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Kunst & Kultur

Christian Amtsberg

„Corazón tan blanco“ von Javier Marías zwischen Trivial- und Hochkultur

Eine rezeptionstheoretische Studie über die Konstituierung eines Textes im Koordinatensystem der feuilletonistischen Literarturkritik

ISBN: 978-3-8366-9196-3

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Javier Marías Roman Corazón tan blanco (dt.: Mein Herz so weiß) war - mit über 1,5 Millionen verkauften Exemplaren - der Überraschungserfolg des Sommers 1996. Die literarische Qualität des Romans war jedoch in den deutschen Feuilletons stark umstritten. So gab es auf der einen Seite Lobeshymnen, allen voran Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett, während auf der anderen Seite dem Roman jede literarische Qualität abgesprochen wurde. Es soll jedoch nicht Aufgabe der vorliegenden Studie sein, über die Zugehörigkeit von CTB zur Trivialliteratur oder zur wertvollen Literatur zu entscheiden. Untersucht werden soll vielmehr der Prozess der kulturellen Verortung des Romans auf der Skala von Trivialliteratur und Hochkultur, d.h. die Zugehörigkeit zur gehobenen oder niederen Literatur soll als das Ergebnis des Vollzuges kultureller Handlungen beschrieben werden. Der Text wird somit nicht als Grundlage verstanden, auf der positive oder negative, mehr oder weniger gelungene, kulturelle Interpretationen getätigt werden, sondern als Ergebnis dieser Referenznahmen. Das Aufspüren sowie die Untersuchung des Funktionierens von Normen oder Rezeptionsmustern, die in der Lage sind, eine Lektüre als hochkulturell oder als trivial zu konstituieren, stellt dabei einen zentrale Aspekt dieser Untersuchung dar.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3.1, Literatur als Unkraut: Die Bedeutung des Lesers: Das literarische Phänomen der Kategorisierung eines Textes in Trivial- bzw. Hochkultur fällt eher in den Bereich einer rezeptionstheoretischen Betrachtungsweise, insbesondere seit sich die Vorstellung durchgesetzt hat, daß Literatur keine ontologische, sondern eine funktionale Kategorie darstellt, die nach einem berühmten Vergleich von John M. Ellis mit dem Funktionieren des Begriffs Unkraut zu vergleichen sei. Genauso, wie Unkraut keine besondere Pflanzenart sei, sondern jede beliebige Pflanze, die der Gärtner aus irgendeinem Grund nicht haben wolle, so sei Literatur jede beliebige Art von Text, die jemand aus irgendeinem Grund besonders schätze. Ob ein Text Literatur ist, und in diesem Zusammenhang wird Literatur synonym mit guter Literatur verwendet, hängt also vom Leser und vom sozialen Kontext ab. 2.3.2 Wolfgang Isers Beschäftigung mit Austin: Damit scheint die hier unternommene, methodologische Annäherung an die Begriffe Trivial- und Hochkultur in den Bereich der klassischen Rezeptionstheorie eines Wolfgang Isers verwiesen zu werden . Iser setzt sich in Der Akt des Lesens mit der Sprechakttheorie Austins auseinander. Da dieser im weiteren Verlauf dieser methodischen Überlegungen noch einige Wichtigkeit zukommt, lohnt sich an dieser Stelle eine kurze Darlegung der für die Literaturtheorie bzw. für die Kulturwissenschaften relevanten Elemente der Sprechakttheorie Austins.

Über den Autor

Christian Amtsberg studierte und promovierte an der Universität zu Köln. Seinen Forschungsschwerpunkt bildete, neben der konversationsanalytisch orientierten Forschung mit Phänomenen der verbalen Interaktion, die literaturtheoretische Beschäftigung mit dem Konzept der Performativität und dem poststrukturalistischen Textbegriff. Christian Amtsberg lebt und arbeitet als selbstständiger Kommunikationstrainer in Madrid.

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