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Umwelt

Mandy Smrcek / Ann-Kristin Jank

Konzept zur Innenstadtentwicklung Wolfsburg

Die Autostadt im stadtplanerischen Umbruch

ISBN: 978-3-8366-7164-4

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 91
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Durch den voranschreitenden Bevölkerungsrückgang und das Älterwerden der Bevölkerung in Deutschland schrumpfen die Städte in Zukunft zunehmend. In der Stadtplanung liegt das Hauptaugenmerk jedoch auf Großwohnsiedlungen. Dass die Innenstädte diesem Wandel ebenso unterzogen sind und sein werden, ist Anlass zur weiteren Auseinandersetzung mit der Innenstadtentwicklung in Wolfsburg. Wolfsburg, in Niedersachsen, ist eine relativ junge Stadt, die erst 1938 entstanden ist. Ein Bevölkerungsrückgang und eine Überalterung der Bevölkerung sind prognostiziert. Der Imagewandel Wolfsburgs von der industriellen Wohnstadt zum Innovations- und Erlebniszentrum zeigt sich nur in Großprojekten mit weitem Ruf nach außen in Bezug auf Wirtschaft und Tourismus. Die neuen Wohnansprüche eines Innovations- und Erlebniszentrums werden dabei nicht betrachtet. Die kleinen Wohnungen der Innenstadt aus den 40er-60er Jahren entsprechen nicht mehr den heutigen Standards und Ansprüchen und können die Nachfrage nach familiengerechtem Wohnraum in der Innenstadt nicht erfüllen. Außerdem stehen die meisten Gebäude als Gruppendenkmal unter Denkmalschutz. Ziel war es, durch ein Umbaukonzept, die Wohnsituation zentraler Wohnbereiche in der Innenstadt für die Wolfsburger Bevölkerung aufzuwerten. Dies ist durch Umbaumaßnahmen und Verbesserung des Wohnumfeldes gelungen, was die Attraktivität steigert und ein breiteres Angebot von Wohnraum für Familien mit Kindern und junge Singles schafft. Der Kontext wurde durch Ergänzungen der vorhandenen Bebauung geprägt. Die neuen Quartiere wurden durch den neu gestalteten Grünraum miteinander und mit den nahe liegenden Erholungsgebieten verbunden. Jedes aufgewertete Quartier erhielt einen zentralen Grünbereich, der durch unterschiedliche Bepflanzung und Farbgebung einen eigenen Charakter und Wiedererkennungswert gibt. Ruhiges Wohnen in der Blockmitte: Eine Nachverdichtung festigt die vorhandene Struktur und schafft abgeschirmte Wohnbereiche im Blockinneren. Hier entstanden Wohnungen für Familien und Alleinstehende mit Kindern. Neue Nachbarschaften können sich gut entwickeln. Hochwertiges Wohnen am Stadtwald: Die Lage direkt am Stadtwald eignet sich gut für hochwertiges Wohneigentum, ein eigenes Stück Land in der Innenstadt. Für Familien, aber auch für Alleinstehende mit Kindern ist dieses Gebiet optimal. Mit Typologien des hochwertigen Wohnens lassen sich auch hier schnell neue Nachbarschaften bilden. Modernes Wohnen an der Porschestraße: Die Porschestraße, die Haupteinkaufsstraße, hat an dieser Stelle keinen städtebaulich klar definierten Rücken, der durch Umbaumaßnahmen geschaffen wurde. Hier entstanden Wohnungen für Singles, Paare jeden Alters und auch für Alleinstehende mit Kindern. Als Typologie wurde hier der Geschosswohnungsbau eingesetzt, der eine städtische Dichte erzeugt und dennoch verschiedenste Wohnungsgrößen von der 3- bis 5-Zimmer-Wohnung anbieten kann. Attraktives Wohnen in der Stadtmitte: Durch die Neuordnung des Quartiers können Wohnungen für jede Zielgruppe entstehen, ob für Singles, Paare, Alleinstehende mit Kindern oder Familien. Als Blockrandbebauung eignet sich der Geschosswohnungsbau, hier bestehend aus gestapelten Reihenhäusern mit verschiedenen Wohnungsgrößen. Stadthäuser, die höher als die umgebende Bebauung sind, und ein Café bilden in der Mitte des Quartiers einen Anziehungspunkt.

