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Technik

Udo J. Sattler

Das Heiz- und Lüftungsverhalten von Wohnungsnutzern

Erarbeitung, Durchführung und Auswertung einer Umfrage

ISBN: 978-3-8366-6351-9

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 420
Abb.: 74
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Anstieg der Energiepreise und hohe Umweltbelastungen, welche durch Abgase hervorgerufen werden, haben dazu geführt, dass die Einsparung von Heizenergie in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Verschiedene bauliche und technische Maßnahmen, wie ein verbesserter Wärmeschutz von Gebäuden und der Einsatz von Niedertemperatur- und Brennwerttechnologie in Verbindung mit einer optimalen Regelung, tragen dem Rechnung. Aber auch in den Heiz- und Lüftungsgewohnheiten der Bewohner liegen oft große Einsparpotentiale. Immer häufiger werden jedoch an Außenwänden von Wohnungen feuchte Stellen und die Bildung von Schwärzepilzen beobachtet. Die Ursachen für diese unerwünschten Erscheinungen liegen zum einen in Baumängeln, zum anderen jedoch auch oft in einem falschen Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner begründet. So ändern beispielsweise einige Wohnungsnutzer nach dem Einbau von isolierverglasten und fugendichten Fenstern ihre Heiz- und Lüftungsgewohnheiten nicht, was oftmals dazu führt, dass die Feuchtigkeit der Raumluft nur ungenügend abgeführt wird und teilweise an kälteren Wandflächen auskondensiert. Die Außenwand wird durchfeuchtet und leitet nun wesentlich mehr Heizenergie ins Freie. Die eigentlich beabsichtigte Energieeinsparung wird durch das Verhalten der Bewohner in ihr Gegenteil verkehrt und eine Sanierung der entstandenen Bauschäden verursacht oftmals zusätzliche Kosten. Die hier vorliegende Arbeit untersucht das tatsächliche Heiz- und Lüftungsverhalten von Wohnungsnutzern. Zu diesem Zweck wurde eine Umfrage zu diesem Thema entwickelt, unter 337 Mietern einer Wohnungsbaugenossenschaft in Berlin durchgeführt und ausgewertet. Sie kann eine Grundlage bilden, um technische und bauliche Maßnahmen zum Wärmeschutz mit vorhandenen Nutzergewohnheiten besser in Übereinstimmung zu bringen und Richtlinien bezüglich eines richtigen Heiz- und Lüftungsverhaltens für die Mieter zu erstellen.

