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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 120
Abb.: 50
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Idee zu dieser Studie ging aus dem großen Interesse zum Thema Blu-ray Disc sowie aus der Tatsache hervor, dass die Technologie - obwohl sie schon seit Anfang des 21. Jahrhunderts präsent ist - noch relativ unbekannt ist. Das Buch stellt einen Leitfaden zum Thema Blu-ray Disc dar und soll mit einfachen Worten die technischen Grundlagen und Voraussetzungen verständlich machen sowie die Marktsituation seit der Einführung analysieren. Die Thematik ist breit gefächert: Zum einen wird beschrieben, welche Voraussetzungen ein potenzieller Kunde zum Umrüsten auf die Blu-ray-Technologie als Heimkinostandard benötigt. Hier werden speziell medientechnische Grundlagen, wie z. B. Informationen über die gängigsten Bildformate und Fernsehnormen, dargelegt. Des Weiteren erfährt der Leser, was man im Vorfeld über den neuen Standard wissen sollte. Speziell wird hier auf den Unterschied HDready und Full-HD (1080/24p), sowie verwendete Audio- und Videocodecs eingegangen. Auch beschäftigt sich dieses Buch mit den Vorteilen des Mediums Blu-ray Disc. Hier geht es vor allem um neue interaktive Zusatzfeatures und die Online-Anbindung durch BD-Live. Der Formatkampf gegen die das parallel-eingeführte HD-DVD-Medium ist ein weiterer wichtiger Punkt. Es wird sowohl auf den technischen als auch auf den wirtschaftlichen Aspekt dieses Kampfes der DVD-Nachfolgeformate Bezug genommen. Außerdem wird untersucht, welche Veränderungen auf dem Heimkinomarkt stattfinden. Ein kurzer Überblick über Werbekampagnen und Marketingstrategien zeigt, wie die Käufer auf die blaue Seite geführt werden sollen. Aufbauend auf diesen Analysen wurden drei Hypothesen entwickelt, die sich mit dem weiteren Bestehen der Blu-ray Disc und deren Technologie am Markt beschäftigt. Des Weiteren spielt es eine wichtige Rolle, welche Konkurrenzformate sich in der Entwicklung befinden und ob diese ernst zu nehmende Bedrohungen für das neue Format darstellen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 6.1.2, Leistungssystem und Markteintrittsbarrieren: Die Filmindustrie ist durch ein komplexes Produktions- und Verwertungsnetzwerk bestehend aus einer Vielzahl von Marktteilnehmern gekennzeichnet. Sowohl spezialisierte Nischenanbieter als auch ganzheitlich ausgerichtete Filmunternehmen decken in einem engen Zusammenspiel die gesamte Wortschöpfungskette der Filmindustrie ab. Als Nischenanbieter werden kleine Vertriebsstudios bezeichnet, die lediglich die Rechte an der Auswertung eines Kinofilms auf Blu-ray Disc kaufen, selbst aber keine Spielfilme produzieren. Dagegen decken die US-Major-Labels, wie Warner Bros., Paramount, Sony, Disney, Universal Pictures und Twentieth Century Fox, in Hauptunternehmen mit einer Vielzahl von Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt das komplette Leistungsspektrum – Produktion, Investition, Filmverleih und Vertrieb – unter einem Dach ab. Um internationale Absatzpotentiale zu schaffen, versuchen deutsche Unternehmen Kooperationen mit anderen Europäischen Vertriebsgesellschaften einzugehen. Ein Bsp. hierfür ist die Kinowelt Home Entertainment GmbH, die im Jahr 2008 von der französischen StudioCanal-Gruppe übernommen wurde. Durch diese Allianz steht ein größeres Filmangebot zu Verfügung, so vertreibt Kinowelt zahlreiche Filme von StudioCanal in Deutschland und umgekehrt Neben den großen Major-Labels, die zusammen über drei Viertel der Marktanteile, gemessen am Umsatz, für sich beanspruchen, konnten sich auch deutsche Eigenproduktionen durchsetzen. Mittlerweile gibt es auch deutsche Studios, die die gesamte Wertekette selbst übernehmen. Beispiel dafür ist die Constantin Film AG, die 2007 fast sieben Prozent Marktanteil gewinnen und auch das Jahr 2008 als erfolgreiches Geschäftsjahr bezeichnen konnte. Die Marktanteile der Studios können in Tabelle 6 entnommen werden. Somit zeigt sich, dass die Major-Labels – auch in Deutschland – den jungen Markt weitgehend für sich allein beanspruchen. Doch durch die Fülle von Nischenlabels und deren Bildung von Allianzen, gewinnen sie immer mehr Umsatzanteile am Markt, müssen jedoch mit großer Konkurrenz rechnen. Das Hauptproblem liegt darin, Verwertungsrechte von Filmen zu erwerben, die schon im Kino gewinnbringend waren. Diese müssen mit innovativen Werbemaßnahmen vermarktet werden. Da kleine Labels Filme extern einkaufen müssen, entstehen hier strategische