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Natur / Technik


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In einer vernetzten und global abha¨ngigen Welt sind Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft herausgefordert, neue Lo¨sungswege fu¨r komplexere Aufgaben aufzuzeigen. Dabei müssen Traditionen an die aufkommenden Vera¨nderungen angepasst werden. Die Komplexität und damit technologische, o¨kologische und kulturelle Zusammenhänge können zusa¨tzlichen Wert und vielschichtige Qualita¨ten erhalten, wenn die methodische, thematische und kulturelle Beeinflussung unterschiedlicher Disziplinen und Gesellschaften sowie ein weitla¨ufiges und fundiertes Verständnis des Zusammenwirkens genutzt wird. Architektur dient dabei als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Sie muss Visionen aufzeigen, Methoden anwenden und Technologien vereinnahmen. Um den Aufgaben der Gesellschaft von morgen gerecht zu werden, sind die umgebenden Ra¨ume in eine vernetzte, intelligente und transparente Plattform zu wandeln. Die Unterscheidung zwischen virtuellen und realen Bestandteilen unseres Lebens wird dabei u¨berwunden. Kontext und Inhalt ersetzen Dogmen und Formalismen. Sie generieren beeinflussbare, interagierende Architektur und dynamische, anpassungsfa¨hige Ra¨ume. Die vorliegende Arbeit zeigt erste Ansätze, warum solche Veränderungen notwendig sind und wie solche Räume erarbeitet werden können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3 DER QUALITATIVE, INTERAKTIVE UND ANPASSUNGSFÄHIGE RAUM: Das Potential textiler Architektur wurde im vorangegangenen Kapitel mit verschiedenartigen Beispielen aufgezeigt. Das Designprojekt soll dieses Spannungsfeld aus Technologie, Ökologie, Ästhetik und Gesellschaft anhand eines Schutzraumes (Zufluchtsort, Obdach) reflektieren. Es soll ein programmatisch unabhängiger Raum entstehen, der individuellen und veränderlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen gerecht wird. Um den Schwerpunkt des Projektes bei Realisierbarkeit, Funktionalität und Flexibilität von Technologien zu halten, ist es notwendig sich von lokaler Einbindung und typologischen Regeln zu befreien. Der ökologische und soziale Diskurs soll vielmehr aus Sicht der globalen Herausforderung des 21. Jahrhunderts zum Tragen kommen und mit den technologischen und ästhetischen Gesichtspunkten konfrontiert und diskutiert werden. Das Ziel, diese Themen in ein Raumgefüge zu konvertieren, erfordert die Diskussion des Verhältnisses und der Beeinflussung zwischen Hülle und Raum. Das Projekt soll zusätzlich zur Auseinandersetzung mit dem Erscheinungsbild auch die Realisierbarkeit und den technologischen Hintergrund zum Thema haben. Dafür ist es notwendig sich mit den technischen Komponenten, ihrer Komplexität und Möglichkeiten vertraut zu machen und sich mit den daraus resultierenden Einflüssen auf Hülle und Raum auseinanderzusetzen. Textile Systeme und Oberflächen sollen dabei als Fassadenlösung begriffen, an den hochwertigen Qualitätsansprüchen und Standards heutiger Fassadensysteme gemessen, ihre Vorteile aufgezeigt und Lösungsansätze für die Schwachstellen erarbeitet werden. Um den genannten Ansprüchen gerecht zu werden, erscheint es als sinnvoll zuerst Terminologien für die einzelnen Aspekte des Entwurfprojektes zu definieren, die Unterschiede in den Dimensionen zu beschreiben und die Funktionalität der Grundgeometrie zu verdeutlichen. Danach werden die einzelnen Aspekte mit ihren spezifischen Eigenschaften ausgeführt und Möglichkeiten zur Verwendung anhand von Szenarien von geometrisch und funktional adaptiver Architektur aufgezeigt. Abschließend werden konkrete Beispiele zu möglichen Projekten und dem weiteren Erkenntnisgewinn zu dynamischen Raumanordnungen vorbereitet. 3.1 Terminologien und Dimensionen: Das Ziel geometrische und funktionale Veränderbarkeit in ein Raumgefüge zu konvertieren und damit eine weiterreichende und intuitivere Interaktion mit der Architektur zu generieren, erfordert die Diskussion des Verhältnisses und der Beeinflussung zwischen Hülle, Raum und Benutzer. Über die Auseinandersetzung mit dem Erscheinungsbild hinaus soll auch die Realisierbarkeit, der technologische Hintergrund und die Funktionsweise thematisiert werden. Die notwendigen technischen Komponenten, ihre Komplexität und Möglichkeiten gilt es zu verstehen und für die Aufgaben und Funktionen der Hülle zu nutzen. Als sinnvolle Vorgehensweise bietet sich die schrittweise Integration der einzelnen Komponenten in das Gesamtsystem und damit eine zunehmende Erweiterung der Funktionalität an. Erster Schritt ist demnach die Erarbeitung einer geometrisch programmierbaren und veränderbaren Trag- und Versorgungsstruktur [Geometric Programmable Structure and Supply SystemTM - GP3S]. Sie bildet das Ausgangsmodul für die Überprüfung der geometrischen Sinnhaltigkeit, Basis für die Versorgung und Integration weiter technologischer Innovationen und den Ausgangspunkt für die Verkleinerung, gegebenenfalls Vergrößerung und Vereinfachung der verwendeten Komponenten. […]. Durch die Skalierung und Simplifizierung soll eine adaptive und funktionale Oberfläche [Adaptive Functional SurfaceTM - AFS] entstehen. Sie dient neben der geometrischen Veränderbarkeit und der Bereitstellung eines eng verwobenen Versorgungssystems als raumbildende Hülle und funktionale Oberfläche. Eingewobene Sensoren und Aktoren, angeknüpfte Technologien und aufgebrachte funktionale Schichten weiten die Möglichkeiten des Gewebes zur Plattform mit großem Verwendungsspektrum und für zahlreiche Anwendungen aus. […]. Nutzt man schließlich noch intuitive und sensible Bedienoberflächen, integriert diese zusätzlich zu Sensoren und Aktoren in ein dezentral versorgtes und gesteuertes System, schafft man eine sensible und intelligente Trennschicht und Schnittstelle [Ambient Intelligent InterfaceTM - AII]. Komplexe Technologien, die im Hintergrund den Erfordernissen der Umwelt und des Benutzers gerecht werden, verschmelzen zu einer dünnen und einfach zu bedienenden Oberfläche, die die Anpassungsfähigkeit und Interaktion eines sensiblen und intelligenten Raums [Sensible Intelligent Space - SIS] verkörpert. Dabei wird das gesamte Spektrum der menschlichen Sinne wieder angesprochen. Stimmungen und Inhalte werden direkt über die ausgeweitete Bedienoberfläche vermittelt. Die Architektur stellt Kontext und Inhalt vor Dogmen und Formalismen.

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