überblick über die Lage in deutschen Haushalten und Schulen in Deutschland schaffen. Natürlich ergeben sich immer Unterschiede bezüglich der Entwicklung und Nutzung von Computern und dem Internet, dies ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z.B. der sozialen Stellung der Eltern, Geschlecht und Alter des Kindes, Art der Bildungseinrichtung, geografische Lage der Schule, Geschlecht und Alter des Lehrers, und ihres Unterrichtsfaches usw. (vgl. de Rijke, 2004) Es wird auf einen umfangreichen Vergleich (international, Ursachen, Geschlechterunterschiede, Status) oder auf Wertungen verzichtet.

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