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Marketing

Oliver Kleindienst

Chinesisches Stadtmarketing im Internet: Wie Chinas Tourismuszentren online auftreten

ISBN: 978-3-8366-9884-9

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 122
Abb.: 39
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Während China 1978 als Tourismusziel nahezu unbekannt war, ist das Land heute zur weltweit viertbedeutendsten touristischen Destination aufgestiegen. Um für Touristen weiterhin als Anziehungspunkt zu wirken, gilt es China als Reiseland attraktiv zu gestalten. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Umsetzung kann ein gezieltes Tourismusmarketing sein. Dabei bietet das Internet eine für Nachfrager und Anbieter interessante Schnittstelle, bei der das Leistungsbündel eines städtischen Touristenangebotes konstant und basierend auf ständig aktuellen Informationen kommuniziert werden sollte. So kann die regelmäßige Pflege einer Webseite die zeitgemäße Situation wiedergeben und ist gleichzeitig Visitenkarte der Stadt. Welche Erwartungen die Nutzergruppen an eine solche Umsetzung stellen, sollte Ausgangspunkt der Überlegungen für einen sinnvollen und ausgereiften Einsatz des Mediums Internet sein. Obwohl es verschiedene Studien gibt, in denen Wissenschaftler diverse Eigenschaften und Funktionen von Webseiten untersuchen, existiert kein einheitlicher Maßstab zur Bewertung derselben. Ferner existieren nur wenige Studien über chinesische Tourismuswebseiten. Im Rahmen dieser Studie wurden 32 offizielle chinesische Städtewebseiten hinsichtlich ihres touristischen Marketings für internationale Touristen untersucht. Vor diesem Hintergrund wurden im Vorfeld der Untersuchung die Aufgaben und Funktionen des Stadtmarketings und des Tourismusmarketings benannt und deren Schnittpunkte aufgezeigt. Das dafür einsetzbare Kommunikationsmedium Internet wurde hinsichtlich seines Potentials im Tourismusmarketing erläutert. Dafür notwendige Begriffe und Komponenten des Internets sind im Glossar näher beschrieben. Für die empirische Untersuchung der Webseitenkriterien konnten unterschiedliche Analysen und Forschungen im Tourismus- und Destinationsmarketing verwendet werden. Damit entstand eine für die Studie anwendbare kategorisierte Kriterienliste, welche eine Gegenüberstellung und Auswertung der ausgewählten Städtewebseiten ermöglichte. Basierend auf den Webseitenfunktionen der Kriterienliste, untersuchte der Autor die ausgewählten Webseiten hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit. Ergänzt wurde dieser Teil der empirischen Studie durch eine Analyse der Suchmaschinenpositionierung der Städtewebseiten. Um die Auswertung der Untersuchung vor dem Hintergrund der Benutzeranforderungen und -wünsche von Touristen zu betrachten, schloss sich der Untersuchung im vierten Kapitel eine Fragebogenstudie an. Probanden waren neben Wirtschaftssinologiestudenten der Westsächsischen Hochschule in Zwickau auch Sinologiestudenten der Universität Leipzig. Das Ziel der Arbeit war es, aus Sicht des Tourismusmarketings das Informationsangebot chinesischer Städtewebseiten zu untersuchen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.6.3, Einbindung von E-Commerce-Aktivitäten: Sechs der untersuchten Webseiten und damit ein Anteil von 19 Prozent der Untersuchungsobjekte ermöglichte den Service einer Buchung. Vielfach entstand dies durch einen Direktlink, bspw. bei Anklicken einer entsprechenden Fläche in der Hotelliste. Jedoch hielt, abgesehen von Hotelbuchungen, keine der Webseiten eine weitere Buchungsoption für andere Dienstleistungen bereit. Die Webseitenintegration eines Souvenirshops für den Verkauf lokaler Produkte konnte bei keinem der Testobjekte nachgewiesen werden. Auch eine Weiterleitung zu speziellen Portalen war nicht gegeben. Daraus lässt sich ableiten, dass die Umsetzung von E-Commerce-Aktivitäten auf chinesischen Stadtwebseiten stark begrenzt ist. Motiv dafür kann das sowohl auf Abnehmer- wie auf Anbieterseite mangelnde Vertrauen gegenüber E-Commerce- Anwendungen sein. Da der Internethandel in China noch nicht so populär ist wie in Europa, jedoch zukünftige Verbesserungstendenzen bestehen, bieten sich auf diesem Sektor noch vielfältige Ausbaumöglichkeiten. Vorstellbar wäre dies auch mit Merchandise-Artikeln