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Natur / Technik

Beatrice Wälti

Das Paradox der Wissensverteilung und -nutzung: Der Mensch im Zentrum

ISBN: 978-3-95935-030-3

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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 196
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Wissensmanagement ist so vielseitig und universell wie die Menschen, die es nutzen. Wissen ist menschlich. Wissen ist in Menschen, für Menschen und bei Menschen, der Mensch steht im Zentrum, es ‘menschelt’ überall. Der Mensch ist Wissens-Produzent und -Konsument in einem. Beim Wissensmanagement zu beachten ist also zuallererst der Umgang mit dem Menschen - so unterschiedlich wie jeder Mensch ist, so unterschiedlich sind auch die Motivatoren und Barrieren in Bezug auf Beweggründe, Gedanken, Unsicherheiten und Hindernisse zu Wissensverteilung und -nutzung. Eine menschenorientierte Führung bietet die Grundlage, um das Wissenspotential der Mitarbeiter optimal zu entwickeln, zu nutzen, zu erhalten und zu verteilen. Die vorliegende Arbeit zeigt zentral auf, dass jedes KMU sich Wissensmanagement leisten kann - die wertvolle Aufgabe, Wissen bewusster und zielgerichteter zu handhaben, sollte sich jeder gönnen. Da vielfach weniger Ressourcen zu Verfügung stehen, ist es sinnvoll, zuerst die Schwerpunkte festzulegen, zu behalten was sich bewährt hat und zu ändern was nötig ist. Vielfach können Neuerungen an bereits Bestehendes angeknüpft und damit anschlussfähig gemacht werden, denn das Streben nach Optimierung von Qualität, Mitarbeitermotivation und Wissensmanagement gab es schon immer und kommt auch nicht aus der Mode.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Methode der empirischen Analyse: Für ein besseres Leseverständnis wurden die Methoden getrennt von den Ergebnissen und Interpretationen dargestellt. Das nächste Kapitel befasst sich mit der Erhebungs- und Forschungsmethode, die Auslegungen einiger Grundbegriffe der qualitativen Forschung, die Fragebogenentwicklung zu den Experteninterviews und zum Schluss die Beschreibung zur Datenauswertung. Die Ergebnisse und deren Interpretationen der empirischen Studie werden dann im vierten Kapitel beschreiben. Überlebungsstrategien sichern den Menschen den Fortbestand auf dieser Welt. Um mit der Fülle an verschiedenartigsten Erfahrungen zurechtzukommen, sich in der Welt zurechtzufinden und neue Situationen erfolgreich bewältigen zu können, werden diese Erlebnisse in ein Gesamtweltbild verarbeitet. Dieses variiert jedoch nach sozialem Hintergrund, Kultur, Biographie und dem Einfluss anderer Menschen. Unser Wissen ist also gespickt mit Vorurteilen und Wertevorstellungen sprich subjektiv und voller Gegensätze. Auch in der Wissenschaft wird man mit vielen verschiedenen Informationen konfrontiert und muss deshalb selektionieren, die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung benötigt im Unterschied zum Alltag jedoch ein systematisches und offen gelegtes Vorgehen nach bestimmten Regeln. Methodische Unterscheidungen zwischen Alltagserfahrungen und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung bestehen vorwiegend in: der systematischen und dokumentierten Vorgehensweise. der Benutzung von exakten Fachausdrücken. der Nutzung und Auslegung von Informationen. der Kontrolle der Gültigkeitskriterien. der Anwendung von Theorien und Modellen. ‘Die Wissenschaft ist eine Schöpfung des Menschen und deshalb steht nicht ein für allemal von Natur aus fest, durch welche Merkmale sie gekennzeichnet ist, welche Aufgabe sie hat und welche Methode angewendet werden soll. Das Alles muss festgesetzt werden und es lässt sich von keiner Festsetzung beweisen, dass sie die einzig zulässige ist. Es handelt sich um Entscheidungen, für die man Gründe angeben kann, die aber beim Vorliegen anderer Interessen auch anders ausfallen können’. 