Es ist das Jahr 1963. Was hat sich seit dem Krieg verändert? Die Jungen fliehen aus der muffigen Enge nach Turin oder Mailand, die Alten vertreiben sich die Langeweile mit wortreichem Geschwätz, Zänkereien und dem schweren dunkel-roten Barbera. Särge, überall Särge , so flucht der junge Stefano Ricca. Dabei hätte man in diesem Frühjahr allen Grund zur Aufregung. Oben im Berg, in dem sich während des Krieges die Partisanen verschanzt hatten und wo seitdem nur noch schwarze Vipern nisten und die alte umnachtete Maestra lebt, Stefanos Mutter, ist ein Fremder tot aufgefunden worden. Doch die Leute wollen gerade von diesem aufsehenerregenden Ereignis nichts wissen, und Stefano, der ahnungsvoll den letzten Weg des Fremden verfolgt, bekommt nur widerwillig Auskunft. Die spärlichen Andeutungen weisen neunzehn Jahre zurück in die Zeit der Schwarzhemden, der Partisanen und des Henkers .

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Thomas Valentin, geboren 1922 in Weilburg, gestorben 1980 in Lippstadt, war zunächst Lehrer und ab 1962 freier Schriftsteller. Dramaturg in Bremen, 1975 Mitglied des PEN. Lebensstationen u. a. Piemont, Sizilien, Paris, Berlin, Bremen und immer wieder Lippstadt. Zahlreiche Romane, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele und Drehbücher. Übersetzungen in 16 Ländern. Posthum Adolf-Grimme-Preis in Gold für das Fernsehspiel Grabbes letzter Sommer (1981).