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Soziologie

Rainer Brandenburg

Kommunikation, Inszenierung und Identität im Web 2.0

ISBN: 978-3-95934-941-3

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Noch im Jahre 1969 war das Internet ein gerade ins Leben gerufenes Projekt des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums, mit dem vermeintlichen Zweck, Forschungseinrichtungen zu vernetzen. Mittlerweile ist das ,Interconnected Network‘ (so die ursprüngliche Bezeichnung) aus dem Alltag der meisten Menschen in modernen Gesellschaften gar nicht mehr wegzudenken. Nachdem Microsoft-Gründer Bill Gates im Jahr 1995 noch über die Technologie urteilte, das Internet ist nur ein Hype , und seine Mitarbeiter dazu anhielt, sich erst einmal um wichtigere Dinge zu kümmern, ist es in der heutigen Zeit das ,Medium‘ erster Ordnung. Es nimmt eine zentrale und umfangreiche Stellung in unserem alltäglichen Leben ein und erfasst gleichermaßen berufliche wie auch private Sphären. Es berührt nahezu alle gesellschaftlichen Schichten und Felder und ist der Inbegriff der ,digitalen Revolution‘, die unsere Epoche spätestens seit dem Siegeszug des Internets Mitte der 1990er Jahre und der darauf folgenden ,New Economy Blase‘ maßgeblich geprägt hat. Web 2.0 bedeutet in diesem Kontext eine seit einigen Jahren neuartige Möglichkeit der interaktiven Präsenz der Internetnutzer. Mit dem Begriff werden die neuen Angebote des Internets und eine veränderte Wahrnehmung sowie Nutzung derselben durch die nicht mehr nur passiven Konsumenten, sondern nunmehr vielfach auch aktiven ,Prosumenten‘ beschrieben. Der Fokus dieser Studie liegt auf den damit einhergehenden kommunikativen und inszenierenden Dimensionen, welche im vorliegenden Buch genauer beleuchtet werden sollen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1 Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Internet: An dieser Stelle soll also in gebotener Kürze die geschichtlich evolutionäre Entwicklung des Internet skizziert werden. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, handelte es s i c h u r s p r ü n g l i c h um e i n e vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium (DoD - Department of Defense) iniziierte Entwicklung, die es vor allem ermöglichen sollte, verschiedene autark funktionierende Netzwerke zu verbinden und in einem dezentral operierendem Netzwerk zu bündeln. Daher auch die Wortschöpfung ,Internet‘, abgeleitet von der originären Bezeichnung: ,Interconnected Networks‘. Doch gehen wir zunächst noch einen Schritt zurück. Die amerikanische Behörde ARPA bzw. -DARPA- (-Defense- Advanced Research Projects Agency) musste sich gegen Ende der 1950er gezwungenermaßen, aufgrund neuer Anweisungen, neu strukturieren und machte sich nach einer Reflexion bisheriger Arbeitsweisen und -strukturen fortan zum Ziel, die verschiedenen Fachbereiche all jener US-Universitäten, die für das DoD forschten, zu vernetzen. Damit sollten primär Prozesse beschleunigt und verschlankt, ja die Forschung insgesamt effizienter gestaltet werden, nicht zuletzt um auch allgemeine Synergieeffekte freizusetzen. Das Vorgängermodell des Internet, anlehnend an das Kürzel der Behörde auch als ,Arpanet‘ bezeichnet, wurde bereits zu seiner damaligen Zeit, wie jedoch auch im späteren Verlauf ihr Nachfolger, das frühe Internet, über die bereits vorhandene Telekommunikationstechnik aufgebaut, genauer gesagt über Telefonleitungen. Im Jahr 1969 wurde das Arpanet dann erstmals an der University of California