3.1, Auswahl der Erhebungsmethode: Da konkrete Aussagen über die Problemstellung die Endabsicht war, fiel die Wahl der Erhebungsmethode auf die Verwendung der qualitativen Methode dem ‘Leitfadengestützte teilstandardisierte Experteninterview’. Auf dieser Basis wurde ein Frageleitfaden erarbeitet, der dem Interviewer als Orientierung dient, der Befragte darauf aber völlig frei antworten kann. Das Experteninterview kann als probates Mittel angesehen werden, obwohl die Terminologie äusserst unpräzise ist. Diese Form der Befragung wird von vielen Forschern benützt, liegt sie doch nahe bei unserer alltäglichen Lebenspraxis: ‘Jemanden etwas zu fragen, von dem man sich eine adäquate Antwort erhofft (der einem also im trivialen Sinne ein Experte zu sein dünkt), ist in höchstem Masse teil der ‘natürlichen’ lebensweltlichen Einstellung von Menschen zu und in ihrer Welt. (…) Man möchte als Sozialforscher etwas über einen bestimmten Sachverhalt in dieser Gesellschaft wissen - was liegt da näher, als in der Art und Weise vorzugehen, wie man es als Alltagsmensch doch ständig so erfolgreich praktiziert’. In einer empirischen Studie folgt als erster Schritt die Auswahl der Forschungsmethode, welche nachfolgend erläutert wird. 3.1.1, Forschungsmethode: Der Forschungsprozess der Arbeit selbst verlief nach dem Modell von Mayer. Die ersten vier Schritte (Problem, Fragestellung, Begriffsdefinitionen, Dimensionale Analyse) im Forschungsprozess wurden bereits im ersten und zweiten Kapitel beschrieben, weshalb hier nur kurz darauf eingegangen wird. Der erste Schritt liegt in der Auswahl des Problems bzw. der Fragestellung, welche dann als Realitätsausschnitt dient. Als zweiter Schritt wird die Formulierung von der Alltagssprache in eine Wissenschaftssprache übersetzt. Dabei wird die Fragestellung genau definiert (es müssen ja nicht gleich alle Probleme auf einmal gelöst werden) und das Untersuchungskonzept erstellt. Der dritte Schritt besteht in der Abgrenzung und Erklärung der für die Fragestellung relevanten Begriffe. Da es bei vielen Begriffen mehrere Definitionen und Deutungen gibt, fliesst bei der schlussendlich gewählten Definition auch die Meinung des Forschers ein, was aber durch die Offenlegung unproblematisch erscheint. Damit werden die Nachvollziehbarkeit und ein gemeinsames Verständnis zwischen Forscher und Befragten gewährleistet. Als vierter Schritt wird die dimensionale Analyse durchgeführt, was eine Aufschlüsselung der theoretischen Begriffe bezeichnet. Damit soll sichergestellt werden, dass alle relevanten Aspekte des theoretischen Begriffs angemessen berücksichtigt wurden. 3.1.2, Gütekriterien: Die Forschungsmethode, welche zur Klärung der Forschungsfrage dienen soll, muss sich selbst zuerst einer Überprüfung der Gütekriterien stellen. Die Haupt-Gütekriterien der quantitativen Forschung beinhalten ihre Forderung nach der Objektivität (Bestätigbarkeit), Validität (Gültigkeit) und der Reliabilität (Zuverlässigkeit) der Forschungsmethoden. Die Definitionen zu den verschiedenen Gütekriterien variieren jedoch, weshalb sich diese Arbeit auf die Definitionen des Autors Rauchfleisch abstützt: Objektivität bedeutet, dass (vom Untersucher) unabhängige Ergebnisse vorliegen. Reliabilität behandelt die formale Exaktheit der Merkmalserfassung. Validität steht für den Grad der Genauigkeit, mit dem der Test dasjenige Merkmal misst, das er auch messen sollte. Nachfolgend wird erläutert, weshalb sich diese nur bedingt auf die qualitative Forschung übertragen lassen. Gemäss den Autoren Flick et al. gibt es momentan drei Grundpositionen in der Diskussion um die Qualitätskriterien der qualitativen Forschung: Quantitative Kriterien für qualitative Forschung: Hier werden Merkmale der quantitativen auf die qualitative Forschung übertragen. Das heisst, diese werden neu formuliert und operationalisiert, damit sie für die qualitative Forschung passen. Postmoderne Ablehnung von Kriterien: Hier werden Qualitätskriterien generell abgelehnt. Eigene Kriterien qualitativer Forschung: Hier wird die methodische Besonderheit qualitativer Forschung als Ausgangspunkt für die Formulierung geeigneter Kriterien genommen. Diskutiert werden z.B.: Kommunikative Validierung: Die Forschungsergebnisse werden den Untersuchten zur Bewertung vorgelegt (Member Check). Triangulation: Einsatz komplementärer Methoden. Validierung der Interviewsituation: Die Interviews werden auf ihre Aufrichtigkeit geprüft. Authentizität: z.B. Prüfung auf sorgfältigen Umgang der Äusserungen. Die Autoren Flick et al. bewerten die drei Positionen folgendermassen: Quantitative Kriterien für qualitative Forschung: Quantitative Kriterien wurden für ganz andere Methoden entwickelt