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  • Kardiorespiratorisches Krafttraining. Effekte auf das kardiopulmonale Funktionssystem und autonome Nervensystem bei gesunden, untrainierten Frauen im mittleren Erwachsenenalter zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ernährung


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 10.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 384
Abb.: 98
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Kardiovaskuläre Erkrankungen befinden sich in den Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken in Deutschland sowie im westeuropäischen Ausland auf den vordersten Plätzen. Eine vorrangige Rolle spielen der akute Myokardinfarkt neben der Myokardinsuffizienz und der Häufigkeitserhöhung von psychischen Störungen. Dabei werden nicht-beeinflussbare Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Genetik) ebenso als erkrankungs- und sterbewahrscheinlichkeitsförderlich angesehen wie beeinflussbare (Hypertonie, Hyperlipidämie, abdominale Adipositas, Diabetes Mellitus, psycho-soziale und psycho-physische Faktoren). Frauen im mittleren Erwachsenenalter haben den höchsten Anstieg der Herz-Kreislauf-Mortalität. Kardioprotektive Schutzfaktoren, wie ein kardiorespiratorisches Krafttraining, sollten diesen Risikofaktoren entgegenwirken. Dies ist aber nur möglich, wenn das Belastungs- und Beanspruchungsgefüge des Trainings so passend ist, dass es auch zu den gewünschten Effekten führt. Diese Publikation untersuchte die Effekte eines kardiorespiratorischen Krafttrainings bei Frauen im mittleren Erwachsenenalter. Es wurden verschiedene wissenschaftliche Methoden, u. a. Messung von Ausprägungen der Herzfrequenzvariabilität, eingesetzt, um Effekte auf das autonome Nervensystem sichtbar zu machen. Neben den wissenschaftlichen Ergebnissen dieser Untersuchung beinhaltet dieses Werk auch eine Vielzahl konkret umsetzbarer und wissenschaftlich begründeter Rahmentrainingspläne, um eine kardioprotektive Wirkung zu erzielen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.4 Allgemeine Trainingsprinzipien: Wie im Kapitel 3.3 angemerkt, werden die Belastungskomponente unter Anwendung der allgemeinen Trainingsprinzipien zielführend eingesetzt, um so die Kondition und die Leistungsfähigkeiten konditioneller Fähigkeiten, im Sinne von Grosser, Starischka & Zimmermann oder auch Harre (siehe Kapitel 3.2), zu fördern. Die allgemeinen Trainingsprinzipien übernehmen dabei die Steuerung der Trainingsbelastung. Trainingsprinzipien oder auch -grundsätze, -maxime, sind nach Zintl & Eisenhut (2009, S. 16) übergeordnete Handlungsanweisungen für den Trainingsprozess mit einem hohen Grad an Allgemeingültigkeit und (…) stellen daher eher eine Orientierungsgrundlage als eine konkrete Handlungsrichtlinie (für die Trainer und Athleten, d. V.) dar (…) . Schnabel (1997c, S. 205) beschreibt auf der Grundlage einer metawissenschaftlichen Betrachtung, dass es (…) eine verwirrende Vielzahl von Trainingsprinzipien gibt. Dabei machen sie deutlich, dass selbst der Begriff Trainingsprinzip inhaltlich unklar und schwer abzugrenzen ist. So werden verschiedene Schwerpunkte von unterschiedlichen Autoren in deren Trainingsprinzipien hervorgehoben. So findet man, nach Aussage von Schnabel (1997c, S. 206) Trainingsprinzipien, welche sich auf pädagogisch-didaktische Aspekte beziehen, aber auch Prinzipien, jene sich aus der (…) Theorie und Praxis der sportlichen bzw. motorischen Leistungsentwicklung ergeben. Im Handbuch Trainingslehre von Martin, Carl & Lehnertz (2001, S. 38 ff.) sind 25 Trainingsprinzipien aufgeschlüsselt, welche sich