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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 02.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 31
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Wassernutzung im Nahen Osten und Vorderasien. Betrachtet werden hierbei sowohl die geschichtliche Wassernutzung, beispielsweise durch die Nabatäer, als auch die rezente Nutzung durch Israel und Palästina. Die dabei entstehenden natürlichen Probleme, die Wasserknappheit an sich und auch die bereits entstandenen sowie die zu befürchtenden politischen Konflikte um Wasser, werden hier untersucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Nahostkonflikt und dessen Entstehung.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.4, Grüne Revolution und ihre Folgen: 1966 musste Pakistan 'die Rekordmenge von 1,6 Mio. t. Getreide' (Mullick, 1972, 332) importieren, um seine Bevölkerung ausreichend ernähren zu können. Bereits drei Jahre später exportierte Pakistan rund 1 Mio. Tonnen Weizen und Reis. Zu diesem bemerkenswerten Anstieg der Produktion kam es auf Grund der so genannten Grünen Revolution. 1960 wurde zum ersten Mal der Versuch gestartet durch die Aussaat von mexikanischen Weizen höhere Erträge zu erzielen. Obwohl dieses Projekt erfolgreich verlief, wurde es erst einige Jahre später auf Grund internationalen Drucks wieder aufgenommen. Erst die Drohung der Vereinigten Staaten, den Export von Getreide nach Pakistan einzustellen, falls es im Indo-Pakistanischen Konflikt nicht zu einer Einigung kommen würde, veranlasste die pakistanische Regierung dazu. Daraufhin entschied sich die pakistanische Regierung 1967/68 zum Kauf der Rekordmenge von 42.000 Tonnen des mexikanischen Saatgutes. Zusätzlich zu verbessertem Saatgut wurde den Bauern auch der Zugang zu chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wie auch zu mechanischen Hilfsmitteln ermöglicht. Auch die extensive Nutzung des immer besser werdenden Bewässerungssystems trug zu diesem Sprung bei. Der Nahrungsmittelproduktion wurde eine sehr wichtige Rolle zugeordnet, die nur von der nationalen Verteidigung übertroffen wurde. Dies lässt sich besonders daran erkennen, 'dass nicht einmal während religiöser Feiertage der Transport von Düngemitteln […] eingestellt wurde.' (Mullick, 1972, 333) 1970 war die Getreideproduktion gegenüber 1965 um 60% angestiegen. Die landwirtschaftliche Produktion generell stieg im selben Zeitraum jährlich um 8,4%, was im Vergleich zum Bevölkerungsanstieg doppelt so viel war. Ein Gedanke der diese gesamte Phase prägte, war der der Autarkie. Da Pakistan, anders als die meisten Entwicklungsländer, genügend Rohstoffe zur Herstellung von stickstoffhaltigem Dünger zur Verfügung hatte, war es das Ziel der Regierung, diesen Bedarf möglichst schnell decken zu können. Dadurch sollte erreicht werden, dass die Ernteerträge so weit stiegen, dass kein Import von Weizen mehr nötig war. Um dies zu erreichen, wurde der Wasserbedarf durch den zusätzlichen Bau von Tiefenbrunnen gedeckt. Neben den Effekten der Autarkie und des Nahrungsmittelüberschusses, traten in Folge der Grünen Revolution aber auch negative Folgen auf. Kleinbauern mit einer Anbaufläche unter drei Hektar beispielsweise, hatten auf Grund von Devisenmangel kaum Zugang zu Düngemitteln oder Saatgut. Allerdings machten diese circa 60% aller Bauern in Pakistan aus und stellten lediglich 19% der Gesamtproduktionsfläche dar. Ein weiterer Effekt war die Verschärfung der sozialen Verhältnisse. Deshalb geschah es des öfteren, dass Landbesitzer die Pacht erhöhten, ohne selber den Kauf von Düngemittel oder Saatgut mit zu finanzieren. Auch passierte es, dass Landbesitzer das geförderte Wasser an Pächter verkauften oder gar das Pachtverhältnis beendeten, wenn diese nicht willens waren, die geforderten Leistungen und Abgaben zu erbringen (Mullick, 197, 336). Weitere negative Folgen der Grünen Revolution und generell der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung und Bewässerung waren starke Desertifikationserscheinungen.

Über den Autor

Martin Steger studierte von 2006 bis 2012 Geographie und Anglistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Schon während des Studiums befasste er sich größtenteils mit den Themenfeldern der Hydrologie und Desertifikation.

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