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International

Thomas Zimmermann

Industrialisierung eines neuen Produktionsstandortes in China

Ein Leitfaden

ISBN: 978-3-8366-6081-5

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 70
Abb.: 22
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Erfolgreiche Engagements in China gründen nicht ausschließlich auf wirtschaftlichen, sondern in hohem Maße auf interkulturellen Kenntnissen. Aufgrund der großen Unterschiede speziell zwischen der chinesischen und deutschen Kultur, hängt der Erfolg einer Unternehmung in China in entscheidender Weise von der kulturellen Kompetenz des eingesetzten Managements ab. Große deutsche Unternehmen sind im Gegensatz zu kleineren mittelständischen Betrieben schon längere Zeit sehr erfolgreich in China. Klein- und Mittelbetriebe scheuen meist instinktiv ein Engagement in China, da die große kulturelle Distanz unüberwindbar scheint. Zusätzlich erscheint die Art, wie in China Geschäfte abgewickelt werden als undurchschaubar und damit mit großem Risiko verbunden. Weitere Punkte sind die mangelnde Information über den chinesischen Markt, die unklare Rechtssituation, schwierige Personalsuche und die offensichtliche Sprachbarriere. Bei genauer Betrachtung lässt sich feststellen, dass bei ausreichender Vorbereitung der kulturellen Besonderheiten das angesprochene Risiko deutlich sinkt und ein großer Schritt hin zu einem erfolgreichen Engagement in China getan ist. Die Auseinandersetzung mit den in der vorliegenden Arbeit Problemfeldern ist allerdings erforderlich, handelt es sich hierbei zumeist um typische Gegebenheiten Chinas. Gerade auf dem Gebiet der Produktpiraterie besteht noch großer Aufholbedarf in der chinesischen Rechtkultur und sollte in jeden Fall besondere Berücksichtigung bei geplanten Unternehmungen in China sein. Im Ergebnis ist die zum Teil verbreitete Scheu vor einer Unternehmung in China nicht gerechtfertigt bei ausreichender Vorbereitung, Bewusstwerdung der möglichen Risiken und der Auseinandersetzung mit der chinesischen Kultur steht einem erfolgreichen Engagement in China nichts im Wege. Ziel dieser Arbeit war es, dem Leser hilfreiche Informationen für ein geplantes Engagement in China zu bieten. Anhand von Beispielen wurde versucht, auf die speziellen Anforderungen und Gegebenheiten der VR China einzugehen. In der Praxis treten im Rahmen eines Industrialisierungsprojektes zahlreiche Problemstellungen auf, die gelöst werden müssen. Die vorliegende Arbeit liefert hierzu Anregungen, Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen. Sämtliche Informationen beruhen auf eigenen Erfahrungen. Sie stellen Einzelbeispiele dar und können nicht sämtliche Facetten des wirtschaftlichen Lebens in China abdecken. Trotzdem stehen diese Erfahrungen stellvertretend für die Besonderheiten bei einem Industrialisierungsprojekt in China. Die Herausforderung, sich in einem derart starken Markt wie China zu etablieren und zu bestehen ist eine der größten der heutigen Zeit. Weitere Märkte werden folgen. Auch hier müssen wieder besondere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, auch hier gibt es wieder kulturelle Besonderheiten und schließlich besteht auch hier nur derjenige, der am besten mit allen Faktoren zurechtkommt.