in drei Hauptbereiche untergliedern: Pädagogik, Aufbau und Organisation des Trainings, Inhalt und Methodik. Nach dem Studium dieses Fachwissens durch den Verfasser dieser Arbeit, wird zur weiteren Betrachtung der Trainingsprinzipien die Sichtweise von Grosser, Starischka & Zimmermann (2008, S. 19) bzw. Zintl & Eisenhut (2009, S. 17 ff.) dargestellt, welche die biologischen Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Autoren unterscheiden in drei Bedeutungen für das Geschehen : (1) Auslösung der Anpassung, (2) Sicherung der Anpassung und (3) spezifische Steuerung der Anpassung. Es erfolgt keinerlei Beachtung von pädagogisch-didaktischen sowie erziehungsmethodischen sondern die ausschließlich Berücksichtigung psycho-physiologischer Trainingsprinzipien, sofern diese Trennung überhaupt machbar ist. Es wurde zudem die Beobachtung gemacht, dass eine Reihe von Trainingsprinzipien auf die Veröffentlichung von Jakowlew (1977) zurückzuführen ist. Die Beachtung und der angemessene Einsatz von Belastungskomponenten (siehe Kapitel 3.1) gibt die Möglichkeit diese richtungsweisenden, praktisch orientierten Grundsätze (Boeckh-Behrens & Buskies, 2003, S. 25) zur Leistungsentwicklung einzusetzen (Berger, Harre & Ritter, 1979, S. 107). Auslösung der Anpassung: Grosser, Starischka & Zimmermann (2009, S. 18) und Zintl & Eisenhut (2009, S. 17 ff.) differenzieren hierbei in abermals drei Prinzipien: (1) Prinzip des wirksamen Belastungsreizes, (2) Prinzip der progressiven Belastungssteigerung (allmählich, sprunghaft), (3) Prinzip der Variation der Trainingsbelastung. Prinzip des wirksamen Belastungsreizes: Um Anpassungen im menschlichen Organismus auszulösen, bedarf es einer Trainingsbelastung. Hervorgehoben wird hierbei die Beachtung einer angemessenen Trainingsintensität, welche eine Störung des biologischen Gleichgewichts (Homöostasestörung) zur Folge hat (Zintl & Eisenhut, 2009, S. 14, 17 f.). Es können aber auch andere Belastungskomponenten sein, welche den angemessenen trainingswirksamen Reiz steuern. So kann auch die Dauer einer Trainingseinheit oder die Bewegungsfrequenz die morphologischen Adaptationen auslösen. Als Grundlage eines wirksamen Belastungsreizes dient das Schultz-Arndt-Gesetz bzw. die Schultz-Arndt'sche Regel (Rost & Brusis, 1995, S. 179). Wie hoch die Intensität sein muss, um bestimmte Anpassungen auszulösen, ist abhängig vom Leistungsstand, von der Bewegungs-/Sportform, vom anvisierten Ziel, dem Trainingsalter, dem Geschlecht, dem Beanspruchungskriterium, der sportmotorischen Fähigkeit u. a. Eine einheitliche Kenngröße, welche alle und weiter Faktoren gleichermaßen berücksichtigen ist daher nicht möglich (Berger & Minow, 1997a, S. 193 ff. Hottenrott & Neumann, 2010a, S. 174 Müller, 2005, S. 30 Neumann, Pfützner & Berbalk, 2005, S. 29 Zintl & Eisenhut, 2009, S. 18). Nach den Worten von Nikolai Alexandrowitsch Bernstein (1988, S. 204) ist eine Homöostasestörung lebensnotwendig: Kein einziges System, sei es belebt oder unbelebt (…), könnte sich bewegen, sich verändern und gar in einer angepassten Weise verändern (worin ja der gesamte Lebensprozess der lebenden Systeme besteht), wenn nicht ständig eine Störung des Gleichgewichtszustandes stattfinden würde, die das lebende System des Organismus ununterbrochen aktiv zu minimieren trachtet, ohne jedoch diese Störung bei Lebzeiten bis auf null bringen zu können. Im Krafttraining werden häufig Prozente von 100, bezogen auf die (isometrische) Maximalkraft, als Kenngröße zur Intensitätsbestimmung genutzt (Harre, 1997f, S. 242 ff. Müller, 2005, S. 30 Zimmermann, 2002, S. 195 ff.). Besonders im