Leseprobe

Kapitel 3., Durchführung der Befragung: Grundgesamtheit und Stichprobe: Die Auswahl der zu befragenden Personen als einzelne Elemente der Stichprobe hat einen großen Einfluß auf die Aussagekraft der gesamten Erhebung. Diese Einzelelemente sollen möglichst gut die zu beschreibende Grundgesamtheit repräsentieren. Da aber die Erhebung durch Interviewer erfolgt, ist eine Zufallsauswahl, bei der für jedes Element der Grundgesamtheit eine berechenbare Wahrscheinlichkeit besteht, in die Stichprobe aufgenommen zu werden, nicht zweckmäßig und es wurde eine modifizierte Klumpenstichprobe geplant. Dabei sind die Vpn. bereits als Bewohner eines Gebäudes vorgruppiert. Auf der Gebäudeebene erfolgt anstelle einer Vollerhebung aller Hausbewohner eine Erhebung aller bei der Befragung angetroffenen Personen. Während der Planung der Erhebung wurden mit der Firma Techem, die im Stadtgebiet Berlin einen Großteil der Heizkostenabrechnungen durchführt, Gespräche bezüglich einer Kooperation geführt. Ziel sollte es sein, mit Hilfe bereitgestellter Daten geeignete Klumpen auswählen zu können und durch eine terminliche Koordination des jährlichen Ablesens der Heizkostenverteiler mit der geplanten Umfrage einen hohen Anteil der ausgewählten Haushalte zu erreichen. Die Klumpen sollten im Stadtgebiet Berlin ausgewählt werden und verschiedene Bauarten, Gebäudealter und Wohnungsgrößen - entsprechend des seitens der Firma Techem zur Verfügung gestellten Datenbestandes - beinhalten. Aus organisatorischen Gründen kam es jedoch nicht zu dieser Zusammenarbeit. Um dennoch die Erhebung praktikabel zu gestalten, wurde eine Kooperation mit der Wohnungsbaugenossenschaft Vorwärts in Berlin-Lichtenberg eingegangen. Diese verwaltet in ihrem Gebäudebestand sogenannte Plattenbauten der ehemaligen DDR. Anhand der Zusammensetzung dieses Bestandes und Vorschlägen seitens der WBG wurden als Klumpen Gebäude ausgewählt, die verschiedene Bautypen und Wohnungsgrößen repräsentieren. Die Grundgesamtheit der Stichprobe der Umfrage bilden, entgegen der ursprünglichen Konzeption einer berlinweiten Erhebung, die Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft Vorwärts in Berlin-Lichtenberg. Die Ergebnisse der Umfrage geben deshalb lediglich Hinweise auf mögliche Nutzergewohnheiten von Mietern in Plattenbauten der neuen Bundesländer. Sie können nicht ohne Prüfung auf andere Gebäudearten und Bevölkerungsgruppen übertragen werden, da spezifische Zusammenhänge im Nutzerverhalten nicht ausgeschlossen werden können. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß die Signifikanz der gefundenen Ergebnisse auch von der Größe der Stichprobe (siehe dazu auch LOHSE / LUDWIG, BORTZ) abhängt. Diese variiert jedoch in Abhängigkeit von der bei der jeweiligen Auswertung betrachteten Hierarchie- oder Raumnutzebene. Je kleiner dabei die betrachtete Teilstichprobe ist, um so weniger können verläßliche Schlüsse auf die Grundgesamtheit gezogen werden. Durch die Einschränkung der Grundgesamtheit der Erhebung wurden die Variablen Lage des Hauses, Heizkostenabrechnung und Heizungsart mit nur einer Ausprägung erfaßt. Obwohl sie somit statistisch für diese Stichprobe keine auswertbare Aussagekraft haben, wurden sie aus Gründen einer möglichen Erweiterung der Erhebung und der damit verbundenen Ausweitung der Grundgesamtheit beibehalten. Anpassung der Variablen und des Fragebogens: Die Kooperation mit der Wohnungsbaugenossenschaft machte es erforderlich, den unter 2.2.4 beschriebenen Fragebogen partiell anzupassen. Die Felder der Variablen Lage des Hauses, Heizkostenabrechnung und Heizungsart, die infolge der Beschränkung der Grundgesamtheit lediglich je eine Ausprägung besitzen, wurden grau unterlegt und mit der jeweiligen Konstante versehen. Außerdem wurden die Felder der Variablen Alter des Hauses, Dämmung, Bautyp, Heizkosten, Anzahl der Räume, Wohnungsgröße, Verteilung und Art von Küchen- und Badlüftung, deren Ausprägungen seitens der WBG zur Verfügung gestellt werden, ebenfalls grau unterlegt. Dadurch wird es dem Interviewer während der Befragung erleichtert, diese Felder zu übergehen und einen besseren Überblick zu behalten. Abweichend von der unter 2.2.4 beschriebenen Numerierung der befragten Haushalte im Feld WE-Nr werden während der