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Natur / Technik


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Abb.: 38
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Informations- und Kommunikationstechnologien nehmen einen wesentlichen Einfluss auf unser Leben und machen auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Durch die zunehmenden technischen Möglichkeiten in der Medizin und einer älter werdenden Gesellschaft steigen die Kosten in diesem Bereich weltweit an. Den größten Kostenanteil tragen dabei die Behandlungen in den Krankenhäusern. Durch E-Health Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene sollen die Behandlungen im Gesundheitswesen effizienter gestaltet, die Kosten gesenkt und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung gesichert werden. Die Verfügbarkeit von relevanten Patientendaten wird für den diagnostischen Prozess aufgrund der steigenden Mobilität der Bürger, die freie Arztwahl sowie einer zunehmenden Spezialisierung der Gesundheitsdienstanbieter immer wichtiger. Sind jene Daten, welche oftmals aus der Analytik stammen, vorhanden, können Mehrfachuntersuchungen vermieden und Behandlungszeiten verkürzt werden. Um eine solche Datenverfügbarkeit zu erreichen, müssen die analytischen Daten elektronisch zwischen den Informationssystemen übertragen werden. Aufgrund einer heterogenen Systemlandschaft und der unterschiedlichen Möglichkeiten in der Datenübertragung stellt dies eine große Herausforderung dar. Gleiches gilt für die Datensicherheit und den Datenschutz. In diesem Buch werden dem Leser Grundlagen zur biomedizinischen Analytik und den daraus resultierenden Labordaten vermittelt. Zudem werden Nutzen und Funktionen von Krankenhausinformationssystemen beschrieben und dargestellt, wie Datenübertragungen über jene Systeme momentan funktionieren. Den theoretischen Schwerpunkt, mit Fokus auf die Übertragung analytischer Daten, nimmt das Thema E-Health ein. Hierzu wurden unter anderem Experten aus dem Bereich E-Health befragt. Die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf die elektronische Übertragung von Labordaten wurden der Theorie gegenübergestellt und systematisiert. Die Ergebnisse fließen in ein Grobkonzept ein, um damit eine gerichtete elektronische Übertragung von Labordaten zwischen Krankenhausinformationssystemen zu beschreiben. Das Werk zeigt schlussendlich, wie eine gerichtete Datenübertragung von Labordaten funktionieren kann. Im Zuge des Grobkonzeptes werden E-Health Lösungen für die Probleme des diagnostischen Prozesses, insbesondere der Präanalytik, präsentiert. Vor allem ein durchgängig elektronischer Informationsfluss, in Kombination mit Produkten wie vorbarcodierten Probenröhrchen, ermöglicht eine Verbesserung der Effizienz und der Sicherheit und erlaubt gleichzeitig eine Senkung der Kosten im Gesundheitswesen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.6, Rahmenbedingungen von E-Health: Wie in Kapitel 3.1 ‘Definition - Electronic Health’ bereits erläutert, handelt es sich bei E-Health um die Verwendung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zur Erfüllung der Bedürfnisse von Patienten, Bürgern, Gesundheitsdiensteanbietern und politischen Akteuren. Um nun die Informations- und Kommunikationstechnologien gemäß E-Health für die Übertragung von Labordaten zwischen Krankenhausinformationssystemen heranziehen zu können, müssen die dafür notwendigen Rahmendbedingungen beachtet werden. Für dieses Buch werden die gesetzlichen Anforderungen, der Datenschutz und die Datensicherheit, sowie sinnvolle Standards für die Übertragung der analytischen Daten in den folgenden Kapiteln des Buches näher beschrieben. Ein Hauptaugenmerk wird aufgrund der angestrebten Kommunikation zwischen zwei Krankenhausinformationssystemen, auf die Interoperabilität gelegt. 