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Informatik


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 01.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 180
Abb.: 104
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Informationstechnologie ist heutzutage beinahe in jedem Unternehmen ein nicht mehr wegzudenkender Produktions- bzw. Unterstützungsfaktor. Die IT erbringt dabei für strategische, administrative und operative Bereiche im Unternehmen unterschiedliche Leistungen. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten – wie der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 – kommt der IT besondere Bedeutung zu, da sich die Chance bietet, in verschiedenen Bereichen im Unternehmen, gezielte Verbesserungen oder eine Neuausrichtung durchzuführen. Im vorliegenden Buch wurden Maßnahmen aufgegriffen, die in einer Studie zum Thema ‚‚Die IT in der Wirtschaftskrise’’ – an der der Autor dieses Buches mitgewirkt hat – identifiziert wurden. Im theoretischen Teil dieses Fachbuches wurde eine wiederholte Literaturrecherche durchgeführt und die Maßnahmen anhand dieser Ergebnisse nochmals analysiert und bewertet. Es wurde herausgearbeitet, wie diese Maßnahmen, speziell durch den IT-Einsatz, das Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unterstützen können. Nachstehende Fragen wurden im theoretischen Teil durch die Ergebnisse aus der Literaturanalyse beantwortet: Können durch diese Maßnahmen im Unternehmen bzw. in der IT-Abteilung Kosten reduziert werden? Kann ein wertsteigernder Einsatz der IT durch die Maßnahmen erzielt werden? Wer im Unternehmen trifft die Entscheidung über den Einsatz einer Maßnahme? Wo und zu welcher Zeit wirkt im Unternehmen eine realisierte Maßnahme? Welche Vorteile bringt ein Einsatz dem Unternehmen? Um diesen literaturgeleiteten Ansatz zu überprüfen, wurde im empirischen Teil eine Delphi-Befragung durchgeführt. Das Kapitel zur empirischen Datenerhebung gibt detailliert Auskunft über die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Befragungsstudie. Fünf IT-Experten haben in zwei Befragungsrunden jede Maßnahme bewertet. Diese Ergebnisse wurden den Literaturergebnissen gegenübergestellt, verglichen und interpretiert. Abschließend erfolgt ein Interview mit einem der teilnehmenden Experten und eine Reflektion der erzielten Ergebnisse.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1.5, Von der amerikanischen Finanzmarktkrise zur Wirtschaftskrise: Da die Informationen der Weltwirtschaftskrise aus den 30er Jahren zu einem besseren Verständnis für die Krise von 2008/2009 führen, gehe ich kurz auf diese schwierige Zeit im nachstehenden Abschnitt ein. 3.1.5.1, Weltwirtschaftskrise 1929 – 1933: Die Literatur erwähnt, dass die 20er Jahren unserer Zeit vor der Krise nicht unähnlich waren. Konzerne standen bereits miteinander in Wettbewerb und die Bürger konnten an diesen Unternehmen Aktienanteile erwerben. Die Aktienkurse befanden sich in einem Hoch, die Bürger konnten sich die neuesten Konsumgüter leisten. Immer mehr Kleinanleger wollten diese positive Zeit nutzen und begannen zu spekulieren. Um Aktien zu erwerben wurden kurzfristige, sehr hohe Kredite aufgenommen. Die gekauften Aktien reichten den Banken oft als Sicherheit für den gewährten Kredit aus. Die Börsenkurse stiegen im Verlauf der 20er Jahre immer weiter [Schuh et al. 2011, S. 14]. Als im Jahr 1928 der Börsenkurs erstmals deutlich nachgab, versuchte die Notenbank durch Kreditzinserhöhung regulierend einzugreifen. Die Spekulanten sahen durch den Kurseinbruch keinen Grund zur Beunruhigung und finanzierten weitere Aktienkäufe durch die neue Aufnahme von Krediten. Die Spekulationsblase wuchs durch diese Aktivitäten der Anleger permanent weiter an. Im Oktober 1929 brach der Aktienkurs erneut ein und der Dow-Jones-Index rutschte ins Minus – die Anleger wurden erstmals nervös und realisierten, dass sie mit Verlusten die eigenen Kredite nicht mehr bedienen konnten. In weiterer Folge brach der Kapitalfluss zusammen und durch massive Verkäufe stürzten die Kurse am 'schwarzen Donnerstag' (24. Oktober 1929) ins Bodenlose. Der Handel brach ein und börsennotierte Unternehmen verloren dramatisch an Wert – die Spekulationsblase war geplatzt [Schuh et al. 2011, S. 15]. Vergleichbar mit der Krise 2008/2009 war auch in den 30er Jahren rasch die Realwirtschaft betroffen. In Deutschland und den USA brach die industrielle Produktion zusammen und der Welthandel war um bis zu zwei Drittel rückläufig. Die Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte der betroffenen Länder waren gewaltig, viele Unternehmen und Banken sahen sich gezwungen einen Großteil Ihrer Mitarbeiter zu entlassen und waren kurze Zeit später doch zahlungsunfähig. Auch zu dieser Zeit versuchte die US-Regierung durch verschiedene Maßnahmen regulierend einzugreifen. Gegen die Massenarbeitslosigkeit wurde der 'New Deal', ein Bündel von verschiedenen Wirtschafts- und Sozialreformen, von der Regierung verabschiedet. Diese Maßnahmen halfen der Marktwirtschaft allerdings nur kurzfristig. Erst der zweite Weltkrieg und der damit verbundene Aufschwung in den kriegswichtigen Industrien brachte das Ende dieser Weltwirtschaftskrise [Schuh et al. 2011, S. 18 f.]