Befragung die Wohnungsnummern entsprechend der Systematik der WBG vergeben (Geschoß, fortlaufende Wohnungsnummer pro Geschoß). Dies ermöglicht eine spätere Zuordnung der seitens der WBG für die jeweiligen Wohnungen bereitgestellten Daten. Um Auswertungen innerhalb der Objektebene durchführen zu können, wird während der Dateneingabe die zusätzliche Variable WNr eingeführt, bei der die Wohnungen eines Gebäudes, wie unter 2.2.4 beschrieben, fortlaufend numeriert werden (siehe dazu auch 4.2, Tabelle 2). Der so angepaßte Fragebogen ist im Anhang A3 beigefügt. Erstellung von Fragenkatalogen: Die im Fragebogen enthaltenen Kurzbezeichnungen der Variablen geben aus Platzgründen nur einen Hinweis auf die zugehörigen Fragestellungen. Es ist jedoch erforderlich, daß diese für alle Vpn. in der gleichen Art und Weise gestellt werden. Ebenso ist es notwendig, eine mögliche suggestive Beeinflussung der Vpn. durch den Interviewer zu vermeiden. Deshalb wurden alle Fragestellungen konkret formuliert und in zwei Fragenkatalogen zusammengefaßt. Der Fragenkatalog für die Vpn. ist im Anhang A1 beigefügt. Er enthält fortlaufend numeriert alle Fragestellungen der Wohnungs- und Personenebene in der vorgesehenen Reihenfolge der Befragung. Bei Variablen mit Antwortvorgaben für die Vpn. sind alle Antwortmöglichkeiten als neutrale Aufzählungen dargestellt und zur Vermeidung von Suggestionen nicht mit den entsprechenden numerischen Zuordnungen versehen. Dieser Fragenkatalog wurde zur Vorlage für die zu befragenden Personen entwickelt, welche ihn bei Akzeptanz abarbeiten und direkt beantworten können. Dabei werden die Fragen 1 bis 3, die Bestandteil der Wohnungsebene sind, nur einmal pro Haushalt erfaßt. Die Fragen 4 bis 8, welche Bestandteil der Personenebene sind, werden hingegen von allen Vpn. bearbeitet. Die Fragen 9 bis 21 auf der zweiten Seite des Kataloges werden pro Vpn. (mindestens) zweimal für die durch den Interviewer ausgewählten Räume beantwortet (siehe dazu auch 2.2.4). Der Fragenkatalog für den Interviewer ist im Anhang A2 beigefügt und enthält außer den vorzutragenden Fragestellungen mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten auch deren numerische Zuordnung. In beiden Katalogen sind die Fragestellungen gleichermaßen in der Reihenfolge der vorgesehenen Bearbeitung numeriert. Diese Numerierung ist ebenfalls in der Kurzbezeichnung der jeweiligen Fragebogenfelder enthalten, wodurch eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Eine Besonderheit bildet Frage 12 nach der Motivation für Regeleingriffe. Diese Frage wird aus methodischen Gründen abweichend von der aus dem Fragebogen ersichtlichen Reihenfolge gestellt, deshalb ist das entsprechende Feld des Fragebogens gesondert gekennzeichnet. Ablauf der Befragung: Die Umfrage wurde unter Mietern der Wohnungsbaugenossenschaft Vorwärts in Berlin-Lichtenberg vom 12. Januar bis zum 22. Februar 1999 durchgeführt. Der Befragungszeitraum wurde in die Heizperiode gelegt, um möglichst reale Angaben zum Nutzerverhalten durch die Vpn. zu erhalten. Die Erhebung wurde seitens der Wohnungsbaugenossenschaft und der Technischen Universität Berlin durch Aushänge in den ausgewählten Gebäuden angekündigt, wobei keine konkreten Befragungstermine genannt wurden. Für jedes Gebäude war nur ein Befragungstag vorgesehen, welcher in der Verantwortung des Interviewers gewählt wurde. Die an diesem Tag in einem Gebäude angetroffenen Personen waren überwiegend auskunftsbereit. Die Befragung erfolgte durch nur einen Interviewer, der Diplomant im Studiengang Gebäudetechnik ist und über Fachwissen zur Beurteilung der Angaben der Vpn. verfügt. Er legitimierte sich bei den Vpn. durch ein Anschreiben der WBG in Verbindung mit seinem Personalausweis. Diese vertrauensbildende Maßnahme trug erheblich zum Erfolg der Umfrage bei. Die Erhebung wurde in insgesamt 40 Gebäuden bzw. Hausaufgängen durchgeführt. Dabei wurden 337 verschiedene Personen in 270 Wohnungen zu ihren individuellen Verhaltensweisen in insgesamt 627 Räumen befragt. Unterteilt waren diese Räume in 364 Räume mit Hauptnutzung und 263 Räume mit Nebennutzung.

Über den Autor

Udo J. Sattler, Studium der Gebäudetechnik an der Technischen Universität Berlin.

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