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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 160
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die medizinische Versorgung in Westeuropa divergiert stark zwischen urbanisierten Gebieten und ländlichen Regionen. Der klassische Landarztberuf ist unter Medizinern ein wenig angestrebter Karriereweg. Die größeren Entfernungen in dünn besiedelten Gebieten stellen eine Herausforderung für die Standorte medizinsicher Einrichtungen dar und die ländlichen Regionen beklagen bereits seit der Jahrtausendwende einen Landärztemangel. Ein Weg den besonderen Informationsbedarf für die Standortplanung und Standortwahl zu begegnen, ist der Einsatz von Simulationen. Eine Analyse von Standorten und Verkehrswegen soll hierbei Entscheidungsgrundlagen liefern. Über den Stand vorliegender Möglichkeiten werden Empfehlungen für weitere Simulationen und Entwicklungen gegeben. Diese zusätzlichen Informationen führen dann zu Lösungsansätzen und möglichen Maßnahmen entsprechend der erkannten Bedarfe in den unterschiedlichen Regionen. Beispielhaft wird die Region Koblenz-Mosel-Eifel simuliert, um Bedarfe erkennbar zu machen und die Unterschiede für eine allgemeine Anwendung der Grundsätze zu verdeutlichen. Ein neues Darstellungsmodell wurde dabei für tiefergehende Simulationen entwickelt. Abschließend werden Maßnahmen vorgeschlagen um unterversorgte Gebiete für Ärzte attraktiver zu machen und die Versorgung zu verbessern. Es werden dabei verschiedene Szenarien vorgestellt, die die ländlichen Regionen für die Zukunft gesund halten könnten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel: 7.1.1.5, Förderung für die Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist für viele Regionen inzwischen förderwürdig geworden. Auf Antrag können Unternehmen Zuschüsse für die Einstellung von, vorher Langzeitarbeitslosen oder zumindest nicht in Vollzeit beschäftigten Personen erhalten. Teilweise ist dies auch für Arztpraxen möglich, doch wenig bekannt, im Gegensatz zu Branchen mit hohem Bedarf an Arbeitskräften mit niedrigem Lohnniveau. Auf Basis dieser bereits vorhandenen Förderungen könnten regionale Zusatzprogramme entstehen, um die Kosteneffizienz von Praxen in dünn besiedelten Gebieten zu gewährleisten. Auch Liquiditätshilfen und Überbrückungsfinanzierungen, im Falle schwacher Monate oder Quartale, sind denkbar. Diese erscheinen mit zinsloser oder zinsgünstiger Rückzahlung durchsetzbarer, als Beihilfegarantien. Derartige Hilfen könnten dazu dienen die Bezahlung des eingestellten Personals und der Sozialversicherungskosten zu sichern, falls der Businessplan bei Niederlassung darin Risiken enthält, die sonst einer Niederlassung entgegen stehen könnten. Diese Art der Förderung muss nicht auf Arztpraxen begrenzt sein, sondern kann sich auch auf Ergänzungsinfrastruktur beziehen. Medizinische Bedarfslieferanten können leicht über größere Entfernungen liefern, bei Medikamenten hingegen kann der Zeitfaktor für Erfolge entscheidend sein. Somit bilden Apotheken einen wichtigen Teil der Infrastruktur für die medizinische Versorgung. Die Standortattraktivität kann für Apotheken auf ähnliche Art per Simulation aufgezeigt werden, wie es für die Ärztestandorte geschieht teils ist es einfacher und kann direkt betriebswirtschaftlichen Modellen ohne Anpassungen folgen. Sämtliche solche Förderungen könnten zeitlich begrenzt oder dauerhaft angelegt sein, doch ist Letzteres nur bedingt im Sinne der, oft finanziell knapp ausgestatteten, Gemeinden, die ihre Ausgaben aufgrund geringer Einnahmen stetig kontrollieren müssen und in Anbetracht möglicher negativer Bevölkerungsentwicklungen begrenzen sollten. Einmalige Zahlungen könnten auf unterschiedliche Art umgesetzt werden, beispielsweise als ein Bonus für Schaffung eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes, sofern dieser ein Jahr lang besetzt ist. Der Zeitpunkt für die Bonuswirkung könnte ebenso für die Einstellung gewählt werden, oder nachdem ein Arbeitnehmer über die Probezeit hinaus in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen wurde. 