Markteintrittsbarrieren, zumal sich die Major-Labels abwehrend verhalten und selbst entscheiden können, was weggegeben werden kann. Auch mangelt es bei Nischenanbietern nicht nur an den Filmlizenzen, sondern auch an Investitionen, daher spezialisieren sich diese Anbieter meist auch auf Independent-Filme oder Europäische Produktionen (siehe Tabelle 6: Übersicht: Filmverleiher am deutschen Markt 2007). Ein weiteres Problem besteht in der Digitalisierung des Films. Dadurch wird die Anzahl von illegalen Kopien im Internet erheblich erhöht. So wird der Verkauf von Blu-ray Discs vermindert. Dies war auch schon bei den DVDs der Fall. Im Jahr 2007 waren 54 Prozent aller veröffentlichten Filme bereits in Internet-Tauschbörsen erhältlich. Auch heute sind zunehmend sog. Rips von Blu-ray Filmen schon vor Veröffentlichung im Internet verfügbar. Sehr bedeutend für die Filmindustrie ist auch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK). Diese Einrichtung übernimmt medienpolitische und medienpädagogische Verantwortung indem sie freiwillige Prüfungen für Filme, DVDs und Videokassetten in Deutschland für die öffentliche Vorführung und Verbreitung durchführt. Die FSK entscheidet, ob Filme in Deutschland ohne Altersbeschränkung, ab sechs, zwölf, 16 oder 18 Jahren freigegen werden oder ob der Film ggf. an eine Juristenkommission (SPIO) weitergeleitet werden muss. Diese Organisation prüft dann, ob leichte oder schwere Jugendgefährdung besteht. Die Prüfung der FSK ist keine Pflicht, jedoch stellen die Altersfreigaben einen höheren Erfolgsfaktor dar, da ohne Prüfung Gefahr auf Indizierung besteht. Eine FSK-Prüfung ist allerdings auch mit Kosten und evtl. mit Veränderungen und/oder Kürzungen des Films verbunden. Ein 100-minütiger Spielfilm würde pro Minute 1,38 Euro (zzgl. MwSt.) kosten. Als weiteres Problem stellt sich auch die optionale Regionalcodierung heraus. Viele Blu-ray Discs werden als sog. Europapressungen hergestellt, d. h. für ganz Europa ist der Inhalt der Disc (Tonspuren, Untertitel, Extras etc.) gleich. Da eine Blu-ray Disc über viel mehr Speicher als eine DVD verfügt, sind Europapressungen meist sinnvoll für die Studios. Indem eine Vielzahl von Tonspuren und Untertitel auf die Disc gepresst werden, können die Discs so als Massenprodukt produziert werden. Die Discs sind dann in ganz Europa einheitlich. Es werden lediglich die Cover in den einzelnen Ländern angepasst. Studios die Europapressungen sehr häufig nutzen sind Paramount Home Entertainment und Universal Pictures. Die Blu-ray Discs aus dem Hause Warner Bros. sind zum Teil sogar weltweit gleich. Dies bedeutet aber auch, dass viele Kunden von den deutschen Herstellern abwandern und zum, meist günstigeren, Auslandsimport greifen. Auch aufgrund der zunehmenden Verbreitung der Weltsprache Englisch, verzichten viele sogar völlig auf eine deutsche Tonspur und Importieren sich Blu-ray Discs auch außerhalb Europas. Es zeigt sich, dass auf einen Filmdistributor mehrere Eintrittsbarrieren einwirken. Als Nischenanbieter ist es sehr schwer gegen die Major-Labels, aufgrund der stark vertikalen Verankerung, anzukommen. Auch technische und regulative Rahmenbedingungen müssen beim Markteintritt bedacht werden. Fakt ist aber, dass sich die Major-Labels fest am Filmmarkt etabliert haben und man als Nischenanbieter nur geringe Anteile erhalten kann.

Über den Autor

Steffen Gautzsch, B.Sc., wurde 1985 in Merseburg, Sachsen-Anhalt, geboren. Nach seiner Berufsausbildung zum staatlich geprüften Wirtschaftsassistenten und erfolgreichen Abschluss der Fachoberschule, entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter aufzubauen. Durch große Interesse an Technik und Medien entschied er sich für ein Studium der Technischen Betriebswirtschaft mit Vertiefung in Kommunikations- und Medientechnik, welches er im September 2009 mit dem akademischen Grad Bachelor of Science erfolgreich abschloss. Wärend des Studiums wurde HDTV und Blu-ray Disc immer mehr zum Schlagwort im Home-Entertainment. Der Autor verfolgte die Entwicklung des Formates mit großer Faszination und verfasste zu diesem Thema seine Abschlussarbeit, aus der dieses Buch entstanden ist, um interessierten Lesern Informationen zur Entstehung, Entwicklung und Einführung des Formates Blu-ray Disc zu gewähren. Im Anschluss an das Bachelorstudium folgte der Masterstudiengang Technische Redaktion und Wissenskommunikation, um seine Qualifikationen und Fähigkeiten noch weiter zu entwickeln.

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