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  • Markteinführungsstrategie für Virtual-Reality-Brillen. Erfolg durch die Nutzung von Netzwerkeffekten

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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2017
AuflagenNr.: 1
Seiten: 160
Abb.: 49
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In diesem Fachbuch sollen die Wirkungsmechanismen der Netzwerke und ihre zugehörigen Netzwerkeffekte analysiert und anhand eines praxisnahen Beispiels erläutert werden. Mithilfe einer fiktiven Markteinführungsstrategie, welche als Leitfaden für diesen Markt verstanden werden kann, soll der Markt der Virtual Reality-Brillen und dessen angrenzende Märkte mit ihren Chancen und Risiken analysiert werden. Durch die Analyse dieser Märkte und die Überwindung der Markteintrittsbarrieren soll sichergestellt werden, dass sich die Produkte in der Gesellschaft etablieren können und nicht erneut in einem Hype-Loch verschwinden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2 Law of the Few: 3.2.1 Connector: An einem berühmten Beispiel aus der Geschichte, dem Ritt von Paul Revere am 18. April 1775, soll das Prinzip des Connectors deutlich gemacht werden. Sein Ritt startete den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Ein kleiner Junge hörte einen britischen Offizier zu einem anderen Offizier etwas sagen, was danach klang, dass diese am nächsten Tag Boston angreifen würden. Der Junge rannte dann zu einem Silberschmied namens Paul Revere und überbrachte ihm die Information. Dieser hatte schon mehrere Gerüchte gehört, dass demnächst die Briten angreifen würden und hörte, dass sich auffällig viele britische Offiziere trafen, miteinander flüsterten und anscheinend letzte Besorgungen machten. Am Nachmittag waren Paul Revere und sein guter Freund Joseph Warren, mit dem er sich über den bevorstehenden Angriff und die Gerüchte beriet mehr und mehr überzeugt, dass am darauf folgenden Tag der Angriff auf Lexington, nord-westlich von Boston, stattfinden würde, mit dem Ziel, die kolonialen Anführer John Hancock und Samuel Adams zu verhaften und die Waffen und Munitionslager dort zu vernichten. Was als nächstes geschah, wurde zur Legende. Abends um zehn Uhr trafen sich Paul Revere und Joseph Warren erneut und beschlossen, dass etwas getan werden müsse. Sie beschlossen, dass die Gemeinden rund um Boston gewarnt werden müssten, sodass die örtlichen Milizen sich wappnen könnten. Paul Revere begann sein Ritt nach Lexington, in den folgenden zwei Stunden schaffte er 13 Meilen, das sind umgerechnet knapp 21 Kilometer, und klopfte an jeder Tür und warnte die Menschen. In jedem Dorf, in jeder Gemeinde die auf seiner Route lagen, Charlestown, Medford, North Cambridge und Metonomy, suchte er die Ortsvorsteher auf und warnte diese, dass die Briten kommen würden, und das diese die Meldung weitererzählen sollten. Kirchenglocken fingen an zu leuten, es begannen Trommeln zu schlagen und die Meldung, dass der Angriff der Briten kurz bevorstand breitete sich aus wie ein Virus. Diejenigen die von Paul Revere gewarnt wurden, sendeten weitere Reiter aus, welche die Nachricht ebenfalls nach außen tragen sollten. Als dann am nächsten Tag, den 19. April 1775 die Briten tatsächlich ihren Angriff begannen, wurden diese, zu ihrem Erschrecken und Überraschung, bereits erwartet und von einer organisierten Front bekämpft und geschlagen. Diese Niederlage der Briten und dieser Sieg des kolonialen Militärs begründete den Start des Unabhängigkeitskrieges und damit der amerikanischen Revolution. Diese Erzählung soll zeigen, dass bereits ein kleines Gerücht verheerende Folgen haben kann, wenn dieses von den richtigen Personen verbreitet wird. Und auch noch heute, in der Zeit des Internets, in der es noch einfacher ist, Mundpropaganda zu betreiben, spielt dieser Effekt eine wichtige Rolle. Viele Marketing Manager behaupten sogar, dass die Überflutung von Werbung und Markenbotschaften wieder dahin zurückführt, dass persönlichen Empfehlungen und Mundpropaganda mehr Glauben geschenkt wird als einer Anzeige oder Werbung in den Medien. Doch dann besteht noch immer die Frage, weshalb man der selben Aussage nicht immer die selbe Beachtung schenkt. Im Falle von Paul Revere sollte man meinen, dass es kein Problem darstellte, denn diese Nachricht war brandheiß und von un-gemeiner Bedeutung, sodass es keinen großen Einfluss auf die Information hatte, wer die Person war, die diese Information verbreitete. Doch das