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Finanzen


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 01.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 22
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

75 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen heutzutage täglich das Internet. Fast 100 Prozent sind es bei den Heranwachsenden. 5000 Suchanfragen zu Themen aus der Finanzwelt gehen jede Minute bei Google ein. 50 Prozent der abgeschlossenen Bankprodukte in den Bankfilialen stützen sich auf vorherige Onlinerecherche, was den ROPO-Effekt, Research Online Purchase Offline, ausgelöst hat. Dabei wird schon jedes dritte Produkt direkt über die digitalen Kanäle verkauft. Um für die Untersuchung ein notwendiges Basiswissen aufzubauen, werden zunächst die Begriffe Digitalisierung und Retail Banking definiert. Es folgt eine Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen, die die Digitalisierung hinsichtlich des Retail Banking hervorgerufen hat. Anschließend erfolgt eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation der Digitalisierung mit Sicht auf die verschiedenen Banken und Nicht-Banken. Hauptbestandteil der Studie werden die Auswirkungen der Digitalisierung mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche des Retail Banking sein. Abschließend soll ein kurzer Ausblick bzw. Lösungsansatz auf die etwaige zukünftige Entwicklung der Digitalisierung im Retail Banking gegeben werden. Obwohl die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Retail Banking grenzüberschreitend stattfinden, wird hier vorrangig der deutsche bzw. europäische Markt betrachtet, ohne dabei eine isolierte Sicht anzustreben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4. Auswirkungen der Digitalisierung auf das Retail Banking: Erfolgreiche Institute im digitalen Zeitalter zeichnen sich vor allem durch vier Ei-genschaften aus: Transparenz, Anpassungsfähigkeit des Geschäftsmodells, Innovati-onsgeschwindigkeit und einen klaren Kundenfokus. Diese Aussage weist den Weg des Retail Banking für die Zukunft. Die Digitalisierung hat viel verändert und geändert. Alles soll einfacher, schneller und bequemer erfolgen. Das Retail Banking revolutioniert. In diesem Kapitel werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Retail Banking beschrieben. Was genau hat sich im digitalen Zeitalter für das Retail Banking verändert und welche Konsequenzen hat das für die Zukunft. Dabei werden die drei Bereiche des Retail Banking, so wie der Begriff in der Definition abgegrenzt wurde, untersucht. 4.1. Aktivgeschäft: Das Aktivgeschäft konnte sich neu erfinden. Nicht zuletzt durch die Niedrigzinspha-se, sondern auch durch die neuen Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt. Die Kreditbanken verzeichneten einen Wachstumsanstieg von Konsumkredi-ten um 6,9 Prozent an Privatpersonen in 2013. Das heißt, dass sich das neu vergebene Kreditvolumen auf 41 Mrd. Euro erweitert hat. Zum Vergleich lag das neu erbrachte Kreditvolumen in 2012 bei 37,3 Mrd. Euro. Das sind Erträge von rund 16 Mrd. Euro inklusive Baufinanzierungserträge. Das wiederum sind ca. 30 Prozent aller Erträge, die im Privatkundengeschäft generiert wurden. Dieses Marktvolumen wird sich basierend auf Prognosen noch weiter ausweiten. Experten rechnen mit Erträgen von fast 17 Mrd. Euro im Jahr 2018, wovon ungefähr zehn Mrd. im Bereich für Konsumentenkredite gewonnen werden. Die Vergabe der Konsumkredite wurde dabei über die verschiedensten Vertriebswege abgewickelt. Am stärksten hat der Abschluss über den Onlinekanal zugenommen, mit einem Anstieg von 16 Prozent, gefolgt vom Handel um 7 Prozent und den Bankfilialen um 4 Prozent. Die Relevanz von Online-Abschlüssen wird im Wesentlichen durch Kreditvergleich-sportale vereinfacht und fördert das neu vergebene Volumen. Das Benutzen der Bankenwebseite für das Einholen von Krediten läuft aus. Der Ratenkredit ist ein Produkt, welches leicht standardisierbar gemacht werden kann. Dadurch lässt sich dieses Produkt schnell und unkompliziert auf Vergleichsportale