der Stadt, bspw. Kleidung oder Accessoires. Dadurch könnten Zusatzeinnahmen generiert werden, die den Bekanntheitsgrad der Stadt erhöhen. Einsatz von Web-2.0-Anwendungen: Eine Weiterleitung oder Integrierung von Blogs und Twitterseiten zuden untersuchten Stadtportalen konnte in keinem Fall nachgewiesen werden. Ähnliche Ergebnisse brachte die Analyse im Bereich des Fotosharing hervor. Als einziges Stadtportal bietet die Stadt Honkong eine Weiterleitung auf ihre Tourismusseite an, die zum Fotoportal Flickr führt. So können Bilder Hongkongs von Dritten betrachtet, beziehungsweise eigene Bilder hochgeladen werden. Wesentlich verbreiteter ist die Verwendung der RSS Funktion. Insgesamt fünf Stadtwebseiten, und damit 16 Prozent der Untersuchungsobjekte, ermöglichten dem Benutzer Inhalte der Seite zu abbonieren. Bei weiteren sechs Untersuchungsobjekten war dies nur in der chinesischen Version verfügbar. Es kann davon ausgegangen werden, dass aus polykausalen Entscheidungen heraus der Einsatz von Web-2.0-Funktionen auf diesen Webseiten nicht gefördert oder aus bestimmten Gründen gemieden wurde. Ein Motiv könnte die Zensur bestimmter Webseiten und die Einschränkung der freien Meinungsäußerung im Internet sein. Gerade diese Form der eigenen Darstellung und Bewertung verschiedenster Aspekte beschreibt den Charakter des Web-2.0. Verlinkungsoptionen chinesischer Stadtwebseiten: Die Überprüfung der Verlinkungen zu bestehenden Tourismusseiten der Städte sowie zu chinesischen Behörden führten zum gleichen Ergebnis. Von allen untersuchten Städten boten jeweils 11 den erwähnten Service an, was einem Anteil von 34 Prozent entspricht. Damit bieten mehr als ein Drittel der Untersuchungsobjekte eine gezielte Weiterleitung zu touristischen und behördlichen Institutionen an. Verwunderlich erscheint dies besonders beim Fehlen von Verlinkungen zu Tourismusseiten. Da die Aufgabe dieser Institutionen der Touristenservice und die Tourismusförderung ist, empfiehlt es sich, diese Portale über eine Weiterleitung von den Stadtwebseiten zu verlinken. Als Grundlage für eine weitere Überlegung diente die Webseite der National Tourism Administration of the People`s Republic of China (CNTA). Diese stellt eine Reihe an Links zu den Tourismuswebseiten chinesischer Städte bereit. Ein Test dieser Links zeigte, dass in drei Fällen die Verlinkung der CNTA mit den offiziellen Homepages der Stadt übereinstimmte. Das bedeutet, dass in drei Fällen keine eigenständige Tourismuswebseite der Stadt existierte, sondern diese Informationen über die offizielle Stadtwebseite vermittelt wurden. Ferner erfolgte eine Überprüfung der CNTA-Webseite hinsichtlich aller Stadtportale, die auf ihren offiziellen Stadtwebseiten keinen Link zu einer DMO-ähnlichen touristischen Webpräsenz anboten. Von diesen Städten konnten 14 eine touristische Webpräsenz nachgewiesen werden. Jedoch boten acht von ihnen nur Chinesisch als Sprachoption. Weitere zwei Webseiten konnten vom Browser nicht aufgebaut werden. Damit verbleiben vier für den internationalen Tourismus ausgerichtete Webseiten, welche aber nicht über die offiziellen Stadtwebseiten erreichbar waren. An dieser Stelle empfiehlt sich aus Sicht des Stadtmarketings, eine Verlinkung in die offizielle Stadtwebseite einzubauen, welche zum touristischen Serviceportal führt. Dadurch kann ein Mehrbedarf an Informationen für Kunden gedeckt und die Qualität der Serviceleistungen erhöht werden.

Über den Autor

Der Autor Oliver Kleindienst wurde 1980 in Meerane geboren. Nach der Berufsausbildung zum Bürokaufmann vertiefte er sein wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen durch das Studium der Wirtschaftssinologie. Die Verbindung Betriebswirtschaft und Sinologie unterstreicht dabei das Interesse am Land der Mitte. Besonders ein Studienaufenthalt in Beijing von 2006 bis 2007, die unternommenen Reisen und Erlebnisse im Land weckten das Interesse am Zugang zu Reiseinformationen, speziell zu einzelnen Tourismusdestinationen. Im Zuge seiner Diplomarbeit untersuchte der Autor die Webseitenfunktionen verschiedener chinesischer Tourismusmetropolen. Im August 2010 schloss er sein Studium als Diplom-Wirtschaftssinologe an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau ab.

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