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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die europäische Bevölkerung liegt weltweit beim Alkoholverbrauch pro Jahr an der Spitze, dabei verfügt Deutschland im europäischen Vergleich über die niedrigsten Preise für Alkohol. Die Preispolitik der Branche trägt dazu bei, dass Alkoholika für Jugendliche nicht unerschwinglich sind. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Trunkenheit beeinflusst u.a. den Trend zum so genannten Binge Drinking unter Jugendlichen. Die gesundheitliche Aufklärung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen ist in institutionelle und soziale Zusammenhänge eingebettet: neben der Familie, dem Kindergarten, dem Jugendfreizeitbereich stellt die Schule als Lebens- und Lernraum ein zentrales Handlungsfeld für präventive Maßnahmen dar. Diese werden im vorliegenden Buch evaluiert. Es befasst sich mit verschiedenen Fragestellungen zum Thema Alkoholprävention. Was ist das Problem? Warum besteht dieses Problem? Wie wurde/wird mit dem Problem umgegangen? Welche Ziele werden angestrebt? Welche Maßnahmen gibt es? Wie können diese Ziele umgesetzt werden?/ Wie effektiv sind die Maßnahmen?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Seit 1973 führt die BZgA in regelmäßigen Abständen eine Repräsentativerhebung zur Drogenaffinität Jugendlicher und junger Erwachsener im Alter von 12-25 Jahren durch. Der mit dem Begriff Drogenaffinität gekennzeichnete Untersuchungsgegenstand bezieht sich nicht nur auf die illegalen Drogen, sondern auch auf Alkohol- und Zigarettenkonsum. Im Folgenden werden die Ergebnisse der letzten Wiederholungsbefragung 2004 aus dem Einzelbericht zum Alkoholkonsum zusammengefasst. Dabei wird auf besonders riskante Entwicklungen ein Schwerpunkt gelegt: die Vermarktung von Alkopops und die Folgen für den Alkoholkonsum der Jugendlichen. Die daraus resultierenden gesetzlichen Veränderungen, die Erhebung der Sondersteuer auf Alkopops und die Kennzeichnungspflicht, werden anschließend aufgeführt. Eine Zusammenfassung des Berichtes der Bundesregierung im Jahr 2005 zeigt die Auswirkungen dieses Gesetzes. Um die aktuelle Entwicklung des Alkoholkonsums Jugendlicher darzustellen, werden anschließend die Fakten aus dem Drogen- und Suchtbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Sabine Bätzing vom Mai 2006 herangezogen. 4.1, Zusammenfassung der Ergebnisse der BZgA im Jahr 2004: Alkohol ist bei Jugendlichen im Alter von 12-25 weit verbreitet. So haben fast neun Zehntel (86%) im Jahr 2004 Bier, Wein, Spirituosen oder alkoholische Mixgetränke getrunken. Das Durchschnittsalter, in dem Jugendliche ihr erstes ganzes Glas Alkohol trinken, beträgt 14,1 Jahre, bei männlichen Jugendlichen 14,0 und bei weiblichen 14,2 Jahre. In der Altersgruppe der 16-19 Jährigen haben dann nahezu alle (97%) ihre ersten Erfahrungen mit dem Alkohol gemacht, und drei Viertel (73%) hatten bereits ein- oder mehrmals einen Alkoholrausch. Gerade in diesem Alter ist der Alkoholkonsum der Jugendlichen am höchsten, sowohl bei der Häufigkeit des Alkoholkonsums, bei der Menge des Konsums und vor allem auch beim riskanten Alkoholtrinken. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen trinkt riskant, im Sinne von Rauschtrinken. 34% hatten in den letzten 30 Tagen fünf oder mehr Alkoholgetränke hintereinander getrunken. Dieses Trinkverhalten wird ‘binge drinking’ bezeichnet. Die älteren Jugendlichen im Alter von 20-25 Jahren trinken dann wieder weniger. 4.1.1, Geschlechtsspezifische Konsumgewohnheiten Jugendlicher: Männliche Jugendliche trinken häufiger und mehr Alkohol als weibliche. In der Woche trinken männliche Jugendliche durchschnittlich 96,5 g reinen Alkohol, ein Viertel (26%) trinkt mehr als 120 g. Weibliche Jugendliche hingegen trinken im Durchschnitt 39,2 g, 8% von ihnen mehr als 120 g pro Woche. Insgesamt trinken 54% der 12-25 Jährigen mindestens einmal im Monat alkoholische Mixgetränke bei den männlichen Jugendlichen sind es etwa 56%, bei den weiblichen 51%. Bei Bier und Spirituosen ist der Unterschied noch viel höher. Insgesamt trinken 43 % mindestens einmal im Monat Bier, bei den männlichen Jugendlichen sind es 58% und bei den weiblichen 27%. 23% aller Jugendlichen trinken Spirituosen, 29% davon sind männliche und 17% weibliche Jugendliche. Eine Ausnahme machen der Wein und der Sekt. 31% der männlichen Jugendlichen aber 42% der weiblichen Jugendlichen trinken mindestens einmal im Monat Wein oder Sekt. 4.1.2, Der Konsum von Alkopops: Im Jahr 2004 wurde erstmalig der seit den 1970er Jahren anhaltende Trend zu weniger regelmäßigem Alkoholtrinken, durchbrochen. Dies ist auf die Vermarktung von fertig abgefüllten Mixgetränken in Flaschen, die so genannten Alkopops, zurückzuführen. Der regelmäßige Konsum von alkoholischen Mixgetränken hat sich von 2001 auf 2004 von 8% auf 16% verdoppelt. Das Angebot von Alkopops führte 2004 dazu, dass nicht länger Bier, sondern alkoholische Mixgetränke das beliebteste Getränk der Jugendlichen ist. Besonders beliebt sind diese bei den Jüngeren. 28% der 12-15 Jährigen trinken mindestens einmal im Monat alkoholische Mixgetränke. Von den 16-19 jährigen Jugendlichen gibt es kaum jemand, der keine konsumiert. Nur 9% haben im letzten Jahr keine alkoholischen Mixgetränke konsumiert 71% trinken dagegen mindestens einmal im Monat. Besonders auffällig ist, dass es kein anderes Getränk gibt, das junge Mädchen so häufig trinken wie alkoholische Mixgetränke. Die Einführung von Alkopops hat dazu geführt, dass Jugendliche insgesamt häufiger und mehr Alkohol trinken. Der Anteil derjenigen, die regelmäßig, also mindestens einmal in der Woche, Alkohol - welcher Art auch immer - trinken, ist von 30% im Jahr 2001 auf 34% im Jahr 2004 angestiegen. Die Menge reinen Alkohols, die von 12-25 Jährigen im Durchschnitt in der Woche aufgenommen wird, stieg im selben Zeitraum von 53,9 g auf 68,8 g. 4.1.2, Gesetzliche Bestimmungen: Das Jugendschutzgesetz regelt in Deutschland die Abgabe von Alkohol an Kinder und Jugendliche. Kinder sind Personen, die noch nicht 14 Jahre alt sind, und Jugendliche, die über 14, aber noch nicht 18 Jahre alt sind. Zur Ausweitung des Jugendschutzes sind Mitte 2004 die Kennzeichnungspflicht für Alkopops und eine Sondersteuer auf Alkopops beschlossen worden. Ziel der Alkopopsteuer und der daraus resultierenden Preiserhöhung ist die Abnahme der Attraktivität der alkoholischen Mixgetränke bei Jugendlichen und die damit eine nachhaltige Verringerung der Nachfrage nach diesen Produkten. Als Vorbild dienten hier Frankreich und die Schweiz. Die Verteuerung der Alkopops bewirkte in diesen Ländern einen erheblichen Rückgang des Alkopopkonsums bei Jugendlichen. Das Gesetz über die Erhebung einer Sondersteuer auf alkoholhaltige Süßgetränke (Alkopops) zum Schutz junger Menschen (Alkopopsteuergesetz – AlkopopStG) wird im Anhang A zitiert. Mit diesem Gesetz wird eine Flasche Alkopops bei einem Alkoholgehalt von 5,5 % vol mit 83 Cent zusätzlich steuerlich belastet. Die Ausweitung des Jugendschutzgesetzes ist die Kennzeichnungspflicht für Alkopops. Ein Zitat des Artikels 2 Änderung des Jugendschutzgesetzes ist dem Anhang A zu entnehmen. Dem Jugendschutzgesetz entsprechend dürfen Alkopops, die Spirituosen enthalten, nicht an Personen unter 18 Jahren abgeben werden, Mixgetränke, welche Bier, Wein u.ä. enthalten, nicht an Jugendliche unter 16 Jahren.

