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Geisteswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 07.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 24
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Obwohl die Jugendsprache keinesfalls ein Phänomen ist, welches erst in den letzten Jahren aufkam, ist sie noch unzureichend erforscht. Bisher gibt es unter den Linguisten weder eine einheitliche Bezeichnung, noch eine konkrete Definition. Dennoch wird versucht, in der folgenden Arbeit einen angemessenen Überblick über die Entstehung der Jugendsprache, deren Geschichte und Merkmale zu geben. Des Weiteren wird sich an die Frage herangetastet, inwieweit die Jugendsprache einen eigenständigen Substandard darstellt und ein Vergleich zwischen der spanischen und mexikanischen Jugendsprache gewagt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Geschichte der Jugendkultur und Entstehung deren ‘Sprache’: Die Jugendsprache ist ein relativ junges Phänomen. In den 60ern kam es mit der Entstehung der Rock-/Pop-Kultur zu einer kulturellen Revolution. Die Suche der Jugendlichen nach ihrem Platz in der Gesellschaft mündete in einem Protest gegen die bis dahin vorherrschenden Werte der Gesellschaft und man schuf eine alternative Gegenkultur, die durch neue musikalische Ein-flüsse, einen eigenen Kleidungsstil, Drogen und orientalische Philosophie gekennzeichnet war. Die Gründung von Kommunen stellte dabei ein Extrem der Subkulturen mit eigenen Werten, Normen und sich daraus ergebenden sprachlichen Bedürfnissen dar. Die Jugendkultur in Spanien setzte erst in den 70ern mit dem so genannten ‘rollo’ ein. Spätere Jugendbewegungen zeigten ihre Andersartigkeit weniger mit Hilfe von Symbolen in der Öffentlichkeit als ihre Vorreiter. (Sanmartín 1998: 200-201) In den 90ern uferte das Ganze in einer Spaßgesellschaft, die sich an Hand von Äußerlichkeiten definierte. Körperkult und Ästhetik wurden groß geschrieben. Weitere Merkmale waren Technomusik und Alkohol- und Drogenkonsum. Mit zunehmender Verbreitung neuer Kommunikationsmittel wurde die Verbreitung der Jugendsprache vereinfacht und erlangte überregionalen Einfluss. Heute ist die Jugendsprache bei Weitem nicht mehr auf eine Gruppe beschränkt, sondern hat Eingang in den Sprachgebrauch der gesamten Bevölkerung gefunden: ‘Lo juvenil ha alcanzado una posición de privilegio en el comercio de los valores sociales: «Si hubo un tiempo en que la gente miraba a sus mayores como modelo a seguir en su forma de vida, sus modales, su lenguaje, a partir de ahora el mimetismo cambia de dirección y son los mayores los que imitan y pretenden parecerse a los jovenes» [...] En este context, las diferentes jergas juveniles «han incorporado un rico caudal de voces a la lengua popular y al habla coloquial de todos, constituyendo un fenómeno inédito en la historia de nuestra lengua»” (Jiménez 1992: 269). Eine Untersuchung von Zimmermann (2002: 244) hat ergeben, dass deutsche Jugendliche der Ansicht sind, mehr mit Jugendlichen aus anderen Ländern gemeinsam zu haben als mit Erwachsenen des eigenen Landes, da man sich über Landesgrenzen hinaus über ähnliche Hobbys, Lebenssituationen und Probleme identifiziert. Kapitel 4, Analyse der spanischen Jugendsprache: Die Jugendsprache ersetzt nicht die Muttersprache, in diesem Fall Spanisch, sondern instrumentalisiert diese lediglich, um neue Strukturen und Wörter in diese einzunisten wie ein Parasit. Rodríguez (1989: 142) beschreibt die spanische Jugendsprache folgendermaßen: ‘[…] [los jovenes] crean palabras nuevas, las deforman o dan nuevas acepciones a las ya existences, o bien las toman directmente de sociolectos marginales o lenguas extranjeras. Las diferentes afectan principalmente a la morfología y al léxico, y en menor medida a la sintaxis y la fonética.” Die Besonderheit der Jugendsprache liegt demnach hauptsächlich in der Lexik. Die Jugendlichen schaffen einen zusätzlichen gruppenspezifischen Wortschatz. ‘Entgegen der Annahme, die in manchen, vor allem jugend- und jugendsprachkritischen Erörterungen gemacht wurde, dass die Jugendsprache nur unnötige Dubletten von Lexemen hervorgebracht hätte […], ist davon auszugehen, dass spezifische, für die Kommunikation in dieser Lebenswelt notwendige neue oder partiell anders gelagerte Inhalte […] erfunden worden sind.’ (Zimmermann 2002: 244). Durch die Kritik an der Gesellschaft sympathisieren die Jugendlichen oftmals mit marginalen Gruppierungen wie zum Beispiel mit denen aus der Drogenszene. Aufgrund dessen entlehnen sie häufig Lexeme aus marginalen Soziolekten, verändern dabei aber oftmals deren Bedeutung. Somit hat die Jugendsprache eine Vermittlerfunktion zwischen marginalen Jargons und der Umgangssprache inne, in welche viele jugendsprachliche Wörter übernommen werden. Durch den fließenden Übergang zur Umgangssprache fällt eine klare Definition der Jugendsprache schwer.

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