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Natur / Technik


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 12.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 29
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Kopfherde bezeichnen chronisch entzündlich veränderte Gewebe in den anatomisch hierfür prädestinierten Gebieten. Somit lassen sich je nach ihrer Lokalisation sinusidale, otogene, tonsillogene, und odontogene Kopfherde unterscheiden. In der Regulationsmedizin werden sie als übergeordnete körperliche Belastungen beurteilt, sodass Diagnose und Therapie von Kopfherden und Störfaktoren in der Mundhöhle für die gesamte Gesundheit eine besondere Bedeutung haben. Wegen ihrer komplexen Abläufe eignen sich ihre möglichen Auswirkungen nicht für Interpretationen unter herkömmlich medizinischen Sichtweisen, daher muss für nach diesen Mustern ablaufende Krankheitsgeschehen der Betrachtungswinkel vom systematischen zum systemischen erweitert werden. Demnach ist jede Herderkrankung Bestandteil einer höchst individuellen gesundheitlichen Entwicklung und entsprechend individuell müssen ihre Diagnostik und Therapie sein. Zur Entschlüsselung komplexer Krankheitsbilder eignet sich die EAV (Elektroakupunktur nach Voll), ein apparategestütztes Verfahren, das ermöglicht, elektrophysikalische Messungen an anatomisch definierten Hautarealen des Patienten vorzunehmen und hierüber Aufschluss über dessen Regulationsverhalten zu bekommen. Durch weiterführende Messungen lassen sich die Ursachen möglicher vorliegender Störungen und Blockaden der autonomen Regelmechanismen des jeweiligen Patienten auffinden und therapeutisch beeinflussen, mit dem Ziel der Wiederherstellung seiner Autoregulation.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Praxis: Amalgam: Gerade in den wissenschaftlich nur schwer zu beurteilenden Diskussionen um die Verträglichkeit zahnärztlicher Materialien ist die Neigung mancher Patienten besonders ausgeprägt, ihre gesundheitlichen Problematiken ausschließlich auf dentogene Ursachen zu fixieren oder affektive Störungen sublimierend zu übertragen. Hierbei erfreut sich vor allem die Amalgam-Thematik noch immer einer besonderen Beliebtheit. Zur Abgrenzung psychischer Übertragungsmuster, von sog. vegetativen Dystonien und ähnlichen eindeutig-unklaren Symptomatiken, sollte generell ein festinstalliertes, strikt pragmatisch ärztliches, systematisches, somatisch fixiertes Procedere erfolgen. Dadurch besteht für den behandelnden Arzt ein Wiederkennungseffekt im strategischen Konzept zur Behandlung weiterer Fälle, für den Patienten ist es ein Beleg der Behandlungsführung, ebenso für andere mitbetroffene Ärzte. Bei emotional beladenen Themen wie der Amalgam-Problematik sollte man den Patienten aktiv miteinbeziehen, indem er sich während der anamnestischen Phase in den Praxisräumen mit seiner Symptomatik eingehend und verbindlich auseinandersetzt. Ein Formular, das er unmittelbar nach dem Ausfüllen unterschreibt, führt die am häufigsten vorkommenden und somit typischen Beschwerden es vereinfacht die Diskussion und hilft, mögliche Kausalitäten zu identifizieren. Die klinische Symptomatik ist tatsächlich weitaus umfangreicher als auf Formular aufgeführt, die Unterschrift des Patienten unterstützt jedoch seine Einbindung in die Verantwortlichkeit gemeinsamen Handelns und dient primär dem Aufbau eines Arbeitsbündnis zwischen Arzt und Patient. Grundsätzlich