7.1.2, Infrastruktur: Zusätzlich zu finanziellen Anreizen können auch Verbesserungen der Infrastruktur die Attraktivität von Standorten erhöhen. Bei Industriestandorten werden schon über Jahrzehnte die Einflüsse der Infrastruktur thematisiert und entsprechend Autobahnauffahrten, Bahnanbindungen und Ähnliches geplant. Finanzielle Förderungen sind in vielen Bereichen alltäglich geworden. Für die medizinische Versorgung sind teilweise deutlich unterschiedliche Maßnahmen wirksam, teils ähnliche oder gleiche, wie sie für andere Bereiche relevant sind. 7.1.2.1, Strukturkredite: Für die Finanzierung von Arztpraxen hat die KfW bereits eine mögliche Förderung, die jedoch keinen Bezug zum Standort und Versorgungsbedarf in der entsprechenden Region beinhaltet. Die Förderung ist auch in Ballungsräumen möglich, womit den ländlichen Regionen aufgrund der bestehenden Lage kein komperativer Finanzierungsvorteil zufällt. Es besteht folglich trotz des Förderkredites der KfW mit der Bezeichnung als ERP-Gründerkredit, genannt ‘StartGeld’ ein Bedarf für ein zusätzliches Anreiz-Modell in Form von verbilligten Krediten für Landärzte. Hiermit sei der Begriff ‘Landarztförderkredit’ für diese Untersuchung kreiert, der im Folgenden verwendet wird. Ein solcher Kredit könnte nochmals günstigere oder flexiblere Konditionen beinhalten, als die existierenden generellen Formen. Statt günstigere nur flexiblere Konditionen anzubieten, könnte in ländlichen Gebieten den Vorteil bringen, dass in Quartalen mit schwacher Auslastung, Tilgungen ausgesetzt werden könnten, um diese in finanziell besseren Quartalen nachzuholen oder gegebenenfalls früher durchzuführen. Ein Verzicht auf Vorfälligkeitsentschädigungen und ähnliche Gebühren bei einer Änderung des Tilgungsplans würde eine zusätzliche Sicherheit für Niederlassungen in dünn besiedelten Regionen bringen. Ein Landarztförderkredit müsste direkt an Bedingungen zur Tätigkeit in einer unterversorgten Region geknüpft werden, um wirksam zu sein. Da manche Fachärzte nur einen bestimmten Anteil gesetzlich versicherter Patienten annehmen, um Privatversicherten den Vorzug zu geben, könnten solche Kredite auch dieser Tendenz entgegen wirken. Ein Landarztförderkredit könnte als Bedingung enthalten, dass der Arzt die Patienten aus einem bestimmten Gebiet, nur nach Priorisierung aus medizinischen Gründen, behandeln müsste. Dabei besteht eine Herausforderung in der Kontrollierbarkeit der Auflagen für den verbilligten Kredit, ohne eine lähmende Bürokratie zu schaffen, die effektive Zeiten für die Patientenversorgung einschränken würde. 7.1.2.2, Verfügbarkeit von Kommunikationsmitteln: In ländlichen Regionen zeigt sich neben der Problematik bei der medizinischen Versorgung häufig auch geringe Verfügbarkeit von schnellen, modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Mit ansteigenden Möglichkeiten der Telemedizin, aber auch der Verbindung von Lebensqualität und schneller Internetverbindung, kann die Erschließung von Gebieten mit Kommunikationsmitteln doppelt wirken. Ein Mediziner könnte somit unter anderem per Bildtelefon Kontakt zu entfernteren Patienten aufnehmen oder aber mittels Telearbeit in medizinischer Forschung nebenberuflich tätig sein. Diese Möglichkeiten können einzelne Ärzte mit persönlichen Lebenspräferenzen in weniger urbanen Räumen, aber annähernd gleichen Möglichkeiten, dazu bewegen sich weiter außerhalb von Ballungsräumen niederzulassen. Hinzu kommt der Vorteil für die Zusammenarbeit von mehreren Medizinern bzw. die Abdeckung größerer Regionen, inklusive der Koordination von Transportmitteln, Terminen und Anbindung zur Notärztlichen sowie Bereitschaftsversorgung. Die Verbesserung der Kommunikationsmittel ist als Infrastrukturmaßnahme nicht nur für die medizinische Versorgung von Bedeutung, sondern allgemein für verschiedenste Bereiche. Darüber hinaus ist die Kommunikationsmittelerschließung teilweise Grundlage für weitere empfohlene Maßnahmen ist und auch für andere Bereiche mit Heimarbeiten, wie Informatikern die Attraktivität steigert. Somit stellt der Einfluss zur Verbesserung der medizinischen Versorgung nur ein weiteres Argument für modernere Kommunikationswege dar. Jedoch ist es eines mit hohem Gewicht durch die Kombination mit folgender Möglichkeit hinsichtlich von effizienter Nutzung von Verkehrsmitteln.

Über den Autor

Diplom-Betriebswirt(FH) Markus Volk stammt aus Thür, bei Mayen in Rheinland-Pfalz und studierte an der Fachhochschule Koblenz und der Universität Malta Betriebswirtschaft. Nach mehrjähriger Berufstätigkeit erfolgte das Studium zum Master of Science an der Universität Koblenz-Landau im Studiengang Informationsmanagement. Seine interdisziplinäre Ausrichtung an den Schnittstellen von Betriebswirtschaft und Informatik lässt sich in seinen Veröffentlichungen wiedererkennen. Der Schwerpunkt bisheriger Autorentätigkeiten lag auf Fachtexten / Fachbüchern, mit Ausflügen zu einem Autorenratgeber (2008) und einem bereits veröffentlichten Roman (2010). Nach seinem Abschluss veröffentlichte der Autor regelmäßig Fachartikel zu betriebswirtschaftlichen und informationstechnischen Themen auf der Online- Informationsplattform wi-block.de mit aktuellem Bezug zum Wirtschaftsgeschehen.

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