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  • Aufbau, Bestandteile und Problemfelder ökonomischer Risikotragfähigkeitskonzepte in Banken: Betrachtung interner Risikotragfähigkeitskonzepte aus dem Blickwinkel der Bankenaufsicht

Finanzen


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 152
Abb.: 46
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Buch bietet einen gut verständlichen Überblick und eine kritische Analyse ökonomischer Risikotragfähigkeitskonzepte (RTF-Konzepte) in Banken vor dem Hintergrund bankaufsichtlicher Anforderungen. Neben einer Darstellung der grundlegenden Funktionsweise und des Aufbaus ökonomischer RTF-Konzepte, geht das Buch dabei besonders auf unterschiedliche Möglichkeiten zur Bestimmung der beiden zentralen Komponenten, dem ökonomischen Kapital (Gesamtheit aller Risiken) und dem Risikodeckungspotential (Gesamtheit aller zur Risikoabdeckung verwendbaren Mittel), ein. Darüber hinaus werden mögliche Problemfelder bei der regulatorischen Beurteilung ökonomischer RTF-Konzepte und ihrer Einzelkomponenten beleuchtet. Ergänzend werden Möglichkeiten zur Optimierung der regulatorischen Beurteilung aufgezeigt. Es ist ausdrücklich nicht das Ziel dieses Buches alle Möglichkeiten zur Quantifizierung bankgeschäftlicher Risiken und zur Bestimmung des ökonomischen Kapitals sowie zur Bestimmung des Risikodeckungspotentials (RDP) im Detail darzustellen. Das Werk zielt vielmehr darauf ab, ein grundsätzliches Verständnis für die Funktionsweise und die Bestandteile ökonomischer RTF-Konzepte sowie der häufig verwendeten Methoden zur Bestimmung des ökonomischen Kapitals und des RDP zu schaffen und auf kritische Aspekte hinzuweisen. An den relevanten Stellen beinhaltet das Buch jedoch weiterführende Hinweise auf entsprechende Fachliteratur zu diversen mathematischen Risikoquantifizierungs- und Risikoaggregationsverfahren.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Bankaufsichtliche Grundlagen zur Verwendung ökonomischer Risikotragfähigkeitskonzepte: 2.1, Allgemeine Grundlagen und Zielsetzung der deutschen Bankenaufsicht: Um zu verstehen, warum ökonomischer RTF-Konzepte heute ein wichtiges regulatorisches Instrument darstellen, ist es sinnvoll in den folgenden beiden Abschnitten zunächst einen kurzen Blick auf die allgemeinen Grundlagen und Ziele der deutschen Bankenaufsicht und auf die Entstehung der entsprechenden regulatorischen Vorgaben zur Verwendung ökonomischer RTF-Konzepte zu werfen. Der Grund für eine staatliche Regulierung des Bankensektors liegt zunächst allgemein (wie in der Einleitung bereits angedeutet) in der besonderen Funktion, die dem Bank- und Finanzsektor in unserer kapitalistisch ausgerichteten Wirtschaftsordnung auf nationaler und heute auch besonders auf internationaler Ebene zukommt. Volkswirtschaftlich wird der Regulierungsbedarf für den Bankensektor üblicherweise daraus abgeleitet, dass die realen Marktverhältnisse vom Idealbild eines vollkommenen Marktes, der auch ohne äußere Eingriffe funktioniert bzw. über ausreichende Selbstregulierungskräfte verfügt, abweichen. Diese Unvollkommenheit resultiert regelmäßig aus starken Informationsasymmetrien und Marktstellungsunterschieden zwischen den Marktteilnehmern. Ohne eine angemessene Regulierung würde diese Tatsache durch aufkommende Moral-Hazard- und Principal-Agent-Probleme schnell zu gesamtwirtschaftlichen Nachteilen in Form von extrem hohen Transaktionskosten und/oder zu einem vollständigen Versagen des Marktes und des Wirtschaftssystems insgesamt führen. Trotz der so begründeten Einsicht, dass eine Bankenregulierung grundsätzlich sinnvoll und notwendig ist, sind das ideale Maß und die konkrete Ausgestaltung der Regulierung jedoch seit jeher Gegenstand zahlreicher akademischer und gesellschaftlicher Diskussionen mit teilweise weit auseinandergehenden Ansichten. Von radikalen Marktwirtschaftlern, wie etwa den als ‘Chicago Boys’ bezeichneten Anhängern der einst von Nobelpreisträger Milton Friedman an der University of Chicago vertretenen Denkrichtung des ‘Klassischen Liberalismus’, wird grundsätzlich jede Form einer harten, staatlichen Regulierung abgelehnt. Als Bankenregulierung würden sie maximal die Vorgabe allgemein gültiger (Markt-) Grundsätze und Leitlinien akzeptieren. Eine darüberhinausgehende Regulierung würden sie schlicht als das Resultat einer geschickten Lobbyarbeit ansehen, die nur einzelnen Marktteilnehmern ungerechtfertigte Vorteile bietet. Dem gegenüber stehen in jüngster Zeit auch Politiker, denen die Regulierung des Bankensektors - quasi als Lehre aus der globalen Finanzkrise – gar nicht weit genug gehen kann. Sie propagieren sogar eine vollständige Verstaatlichung des Bankensektors. Die große Mehrheit der Ökonomen und Politiker befindet sich bislang aber noch zwischen diesen beiden Extrempositionen und befürwortet eine Art der Regulierung, die zwar an besonders kritischen und risikoträchtigen Stellen des Bankgeschäfts ansetzt, den Instituten darüber hinaus aber weitgehende Freiräume ermöglicht. Die konkrete Zielsetzung der heutigen Bankenaufsicht fokussiert sich dabei meist auf folgende zwei Aspekte: Schutz der Funktionsfähigkeit des Finanzsystems und Gläubigerschutz. In Deutschland wurden genau diese Ziele im Gesetz über das Kreditwesen (KWG) verankert. Danach soll die Bankenaufsicht Missständen im Kredit- und Finanzdienstleistungswesen entgegenwirken, ‘welche die Sicherheit der den Instituten anvertrauten Vermögenswerte gefährden, die ordnungsmäßige Durchführung der Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen beeinträchtigen oder erhebliche Nachteile für die Gesamtwirtschaft herbeiführen können.’ Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bankenaufsicht dafür Sorge tragen muss, dass möglichst wenige Kreditinstitute eine Insolvenz erleiden, weil das sowohl zu einer Destabilisierung der Gesamtwirtschaft, als auch zu einer Gefährdung der Kundeneinlagen führen würde.