3.6.1, Gesetzliche Anforderungen: Die rechtlichen Grundlagen spielen für die Übertragung von sensiblen Daten eine wesentliche Rolle und bilden in den strategischen nationalen und internationalen Papieren oftmals die Grundlage für weitere Überlegungen. Aufgrund des rasanten Fortschritts der Informations- und Kommunikationstechnologien, werden aber auch immer wieder Anpassungen auf rechtlicher Seite vorgenommen. Als Grundlage für die elektronische Datenverarbeitung wird in Österreich das Datenschutzgesetz (DSG 2000) herangezogen. Darin wird auch die Verwendung sensibler Daten, beispielsweise die Labordaten eines Patienten, geregelt. Bei der elektronischen Weitergabe der sensiblen Daten wird das Risiko erhöht, dass es zu einer Verletzung der datenschutzrechtlich gebotenen Vertraulichkeit kommt. Als problematisch können sich hierbei vor allem die Übertragungswege hervortun, sofern nicht die entsprechenden Technologien eingesetzt werden. Die Gefahr der missbräuchlichen Einsichtnahme unbefugter Dritter ist so gering wie möglich zu halten. Die Bestimmungen im DSG 2000 beinhalten zwar die zur Weitergabe von personenbezogenen Daten einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen. Diese wurden jedoch aufgrund des erhöhten Missbrauchsrisikos bei Gesundheitsdaten als ergänzungsbedürftig angesehen. Die ergänzenden Anforderungen nach höherer Datensicherheit bei der elektronischen Weitergabe von Gesundheitsdaten werden mit dem Gesundheitstelematikgesetz (GTelG) festgelegt. Um die gesetzlichen Anforderungen im Gesundheitswesen einzugrenzen, wird der Fokus in diesem Buch auf das Gesundheitstelematikgesetz gesetzt. Dieses ist seit 01. Jänner 2009 aktiv und schafft besonders für die Bereiche Datensicherheit und Datenschutz einen Rahmen und damit die Voraussetzung für den geordneten Einsatz der elektronischen Datenübertragung. Die GTelG sieht vor, dass Gesundheitsdaten zukünftig nur noch über sichere Netze ausgetauscht werden dürfen. Dies bedeutet, dass die GDA gewisse Schutzmaßnahmen für die Patientendaten und deren Übertragung in der IT beachten müssen. Die neue Ordnung orientiert sich an der international gültigen ISO Norm 27001 und basiert auf folgenden Schwerpunkten: 3.6.1.1, Vertraulichkeit: Die zum elektronischen Datenaustausch verwendeten Netzwerke müssen gegenüber unbefugten Zugriffen abgesichert sein. Nur dadurch kann der Schwerpunkt Vertraulichkeit, welchem aufgrund der hohen Sensibilität der medizinischen Daten eine hohe Bedeutung zukommt, sichergestellt werden. Eine kryptographische Absicherung des Datenverkehrs, ein begrenzter Netzzugang sowie eine Authentifizierung der Benutzer, beispielsweise mittels GDA- oder Patienten-Index, sind Möglichkeiten den hohen Anforderungen von E-Health gerecht zu werden. Es können aber auch Verfahren und Protokolle verwendet werden, welche eine vollständige Verschlüsselung der Gesundheitsdaten ermöglichen. Ein weiterer Aspekt in Bezug auf die Vertraulichkeit der Daten wird durch die Patientenzustimmung definiert. So ist aus gesetzlicher und datenschutzrechtlicher Sicht sicherzustellen, dass der Patient bestimmen kann, wer auf dessen Daten Zugriff erhält. Möchte der Patient beispielsweise nicht, dass dessen Labordaten an weitere Krankenhausinformationssysteme und damit andere GDA übermittelt werden können, muss diese Begrenzung möglich sein. Eine administrierbare Umsetzung über die Zustimmung der Patienten zu den einzelnen Datenübermittlungen ist in Form eines Vermerks beim Patienten-Index möglich. 3.6.1.2, Integrität: Die Sicherstellung der Integrität der Daten bedeutet, dass diese nicht verändert oder zerstört bzw. vollständig und korrekt sind. Eine Prüfung bzw. ein Nachweis der Integrität von elektronisch übermittelten Gesundheitsdaten erfolgt durch Verwendung elektronischer Signaturen, die auf qualifizierbare Zertifikate rückführbar sind. Werden die Daten über ein gesichertes Netzwerk übermittelt, ist eine elektronische Signatur nicht notwendig. Gerade bei den analytischen Daten, darf es zu keinen Verfälschungen oder abhanden gekommenen Informationen kommen, da sich dies wiederum negativ auf den diagnostischen Prozess und die damit verbundene Therapie auswirkt.

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