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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

An eine Videoüberwachungsanlage können viele Anforderungen gestellt werden. Zu deren Erfüllung sind zahlreiche Komponenten erhältlich, aus denen ein System zusammengesetzt werden kann. Doch kann hier nicht wahllos kombiniert werden. Zudem sind zur Erfüllung bestimmter Anforderungen nicht alle Komponenten und Systeme gleichermaßen gut geeignet. Damit die gewünschten Erwartungen erfüllt werden können, ist eine gründliche Analyse der Situation, eine klare Formulierung der Ziele und eine darauf aufbauende fachgerechte Planung notwendig. In dem vorliegenden Buch werden zunächst wichtige Anforderungen vorgestellt. Es folgt eine Übersicht und Erklärung aktuell gängiger Standards, Normen, Technologien und Verfahren als Unterscheidungskriterien für die Auswahl von Komponenten sowie eine Bewertung hinsichtlich der Erfüllung der ausgewählten Anforderungen. Mittels eines entwickelten Punktesystems können Videoüberwachungssysteme und deren Komponenten auf ihre Eignung für verschiedene Überwachungsaufgaben geprüft und miteinander verglichen werden. Ziel dieses Buches ist es einerseits, eine Einführung in das Themengebiet der Anforderungen und Komponenten in der Videoüberwachung zu schaffen, sowie eine Übersicht über den aktuellen Stand in diesem Bereich anzubieten. Außerdem kann es auch als praktische Arbeitshilfe zur Planung bzw. Bewertung eines Videoüberwachungssystems und der Auswahl geeigneter Komponenten genutzt werden. Das Buch richtet sich hierbei an Personen, die zwar über grundlegende Kenntnisse im Bereich der Sicherheitstechnik verfügen, sich bisher aber nicht oder zumindest nicht ausführlich mit Videoüberwachungssystemen im Allgemeinen und ihrer Planung und der Auswahl von Komponenten im Speziellen beschäftigt haben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.2, Analyse/Auswertung/Intelligenz: Aktuell stark nachgefragt und im Fokus stehend ist die Fähigkeit einer Videoüberwachungsanlage zu intelligenter Bildanalyse und -auswertung. Diese Art von Funktionen entlastet den Menschen und erhöhen die Effektivität und Zuverlässigkeit des Gesamt-Systems um ein Vielfaches. Weinzierl (2008) führt aus, dass die menschliche Aufnahmefähigkeit nur sehr begrenzt ist. So nimmt etwa ein Beobachter zweier unterschiedlicher Situationen an zwei Bildschirmen nach 12min nur noch die Hälfte, nach 22min bereits nur noch fünf Prozent war. Die Analyse- und Auswertungsfunktionen können dem entgegen wirken, indem sie Bilder nur übertragen und/oder speichern, wenn eine sicherheitsrelevante Situation erkannt wird und die Beurteilung und Entscheidung durch einen menschlichen Beobachter erforderlich wird. Hierdurch entfällt das ermüdende ständige Beobachten von Bildschirmen, ohne dass jedoch mögliche kritische Ereignisse unbemerkt bleiben. Mittlerweile gehen die Möglichkeiten über die bereits seit längerer Zeit bekannte einfache Bewegungserkennung weit hinaus. Beispielsweise können mit Hilfe mathematischer Algorithmen entwendete oder liegen gelassene Gegenstände gemeldet, Rauchentwicklung oder verdächtiges Verhalten von Personen detektiert werden. Dabei existieren neben den reinen Sicherheitsanwendungen zahlreiche weitere Einsatzbereiche. Als Beispiele sei hier die statistische Auswertung von Kundenbewegung und - Frequentierung im Einzelhandel genannt. Für nahezu jede denkbare Aufgabe existieren inzwischen die technischen Möglichkeiten zur erfolgreichen Umsetzung. Wie Bodell es formuliert: ‘ Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Man denke an Kameras die nur aufnehmen, wenn sie ein Gesicht sehen oder Videodaten nur dann sendet [sic], wenn es [sic] ein Kfz-Kennzeichen erkennt [sic].’ Die Anforderung an ein Videoüberwachungssystem, solche Funktionen zu beherrschen, kann somit in vielen Einsatzbereichen sinnvoll gestellt werden. 