in Los Angeles erfolgreich vernetzt und eingesetzt. Die Inbetriebnahme erfolgte über lediglich vier s.g. Netzknoten (miteinander verbundene Netzelemente) und wurde bis Ende der 1980er Jahre auf ca. 100.000 verbundene Universitätsrechner ausgebaut. (vgl. Beißwenger 2000: 12). Mittlerweile ist das Internet dank neuer Technologien ebenfalls via Satellit oder Mobilfunk, m.a.W. ,wireless‘, verfügbar. Die technische Infrastruktur stützt sich größtenteils auf die Datenprotokolle TCP/IP. Die Rechner kommunizieren somit über ein gemeinsames Protokoll (häufig http) und verfügen über eine jeweils einmalige und eindeutige Netzwerkkennung (IPAdresse). Die in diesem Bezug relevanten evolutionären Neuerungen spielen sich nun im Bereich der Anwendungen ab. Bemerkenswert ist auch die technische Rollenverteilung im Internet, denn ein Nutzer (Client) kommuniziert letztlich niemals selbst mit den anderen Interaktionspartnern. Dieser Prozess läuft stets über Server, was bedeutet, dass immer auch Dienste und damit auch mindestens ein Provider in der Kommunikation ,zwischengeschaltet‘ ist. Das funktioniert dergestalt, dass der Client etwas anfordert, was ihm dann mittels Server übertragen wird, wie bspw. im Falle von Chat, Facebook, E-Mail, Webseite, usf., d.h. die Daten liegen auf Servern vor, was einen Abruf i.d.F. relativ geräteunabhängig gestaltet, aber prinzipiell auch immer (und) durch Dritte abrufen lässt. 3.2 Der Weg zum Web 2.0: Der Begriff Web 2.0 umfasst gleichwohl eine ganze Reihe technischer Neuerungen, als auch dadurch ermöglichte, gänzlich neue Anwendungen, die unter anderem eine erweiterte Partizipation der User zur Folge hatten und heutzutage im Umgang mit sozialen Netzwerken gipfelt. Es geht also um weiterentwickelte Nutzeranwendungen. Welchen Umfang der Begriff Web 2.0 umfasst und was genau er definiert, ist auch heute noch umstritten, selbst in Informatikerkreisen. Aber die technische Seite der Medaille soll auch hier nicht vordergründig von Interesse sein. Festzuhalten ist allerdings, dass sich ein Prozess stetiger Verbesserung, Vergünstigung und gesteigerter Verbindungsmöglichkeit/Konnektivität vollzieht, genauso auf Serverwie auch auf Client-Seite, was eine sehr verbreitete sich weiter verbreitende Nutzung (zumindest in Industrienationen) möglich macht (vgl. Behrendt/Zeppenfeld 2008: 17). Vielmehr als die technischen Angelegenheiten sind in diesem Zusammenhang die sozialwissenschaftlichen Determinanten sowie Folgen und Konsequenzen die dadurch hervorgerufen werden, von Bedeutung. Internetnutzern zufolge hat das frühere Web (1.0) Computer verbunden, während das Web 2.0 Menschen verbindet (vgl. ebd.: 16). Das zeigt einen gleichzeitigen Paradigmenwechsel an. Diese auf die sozialen Komponenten anspielende Sichtweise spiegelt sich in der Folge auch in den Angeboten und im Nutzen und Nutzung von bspw. sozialen Netzwerken, s.g. ,Communities‘ oder auch ,Blogs‘ wider (vgl. ebd.: 16 f.). Der zunehmend scheinbar ,soziale‘ Charakter von Online-Inhalten wird durch diese Aussage unterstrichen. Wie ,sozial‘ i.S.v. gesellschaftsdienlichen kommunikativen und inszenatorischen Aspekten solche Inhalte tatsächlich sind, wird noch zu zeigen sein. Außerdem muss man sich stets vor Augen führen, dass die allermeisten Services im Web 2.0, mehr oder weniger offensichtlich, ,kommerzielle Medienangebote‘ von gewinnorientierten Providern sind und durch deren Interessen mit strukturiert werden (vgl. Döring 2010: 162).

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