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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Burnout-Syndrom wird aktuell in der Gesellschaft und in den Unternehmen zunehmend thematisiert. Aber worum handelt es sich bei diesem Syndrom überhaupt? Ist es eine schwerwiegende und ernstzunehmende Krankheit, die eine große Anzahl von Menschen betrifft? Oder handelt es sich vielmehr um eine Überreaktion auf die gehobenen Anforderungen im Arbeitsalltag und somit vielleicht um eine Modekrankheit? Ziel dieses Buches ist es, über das Burnout-Syndrom und dessen Entstehung aufzuklären und Wege aus dem Burnout sowie präventive Maßnahmen aufzuzeigen. Es werden dabei sowohl Entstehung als auch Bekämpfung des Syndroms thematisiert. Detailliert werden die einzelnen Stufen der Entstehung des Burnout-Syndroms nachvollziehbar aufgezeigt und erklärt. Im Anschluss daran werden Wege aus dem Burnout und präventive Maßnahmen vorgestellt, die es jedem ermöglichen sollen ein Burnout zu erkennen und entsprechend zu handeln. Dem Leser soll hinsichtlich der Symptome und deren Entwicklung ein Einstieg in diese Thematik ermöglicht werden. Anhand einer Kostenanalyse, die durch eine Erkrankung am Burnout-Syndrom verursacht werden, wird die Notwendigkeit des Handlungsbedarfs sowohl in der Gesellschaft, als auch in den Unternehmen untermauert.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Wege aus dem Burnout: Einmal in ein Burnout geraten, bedeutet der Ausweg für das Individuum harte Arbeit und eine vollkommene Umstellung der eigenen Wahrnehmung. Miriam Meckel umschreibt in ihrem Buch 'Brief an mein Leben' eindrucksvoll ihren Prozess des Umdenkens und der Umstellung, sowie den harten und anstrengenden Weg aus dem Burnout. Dieser ist so fordernd, weil er eine Aufhebung der meist monatelangen Selbsttäuschung bedeutet. Die eigene Wahrnehmung zu korrigieren, sich gezielt mit der eigenen Person auseinander zu setzen und sich kritisch mit dem eigenen Verhalten zu beschäftigen, stellt meistens nicht nur eine schwierige sondern auch eine schmerzhafte Aufgabe dar. Die Schwierigkeit für den Burnout-Erkrankten besteht zunächst darin, zu akzeptieren, dass eine Erkrankung vorliegt und sich darüber bewusst zu werden, wie lange die Erkrankung bereits anhält. Die Motivation sich überhaupt mit einer eventuellen Erkrankung auseinander zu setzen resultiert meist aus einer vorherrschenden Krise. Denn Fakt ist, dass der Mensch sich durch die Erkrankung am Burnout-Syndrom verändert und dies dazu führt, dass sich auch die Umwelt - als Reaktionen auf diese Veränderung - umorientiert. Das Individuum nimmt jedoch meistens nur die Umwandlung der Umwelt wahr. Die Krise bewirkt, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der Situation vorgenommen wird. Dies ist unbedingt notwendig, um den Einstieg in den Heilungsprozess vorzubereiten. Eine der wichtigsten Voraussetzungen um diese Aufgabe zu lösen, ist eine unabhängige und objektive Begleitperson auf dem Weg aus dem Burnout zu haben. Da aufgrund der Isolation meist die soziale Komponente und die Korrektur des eigenen Verhaltens durch diese vollkommen ausgeblieben ist, stellt die Suche nach einem helfenden Zweiten die erste Aufgabe zur Behandlung der Erkrankung dar. Die Selbsterkenntnis, dass Burnout vorliegt, ist ohne eine zweite Person kaum möglich, da die Wahrnehmung des Erkrankten derart verzerrt ist, dass eine objektive Begutachtung des eigenen Befindens nicht möglich ist. Das Selbstverstehen und die Erkenntnis, ob ein Burnout vorliegt, ist daher so diffizil, weil ein bestimmtes Phänomen den Verstand täuscht. Die sogenannte Split-Brain-Forschung hat herausgefunden, dass die linke Gehirnhälfte versucht, eine stimmig wirkende Erklärung für Phänomene zu finden, die die rechte Gehirnhälfte durch die Handlung wahrnimmt. Für ein gefühltes und existierendes Symptom versucht die linke Gehirnhälfte also einen schlüssigen Grund zu finden ob dieser der Realität entspricht oder nicht ist dabei nicht entscheidend. Die Herausforderung besteht somit darin, zwischen den Erklärungsversuchen des Betroffenen für die Symptome und den objektiv möglichen Ursachen zu differenzieren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um aus dem Burnout auszubrechen. Unabhängig davon, welchen Weg der Betroffene wählt, beansprucht jeder Einzelne einen starken Willen, Durchhaltevermögen und viel Mut. Welcher Weg letztlich gewählt werden sollte, ist abhängig davon, in welcher Verfassung der Betroffene ist. Von herausragender Wichtigkeit ist jedoch, einen eigenen, individuellen Weg aus dem Burnout zu finden oder - wie Nelting es formuliert - einen 'Einstieg in den Ausstieg'. Insgesamt gibt es drei Wege aus dem Burnout. Der Weg auf eigene Initiative, in ambulanter Behandlung oder in stationärer Behandlung. Alle Wege bergen ihre individuellen Risiken und sollten daher gut überdacht werden. 