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Psychologie

Michael Decker

Behavioral Finance: Anlegerverhalten erfolgreich nutzen

ISBN: 978-3-8366-7925-1

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 94
Abb.: 29
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die klassische Aktienanalyse soll es dem Anleger ermöglichen, aufgrund verschiedener Techniken die zukünftigen Kursbewegungen an den Aktienmärkten zu prognostizieren, um dadurch Gewinn zu erzielen. Diese prognostizierten Kursbewegungen sind jedoch meist nicht identisch mit den tatsächlichen Kursverläufen. Die Kurse bewegen sich oft sogar entgegen dem, was sich eigentlich aufgrund vorhandener wirtschaftlicher Daten hätte vermuten lassen. Eine Ursache hierfür ist, dass die Akteure an den Finanzmärkten häufig einen wichtigen Faktor bei der Anlageentscheidung außer Acht lassen: der nicht immer rational handelnde Mensch. Mit diesem Faktor beschäftigt sich die Wissenschaft im Rahmen der Behavioral Finance Forschung. Das Wissen der Behavioral Finance Forschung kann den Kapitalmarktakteuren dabei helfen, Kursbewegungen unter völlig neuen Gesichtspunkten zu sehen. Ziel dieses Buch ist es, bei Kapitalmarktakteuren ein Verständnis für mögliche Rationalitätsfallen an den Börsen zu schaffen, damit dieses Wissen dann gewinnbringend eingesetzt werden kann. Anfänglich werden die grundlegenden Kenntnisse der Behavioral Finance Forschung erklärt, bevor in einem weiteren Abschnitt einzelne Teilbereiche der Sentimentanalyse erläutert werden. Bei der Sentimentanalyse geht es darum wie sich subjektive Stimmungen und Emotionen an den Finanzmärkten erkennen und damit quantifizieren lassen. Das Wissen dieser beiden Teilbereiche ermöglicht es anwendbare Handelsstrategien herzuleiten. Dabei wird eine Verknüpfung zwischen einzelnen Bereichen der Sentimentanalyse und der Behavioral Finance Forschung hergestellt. Dieses Buch zeigt wie erfolgreich ein Einsatz neuer Handelsstrategien in der Vergangenheit gewesen wäre und erklären deshalb auch warum sich jeder Kapitalmarktakteur mindestens in Grundlagen mit diesem Thema auseinander setzen sollte.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.4.1, Komplexitätsreduzierungen durch Heuristiken: Anlegern an der Börse, die vor Entscheidungsproblemen stehen, wird es aufgrund der hohen Komplexität in der Realität nicht gelingen alle Einflussgrößen zu berücksichtigen. Da die Informationsflut dabei so gewaltig ist, bedienen sich die Anleger in der Regel so genannter Heuristiken der Komplexitätsreduzierung. Obgleich solche Heuristiken sehr hilfreich sein können, besteht die Gefahr, dass deren Ergebnisse zu systematischen Verzerrungen führen. Nachfolgend werden die am häufigsten auftretenden Heuristiken näher erläutert und dabei verdeutlicht, wie solche Verzerrungen zustande kommen. Mental Accounting: Die Grundidee des Mental Accounting ist, dass Entscheidungsträger eigene gewagte Entscheidungen in voneinander unabhängigen geistigen Konten einstellen, dabei aber mögliche Interaktionen zwischen diesen Entscheidungen ignorieren. Die folgende Untersuchung von Kahneman und Tversky soll dieses Verhalten verdeutlichen. Die Probanden sollten sich in der ersten Situation vorstellen, dass sie sich entschieden haben ein Theaterstück zu sehen und dafür im voraus Karten für 10 US-Dollar erworben haben. Beim Theater angekommen, soll die Feststellung erfolgen, dass die Karten verloren wurden. Daraufhin wurde die Frage gestellt, ob sich die Probanden in dieser Situation noch einmal eine Karte für 10 US-Dollar kaufen würden oder nicht. In der zweiten Situation sollten sich die Probanden ebenfalls vorstellen ein Theaterstück besuchen zu wollen, dabei wurde allerdings keine Karte vorab erworben. Am Theater angekommen wird festgestellt, dass wohl ein Betrag von 10 US-Dollar verloren wurde, was genau dem Preis für eine Eintrittskarte entspricht. Die Frage war auch in dieser Situation für die Probanden, ob sie sich eine neue Karte kaufen oder nicht. Ergebnisse der Untersuchung: In Situation 1 würden 46 % der Befragten sich noch einmal eine Eintrittskarte kaufen und 54 % der Befragten würden sich keine neue Karte kaufen. In Situation 2 stellen sich die Ergebnisse so dar, dass 88 % der Befragten erneut zum Kauf einer Eintrittskarte bereit sind und nur 12 % auf den Besuch des Theaters verzichten. Diese stark unterschiedlichen Ergebnisse erklärt das Mental Accounting damit, dass in Situation 1 die ersten 10 US-Dollar in einem geistigen Konto als Preis für den Theaterbesuch verbucht wurden, würden nach dem Verlust erneut 10 US-Dollar für die Karten im selben geistigen Konto gebucht ist der Preis für den Theaterbesuch für die meisten Probanden wohl nicht akzeptabel. Dagegen kann der Verlust in Situation 2 auf einem anderen geistigen Konto als dem für den Theaterbesuch gebildeten Konto verbucht werden. Diese Situationen führen aufgrund des Mental Accounting zu unterschiedlichen Ergebnissen, obwohl rein ökonomisch kein Unterschied besteht. Auf die Finanzmärkte bezogen kann eine solch isolierte Betrachtung dazu führen, dass Zusammenhänge vernachlässigt werden und so ein rationales Verhalten meist unmöglich wird. Dieses Vernachlässigen der Zusammenhänge führt oft dazu, dass nicht ganz optimale Anlageentscheidungen getroffen werden. Ein Beispiel hierfür könnte sein, dass ein Anleger eine Aktie kauft, die auf Solarwerte setzt und eine, die auf Atomkraft setzt. In solch einem Fall könnte bei einer isolierten Betrachtung die einzelnen Aktien verkauft werden, da die Gefahr auf die falsche Energiequelle gesetzt zu haben sehr hoch ist. Die Gefahr, dass beide Aktien gleichzeitig an Wert verlieren ist aufgrund der gegensätzlichen Energiequellen offensichtlich geringer. Wird dieser Zusammenhang erkannt, würde ein Anleger der beide Aktien in seinem Depot als ganzes beurteilt, wohl auf einen Verkauf verzichten.

Über den Autor

Michael Decker, Diplom Betriebswirt (FH), Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Kaiserslautern. Derzeit tätig als Geschäftsstellenleiter und Wertpapierberater bei der RV Bank Rhein-Haardt eG.

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