Leseprobe

Kapitel 5.6, Potentiale und Defizite: Ein großes Potential Wolfsburgs ist der große Anteil an Grünflächen. Es gibt in der Innenstadt die Möglichkeit sich im Landschaftspark am Schillerteich der Erholung zu bedienen, aber auch der angrenzende Klieversberg mit seinen zahlreichen kulturellen Bauten und dem Stadtwald bietet viel landschaftlichen Erlebnisraum. Nicht nur die öffentlichen Grünflächen, auch die große Zahl der privaten Grünflächen in der Innenstadt sind eine Besonderheit. Ein weiterer positiver Aspekt sind die vorhandenen Wege, die sich direkt bis zum Schillerteich ziehen und somit einen direkten Bezug der Wohngebiete zum öffentlichen Grün schaffen. Die Verbindung zum Klieversberg im Süden der Innenstadt zeigt sich eher problematisch. Von der Fußgängerzone gelangt man durch eine Unterführung unter dem Berliner Ring zum öffentlichen Grün. Dies ist momentan die einzige Verbindung. Im Süden der Innenstadt gibt es ein Kultur- und Bildungsangebot, wie das Theater von Hans Sharoun, das Planetarium und das Kongresszentrum. In der Porschestraße befindet sich das Kulturzentrum von Alvar Aalto, das neue Kunstmuseum und das Rathaus, während im Norden der Innenstadt das Phaeno, eine Experimentierlandschaft der Architektin Zaha Hadid entsteht. Eine Verbindung zwischen der Innenstadt über den Mittellandkanal zur Nordstadt ist über eine Brücke, die direkt an die Fußgängerzone grenzt, gegeben. Als Defizit stellt sich der Verkehrslärm auf der Braunschweiger Straße und dem Berliner Ring dar. Über diese großen Straßen strömen täglich die Pendler aus dem südlichen Umkreis in die Stadt, welche ihre Arbeitsstelle im VW-Werk haben und an der Innenstadt entlang müssen. Im Norden der Innenstadt, an der Kleiststraße, treffen urbane und suburbane Strukturen aufeinander. Durch die breite Straße und die nicht angemessenen Eingangsbereiche im Süden entsteht ein unproportionierter Straßenraum. In dem Quartier am Schachtweg gibt es eine Schwimmhalle, die aufgrund der Entstehung des neuen Badelandes im Allerpark ungenutzt blieb und stillgelegt wurde. Eine Nachnutzung ist nicht in Sicht. Die Kleingartenanlage am Schachtweg dient momentan als Ersatz für fehlende Hausgärten, aber in naher Zukunft wird für diese Gartenanlage die Nachfrage aufgrund der nicht ausreichenden Vermietung sinken. Auch sind die vorhandenen öffentlichen Grünflächen in diesem Quartier nicht ausreichend gestaltet und gehen keine Verbindung mit dem Nachbarquartier ein. Weiterhin fehlen an dieser Stelle durchgehende Wege zum Klieversberg. Direkt am Fuße des Klieversbergs liegt eine Sportanlage, die ein trennendes Element zwischen der Wohnnutzung und dem Stadtwald darstellt. Die Porschestraße ist die Fußgängerzone in Wolfsburg. Dort findet man zahlreiche Geschäfte und auch Shoppingmalls. Dieser Straßenraum weist große gestalterische und funktionale Mängel auf, welche nach der neuen Masterplanung vom März 2004 für die Porschestraße behoben werden. Der Bereich an der Ferdinand-Porsche-Realschule in der Kettelerstraße ist aus zwei Gründen unstrukturiert. Einerseits hat an dieser Stelle die Porschestraße keinen städtebaulich klar definierten Rücken und andererseits gibt es keine öffentliche Verbindung zum Freiraum am Schillerteich. Baupotentiale: Aus den genannten Defiziten und Potentialen ergeben sich mehrere Flächen als Baupotentialflächen. Der große Innenhof an der Goethestraße weist keine Qualität als öffentliche Grünfläche auf. Eine Nachverdichtung festigt die vorhandene Struktur und schafft abgeschirmte Wohnbereiche im Blockinneren. Die Sportanlage am Klieversberg wird durch die Zusammenlegung der Räumlichkeiten für Sportvereine überflüssig, da in der näheren Umgebung der Innenstadt zwei weitere gleichwertige Sportanlagen vorhanden sind. Die Lage direkt am Stadtwald ist ideal für hochwertiges Wohneigentum. Da die Nachfrage nach einem Kleingarten in der Stadt sinkt, wird die Gartenanlage am Schachtweg nicht mehr ausreichend genutzt bzw. vermietet werden. Die stillgelegte Schwimmhalle und ihre fragliche Nachnutzung stellen ein weiteres Problem in diesem Wohnquartier dar. Für die Kindertagesstätte und andere Kinder- und Jugendeinrichtungen kann innerhalb des Quartiers ein neuer Standort gefunden werden, z.B. im ehemaligen BKK-Gebäude, dass eine Nachnutzung sucht. Durch partiellen Abriss der bestehenden Wohngebäude und den Abriss der Schwimmhalle und der Kindertagesstätte, kann