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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In dieser Studie werden die Effekte eines neunwöchigen Ganzkörper EMS-Trainings von Beschäftigten mit vorwiegend sitzender Tätigkeit und Vorbeschwerden im Rückenbereich in Bezug auf die Rückengesundheit dargestellt. Dabei sollen vor allem die Effekte eines selbstangefertigten speziellen EMS-Rückentrainings mit denen des normalen EMS-Trainings verglichen und analysiert werden. Um auch bei Kunden und dem Leser einen positiven Effekt auf die Rückengesundheit zu erzielen, befindet sich im Anhang eine bebilderte Anleitung und eine eindeutige Übungsauswahl des Rückentrainings.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2 Präventionsansätze für Rückenschmerzen: Aufgrund des großen Umfanges der Thematik Prävention von Rückenschmerzen wird in dieser Arbeit nur auf ein paar wissenschaftliche Studien eingegangen. Das allgemeine Hintergrundwissen zu den folgenden Präventionsansätzen wird vorausgesetzt und nicht groß thematisiert. Im Folgenden wird eine Recherche wissenschaftlicher Studien zu den Präventionsansätzen für unspezifische Rückenschmerzen aufgeführt, die sich aus der Ausgangsbasis der Expertise von Rückenschmerzen von Lühmann et al. (Lühmann, Müller, & Raspe, 2003, S. 6-36) bildet. Folgende Kontext-Punkte (3.3 3.3.1 3.3.2) sind vergleichbar zu bewerten. Das Ziel der folgenden Präventionsansätze ist es, vor allem unspezifische Rückenschmerzen und deren Auswirkungen zu verhindern. Dabei soll das Auftreten neuer Schmerzepisoden und die Schmerzintensität gemindert werden. Präventionsansätze können nach Maßnahmen strukturiert werden. So gibt es die primordialpräventiven Maßnahmen, die aus der Verhältnisprävention (z.B. Umweltverschmutzung, Arbeitszeitreglung, Verkehrspolitik) besteht. Die primärpräventiven Maßnahmen sollen die Ersterkrankung von Gesunden verhindern, wo hingegen die Sekundärprävention auf Erkrankte im gut behandelbaren Stadium mit einer Verhinderung von weiterführenden Krankheitsbildern und Schmerzepisoden abzielt. Die tertiärpräventive Maßnahme soll eine Verschlimmerung des Krankheitsbildes verhindern (Lühmann, Müller, & Raspe, 2003, S. 30). Die folgenden Präventionsansätze gelten für Personen, deren Schmerzdiagnostik nicht hochgradig ist und bei denen keine tertiärpräventive oder therapeutischen Maßnahmen ergriffen werden müssen. 3.2.1 Rückenschonende Verhaltensweisen: Eine der bekanntesten Primär- und Sekundärpräventionen sind die Rückenschulen, sie erfolgen meistens durch theoretisch-edukativen und physisch-übenden Unterrichtsstoff in einer rückenschonenden Gruppenatmosphäre. In ihr werden den Teilnehmern Informationen über rückenschädigende Haltungs- und Bewegungsmuster mit einer durch Fehlbelastung und Fehlhaltung gesteigerten Druckentwicklung auf die Wirbelsäule und assoziierte Strukturen vermitteltet (Lühmann, Müller, & Raspe, 2003, S. 33). Zwei randomisierte kontrollierte Studien von Daltroy et al. (Daltroy, et al., 1997) und Donchin et al. (Donchin, Woolf, Kaplan, & Floman, 1990) konnten keine Effektivität von präventiven Rückenschulprogrammen nachweisen. Auch Sockoll et al. (Sockoll, Kramer, & Bödeker, 2008) kommen in den Metaanalysen über den Nutzen und der Wirksamkeit von betrieblichen Gesundheitsförderungen und Prävention zur Schlussfolgerung, dass primärpräventive Maßnahmen von Rückenschulen, die auf eine reine Wissens- und Informationsvermittlung abzielen, eher uneffektiv auf die Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen sind. Jedoch konnte eine weitere randomisierte 3-Jahres-Studie von Lonn et al. (Lonn, Glomsrod, Soukup, Bo, & Larsen, 2001) mit einer aktiven Rückenschule, mit einem Verhältnis von Theorie zu Übung von 1:2, zurückgehende Rückenschmerzepisoden und eine zurückgehende durchschnittliche Krankschreibungsdauer aufgrund von Rückenschmerzen feststellen. Auch zwei weitere kontrollierte Studien, eine in arbeitsplatzbezogener Umgebung (Symonds, Burton, Tillotson, & Main, 1995) und eine mit Bevölkerungsbezug (Buchbinder, Jolley, & Wyatt, 2001), konnten ebenfalls positive Effekte auf die Ausfallzeiten am Arbeitsplatz und die Inanspruchnahme von Lohnersatzleistungen verzeichnen (Lühmann, Müller, & Raspe, 2003, S. 34). 