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Soziologie

Eszter Csépe

Mit Bildung gegen Korruption

Bildungspolitische Ursachen der Korruption und ihre Bekämpfung in der mexikanischen Gesellschaft

ISBN: 978-3-8366-8224-4

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Korruption ist in der mexikanischen Gesellschaft ein unerwünschtes Übel, jedoch oft ein wichtiges Mittel, eine Handlung erst überhaupt in Gang setzen zu können. Die Vielfältigkeit der Korruption zeigt sich deutlich durch Beispiele in der Verwaltung, Wirtschaft und Politik. Das Bildungssystem, das den Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung bildet, bleibt auch nicht ohne Beispiele. Manipulation öffentlicher Ausschreibungen für die Errichtung oder Renovierung eines Schulgebäudes, Durchführung von Zahlungen an Geister-Lehrer , Ausgabe kostenloser Schulbücher und Schuluniformen gegen Zahlung sind nur einige Fälle, die eine korrupte Situation im Bildungsbereich verbildlichen. Doch warum ist es überhaupt möglich, dass korrupte Handlungen so eine lange Tradition haben und warum ist es in der Gegenwart immer noch ein Krebsgeschwür der Gesellschaft? Dieser Probleme muss sich ein Land wie Mexiko, das gerade auf dem Weg ist, sich aus dem Milieu eines Entwicklungslandes zu befreien, stellen. Die Studie analysiert die Ursachen der Korruption und untersucht die Maßnahmen ihrer Bekämpfung auf der nationalen und internationalen Ebene.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Bekämpfung von Korruption: Die jeweiligen nationalen Bekämpfungsmaßnahmen sind je nach Untersuchungsbereich auf ein bestimmtes politisches, wirtschaftliches oder soziales System beschränkt. Die Medien und die Öffentlichkeit können auch dazu beitragen, korrupte Machenschaften ans Licht zu bringen, die mögliche Strafe für eine Tat öffentlich zur Diskussion zu stellen. Durch die Medien kann eine kontinuierliche Kontrolle geleistet werden. In einigen Industrieländern sowie in Drittländern wird ein nationales Verständnis für Korruptionsbekämpfung aber erst durch internationalen Druck diverser Organisationen entwickelt. Die immer bedeutender werdende internationale Kooperation öffnet die Grenzen für einen internationalen Markt und erfordert allgemeingültige Standards für eine effektive und transparente Handelsbeziehung. Die Anfänge der Korruptionsbekämpfung Die ersten Grundsteine in Richtung internationale Korruptionsbekämpfung wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika gelegt. Der Anlass für die Herausbildung einer internationaler Anti-Korruptionsnorm war der politische Ethikdiskurs in den Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Watergate Skandal und der anschließenden Untersuchung von Geschäftspraktiken amerikanischer Unternehmen im Ausland durch die Kommission der Börsenaufsichtsbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika (U.S. Security and Exchange Commission, SEC) im Jahr 1976. Im Verlauf dieser Untersuchung stellte sich heraus, dass mehr als 600 amerikanische Firmen im Ausland aktiv bestochen hatten, um Aufträge zu erlangen. Internationales Aufsehen erregte der Fall Lockheed . Der amerikanische Flugzeughersteller Lockheed hatte zahlreiche westliche Regierungen, wie Japan, Italien, Belgien, Australien, die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland bestochen, um Großaufträge zu erlangen. Der Imageverlust der USA als politische Führungsmacht des Westens war enorm und daher wurde als Folge ein Versuch gestartet, ihre Reputation mit dem Forgeign Corrupt Practices Act, FCPA wieder herzustellen. Das Gesetz enthielt strenge Buchhaltungsvorschriften für börsenkotierte Gesellschaften und Strafnormen sowohl gegen Individuen wie juristische Personen im Falle der Bestechung ausländischer Politiker und Amtsträger. Da die amerikanischen Firmen gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten einen Wettbewerbsnachteil sahen, setze sich die amerikanische Regierung dafür ein, dass andere Länder und internationale Organisationen ihrem Beispiel folgten. Die Internationalisierung der Anti-Korruptionsnormen blieb aber wegen des internationalen