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Natur / Technik

Martina Kreuter

Adipositaschirurgie: Eiweißmalnutrition nach Roux en y Gastric Bypass Operationen

ISBN: 978-3-95425-132-2

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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 02.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das vorliegende Buch verdeutlicht die Notwendigkeit einer Eiweißsupplementierung nach Roux en y Gastric Bypass (RNYGB)-Operationen. Durch deren Einsatz soll das Auftreten einer Proteinmalnutrition und die damit verbundene Symptomatik vermieden werden. Basis dafür ist eine schrittweise erfolgende Problemaufarbeitung von folgenden Punkten: Die Ernährungstherapie und der Eiweißbedarf bei Adipositas bzw. während einer Gewichtsreduktion sowie die anatomischen und physiologischen Veränderungen durch eine RNYGB-Operation in Bezug auf die postoperative Ernährung. In vielen Kliniken und Publikationen wird nur auf die postoperative Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung hingewiesen. In dieser Studie findet eine kritische Auseinandersetzung mit Studienergebnissen und kontroversen Meinungen, die gegen eine postoperative Eiweißsupplementierung sprechen, statt. Ziel dieser Analyse ist die Verdeutlichung der Notwendigkeit einer Eiweißsupplementierung nach RNYGB-Operationen, um das Auftreten einer Proteinmalnutrition und die damit verbundene Symptomatik zu vermeiden. Ferner sollen konkrete Empfehlungen für die Ernährung nach RNYGB-Operationen verdeutlicht werden. Die Einbindung der Diätologen im interdisziplinären Team der Adipositaschirurgie ist unumgänglich. Dieses Buch kann u. a. Diätologen bei der ernährungsmedizinischen Betreuung der RNYGB-Patienten unterstützen und ihnen für diese Tätigkeiten Anregungen geben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3, Physiologische Veränderungen in Bezug auf die Ernährung sowie Eiweißzufuhr und –resorption: In der hier folgenden Auflistung sind die, aufgrund der RNYGB-Operation, physiologischen Veränderungen in Betracht auf die Ernährung, sowie Eiweißzufuhr und -resorption im Speziellen, evidenzbasiert aufbereitet. Restriktive Komponente: Durch die anatomischen Veränderungen nach der Operation, ergibt sich eine starke Einschränkung der Nahrungs- bzw. Nährstoffmenge. [79] Konsumieren die Patienten mehr als in den kleinen Pouch passt, kommt es zu Missempfinden und schließlich zu Erbrechen. Somit werden die Patienten dazu ‘gezwungen’, ihr Essverhalten gravierend zu verändern und deutlich weniger zu essen als sie es vor der Operation gewohnt waren. Dies wird insofern erleichtert, als trotz der geringen Aufnahme an Nahrungsmittel in der Regel schnell ein gewisses Gefühl der Sättigung auftritt. Verantwortlich dafür ist die Verminderung des Hormons Ghrelin im Blutspiegel. [44] Dieses so genannte ‘Hungerhormon’ ist im Fundus des Magens lokalisiert. Die Resektion des Fundus beim RNYGB verhindert den Kontakt der Nahrung mit der Mukosa im Magenfundus und Ghrelin wird somit vermindert ausgeschüttet. [44, 91] Wegfall der Magenmühle: Wenn das Essen nicht gründlich genug gekaut wird, findet die restliche Zerkleinerung normalerweise im Magen durch die Magenmühle statt. Dabei verschließt sich der Magenmuskel, und die zu großen Speisepartikel können nicht in das Duodenum gelangen. Durch die ‘Sperre’ des Muskels kommt es zu einer peristaltischen Gegenbewegung, die die Nahrung wieder in das Mageninnere zurückbewegt. Die zu groben Nahrungspartikel werden durch diese Bewegungen zerrieben. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Nahrungspartikel nicht größer als 1 bis 2 mm im Durchmesser sind und schließlich an das Duodenum weitergeleitet werden können. [72] Da durch die Magenresektion auch keine Magenmühle mehr besteht, kann die Nahrung im Magen nicht mehr zerkleinert werden und die Spaltung der Proteine nicht mehr vollständig erfolgen (siehe Kapitel 2.3.2.). Weiters wird der Speisebrei nur mehr schlecht mit dem Magensaft durchmischt. [64] Verminderte Menge an Magensäure und Intrinsic Faktor: Der kleine Magenpouch sondert nur mehr minimale Mengen an Säure ab, sodass fasrige Lebensmittel schwer bis nicht verdaut werden können. [48] Auch Eiweiß kann durch die verminderte Magensäureproduktion nur mehr schlecht verdaut werden, da einerseits die Aktivierung der Pepsine und andererseits die Denaturierung des Eiweißes reduziert wird (siehe Kapitel 2.3.2.). [64, 98] Infolgedessen kann es postoperativ zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten von eiweißreichen Produkten, wie beispielsweise (v. a. rotem) Fleisch, Eier oder Milch, kommen. [98, 100, 103] In der englischsprachigen Literatur wird dieses postoperative Phänomen oft als ‘protein intolerance’ (= Eiweißintoleranz) definiert. [77, 98, 100, 103] Ein weiterer Faktor der sich durch die verminderte Salzsäureproduktion ergibt ist, dass Bakterien nicht mehr ausreichend abgetötet und dadurch die Nahrung nicht vollständig ‘desinfiziert’ werden kann. [72] Außerdem kommt es durch die kleinere Magenschleimhautfläche zu einer verminderten Produktion an Intrinsic Faktor, wobei dieser Faktor für den Transport bzw. Resorption von Vitamin B12 im Ileum benötigt wird. Postoperativ muss dieses Vitamin parenteral zugeführt werden. [74] Ausfall der Temperaturanpassung durch den Magen: Die Temperatur der Getränke und Nahrung wird im Magen auf Körpertemperatur gewärmt bzw. gekühlt. Eine verstärke Darmbewegung, Durchfall bis hin zu Darmkrämpfen sind die Folgen, wenn keine Temperaturanpassung stattfinden konnte. [72] Geschmacks- und Geruchsveränderungen: Bei der Magenresektion werden Nervenbahnen durchtrennt, wodurch es möglicherweise zu Veränderungen im Geruchs- und Geschmacksempfinden kommt. [73] Diese können für viele Monate nach der Operation anhalten und einerseits wird es Patienten dadurch ev. ermöglicht ihre Ernährungsweise um viele Lebensmittel zu erweitern, die sie vor der Operation nicht gegessen haben. [80] Andererseits können Veränderungen in der geschmacklichen Wahrnehmung für bestimmte Speisen dazu führen, dass auf diese verzichtet wird und somit u. a. eine verminderte Eiweißaufnahme stattfindet. [98] […]

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