. 3.1.5.2, Die Krise von 2008/2009: Bereits in den 1990er Jahren wurde in den USA 'der Grundstein' für die Krise von 2008/2009 gelegt, da das Glass-Steagall Gesetz zu dieser Zeit vom US-Kongress (unter der Regierung von Bill Clinton) aufgehoben wurde. Das Gesetz stellte sicher, dass Banken keine großen Kreditsummen leichtfertig an finanziell angeschlagene Unternehmen vergeben [Schuh et al. 2011, S. 25]. Nach Abschaffung des Glass-Stegall Gesetz investierten US-Banken sehr intensiv in Unternehmen aller Branchen und mussten dann wiederum unverantwortliche Kredite vergeben – um ihre Investitionen zu schützen – wenn diese Firmen in Schwierigkeiten gerieten. Speziell im Investmentbanking wurden Transaktionen fern aller Vernunft getätigt [Schuh et al. 2011, S. 25]. Die Investmentbanken verzichteten auf eine detaillierte Prüfung ihrer Schuldner und deren Hypothekenanträge, bündelten gute und schlechte Hypotheken zu Wertpapierpaketen und verkauften diese an Spekulanten und verschiedene Investoren. Daher war für die Banken eine Überprüfung der Risiken nicht mehr notwendig, da sie die Papiere weiterverkauft haben. Die Vermeidung von Kreditausfällen hatte für die Banken plötzlich keine Priorität mehr. Die Bündelung der Hypotheken erhöhte die Produktkomplexität und machte eine Risikoeinschätzung für die Rating-Agenturen und weiteren Regulierungsinstanzen sehr schwierig. Bis zur Pleite der Lehman Brothers wurden die Transmissionskanäle in die Realwirtschaft falsch eingeschätzt [Wirtschaftsdienst 2009, S. 237 f.] [Wirtschaftsdienst 2010, S. 95]. Im Jahr 2006 brach dieser Trend und die Immobilienblase in den USA platzte. In weiterer Folge wurden immer stärkere Zahlungsausfälle der Hypothekenschuldner verzeichnet, Sicherheiten waren durch fehlende Überprüfung der Banken nicht oder nur in sehr geringen Umfang vorhanden. Den Banken fehlte das Vertrauen untereinander, deshalb wurden gegenseitige Kredite nicht mehr vergeben. Auch für Unternehmer wurde es fast unmöglich an einen Kredit zu kommen. Das Finanzsystem kollabierte und der Staat musste durch großen finanziellen Mittelaufwand einen totalen Zusammenbruch verhindern [Wirtschaftsdienst 2009, 237 f.] [Schäfer 2009, S. 188 ff.]. Für kurze Zeit waren Experten der Meinung, die Finanzkrise in den USA bleibe ein amerikanisches Problem und die US-Regierung wird diese schwierige Zeit wieder in den Griff bekommen. Ebenso war man der Meinung, dass die Auswirkungen auf die Realwirtschaft nur gering ausfallen werden – eine Illusion! Aus der amerikanischen Finanzkrise entwickelte sich eine globale Krise, deren Hauptbetroffenen auch die ärmsten Regionen der Welt sind [Wirtschaftsdienst 2009, S. 236]. Laut [Schäfer 2009] hat 'die Finanzkrise (…) in der Nacht des 26. September 2008 Europas Banken mit Wucht erreicht', und sich sehr rasch von 'Bank zu Bank' und 'Land zu Land' ausgebreitet [Schäfer 2009, S. 204 f.]. Natürlich waren auch die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft sehr schnell spürbar, da die Exporte sehr stark eingebrochen sind. In den USA ist die Konsumgüternachfrage aufgrund starker Vermögensverluste (Aktien und Immobilienmarkt) eingebrochen. Deutschland, Japan und China, sehr stark exportorientierte Länder, waren daher besonders stark betroffen [Wirtschaftsdienst 2009, S. 238].

Über den Autor

Mag. Stefan Mühlbacher wurde 1980 in Gmunden geboren. Während seiner Tätigkeit als IT-Betreuer in einem großen Unternehmen der Bauindustrie, entschied sich der Autor seine fachlichen IT-Qualifikationen durch ein Studium der Wirtschaftsinformatik weiter auszubauen. Sein Studium schloss der Autor 2011 an der Johannes Kepler Universität Linz mit dem akademischen Grad Mag. rer. soc. oec. erfolgreich ab. Bereits vor seinem Studium sammelte der Autor praktische Erfahrung in der Informationstechnologie. Er war maßgeblich an der Umsetzung von zwei ERP-Projekten in einem Konzern beteiligt. Derzeit arbeitet Mag. Mühlbacher als ERP-Consultant in einem IT-Unternehmen in Oberösterreich.

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