3.2.2 Kräftigung und Beweglichkeit der Muskulatur: Dem Präventionsansatz Kräftigung und Beweglichkeit der Muskulatur, um Rückenschmerzen primär- und sekundärpräventiv entgegenzuwirken, liegen drei wissenschaftlich begründete Annahmen von Lahad et al. (Lahad, Malter, Berg, & Deyo, 1994) zu Grunde. Die erste Annahme ist, dass durch Training und Bewegung die Rückenmuskulatur gekräftigt und die Flexibilität der Rumpfmuskulatur verbessert wird. Dadurch verbessert sich die Blutversorgung spinaler Muskeln und Gelenke. Durch die Druck- und Entlastungsbewegungen auf die Gelenkkapseln und Bandscheiben wird das schwammartige Gewebe wieder ausreichend mit Nährstoffen versorgt und der Haushalt der Synovialflüssigkeit wird wieder verbessert. Dadurch kann man degenerativen Veränderungen vorbeugen. Zuletzt bewirkt die Bewegung eine allgemeine Verbesserung der Stimmung und damit verbunden eine geringere Schmerzwahrnehmung. So konnten in mehreren randomisierten Langzeit-Studien (von mind. 1 Jahr Dauer), die ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining beinhalteten, positive Effekte auf die Vorbeugung der Inzidenz von Rückenschmerzepisoden (Donchin, Woolf, Kaplan, & Floman, 1990), der AU-Tage und Beschwerdeintensität und -häufigkeit (Grundevall, Liljeqvist, & Hansson, 1993), physischen Fitness und Untersuchungsbefunde (Gerdle, Brulin, & Elert, 1995) erfasst werden (Lühmann, Müller, & Raspe, 2003). 3.2.3 Allgemeine Fitness und Gesundheit: Einleitend kann festgehalten werden, dass die allgemeine Fitness zur Aufrechterhaltung der Gesundheit sowie zum Erhalt der Lebensqualität beiträgt (Rütten, Abu-Omar, & Ziese, 2005). Um den unspezifischen Rückenschmerzen vorzubeugen, kann Vouri (Vouri, 2001) in der ausführlichen Übersicht zwischen körperlicher Aktivität in der Freizeit und der Inzidenz und Prävalenz von Muskel-Skelett-Erkrankungen primärpräventive Effekte sichten. Damit führen die meisten Formen freizeitlicher körperlicher Aktivität nicht zur Erhöhung des Rückenschmerzrisikos, aber die langandauernde schwere körperliche Arbeit. Auch Linton & van Tulder (Linton & van Tulder, Preventive Interventions for Back and Neck Pain Problems: What is the Evidence?, 2001) kommen in ihrem systematischen Review über Nacken- und Rückenschmerzen zum Ergebnis, dass körperliches Training in der Freizeit zu einer signifikanten Verbesserung von Rückenschmerzen und Verminderung von AU-Tage führen. In dem systematischen Review von Hyden et al. (Hayden, van Tulder, & Tomlinson, 2005) wurden verschiedene Bewegungstherapien analysiert. Dabei kamen die Autoren zum Entschluss, dass ein individuell gestaltetes Trainingsprogramm unter Aufsicht der korrekten Ausführung eines Trainers, mit Inhalten von Stretching und Kräftigung der Muskulatur, den besten Effekt auf die Schmerzreduktion und die Funktionsverbesserung von unspezifischen Rückenschmerzen hat.

Über den Autor

Bettina Koch, B.A., wurde 1991 in Suhl geboren. Sie betrieb lange Jahre Volleyball als Leistungssport und begann im Zuge dessen, sich schon im Jugendalter als Trainerin für Kinder- und Jugendsport zu engagieren. 2014 schloss sie ein duales Studium zur Fitnessökonomin an der Deutschen Hochschule für Prävention- und Gesundheitsmanagement (DHfPG) erfolgreich ab. Seit 2014 ist sie als Referentin für EMS Schulungen tätig. Bereits während ihres Studiums spezialisierte sie sich durch mehrere Weiterbildungen auf die Gebiete Prävention, Rehabilitation und EMS-Training.

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