im Internet umsetzen. Das Konstrukt der Vergleichsportale leitet Kreditinteressenten auf Onlineportale weiter und verbindet sie nicht mehr mit der direkten Webseite der jeweiligen Bank. Dabei werden direkt auf dem Portal die wichtigsten Fragen gestellt, die für ein Scoring benötigt werden. Nach Abschluss der Eingabe der Kundendaten werden diese an infrage kommende Partnerbanken als Kreditantrag weitergeleitet. Daraufhin werden Auskunfteien nach relevanten Informationen der Banken über den Kunden abgefragt. Es werden die Kreditwürdigkeit geprüft und die Konditionen bestimmt, die dem Kunden angeboten werden können. Anschließend wird das Angebot an das Vergleichsportal weitergeleitet - und das in Echtzeit. Der Kreditinteressent erhält demzufolge in kurzer Zeit zu seinen Angaben Angebote von den Banken inklusive ihrer Konditionen. Für die Erstellung dieser Vergleichsrechner muss größtenteils eine Web-Schnittstelle von der Bank in das Vergleichsportal integriert sein. Außerdem müssen die Vergleichsportale die verschiedenen Scoringverfahren und Annahmekriterien der Banken miteinander vergleichen können. Das können die Webseiten der Banken nicht. Deshalb ist auch die Abschlussquote von Vergleichsportalen höher als die von den einzelnen Webseiten. Die größten deutschen Vergleichsportale von Krediten sind Finanzcheck.de und Check24.de. Die auf diesen Portalen gelisteten Banken erreichen durchschnittlich pro Bank ein Neukreditvolumen von jährlich 100 Mio. Euro eine Bankfiliale hingegen nur ein bis zwei Mio. Euro. Das bedeutet, dass 50 bis 100 Filialen das Kreditvolumen eines Kreditvergleichsportals ausmachen. Das könnte durchaus ein Argument sein, dass Banken sich auf diesen Seiten listen lassen, da die Kosten für die Filiale inklusive des entsprechenden Personals für Filialbanken höher ausfallen. Die Kosten beim Vergleichsportal bleiben für die gelisteten Banken übersichtlich. Anfangs müssen lediglich die Investitionen für die Schnittstellenentwicklung seitens der Bank getätigt werden. Bei Abschluss eines Kredites zahlt die Bank an das Vergleichsportal eine Vermittlungsprovision oder per angeklickter Seite. Jedoch bevor der Kredit bewilligt wird, müssen die online angegebenen Daten mittels einzureichender Unterlagen gefestigt und schließlich von der jeweiligen Bank geprüft werden. Interessierte Banken sollten ihre Zinssätze dem wettbewerbsfähigen Umfeld anpassen, wodurch sie ihr Potenzial erhöhen und ein eventuell vorgegebenes Ziel erreichen können. Außer Acht dürfen profitable Margen allerdings nicht gelassen werden, da das Geschäft sonst unrentabel ist. Außerdem sollte der Kreditprozess einfach und nach einem gewissen Standard verlaufen. Des Weitern können sie neue Kunden gewinnen und ihre Reichweite ausweiten, sofern ihr Risiko ebenda gering ist. Kredite werden weiterhin in der Filiale beraten und abgeschlossen, wobei der Online-Anteil von den neu vergebenen Konsumentenkrediten um eine zweistellige Zahl im prozentualen Bereich wächst. Daher sind Vergleichsportale für die Abwicklung von Konsumentenkredite über den Online-Kanal enorm wichtig geworden. Letztendlich auch, um den vielseitigen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Ein durchaus interessantes Projekt und eine völlig neue Art und Weise Banking zu gestalten, ist die Nutzung des Smart-Girokontos der Fidor Bank. Die Fidorbank ist eine Direktbank, die es erreicht hat, das Banking in der digitalen Zeit umzusetzen und den Kunden in neue Welten eintauchen zu lassen. Im Frühjahr dieses Jahres hat die Fidor Bank den Dispo-Like-Zins geschaffen. Die Kunden können über Facebook die Fidor-Fanpage, als gefällt mir anklicken. Durch Betätigen des Gefällt-Mir-Button wird der Dispositions-Zinssatz aktiv mit gestaltet. Diese neuartige Methode ist eine Reaktion auf die Verbraucherschützer. Diese rufen seit Jahren die Banken auf, den Dispositionszinssatz bezahlbar zu machen. Genauso ist es für die Kunden auch immer ein Anliegen gewesen, mehr Recht auf Fairness, Mitbestimmung und Transparenz zu erhalten. Das Kreditgeschäft hat sich