Über den Autor

Zahra Botorabi wurde 1980 in Teheran/Iran geboren und lebt seid 1986 in Berlin. Das Lehramtsstudium mit den Fächern Arbeitslehre und Deutsch schloss die Autorin 2007 an der Technischen und Freien Universität Berlin erfolgreich ab. Bereits während des Studiums setzte sich die Autorin intensiv mit Psychologie und Philosophie auseinander. Beide Wissenschaften sind ihrer Meinung nach besonders wichtig für einen erfolgreichen Unterricht. Auch während des zweiten Staatsexamens führte sie pädagogisch-psychologische Entwicklungen und Evaluationen in ihrem Fachunterricht durch. Die Förderung der Handlungs- und Lebenskompetenz Jugendlicher liegt ihr besonders am Herzen. Seid 2009 ist sie an einer Spandauer Sekundarschule tätig. Die Umsetzung des von ihr entwickelten Sprachbildungskonzeptes dient der gezielten Förderung sozial benachteiligter Jugendlicher, die in der von der Autorin aufgebauten Sprachwerkstatt nicht bloß in ihrer Bildungssprache gefördert, sondern in ihren sozialen und personalen Kompetenzen ebenfalls gestärkt werden. Die Autorin bietet viele verschiedene Projekte an, die den Jugendlichen zeigen, wie sie besser in ihrem Leben berufliche und private Ziele verfolgen können.

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