Über den Autor

Michael Menningen wurde 1975 geboren. Er entstammt einer Familie, in der das Bankwesen eine lange Tradition besitzt. Nach einer klassischen Bankausbildung arbeitete der Autor u.a. mehrere Jahre als Teamleiter im Firmen- und Großkreditgeschäft eines mittelständischen Kreditinstituts. Parallel absolvierte er ein Studium zum Diplom Betriebswirt, wobei er im Rahmen seiner Diplomarbeit ein Ratingsystem für das Firmenkundengeschäft seines damaligen Instituts entwickelte. 2004 wechselte er zur Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wo er in den folgenden Jahren durch die Beaufsichtigung zahlreicher kleiner und verschiedener systemrelevanter Institute sowie einer mehrjährigen Tätigkeit als persönlicher Assistent der damaligen Exekutivdirektorin der deutschen Bankenaufsicht alle Facetten des Bankwesens und der nationalen und internationalen Bankenaufsicht kennenlernte. Seit Anfang 2011 ist der Autor für die Beaufsichtigung eines der größten, weltweit agierenden und als global systemrelevant geltenden Instituts zuständig, wobei er sich insbesondere mit dem Risikomanagement der Bank befasst. Parallel dazu hat der Autor im Jahr 2012 ein weiteres Studium zum Master in Finance and Banking an der WHL Wissenschaftliche Hochschule Lahr abgeschlossen und sich in dessen Rahmen intensiv mit ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzepten in Banken auseinandergesetzt.

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