Leseprobe

Kapitel 2.1, China – Die Wirtschaft: Angestoßen durch Deng Xiaoping, mit seiner in den 80er Jahren begonnenen Modernisierungspolitik einer schrittweisen Integration marktwirtschaftlicher Prinzipien, öffnet sich die Volksrepublik China (VR China) seither immer mehr in ihren außenwirtschaftlichen Beziehungen. Vorläufiger Höhepunkt dieser Öffnung war der Beitritt Chinas zur World Trade Organisation (WTO) im November 2001. Innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern der anstehenden Reformen und konservativen Kräften, die einen Machtverlust der KPCh befürchteten. Trotzdem wurde im Oktober 1992 im Zuge des 14. Nationalkongresses das Modell einer sozialistischen Marktwirtschaft verabschiedet. So mussten einzelne marktwirtschaftliche Entscheidungen nicht mehr über die politischen Prozesse entschieden werden, was nicht zuletzt zum aktuellen, rasanten Wirtschaftswachstum führte. Aktuelle Situation: Aufgrund der anhaltenden marktwirtschaftlichen Öffnung der VR China bietet China speziell für ausländische Investoren einen der größten Wachstumsmärkte der Welt. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche ausländische Unternehmen in China angesiedelt und haben damit sehr gute Chancen, ihre Marktanteile auszubauen. Momentan gibt es keine Anzeichen für eine Abweichung der aktuellen Politik und einer drohenden Rückkehr zur Planwirtschaft. Die Herausforderung für die VR China ist es indes, die Reformen sozialverträglich zu gestalten. Dazu zählt zum einen die wachsende Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, zum anderen aber auch die Einkommensunterschiede zwischen der armen Landbevölkerung und des reichen Küstengebietes zu schließen und nicht zuletzt die Korruption einzudämmen. Trotz einer aktuellen Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China liegen die Wachstumsraten bei 8% und damit deutlich höher als im Rest der Welt. Am Beispiel der Automobilindustrie zeigt sich, dass bereits eine beginnende Sättigung des Binnenmarktes abzusehen ist und der Wandel hin zum Nachfragemarkt in vielen Bereichen vollzogen ist. Die Zahl der neu gegründeten Unternehmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung nahm im laufenden Jahr 2006 um rund 7,5 % ab. Das effektiv genutzte ausländische Kapital sank um ca. 2%. Dies deutet darauf hin, dass sich die Investitionen ausländischer Unternehmen weg von der Produktionsindustrie und hin zur Dienstleistungsindustrie bewegen könnten. Die Rechtskultur: Rechtliche Rahmenbedingungen sollen den Unternehmen die notwendige Sicherheit für ein Engagement in China bieten. Eine entsprechende Rechtskultur wurde jedoch nicht einheitlich, sondern vielmehr fallweise errichtet, was schließlich zu einer Vielzahl von Bestimmungen und Gesetzen führte, die zudem noch ständig weiterentwickelt werden. Auch die Veröffentlichung von Vorschriften geschieht nur verzögert die Bestimmungen entsprechen häufig nicht den aktuellen Anforderungen der Geschehnisse. In der Vergangenheit wurde vermehrt von Vertragsbrüchen berichtet. Immer wieder wurden Fälle bekannt, in denen sich Unternehmen und Behörden nicht mehr an bestehende Verträge gebunden fühlten oder einzelne Bedingungen des Vertrages eigenmächtig änderten. Auch die Eintreibung von Forderungen wird durch die intransparente und unsichere Rechtslage erschwert. In letzter Zeit allerdings hat sich die Situation wesentlich verbessert, hat der Staat erkannt, dass eine Umkehr der Rechtssituation hin zu Transparenz und Kommunikation notwendig geworden ist. Noch ist ein langer Weg für die Volksrepublik zu gehen, um die Anforderungen der WTO zu erfüllen. Nach wie vor ist es schwer, rechtlich begründete Ansprüche durchzusetzen. Durch das Fehlen einer Verwaltungsgerichtsbarkeit und der Abhängigkeit der Justiz von der Exekutive und Legislative sind Klagen gegen staatliche Organe meist aussichtslos. Gründe für ein Engagement in China: Die Gründe für ein Engagement in China liegen hauptsächlich in der Chance, zunächst den lokalen chinesischen, später auch den gesamtasiatischen Markt zu erobern. Aufgrund des enormen Wirtschaftswachstums in China und der damit verbundenen steigenden Kaufkraft der Bevölkerung kann sich ein Markteintritt durchaus lohnen. Als Nebeneffekt vor allem europäischer Unternehmen wird immer über die Möglichkeit der Warenrücklieferung nachgedacht, um dem Kostendruck in gesättigten Märkten entgegenzutreten. Die Risiken sind hier natürlich durchaus bekannt, vor allem die fehlende Qualität der Produkte trägt zu diesem Risiko bei. Trotzdem ist und bleibt es erklärtes Ziel, durch ein Engagement in China, dem stärker werdenden Kostendruck im heimischen Markt entgegenzuwirken. Die Nähe Chinas zu den Zukunftsmärkten Russland und Indien stellt einen weiteren wesentlichen Grund für ein Engagement in China dar. Abgrenzung: Die vorliegende Arbeit soll als Leitfaden zur Industrialisierung eines Standortes in China dienen. Ausgehend von einer bereits getroffenen strategischen Entscheidung für ein Engagement in China stellt sich nun die Aufgabe, dieses Vorhaben umzusetzen. Das Produkt ist definiert und steht als Rahmenbedingung fest. Die Aufgabe ist nun, eine optimale Verbindung der Gegebenheiten zu finden, die eine wirtschaftliche, strategisch sinnvolle und zukunftssichere Lösung darstellt. Beginnend mit der notwendigen Standortauswahl und der daraus resultierenden weiteren Rahmenbedingungen schließt sich die Industrialisierung an. Hier geht die Arbeit auf die Problemstellungen des Projektmanagements ein und versucht, Hinweise zur optimalen Struktur zu geben. Eine anschließende intensive Bearbeitung der Industrialisierung erfolgt immer unter dem Gesichtspunkt der Anwendung in China und der besonderen Anforderungen. Zielsetzung ist es, einen umfassenden Überblick über die Anforderungen eines Industrialisierungsprojektes in China zu geben und alle wesentlichen Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Gerade für mittelständische Unternehmen, die ein Engagement in China planen, soll die vorliegende Arbeit eine Hilfestellung sein und Anhaltspunkte zur erfolgreichen Durchführung der Industrialisierung liefern.

Über den Autor

Thomas Zimmermann, Dipl.-Ing (FH) REFA-Ing. Studium der Fertigungstechnik an der Fachhochschule in Aalen, Abschluss 2001 als Dipl.-Ing. (FH). Ausbildung zum REFA-Ingenieur beim REFA Verband, Abschluss 2007 als REFA-Ing. Preisträger des REFA Industrial Engineering Award 2007. Derzeit tätig als Projektleiter bei der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH.

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