3.2.3, Integration/Zusammenspiel mit anderen Systemen: Wie auf den Präsentations-Ständen auf einschlägigen Fachmessen, sowie aus aktuellen Produktübersichten gängiger Hersteller und Anbieter von Videoüberwachungstechnik ersichtlich ist, geht der Trend klar in Richtung vernetzter Systeme. Die unterschiedlichen Gewerke, wie Videoüberwachungsanlage, Zutrittskontrollsystem, Brandmeldeanlage oder auch IT-Verbund, werden immer öfter als Gesamtsystem betrachtet und zusammen geschaltet. So wird bereits von der Messe Security 2008 berichtet: ‘Im diesjährigen thematischen Fokus steht: Interoperabilität der Systeme für Gebäudetechnik. Dabei werden Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und Einbruchmeldung mit den übrigen Gewerken der Gebäudeinfrastruktur unter Nutzung der vorhandenen Gebäude-IT-Infrastruktur kombiniert.’ Hieraus ergeben sich zahlreiche Synergien und Vorteile. Beispielsweise kann bei Zugri _ auf Zutrittskontroll- oder IT-System (etwa bei Betreten eines Gebäudes oder Einloggen an einem PC-Arbeitsplatz) automatisch ein Standbild derjenigen Person mit dem jeweiligen Ereignis verknüpft abgespeichert werden. So lassen sich beinahe lückenlos die Wege und Tätigkeiten aller Personen im überwachten Bereich rekonstruieren und bei Unstimmigkeiten überprüfen. Auch die Nutzung von Überwachungskameras als Branddetektoren mit Aufschaltung auf die Brandmeldeanlage ist mittlerweile möglich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei der Neuplanung oder Aufrüstung von Videoüberwachungssystemen eine oft gestellte Anforderung die Vernetzbarkeit mit bestehenden oder ebenfalls in Planung befindlichen weiteren Systemen ist. 3.2.4, Schwierige Sichtverhältnisse: Vor allem bei der Überwachung im Außenbereich treten mitunter sehr schwierige und sich häufig ändernde Sichtverhältnisse auf. Wie von Hilpert festgestellt, teilweise innerhalb von Zeiträumen im Minutenbereich und noch darunter. Nicht zu vergessen natürlich die grundsätzlich gegensätzlichen Sichtbedingungen bei Tag und Nacht generell. Hinzu kommen können Einflüsse wie Nebel, Regen oder Schneefall, welche die Sicht behindern. Darüber hinaus können bei Fahrzeugverkehr im Bildausschnitt, z.B. bei Zufahrten oder auf Parkplätzen, kurzzeitige Beleuchtungsspitzen durch Fahrzeugscheinwerfer auftreten. Dennoch ist in einigen Anwendungsfällen die Beobachtung solcher Bereiche unabdingbar. Neben der klassischen Perimeter-Sicherung der Wirtschaftsunternehmen sind hier vor allem Grenzschutzanwendungen und weitläufige sicherheitskritische Areale wie Häfen und Flughäfen zu nennen. Die Problematik wird sehr anschaulich durch die Worte von Frank Christensen deutlich gemacht, dem Abteilungsleiter des Sicherheitsbetriebszentrums des Flughafens Kopenhagen: ‘Die Überwachung und Verfolgung von Objekten mit einer Kamera ist bei Tag eine feine Sache. Aber bei Nacht könnten wir nichts mit unseren Tageslichtkameras sehen. Es ist unmöglich, den gesamten CSRA [der kritische Teil des Sicherheitsbereichs, Anm. d. Verfassers] zu beleuchten, da wir nicht überall Lichtmasten aufstellen können. Das würde den Verkehr der Flugzeuge zu und von den Start- und Landebahnen behindern. Wenn jedoch ein Alarm ausgelöst wird, wollen wir sehen können, was den Alarm verursacht hat, bevor wir Sicherheitsmitarbeiter zum überprüfen der Situation vor Ort schicken.’ Somit wird klar, dass unter bestimmten Umständen die Funktion des Videoüberwachungssystems auch unter schwierigen Sichtverhältnissen eine notwendige Anforderung darstellen kann.

Über den Autor

Sebastian Welzbacher wurde 1986 in Aschaffenburg am Main geboren. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiengangs Security & Safety Engineering (B.Sc.) an der Hochschule Furtwangen im Jahre 2011 nahm er zur weiteren Spezialisierung und Vertiefung der erworbenen Kenntnisse ein Master-Studium (Security Management) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin auf. Während des Studiums sammelte er bereits einige praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Sicherheit, u.a. durch Praktika und Projekte in den Sicherheitsabteilungen bekannter Unternehmen und die Tätigkeit bei einem Sicherheitsdienstleister. Durch die Inhalte unterschiedlicher Vorlesungen, Zusatzausbildungen und praktischen Tätigkeiten kam er immer wieder mit dem Themenbereich der Sicherheitstechnik im Allgemeinen und der Videoüberwachung im Speziellen in Berührung, was auch zur Schaffung des vorliegenden Werkes führte.

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