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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 10.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 33
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Seit Anbeginn der weltweiten Wirtschafts- als auch der Europäischen Schuldenkrise stehen die drei großen amerikanischen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings in der Kritik. So wurde ihnen im Rahmen der US-Finanzkrise eine fehlende defensive Bewertungshaltung von Subprime-Krediten vorgeworfen. Die verspätete Herabsetzung von Bonitäten weckten gleichzeitig Zweifel an der korrekten Arbeitsweise. Im Rahmen der sog. Euro-Krise gaben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union den Ratingagenturen eine Mitschuld an der rezessiven Entwicklung der Europäischen Währungsunion. Sie warfen den Ratingagenturen vor, vor allem durch ihre Ratings einen bewusst negativen Einfluss auf die Europäische Schuldenkrise ausgeübt zu haben. Diese Studie widmet sich der daraus resultierenden Frage, ob und inwieweit die drei amerikanischen Ratingagenturen Einfluss auf die Krise der Europäischen Währungsunion genommen haben. Hierfür wird das Thema zunächst mit Hilfe theoretischer Grundlagen aufgearbeitet. Anschließend wird im Rahmen eines statistischen Erhebungsverfahrens geprüft, ob es zwischen Ratingentscheidungen und der Euro-Krise eine Korrelation gibt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2.5, Politischer Einfluss auf amerikanische Ratingagenturen: Die Beziehung von Ratingagenturen und der Politik funktioniert auf zwei Wegen. Zum einen können Ratingagenturen mit ihren Ratings Einfluss auf die Politik ausüben. Zum anderen lässt sich der Einfluss jedoch auch umkehren, indem die Politik die Ratingagenturen beeinflusst. Dies tut sie zum einem über regulatorische Maßnahmen (vgl. Kap. 2.2.2) zum anderen jedoch auch über direktes Intervenieren bei den Agenturen. Eine Untersuchung einer amerikanischen Anwaltskanzlei förderte hier ein Beispiel aus dem Jahr 1989 zu Tage. Der Staat New York plante damals die Aufnahme kurzfristiger Kredite um den Staatsbetrieb am Laufen zu halten. Ein Vorgehen, welches üblicherweise zu einer Herabstufung des Staates führen würde. Kurz vor der Kreditaufnahme intervenierte die Regierung jedoch bei der Ratingagentur Moody’s. Nach diesem Gespräch erklärte Moody’s, es werde die Bonität des Staates nicht herabsetzen. Für die Beobachter war diese Entscheidung nicht nachvollziehbar, da New York ein hohes Staatsdefizit aufwies und gleichzeitig mit sinkenden Einnahmen kämpfte. Das zweite Beispiel für das Wirken von Politik auf die Ratingagenturen findet sich rund um die Verhandlungen zum ESM im März 2011. In die Verhandlungen zum sog. Euro-Rettungsschirm der Staats- und Regierungschefs waren die Ratingagenturen S&P und Moody’s telefonisch zugeschaltet. Ziel war, dass die Beschlüsse der EU-Mitglieder zum ESM Anklang bei den Ratingagenturen fanden und diese daher den ESM mit der Bestnote AAA auszeichnen. Der ESM erhielt zu seinem Start im Oktober 2012 schließlich die Bestnote von Moody’s. 2.3, Ratings und Verfahren zur Ratingermittlung: 2.3.1, Ziele von Ratings: Ratings werden definiert als eine Aussage darüber, inwieweit ein Schuldner zukünftig wirtschaftlich in der Lage sein wird Zins- und Tilgungsverpflichtungen termingerecht und vollständig nachzukommen. Investoren wird so die Möglichkeit gegeben die Risiken von Investitionsalternativen miteinander zu vergleichen, ohne selbst aufwändige Detailanalysen durchführen zu müssen. Demnach kann das wesentliche Ziel eines Ratings darin verstanden werden, Informationen zu verdichtet und für interessierte Dritte bereit zu stellen. Es ergibt sich so eine Informationseffizienz für den Adressaten, da ihm eine eigene Analyse und die damit einhergehenden Kosten erspart bleiben. Größere Unternehmen sind auf Ratings angewiesen, um Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten. Daneben stärken Ratings insbesondere die Verhandlungsposition von Ratingnehmern gegenüber seinen Anlegern. So stehen gute Bonitäten als Aushängeschild oder der Visitenkarte eines Staates für seine Zuverlässigkeit bezüglich Kreditrückzahlungen. Die verwendeten Schemata von Ratings, welche üblicherweise in Buchstaben ausgedrückt wird (vgl. Kap. 2.2.3.1.1ff.), sind dabei stets gleich und variieren nicht von Land zu Land. Dies ermöglicht zum einen ein gemeinsames internationales Verständnis des Ratingergebnisses. Zum anderen werden Ratings so miteinander vergleichbar.

Über den Autor

Doreen Kirchhof, B.A. wurde 1983 in Erfurt geboren. Nach ihrer Berufsausbildung zur Bürokauffrau widmete sich die Autorin zunächst ihrer beruflichen Entwicklung, bevor sie sich entschied ihre fachlichen Qualifikationen durch ein nebenberufliches Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften weiter auszubauen. Bereits während des Studiums entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse an der Makroökonomie und der Analyse gesamtwirtschaftlicher Märkte und ihrer Zusammenhänge. Die parallel zum Studium verlaufende weltweite Wirtschaftskrise war Inspiration für diese Studie. Das nebenberufliche Studium mit dem Abschluss Bachelor of Arts an der Hochschule für Oekonomie und Management in Düsseldorf, schloss die Autorin im Jahre 2013 erfolgreich ab.

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