sollten zur forensischen Absicherung auch konventionelle Nachweisverfahren eingesetzt werden. Daher besteht eine bewährte Strategie zur Verifizierung einer Amalgambelastung und deren Therapie in der Kombination aus den sich bietenden Möglichkeiten der EAV mit herkömmlichen Methoden. In der Immundiagnostik bewährt sich zum Nachweis einer Belastung durch Amalgam bzw. durch dessen Mischungsbestandteile vor allem der LTT (Lymphozytentransformationstest), ein in-vitro-Allergietest zum individuellen Nachweis spezifischer T-Lymphozyten. Er wird am Patientenblut vorgenommen, wodurch die zusätzliche stoffliche Exposition mit dem möglichen Allergens entfällt, wie sie beim Epikutantest vorgenommen wird. Da der LTT nur Sensibilisierungen erfasst, kann er nur Hinweise auf einen stattgefundenen Kontakt mit einem bestimmten Antigen geben, jedoch nicht auf Zusammenhänge mit Symptomatiken. Die Notwendigkeit einer vorherigen oder gleichzeitigen mesenchymalen Aktivierung im Zusammenhang mit der Amalgamsanierung ergibt sich aus den EAV-Testergebnissen. Bei der Entfernung der Amalgamfüllungen aus den Zähnen gilt es vor allem, den Patienten, aber auch das mitwirkende zahnärztliche Personal vor weiteren Belastungen zu schützen hierfür werden in der Literatur verschiedene Vorsichtsmaßregeln beschrieben. In der Diskussion, ob die Entfernung der Amalgam-Füllungen rasch oder in größeren Abständen erfolgen soll, sind die Auffassungen geteilt, M. Daunderer entwarf die Faustregel ‘leichte Vergiftung – langsame Sanierung, schwere Vergiftung – schnelle Sanierung’. J. Mutter empfiehlt dagegen generell die zügige quadrantenweise Entfernung alle 2 – 4 Tage, um ein Ansteigen der Immunzellen und dadurch ausgelöste allergische Reaktionen zu vermeiden. Grundsätzlich gilt jedoch zu bedenken, dass die Anwesenheit von Amalgam die Anzahl der T-Lymphozyten senkt, als Ausdruck der Belastung des Immunsystems, wobei die Entfernung von Amalgam genau dasselbe bewirkt. Diskutiert wird der begleitende Einsatz der Bioresonanz. Hierbei wird durch das Invertieren herausgebohrter Amalgamfüllungsbestandteile durch die Vermittlung deren zueinander spiegelbildlicher Informationen gemäß J. Aschoff über destruktive Interferenz eine Absenkung der bestehenden Amalgambelastung, entsprechend dem Anteil der herausgebohrten Füllungsmengen, unterstellt. Mit Ausleitung hat dies jedoch wenig zu tun. Der Aufwand der Ausleitung von Amalgam hängt vom Belastungsgrad ab, der sich hauptsächlich am Quecksilber orientiert. Dessen primär erwähnenswerte Eigenschaft, sich über die Sulfhydryl- und Disulfid-Gruppen von Aminosäuren in Proteine einzulagern und darüber Enzyme und Co-Faktoren zu blockieren, beeinträchtigt nahezu sämtliche physiologischen Funktionen. Eine ausschließlich homöopathische Ausleitung ist daher nicht geeignet, durch den Einsatz von homöopathisch potenziertem Amalgam oder seiner Bestandteile besteht die Gefahr der Verschiebung der schwermetallischen Anteile in die Schwann’schen Scheiden der peripheren Nervenfasern. Zur Ausleitung eignen sich chemische, naturheilkundliche und orthomolekulare Präparate. Ihre Anwendung richtet sich nach dem Schweregrad der Belastung sowie der jeweiligen individuellen Verträglichkeit der Mittel. Zu den chemischen Medikamenten gehören vor allem Chelatbildner wie EDTA (Ethylendiamintetraacetat), DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure) und DMSA (Dimercaptobernsteinsäure). Ihr