Gegenteil war der Fall. Zur selben Zeit, als Paul Revere sich auf sein Ross schwang und sein Ritt nach Lexington begann, ritt auch ein Mann namens William Dawes mit der selben brandheißen Nachricht Richtung Lexington, doch von diesem zweiten Reiter wird nie gesprochen. Dieser Reiter wählte eine andere Route, welche westlich von Boston verlief. Sein Ritt entfachte keine Epidemie von Alarmsignalen, dass die Briten kommen würden, sodass am darauffolgenden Tag die Menschen dieser Gemeinden es nicht wussten. Daraus lässt sich schließen, dass eine brandheiße Information allein nicht ausreicht, um eine Verbreitung zu starten, sondern dass noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Einer dieser Faktoren ist, wer diese Person ist, die diese Information verbreitet, doch dazu später mehr. Auch wenn in der Gesellschaft oft davon gesprochen wird, dass alle Menschen gleich seien, trifft dies in diesem spezielen Fall nicht zu. Um beim Beispiel einer Epidemienausbreitung im Krankheitsfall zu bleiben, gehen wir davon aus, wie auch in der Abbildung 21 zu sehen ist, dass nicht alle Menschen in einem Netzwerk gleich sind und infiziert werden können, da zum einen diese vielleicht im Vorfeld geimpft wurden, zum anderen bereits Antikörper gebildet haben oder dass die Epidemie an ihnen vorbeizieht, da sie entweder wenig Kontakt haben oder diese Kontakte bereits geimpft wurden oder Antikörper gebildet haben. Um diese Aussage besser zu erklären und den Sinn zu verdeutlichen, muss an dieser Stelle gesagt werden, was die Begrifflichkeiten geimpft , Antikörper gebildet sowie vorbeiziehen in diesem Kontext bedeuten und wie diese zu verstehen, bzw. frei zu interpretieren sind. […]Somit ergibt sich für die erfolgreiche Verbreitung der Krankheit ein klares Bild: Die Person die eine Epidemie lostreten soll, Patient 0, sollte unbedingt viele Leute kennen, am besten in verschiedensten sozialen Kreisen, um möglichst viele verschiedene Berührungspunkte zu haben, und zudem einen großen Einfluss auf diese haben (in Anlehnung an die Glaubwürdigkeit und wie diese die Idee präsentiert), aber dazu wird im folgenden noch genauer eingegangen. Diese Erkenntnisse über die Einflüsse von verschiedensten Personen findet auch im Falle einer Produkteinführung große Beachtung. Early-Adopter, ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und überstzt soviel wie Früh-Anwender bedeutet, sind Kundengruppen, beziehungsweise eher vereinzelte Personen, welche als erste neuartige Produkte auf dem Markt austesten. Sie legen hohen Wert auf eine Vorreiterrolle und sind immer auf der Suche nach der nächsten Verbesserung. Dies beinhaltet auch ein breit gefächertes Wissen über die verfügbaren Standards auf dem Markt. Diese Kundengruppe kann aufgrund ihrer Neugier und ihrem Interesse gut als Testgruppe benutzt werden, doch vielmehr noch können diese aufgrund ihrer Eigenschaften als Markenbotschafter fungieren, sie verbinden demnach Eigenschaften die dem eines Maven entsprechen, dazu aber später mehr. Im Sinne der Verbreitung eines Trends sollten demnach Early Adopters fokussiert werden, denn diese gehen ihrem natürlichen Drang nach, Neues auszuprobieren und anderen davon zu berichten, und können die Verbreitung eines Trends maßgeblich beschleunigen oder im Gesamten sogar tragen. Diese Verbreitung wird in der Literatur als Adoptionsprozess für den einzelnen und als Diffusionsprozess für die Masse betitelt. Der Diffusionsprozess beschreibt den Vorgang einer Ausbreitung einer Innovation in einem sozialen System. Die Ausbreitung unterliegt einer einfachen Gesetzgebung. So muss eine neue Idee zuerst eine gewisse Trägheit überwinden, die im späteren Verlauf The Tipping Point genannt wird, bevor sich eine Idee durchsetzt und dann schlagartig verbreitet oder eben verschwindet. Diese Ausbreitung lässt sich anhand von Kundengruppen beschreiben, wie in folgender Tabelle zu sehen ist. Diese Kun-dengruppen, oftmals noch detaillierter unterteilt, was aber in diesem Beispiel nicht vonnöten ist, werden in der Literatur verschiedenst betitelt, unterliegen aber der selben Definition.

Über den Autor

Frank Simon Backa wurde 1988 in Horb am Neckar geboren. Neben dem Bachelor of Science in Betriebswirtschaft, mit der Vertiefungsrichtung Marketing und dem Master of Arts in International Marketing, galt sein Interesse vor allem Videospielen, die damit verbundene Technik und deren Auswirkungen auf ihn und seine Generation.

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