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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2017
AuflagenNr.: 1
Seiten: 180
Abb.: 63
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Auch heute kann mit Anleihen noch eine Jahresrendite von 4 bis 5 % erzielt werden. Wie das geht, zeigt der vorliegende Wegweiser, der folgende Fragen beantwortet: Wie findet man sich als Anleihensucher im Informationsdschungel, z.B. im Internet, zurecht (Ordnungsphase)? Welche Anlagestrategien sind bei Anleihen erfolgsversprechend (Informationsphase)? Wie baut man ein Musterdepot auf, mit dem die Anlagetechniken geübt werden können, bevor echtes Geld eingesetzt wird (Prüfungsphase)? Darüber hinaus werden allgemeine Fragen wie Von welchen Faktoren hängen Zinsen und Anleihenkurse ab? oder Gibt es bald eine Zinswende? behandelt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel C. Wo gibt es heute noch attraktive Renditen? (praktischer Teil): 1. Aufbau eines Musterdepots in 5 Schritten: Im praktischen Teil des Buches erfahren wir, wie mit Anleihen gutes Geld verdient werden kann. Die Frage wo hohe Renditen zu erzielen sind ist banal, wenn der Risikoaspekt ausgelassen wird. Jeder Anleger weiß, dass bankrotte Länder, wie Griechenland, bei einer Neuemission mehr an Zinsen zahlen müssen und ihre Altanleihen im Markt mit hohem Abschlag gehandelt werden. Der Grund liegt in der extremen Ausfallwahrscheinlichkeit des Investments. Ein Totalausfall von 100% bleibt zwar eine Seltenheit, aber die in Moratorien erzwungenen Nachlässe (Teilausfälle) bei Hochzinsanleihen kommen schon wesentlich häufiger vor. Auf der anderen Seite wird der Privatinvestor in heutiger Niedrigzinsphase kaum etwas verdienen, wenn er ganz auf Nummer sicher geht und in Bundesanleihen investiert. Rendite oder Sicherheit - das ist sein Dilemma. Damit auch der Investor nach dem Anleihenkauf ruhig schlaffen kann, muß er eine richtige Kombination aus Rendite und Risiko wählen. Erste Hinweise lieferte ihm die Risiko-Rendite-Matrix in Abbildung 3. Bevor er also konkret echtes Geld investiert, ist es ratsam - wie bei einem Fahrschüler und den Fahrstunden, die er absolvieren muss - mit virtuellem Geld in einem Musterdepot zu üben. Er verwendet bei seiner Konstruktion das bis dato erlernte theoretische Grundlagenwissen und gestaltet sinnvollerweise den Investmentprozess in fünf Schritten, die unten beschrieben werden. Schritt 1: Formulierung von Anlagezielen (Phase der Willensbildung). Schritt 2: Den Markt beobachten (Informationsphase). Schritt 3: Identifizierung der Depotkandidaten (Ideenphase). Schritt 4: Konstruktion des Musterdepots (Umsetzungsphase). Schritt 5: Das eigentliche Depotmanagement (Verwaltungs- und Kontrollphase). 2. Schritt 1: Formulierung der Anlageziele (Willensphase). Das bei jeder Wertanlage trivial formulierte Anlageziel Geld verdienen klingt zu allgemein und ist zu spezifizieren. Im Anleihebereich lassen sich 4 klassische Ziele ausmachen, die nach der absteigenden Bedeutung und der Nennung der Anlagezeit kurz beschrieben werden. - reguläre Zinseinküfte (unbestimmte Anlagezeit). - Sparen für die Altersvorsorge (Langfristanlage). - Kursgewinne (kurz- und mittelfristige Anlagezeit, in Extremform Trading und sogar Spekulation). - Kauf eines interessanten Finazproduktes ( unechtes Anlageziel) oder einfache Neugierde bzw. Sympatie (Emerging Markets). Die Sympatie für die einzelnen Ziele wird vom Alter des Investors (jung, alt) sowie seiner Risikobereitschaft (risikofreudig, risikoavers) abhängen. Auch das ist allgemein bekannt. Zudem werden in der Praxis - das zeigen die Anlegerbefragungen - die Zielvorgaben niemals in reiner Form sondern vielmehr als Mischvarianten vorkommen. Die Formulierung der Anlageziele und die Konstruktion der darauf aufbauenden Musterdepots entspricht demnach der individuellen Veranalagung des einzelnen Investors. Der Phantasie des Konstrukteurs sind hiernach kaum Grenzen gesetzt. Letztendlich liessen sich Tabellenwerke konstruieren, die per saldo beide Gesichspunkte kombiniert wiedergeben aber keinen neuen Erkenntniswert liefern. Vielmehr ist es sinnvoller auf einige logische Konsequenzen der Wahl der Anlageziele im Investmentprozess hinzuweisen. - an ordentliche reguläre Zinsenkünfte (z.B. 5% jährlich) werden sich die Anleger in der Vergangenheit schnell gewöhnt haben und streben diese Marke auch in der heutigen Niedrigzinsphase an. Erfahrene Marktteilnehmer bleiben geduldig und werden eventuell dazuwarten, falls ihnen der Anleihemarkt diese Rendite (noch?) nicht bieten kann. Diese Profis werden kaum in konkurrierenden Anlagen (z.B. Aktien) konstante Erträge suchen, sondern auf eine Wende am Rentenmarkt warten. - bei jedem Sparziel - primär für die Altersvorsorge - wird eine numerische Größe anvisiert (siehe: Beispiele 7 und 8). Eine vorgegebene Laufzeit hat wiederum Konsequenzen für die geplante Rendite und die Wahl der Anleihearten. Der Kauf ist der wichtigste Moment im Investmentprozess eines Langfristinvestors. Er bleibt danach unflexibel auf Markveränderungen. Die meisten Investoren haben jedoch eher einen mittelfristigen Anlagehorizont. Einem Privatanleger ist nicht immer bekannt, daß auch mit Renten und nicht allein mit Aktien erfolgreich investiert werden kann. Wegen der geringeren Volatilität wird die Spekulation (Trading) als Anlagemotiv im Rentenbereich eher eine untergeordnete Rolle spielen. Der Kapitalmarkt kennt das Phänomen, daß nicht Anlageziele sondern immer häufiger neue Finanzprodukte im Mittelpunkt des Anlegerinteresses stehen. Der blühende Absatz von Neue-Markt-Aktien, Zertifikaten oder zuletzt von ETFs erlebt temporäre Höhepunkte. Investmentbanken verdienen an ihrem Absatz hohe Provisionen. Auch im Anleihenbereich sind als Novitäten Derivate auf Zinsprodukte und Zinsinnovationen immer öfter anzutreffen. Wenn provisionsträchtigen Produkte sich im Alltag bewähren, werden sie zur Selbstverstädlichkeit (buisiness as usual). Kommt es aber umgekehrt zu scharfen Marktturbulenzen, wird den Geschädigten schnell die ganze Dimension der Unseriosität der Emittenten, der Parteilichkeit der Ratingagenturen und der gnadenlosen Vertriebspraxis (Hedgefonds, Junk-Bonds) der Investmentbanken bewußt. Summa summarum können die als lahme Enten häufig verpönten Zinspapiere (ABS) ebenso einen Crash an den Finanzmärkten verursachen. Der Anlagewillen ist oft keine exogene sondern von aussen aufgezwungene Angelegenheit. Die Volumina auf den Giro-, Spar- und Terminkonten sprechen hier eine eigene Sprache. Der Risikoaversion unterliegen sowohl Börsenanfänger als auch Börsenerfahrene. Im Alltag gilt, daß enttäusche Marktteilnehmer nach hohen Verlusten (Neuer Markt!) erst eine lange Zeit dem Markt fern bleiben und ihr gerettetes Geld parken. Bis sich eine Anlagebereitschaft in Risikopapieren neu bildet, vergeht Zeit.

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