3.1, Selbstbehandlung: Die Selbstbehandlung von Burnout ist nur möglich, wenn der Betroffene genügend Kraft aufweist, gegen sein Burnout anzukämpfen. Oft ist dies der Fall und der Erkrankte ist auf externe Hilfe angewiesen. Die nötige Kraft ist deshalb so wichtig, weil der Prozess der Heilung anstrengend ist und unbedingt konsequent durchgeführt werden sollte. Zudem sollte der Betroffene einen entsprechenden Selbstwert empfinden. Im Burnout führt die Isolation und die verzerrte Auffassung von Situationen dazu, dass der Mensch an sich selbst zweifelt und dadurch seinen Selbstwert verliert. Er missdeutet Situationen und zieht sich immer weiter zurück. Im selbst organisierten Ausstieg sollte jedoch unbedingt noch die eigene Wertschätzung vorhanden sein, um Zweifel an der eigenen Handlung auszuschließen. Weiterhin bedingt eine Selbstbehandlung das Vorhandensein eines sozialen Netzes. Jenes benötigt der Betroffene, um sich austauschen zu können und somit ein Feedback erhalten zu können, welches ihm ermöglicht, sich kritisch mit der eigenen Position und den Beweggründen für diese auseinander zu setzen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind und der Betroffene genug Mut geschöpft und Entschlossenheit gesammelt hat, um sich selbst zu ändern, steht einer Selbstbehandlung nichts entgegen. Es empfiehlt sich jedoch einen Plan oder eine Handlungsroute zu erstellen anhand derer die Bekämpfung des Burnouts vollzogen werden kann. Diese ermöglicht es dem Betroffenen, gezielt zu agieren und sich die einzelnen Schritte vor Augen zu führen. Da es sich um einen langwierigen Prozess handelt, sollte der Plan für die Behandlung des Burnouts dabei auf mindestens 3-6 Monate ausgelegt sein. Letztlich muss die Dauer jedoch völlig individuell festgelegt werden. Die Motivation des Betroffenen darf dabei allerdings nicht sein, sich so schnell wie möglich rehabilitieren zu wollen und das möglichst perfekt. Ein Zwang zur Perfektion war unter Umständen der Grund für das Burnout und würde bei der Heilung erneut negativen Druck erzeugen. Eine weitere Grundregel bei der Selbstbehandlung von Burnout ist, sich nicht selbst verurteilen zu dürfen. Der Betroffene muss lernen, nachsichtiger mit sich selbst zu sein, was gerade Perfektionisten oft schwer fällt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die erforderlichen Grundregeln zur Selbstbehandlung des Burnout-Syndroms. 3.2, Ambulante Behandlung: Ein weiterer Weg aus dem Burnout ist die ambulante Behandlung. Sie ist eine Möglichkeit für diejenigen, die ergänzend zu den bisher genannten Bearbeitungspunkten eine tiefer gehende Psychotherapie wünschen. Dies kann dann von Vorteil sein, wenn aufgrund der Isolation keine beistehende Person zur Verfügung steht. Diese Rolle kann der Psychotherapeut übernehmen. Dennoch darf in der ambulanten Behandlung nicht der Anspruch des 'therapiert werdens' gesehen werden. Auch bei der ambulanten Behandlung sind Wille, Engagement und Eigeninitiative des Patienten gefragt. Betroffene müssen die in der Psychotherapie besprochenen Dinge selbst aufarbeiten und neue Erkenntnisse umsetzen. Das anzuwendende Therapieverfahren ist jedoch abhängig von der Persönlichkeit des Patienten. Dabei sind zur Gestaltung der Burnout-Therapie die unterschiedlichsten Verfahren denkbar. Eine grobe Differenzierung der Therapiesysteme hat sich in Form der westlichen und der östlichen Medizin herausgebildet. Die Bekanntesten und im Kontext Wichtigsten werden im weiteren Verlauf genannt und erläutert. 3.2.1, Westliche Therapiesysteme: Die westliche Medizin gilt als die modernere Medizin, da sie naturwissenschaftlich begründet ist. Krankheiten werden in der westlichen Medizin 'als physikalische, chemische und biologische Fehlfunktion eines normalerweise funktionstüchtigen Mechanismus (Körper) betrachtet.' Im Zusammenhang mit der Behandlung von Burnout gibt es in der westlichen Medizin verschiedene Möglichkeiten. Allen gemein ist, dass zu Beginn der Therapie zunächst eine Anamnese vorgenommen wird. Dabei handelt es sich um eine Form der Bestandsaufnahme der vorliegenden Einflüsse, welche Ursache der Erkrankung sein könnten. Im Folgenden werden einige der bekanntesten Therapieformen erläutert. Psychotherapie und Körperpsychotherapie: Bei der Psychotherapie handelt es sich um alle psychologischen Verfahren, mit Hilfe derer versucht wird, psychische und psychosomatische Krankheiten ohne den Einsatz von Medikamenten zu behandeln. Dabei finden wissenschaftlich fundierte Methoden sowohl verbaler als auch nonverbaler Kommunikation systematische Anwendung. Es gibt unterschiedliche Formen der Psychotherapie, die je nach Krankheit und Patient Anwendung finden.

Über den Autor

Linda Steuer, geboren 1986 in Düsseldorf, besuchte in Neuss das Gymnasium. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Abitur studierte die Autorin in Aachen Betriebswirtschaftslehre. Die Schwerpunkte legte sie dabei auf das Personalmanagement, das Organisationsmanagement und die Volkswirtschaftslehre. Darüber hinaus bildete sie sich noch im Lean- und Supply-Chain-Management fort. Seit Oktober 2011 befindet sich Frau Steuer im Masterstudium des Studiengangs Business Psychologie an der BiTS in Iserlohn. Im Rahmen dieses Studiums belegt sie die Schwerpunkte Human Resource Management, Personalmanagement sowie Diversity-Management.

weitere Bücher zum Thema

Zukunft der Corporate Governance und des Personalwesens. Perspektiven der Wirtschaftsethik

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ISBN: 978-3-95935-610-7
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