nicht nur durch Online-Kreditvergleichsportale und Fa-cebook geändert, sondern mitunter auch durch die neuen Regulierungen. Diese haben die Vergabe von Krediten für Verbraucher, kleine Unternehmen und Start-ups erschwert. Es gibt neue Finanzierungsmöglichkeiten wie das Crowdfunding , Crowd-investing und das Social Banking. Alle drei Begriffe sind auch bekannt unter Crowdfinance/Crowd-Finanzierung. Mit der Crowd ist aus dem Englischen übersetzt der Schwarm gemeint. Alle drei Formen sind insofern interessant, da sie die Bank vollständig umgehen und niemand die Aufsicht über das Geschehen und die Geschäfte von Crowd-Finanzierungen hat. Für das Aktivgeschäft relevant ist das Social Banking oder auch Crowd Lending ge-nannt. Es basiert auf dem Peer-to-Peer Prinzip. Der Kreditnehmer registriert sich bei einem der Plattformen für Peer-to-Peer-Lending und gibt einen Zweck an, wofür er das Geld benötigt und die Konditionen, zu denen er sich das Geld ausleihen möchte. Kreditnehmer und Kreditgeber treffen sich im Internet auf einer auktionsähnlichen Basis. Das vom Kreditnehmer angebotene Angebot wird von einer einzelnen Person oder von mehreren einzelnen Personen getragen. Somit erhalten bonitätsschwache Verbraucher einen Kredit und zum Teil mit besseren Konditionen als bei einer Bank. Zu den größten Plattformen gehören in Deutschland Smava und Auxmoney. Die Plattformen agieren hier lediglich als Vermittler. 4.2. Passivgeschäft Das Passivgeschäft besteht aus Sichteinlagen, Spareinlagen und Anlageprodukten. Girokonten werden fast ausschließlich dem Kunden mit zusätzlichen Dienstleistun-gen angeboten. Tagesgeldkonten bieten derzeit wesentlich geringere Zinssätze als vor einigen Jahren. Das Geschäft mit Sparprodukten ist aufgrund des niedrigen Zinsniveaus mit einer rückläufigen Sparquote verbunden. Durch mangelnde Alternativen bei Anlageprodukten und der ungewissen Zukunft hinsichtlich der Zinsentwicklung, wird das Geld ausweichend weiterhin auf dem Girokonto oder den Tagesgeldkonten gelegt. Daher wachsen die jährlichen Erträge im Spargeschäft mit den veränderten Produktpräferenzen auch nur um 1,4 Prozent. Trotzdem erwarten Experten langfristig Ertragssteigerungen. Basierend auf einem steigenden Zinsniveau sollen die Ertragszuwächse bei zwei Prozent bis 2018 liegen. Giro- und Tagesgeldkonten werden überwiegend online abgeschlossen, da es bei diesen standardisierten Produkten seitens der Kunden wenig Bedarf gibt, dafür einen Berater hinzuziehen zu müssen, was von dem jeweiligen Kundensegment abhängt. Anders sieht es allerdings noch bei klassischen Anlageprodukten aus. Die Bankberatung gestaltet sich allein durch neue Regularien als schwierig und ist vor allem in der Filiale mit hohen Kosten verbunden, da sie neuerdings nur von Spezialisten durchgeführt werden dürfen. Außerdem wenden sich Kunden seit der Finanzkrise von Produkten auf Provisionsbasis ab, wobei auch die beratenden Institute in dieser Angelegenheit vorsichtiger sein müssen. Damit lehnen einige Kunden die klassische Beratung ab. Viel mehr informieren sie sich im Internet, um Anlageentscheidungen zu treffen. Hierfür gibt es Selbstberatungslösungen. Sie sollen in der Finanzdienstleistungsbranche für die breite Masse Anwendung finden. Selbstberatungstools sollen den Kunden zur Entscheidungsfindung verhelfen, durch gezielte schriftliche Fragestellungen, die der Kunde selbst ausfüllen muss. Bei der Anwendung der Selbstberatungs-Lösung sollen die Kunden dennoch keinesfalls mit ihrer Endentscheidung allein gelassen werden. Sie können zusätzlich die Beratungsleistung über das Telefon, per Chat, Videoberatung oder in der Filiale vor Ort nutzen. Die Selbstberatungs-Lösung ist für den Kunden und für den Anbieter mit wenig Kosten verbunden und gehört in der Zukunft zur Kundenbindung dazu. Jedoch sind viele dieser Selbstberatungs-Ansätze noch nicht ganz ausgereift, gerade was den rechtlichen Rahmen betrifft. Es gibt bereits einige Anbieter von Selbstberatungsanwendungen, wie Abbildung 15 zeigt.

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