und können deshalb kaum mit qualitativer Forschung vereinbart werden. Postmoderne Ablehnung von Kriterien: Keine Kriterien bergen die Gefahr der Willkürlichkeit und damit deren Aberkennung qualitativer Forschung ausserhalb ihrem eigenen engen Kreis. Eigene Kriterien qualitativer Forschung: Es müssen Kriterien entwickelt werden, die den Grundannahmen der qualitativen Forschung Rechnung tragen. Auf die Verwendung der Begriffe Objektivität, Validität und der Reliabilität sollte bewusst verzichtet werden, da diese unterschiedlich definiert und somit missverstanden werden können. Favorisiert wird ein Kriterienkatalog, an dem sich die qualitative Forschung orientieren und untersuchungsspezifisch anpassen kann. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit durch Dokumentation (z.B. der Erhebungsmethoden, Transkriptionsregeln, Daten, Informationsquellen etc.): Dieses Hauptkriterium dient jedem Betrachter als Möglichkeit zur eigenen Bewertung der Ergebnisse. Indikation des Forschungsprozesses: Hier wird die Angemessenheit des gesamten Forschungsprozesses (nicht nur der Erhebungs- und Auswertungsmethoden) beurteilt. Hier werden z.B. das qualitative Vorgehen, die Methodenwahl, die Transkriptionsregeln und die Bewertungskriterien betrachtet. Empirische Verankerung: Die Bildung und Überprüfung (Verifikation und Falsifikation) von Theorien sollte in den Daten begründet sein. Limitation: Austesten der Grenzen der Verallgemeinerbarkeit. Kohärenz: Prüfung der Konsistenz anhand der Offenlegung von Widersprüchen und ungelösten Fragen. Relevanz: Bewertung des pragmatischen Nutzens anhand z.B. der Relevanz der Fragestellung und dem geleisteten Beitrag der Forschung. Reflektierte Subjektivität: Hier erfolgt die Prüfung, ob der Forscher als Subjekt, mit seinen Forschungsinteressen und Vorannahmen, seine Forschung weitgehend methodisch reflektiert. In dieser Arbeit wurde versucht, mehrere Kriterien gemäss dem ‘neuen’ Kriterienkatalog zu erfüllen um die Qualität wie auch der Güte und Geltung dieser qualitativen Forschung zu belegen. Als Erhebungsinstrument wurde das teilstandardisierte leitfadenorientierte Experteninterview ausgewählt, welches nachfolgend beschrieben wird. 3.1.3, Das Leitfadeninterview: Die persönliche Befragung ist charakteristisch für qualitative Interviews. Die teilstandardisierte leitfadenorientierte Form des Experteninterviews ist eine Vereinigung aus dem narrativen und dem standardisierten Interview. Das narrative Interview ist ein Erzählverfahren mit einer blossen Themenvorgabe, das standardisierte Interview ist grundsätzlich wiederholbar, da es auf einem strikt vorbereiteten Fragebogen beruht. Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile, weshalb die Kombination der beiden in Form der teilstandardisierten Befragung als beste Lösung angesehen wurde: Der Interviewer kann auf unverhoffte Gesprächswendungen flexibel reagieren. Die Gespräche folgen den vorformulierten Fragen, die Fragen/Formulierungen/Nachfragen können jedoch individuell an die Situation angepasst werden. Der Interviewer kann sich am Fragebogen orientieren, dessen Ablauf er aber nicht strickte befolgen muss. Durch den Fragebogen soll auch verhindert werden, dass wichtige Aspekte verloren gehen oder dass die Gesprächspartner abschweifen. Die Ergebnisse sind grösstenteils vergleichbar. Durch die thematische Einarbeitung in das Thema wird man als kompetenten Gesprächspartner wahrgenommen. Aus zeitlichen und wirtschaftlichen Gründen wurden die Interviews mittels Telefon durchgeführt. Dieses Medium erlaubt trotz einer gewissen Distanz eine persönliche Befragung sowie Rückfragen oder zusätzliche Erklärungen.

Über den Autor

Beatrice Wälti wurde 1975 in Bern geboren. Auf der Suche nach Qualität absolvierte die Autorin 2010 die Ausbildung zur Dipl. Qualitätsmanagerin NDS HR. Ihr anschließendes Studium an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich schloss sie 2014 mit dem Master of Advanced Studies ZFH in Quality Leadership erfolgreich ab. Während ihrer 20-jährigen Berufspraxis im Bereich Human Ressource sammelte sie zahlreiche praktische Erfahrungen, welche zusammen mit den wissenschaftlich-theoretischen Grundlagen als Basis für das vorliegende Buch dienten.

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