Sicherheitsdiskurses der 1970er Jahre aus. Die zweite Welle der internationalen Anti-Korruptionsvorhaben kam mit dem Ende des Ost-West-Konflikts. Die Transformation der vormals kommunistischen Länder hin zu liberaler Demokratie und Marktwirtschaft hat neue Impulse für die internationale Sicherheitspolitik gegeben. Der Sicherheitsbegriff der 1970er Jahre (pollution, population, poverty, proliferation) wurde durch weitere Konzepte wie good Governance , Rechtsstaatlichkeit und dem damit verbundenen Kampf gegen Korruption ergänzt. Ende der 1980er Jahre setzte sich weltweit schließlich die Erkenntnis durch, dass Fortschritt nicht nur eine Frage wirtschaftlicher Erfolge ist, sondern auch schwache Regierungen, willkürliche Rechts- und Justizsysteme, schlecht funktionierende Verwaltungen und Korruption Entwicklung behindern. Die Bekämpfung von Korruption ist nicht nur ein Anliegen der Dritten Welt. Industrieländer sind ebenso angehalten, ihren internationalen Geschäftsverkehr übersichtlich zu gestalten, um eine transparente Handlung zu zielen. Dank der zahlreichen wissenschaftlichen Forschungsvorhaben und der Ergebnisse von Langzeitstudien, regen die Folgen der Korruption heute immer mehr öffentliche Diskussionen an. Ebenso durch die Medien und durch die wachsende soziale Verantwortung multinationaler Unternehmen rückt das Krebsübel der Gesellschaft immer mehr ins Rampenlicht. Eine nachhaltige Bekämpfung von Korruption setzt weitreichende Kenntnisse des Phänomens und dessen Ursachen voraus. Auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass Korruption in bestimmten Fällen teilweise positive Auswirkungen haben kann, orientiert sich diese Arbeit an den negativen Folgen, unabhängig vom tatsächlichen Grad der Schadens. Um Korruption bekämpfen zu können, ist ein bewusstes Bekenntnis zur negativen Auswirkungen von Korruption erforderlich. Um konkrete Maßnahmen durchsetzten zu können ist das Engagement der national und international agierenden Akteure von wesentlicher Bedeutung. Seit den 1990er Jahren ist eine rasante Entwicklung im Bereich der Korruptionsbekämpfung festzustellen. Campaigns against corruption are hardly new. But this decade is the first to witness the emergence of corruption as a truly global political issue eliciting a global political response. (…) The 1990s, we would predict, are unlikely to pass without the achievement of significant legal and institutional anti-corruption reforms.” Im Folgenden sollen einige der bedeutsamsten Initiativen und deren Regelungsbereiche kurz umrissen werden. Die Auswahl der folgenden drei Organisationen geschah auf Grund der Zielsetzung der Magisterarbeit, Korruption im Zusammenhang mit dem Bildungssystem und die Teilnahme der Bevölkerung an dem Bildungsprozess zu analysieren. Die ausgewählten Organisationen leisten eine gravierende Antikorruptionsarbeit. TI verfügt über einen nationalen Zweig in Mexiko Transparencia Mexicana (TM) und kooperiert mit der Regierung, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Weltbank mit einem Sitz in Mexiko-Stadt unterstützt neben entwicklungspolitischen Projekten auch Bildungsprojekte in Mexiko. Das Unterzeichen der Antikorruptionskonvention der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) 2007 war ein Meilenstein für Mexiko in der Bekämpfung der Korruption und dieses Engagement hat ein bedeutendes Signal auch in Richtung internationale Kooperation gesetzt. Diese Konvention hat eine indirekte Auswirkung auf das Bildungssystem in Mexiko. Ihre wirtschaftliche Bedeutung und die Rückkopplung auf die korruptionsfreie Entwicklung des Landes nimmt einen fundamentalen Teil der vorliegenden Arbeit ein.

Über den Autor

Eszter Csépe studierte Politikwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und Journalistik an der Universität Leipzig. Seit September 2007 unterstütze sie freiberuflich die Wisamar Bildungsgesellschaft mbH als Projektmanagerin und seit 2009 arbeitet sie hier hauptberuflich als Projektleiterin. In der Kooperation mit diversen europäischen Institutionen führt sie bildungspolitische Projekte durch.

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