Einsatz betrifft primär Schwermetall-Vergiftungen. Allerdings eigenen sie sich nicht zur Entgiftung des Zentralnervensystems, da sie nicht die Blut-Hirnschranke überwinden können. Da Chelatbildner nicht nur Schwermetalle, sondern auch Mineralstoffe und Spurenelemente ausleiten, müssen diese therapiebegleitend substituiert werden. Naturheilkundlich werden Chlorella pyrenoidosa, Knoblauch und Bärlauch sowie Koriander nebeneinander eingesetzt ihre jeweilige Dosis sollte mit der EAV individualisiert werden, da ihre Wirkungen organisch tiefgreifend sei kann. Zur orthomolekularen Ausleitung wird standardmäßig eine Komposition aus Alpha-Liponsäure, Selenmethionin und Vitamin B-Komplexen verwendet. Alpha-Liponsäure eignet sich vor allem zur Behandlung von Polyneuropathien da sie die Blut-Hirnschranke passieren kann, lässt sie sich zur Ausleitung von Schwermetallen einsetzen. Selenmethionin ermöglicht eine höhere Bioverfügbarkeit als anorganische Selenverbindungen, die sich durch die Gabe von Vitamin C Ester noch verstärken lässt. Im Vitamin B-Komplex wirkt vor allem Vitamin B 6 einem Selenmangel entgegen, wie er häufig bei Quecksilberbelastungen auftritt. In der EAV werden diese drei Komponenten Alpha-Liponsäure, Selenmethionin und Vitamin-Komplex oral verordnet, generell können sie allerdings auch als industriell angeliefertes Kit infundiert werden. Cutler sieht zusätzlich grundlegenden Bedarf in der Zufuhr von Vitamin C (4-12g), Vitamin E (1000iU), Beta Carotin (~15mg), Magnesium (250-750mg), Zink (20-50mg), Leinöl (3EL), Borretschöl (1-2TL), Mariendistel Extrakt (3 x 200 mg). Gegebenenfalls kann noch erforderlich sein: Chrom Piccolinat (4x200mg), Coenzym Q10 (100-400mg), Methylcobalamin (Vit. B12, 1000ug) und für spezielle Zwecke: Forskolin, DHEA, Hydrocortisol, ergoloid mesylate (Hydergin, Orphol). Der abschließende EAV-Test dient der Überprüfung nach vollzogener Ausleitung noch bestehender Amalgambelastungen. Bis vor einigen Jahren war Amalgam die Regelversorgung für kariös geschädigte Zähne, noch immer ist sie Bestandteil der universitären Ausbildung. Die Bereitschaft der Patienten hierfür nimmt jedoch ab, nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen bei der Mundöffnung sollen weiße Zähne zu sehen sein. Viele Zahnärzte nehmen die ästhetischen Ansprüche auf, entsprechend hochwertig sind die Kunststoff-Füllungen. Generell ist die Gesellschaft gesundheitsbewusster geworden und steht Umwelteinflüssen zunehmend kritisch gegenüber. Dies gilt auch für die Politik. Anfang Oktober 2013 wurde in der japanischen Stadt Minamata die ‘Minamata Convention’ unterzeichnet, zur weltweiten Reduktion der Quecksilberemission in die Umwelt. Mittlerweile wurden zahnärztliche Füllungskunststoffe als nahezu gleichwertige Alternative zum Amalgam entwickelt. Sollte der finale EAV-Test noch immer eine Amalgambelastung nachweisen, so ist entweder keine adäquate Ausleitung erfolgt, oder es befinden sich noch versteckte Amalgame in der Mundhöhle, unter Kronen, Gussfüllungen oder Füllungen aus amalgamalternativen Werkstoffen. Persistierende Belastungen lassen sich über einen Stromreiz an den verdächtigen Kronen oder deren Odonton nachweisen. Zum Stromreiz wird der Hauptschalter des EAV-Messgerätes in Stellung ‘Leitwert’ gebracht, der ‘Intensitätsregler’ auf ca. 20 Vs eingestellt, der ‘Frequenzumschalter’ auf ‘Festfrequenz’ gestellt, der ‘Polaritätsschalter’ auf ‘tonisieren’ gerichtet, und der ‘Frequenzeinstellregler’ auf 10 Hz gestellt. Mit dem Messgriffel wird direkt anschließend über die Therapietaste für etwa 2 Sekunden über einen Stromstoß ein ‘Zahnreiz’ gesetzt, bukkal und palatinal/lingual am entsprechenden Zahn. Vor dem Stromreiz muss an allen Messpunkten (s. Tab.11) Ausgleich bestehen durch Testampullen von Amalgam bzw. dessen Komponenten, in der D6 oder D8. Können die nach dem Stromreiz veränderten Werte durch amalgam-bezogene Testampullen niederer Potenz erneut ausgeglichen werden, besteht eine Belastung durch Amalgam, bezogen auf den gereizten Zahn. Der Stromreiztest zum Nachweis versteckter Amalgam ist nach neueren Erkenntnissen nicht unbestritten, da bei hochallergischen Patienten mögliche Schockreaktionen nicht ausgeschlossen werden können. J. Thomsen empfiehlt zur Verifizierung einer Amalgambelastung die Testung der 6 Kiefermesspunkte sowie zusätzlich als Minimum 4 Lymphgefäßmesspunkte, die im Einzelfall um die hierfür jeweils relevanten Messpunkte zu erweitern sind. Die Kiefermesspunkte werden aktuell nur noch ausnahmsweise eingesetzt. Der Nachweis erfolgt an einer standardisierten Punkteauswahl an Händen und Füßen, erweitert um individuelle fallweise wichtige Punkte. Der Nachweis von Belastungen durch Amalgam oder seine Bestandteile erfolgt durch homöopathisch aufbereitete Testampullen in verschiedenen Potenzstufen, als Einzel- oder Serienpackungen. Hierbei wird von der zum Ausgleich des Messpunktes erforderlichen Potenz auf den Belastungsgrad geschlossen: je niedriger die Potenz und je mehr Ampullen hiervon zum Einsatz kommen, desto stärker die Belastung. Somit lässt sich die Belastungsintensität über die jeweilige Potenz der entsprechenden Testampulle interpretieren. Hierbei gilt der Ausgleich durch die niedrigst verfügbare Potenz der D6 als toxische Inkompatibilität, der Einsatz der Potenzen D12 und D15 als Nachweis einer eher allergisierenden Belastung, und der von Potenzen oberhalb der D15 als Beleg einer schon länger zurückliegenden Belastung. Die zur Testung erforderlichen Mittel stehen als Ampullen bzw. im computerisierten Testprogramm zur Verfügung. Die Auswahl der einzusetzenden Organpräparate und homöopathischen Drainagemittel bestimmt das Beschwerdebild des jeweiligen Patienten.

Über den Autor

Hubertus R. Hommel wurde 1946 in Wiesbaden geboren. Nach Schulzeit und Militärdienst Studium der Zahnmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Während des Studiums Tutoriat (3 Jahre) im Institut für Biochemie der Universität Mainz. Nach dem Studium Tutoriat (2 Jahre) am Pathologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Promotion zum Dr.med.dent. 1979. Gründung einer Allgemeinen Zahnarztpraxis in Wiesbaden. Seither wissenschaftliche und zertifizierte praktische Leistungen mit komplementären und alternativmedizinischen Heilmethoden. Eigene Evaluation von integrativen Verfahren mit systematisierter Lehre verschiedener Fort- und Weiterbildungen. 2003 Umgestaltung zur medizinisch zertifizierten reinen Praxis der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) unter zahnmedizinischer Zielführung bis heute. Mitglied sowie Vorstandsmitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften. Seit 2005 Master of Science (M.Sc.) in komplementären, psychosozialen und integrativen Gesundheitswissenschaften. Referent und Buchautor.

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