das gesamte Quartier neu geordnet werden. Für Wolfsburg wird für die nächsten Jahre ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Folglich verändern sich auch die demographischen Bedingungen, d.h. es wird weniger Schulanfänger geben und die Schulen werden nicht mehr ausgelastet sein. Im Innenstadt-Bereich gibt es zwei Realschulen, von denen eine in Zukunft überflüssig wird. In Hinsicht auf die bauliche Struktur und den Sanierungsbedarf ist die Ferdinand-Porsche-Realschule benachteiligt, und wird deshalb abgerissen, um neue Wohnstrukturen zu schaffen. Der Denkmalschutz spielt in der Innenstadt eine große Rolle, da es großflächige Gruppendenkmale und auch Einzeldenkmale gibt. Eine Umgestaltung und Erneuerung ist notwendig, um die Innenstadt als einen lebendigen Stadtbereich weiterentwickeln zu können. Es muss mit Rücksichtnahme auf die Geschichte, die heutige Stadt so gestaltet werden, dass die Lebensqualität erneuert und gesteigert wird. Ruhiges Wohnen in der Blockmitte: Durch Abriss des Archivs und Neubau von Wohnen entstehen 94 Wohneinheiten für Familien und Alleinstehende mit Kindern, mit ungefähr 206 Einwohner. Hier werden durchschnittlich 2,5 Einwohner pro Wohneinheit in den 3-geschossigen Reihenhäusern und 2 Einwohner pro Wohneinheit im 4-geschossigen Geschosswohnungsbau wohnen können. Die zwei Wohntypologien, die als Zeilenbebauung fungieren, werden durch eine öffentliche Grünfläche, den Kirschhain, getrennt. Das Wohnen im Reihenhaus ist in diesem Bereich auch zur Miete möglich. Der Kirschhain besteht aus Zierkirschen, die eine Höhe von 5–8m erreichen, hängende fuchsienrosa Blütenbüschel haben und zu den auffallendsten Zierkirschen gehören. Im Süden schließt sich das bestehende Laubwäldchen an, das aufgewertet wird. Als Knotenpunkt wird hier zum einen die Verbindung zum Stadtwald und zum anderen die Verbindung zum Schillerteich weitergeführt. Weiterhin gibt es einen großen, von motorisiertem Verkehr geschützten Spielbereich. Durch eine orange- bis purpurrot gefärbte Rotahorn-Allee, zwischen Pestalozzi-Förderschule und bestehender Bebauung, gelangt man zu einer weiteren öffentlichen Grünfläche, an die sich weiter im Süden das Quartier am Stadtwald anschließt. Attraktives Wohnen in der Stadtmitte: Die neue Bebauung auf der westlichen Seite der Porschestraße besteht aus Geschosswohnungsbau und Stadthäusern. Der Geschosswohnungsbau passt sich der umgebenden Bebauung mit 4 Geschossen an, während die Stadthäuser 6 Geschosse haben und in der Mitte dieses Quartiers stehen. Der Geschosswohnungsbau hat die Besonderheit, dass in den zwei großen Blöcken ausschließlich Maisonettewohnungen angeboten werden. Es gibt dort 3- bis 6-Zimmer-Maisonetten mit eine Größe von 85-160m², die aus einzelnen Modulen bestehen, beliebig kombiniert werden können und je nach Bedarf 3, 4, 5 oder 6 Zimmer ergeben. Sie funktionieren wie gestapelte Reihenhäuser. Die unteren Wohnungen haben einen sehr großen Garten, während in den oberen Wohnungen Dachterrassen vorgesehen sind. Der Innenhof erhält jeweils eine Spielfläche und verschiedene Kommunikations- und Rückzugsbereiche. In einer Beispielbelegung wurden 69 x 3-Zimmer, 27 x 4-Zimmer, 36 x 5-Zimmer und 8 x 6-Zimmer-Maisonetten untergebracht, die eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 107m2 ergibt. Hierbei wurde auf eine ausgewogene Mischung der Wohnungsgrößen geachtet, wobei 50% der Wohnungen unter 100 m² haben, für Singles und Paare geeignet, und die andere Hälfte über 100m² groß und für Familien geeignet sind.

Über den Autor

Mandy Smrcek, Diplom-Ingenieurin, Studium der Stadt- und Regionalplanung an der BTU Cottbus. Abschluss 2005 mit Verfassung der Studie Konzept zur Innenstadtentwicklung Wolfsburg – Ein Innovationszentrum im stadtplanerischen Umbruch zusammen mit Ann-Kristin Jank. Heute lebt sie bei München, ist als Marketing Manager tätig und schreibt derzeit an Ihrer zweiten Diplomarbeit zum Thema Stadtmarketing. Kontakt zum Autor über msmrcek79(at)aol.com. Ann-Kristin Jank, Diplom-Ingenieurin, Studium der Stadt- und Regionalplanung an der BTU Cottbus. Abschluss 2005 mit Verfassung der Konzept zur Innenstadtentwicklung Wolfsburg – Ein Innovationszentrum im stadtplanerischen Umbruch zusammen mit Mandy Smrcek. Lebt derzeit in Bunbury, Australien, und ist als Stadtplaner tätig. Kontakt zum Autor über akjanktpib(at)aol.com.

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