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Informatik


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Im Rahmen des vorliegenden Fachbuches wird untersucht, ob an eine Versicherungs-IT in Südostasien besondere Anforderungen gestellt werden. Als mögliche Ursachen für diese speziellen Anforderungen werden sowohl regionale Faktoren als auch durch die Geschäftsprozesse bedingte Faktoren bewertet. Die Untersuchung der regionalen Faktoren fokussiert sich auf die für den Aufbau und Betrieb einer Versicherungs-IT notwendige Infrastruktur. Es erfolgt eine Vergleich der Situation der ASEAN5 Staaten mit Deutschland. Basierend auf ausgewählten Kennzahlen wird dieser Vergleich sowohl für die Ballungszentren als auch für die ländlichen Gebiete vorgenommen. Die Betrachtung der aus den Geschäftsprozessen in Südostasien resultierenden besonderen Anforderungen wird auf die Geschäftsprozesse der Mikroversicherung beschränkt. Dabei werden insbesondere die von der klassischen Versicherung abweichenden IT-Anforderungen bewertet. Ziel der Untersuchungen ist die Beantwortung der Frage, ob aus dem Geschäftsfeld Mikroversicherung besondere Anforderungen an eine Versicherungs-IT resultieren. In diesem Zusammenhang wird sowohl die Anzahl der Versicherungskunden in diesem Geschäftsfeld als auch die Rolle des Versicherungsunternehmens in der Wertschöpfungskette sowie den gegebenenfalls vorhandenen Kooperationsbeziehungen betrachtet. Im Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen wird die Kombination der regionalen Faktoren mit den Besonderheiten der Mikroversicherung bewertet. Dabei steht der Vertrieb von Mikroversicherungen in ländlichen Regionen im Fokus. Hierfür werden die aus beiden Untersuchungen resultierenden Erkenntnisse verschmolzen und zu einer gemeinschaftlichen Lösung umgesetzt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5, Mikroversicherung und IT Anforderungen: Einkommensschwache Haushalte sind überdurchschnittlich durch wirtschaftliche, gesundheitliche oder soziale Risiken gefährdet. Diese Risiken umfassen unter anderem Krankheit, Unfälle mit Todesfolge oder Berufsunfähigkeit, sowie Einkommensverlust durch Kriminalität, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Turbulenzen. Im Vergleich der Gesamtbevölkerung haben diese einkommensschwachen Gruppen die schwächste Ausgangsbasis zur Bewältigung einer durch derartige Risiken ausgelösten Krise. Die Armut und die Anfälligkeit der einkommensschwachen Haushalte verstärken sich gegenseitig und können nur gemeinsam gelöst werden. Bedroht durch das ständige Risiko eines Einkommensverlustes, haben diese Haushalte in vielen Fällen eigene Maßnahmen zur Risikominimierung entwickelt. Dazu gehören unter anderem die Verteilung des Einkommens auf mehrere Generationen im Haushalt oder die informelle Hilfe in der Dorfgemeinschaft. Allerdings können diese Maßnahmen nur einen kleinen Teil der Risiken abdecken und versagen häufig beim Auftreten einer Serie von Ereignissen. Zusätzlich führt die ständige und nicht kalkulierbare Bedrohung eines Einkommensverlustes zu einer geringeren Teilhabe dieser Haushalte am Wirtschaftswachstum eines Landes. Beim Kampf gegen Armut ist es also unerlässlich, diesen einkommensschwachen Bevölkerungsschichten den Zugang zu einem Versicherungsschutz zu erschliessen und auf diese Weise, durch die Risikominimierung eine positive wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Haushalte zu fördern. Dabei ist offensichtlich, dass der Zugang zu Versicherungsschutz allein die Armut in den betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht beseitigen kann. Mikroversicherungen als eine Ausprägung von Mikrofinanzdienstleistungen, wurden und werden speziell für diese Aufgabe entwickelt und sollen im folgenden weiter untersucht werden. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung der aus dieser speziellen Versicherungsform resultierenden Anforderungen an eine Versicherungs-IT. Einführung in die Mikroversicherung: Unter einer Mikroversicherung wird der Schutz einkommensschwacher Personen oder Personengruppen gegen spezielle Risiken im Austausch gegen regelmäßige Prämien die der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenhöhe dieser Risiken angemessen sind. Diese Definition ist mit der Ausnahme der Beschränkung auf einkommensschwache Personen oder Personengruppe prinzipiell auch auf die üblichen Versicherungsprodukte übertragbar. Allerdings resultieren aus dieser Beschränkung eine Reihe von besonderen Merkmalen für Mikroversicherungen. Dabei sollen unter einkommensschwachen Personen diejenigen Bevölkerungsgruppen verstanden werden, welche sich üblicherweise ausserhalb des Fokus der herkömmlichen kommerziellen und sozialen Versicherungsansätze befinden. Diese Bevölkerungsgruppen variieren je nach den Spezifika des betrachteten Landes. Besondere Beachtung erfahren dabei Personen, die in der informellen Wirtschaft beschäftigt sind und daher nicht von einem staatlichen oder vom Arbeitgeber gestützten Sozialversicherungsschutz profitieren. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Personen nicht über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, und sich der Versicherungsschutz daher an einen unregelmäßigen Geldfluss anpassen muss. Die Terminologie Mikro” im Begriff Mikroversicherung referenziert weder auf die Größe des Risikoträgers noch auf die Größe der Risiken. Die versicherten Risiken sind in der Erlebenswelt der Versicherungskunden lebensbedrohlich und in keiner Form Mikro”. Obwohl durch Mikroversicherungen eine hohe Bandbreite an Risiken abgedeckt werden kann, stehen Risikolebensversicherungen und Krankenversicherungen im Fokus. Dies resultiert aus dem Gefährdungspotential dieser Risiken für die meisten einkommensschwachen Haushalte. Aus Sicht eines Anbieters gibt es zwei grundsätzliche Motivationen für Mikroversicherungen. Dabei besteht die erste auf dem Ausbau der sozialen Absicherung und der Ergänzung oder dem Ersatz eines staatlichen Ansatzes. Diese Motivation steht im Rahmen der Arbeit nicht im Vordergrund. Die zweite Motivation basiert auf dem Angebot eines Versicherungsschutzes für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen mit dem Ziel der Entwicklung eines neuen profitablen und nachhaltigen Marktsegmentes für Versicherungsunternehmen. Damit kann die Entwicklung eines Mikroversicherungsmarktes als Umsetzung eines ‚Base of the Pyramid’ - Geschäftsmodells verstanden werden. Diese Geschäftsmodelle verfolgen den Ansatz einer Einbindung bisher vernachlässigter Bevölkerungsgruppen in die unternehmerische Wertschöpfungskette.

Über den Autor

Dipl.-Inform. Sven Schumann studierte an der TU Chemnitz und der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Informatik. Seit 2001 ist er als IT-Manager eines großen deutschen Versicherungsunternehmens tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter auszubauen. Das Masterstudium des Versicherungsmanagements an der Hochschule Coburg schloss er im Jahre 2009 erfolgreich ab. Die Faszination der Möglichkeiten der Mikroversicherung und der damit verbundenden Herausforderungen an eine Versicherungs-IT motivierten den Autor sich der Thematik des Buches zu widmen.

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