gesundheitsorientierten Krafttraining nutzt man die Möglichkeit einer Intensitätssteuerung über das subjektive Belastungsempfinden - RPE (Boeckh-Behrens & Buskies, 2006, S. 260). Im Bereich des Trainings der Ausdauerfähigkeit werden beispielsweise Prozente der maximalen Herzfrequenz, der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2max zur Intensitätssteuerung, der Bewegungsgeschwindigkeit und der Blutlaktatkonzentration genutzt (Hottenrott, 1993, S. 221 Hottenrott, 2000, S. 46 Hottenrott & Neumann, 2010a, S. 167 Neumann, Pfützner & Berbalk, 2005, S. 29). Auch hier nutzt man die Möglichkeit der subjektiven Belastung sowie der Beobachtung der Atemfrequenz (Bös & Banzer, 2006, S. 248 f.). Prinzip der progressiven Belastungssteigerung: Aufgrund der Tatsache, dass sich der Organismus an vorherige trainingswirksame Belastungsreize anpasst, sollte die Belastung allmählich oder sprunghaft gesteigert werden. Wenn dies nicht beachtet wird, so kommt es in Folge dessen zu einer Leistungsstagnation. Man spricht hierbei auch von einer trainingsunwirksamen Belastung, unterschwelligem Trainingsreiz (Berger & Minow, 1997a, S. 201 Zintl & Eisenhut, 2009, S. 18). Schnabel (1997c, S. 210) nennt dieses Prinzip: Steigerung der Trainingsbelastung. Neumann, Pfützner & Hottenrott (1993, S. 37) bezeichnen diesen Zusammenhang als die Beachtung einer dynamischen Belastungssteigerung bzw. der Steigerung der Belastungswirkung durch Reizwechsel . Wobei diese Prinzipien mit anderen in dieser Arbeit genannter korrelieren. In dem Zusammenhang, wenn die Anpassungen weitestgehend abgeschlossen sind, legen Hottenrott & Zülch (1995, S. 8, 11) die Anpassungszeiten auf drei bis sechs Wochen fest. Hottenrott & Neumann (2010a, S. 51 ff.), Neumann, Pfützner & Berbalk (2005, S. 33, 43) sowie Berger & Minow (1997a, S. 201) schreiben von vier bis sechs Wochen. Zur angemessenen Betrachtung dieser Zeiten muss hervorgehoben werden, dass jenes Zeiten sind, welche sich nicht auf alle Organe und Organsysteme der Menschen übertragen lassen. Hottenrott & Zülch (1995, S. 11) nennen die Adaptationen der Organe bzw. Organsysteme: Vergrößerung des Herzmuskels, Verbesserung der Kapillarisierung, Erhöhung der Mitochondrienzahl, verbesserte Glykogenspeicherung in der Muskulatur und der Leber sowie die Zunahme der Menge an Strukureiweißen. Weiterführende Aspekte werden auf der Seite 109 dargestellt. Die Progressivität dieses Trainingsprinzips sei hervorzuheben. Diese progressive Steigerung kann und sollte so lange ‚allmählich‘ (kleinschrittig) erfolgen, wie sich Leistungsverbesserungen einstellen. Erst dann wäre eine ‚sprunghafte‘ Erhöhung der Belastungen angemessen. Ein damit verbundenes Ziel ist die Beachtung eines möglichen Schädigungsrisikos und einer eintretenden Leistungsinstabilität. Egal ob es sich um kleinschrittige oder sprunghafte Belastungserhöhungen handelt, so muss die gesamte Belastungskurve eine nicht-lineare Form aufweisen. Je höher der Leistungsstand des Organismus ist, desto geringer fallen entsprechende Anpassungsprozesse aus. Dies hat zur Folge, dass man diese geringer werdenden Leistungsniveauerhöhungen mit mehr Trainingsbelastungen, zumindestens in Teilen, ausgleichen will (Boeckh-Behrens & Buskies, 2003, S. 28 Zintl & Eisenhut, 2009, S. 18). […]

Über den Autor

Dr. Ronny Pohl wurde im Jahr 1973 in Leipzig geboren. Er absolvierte an der Universität Leipzig ein Magisterstudium in den Fächern Erwachsenenpädagogik, Sportwissenschaften und Journalistik. Parallel zu seiner beruflichen Haupttätigkeit als Hochschuldozent durchlief er erfolgreich ein Promotionsstudium im Fachbereich der Sportwissenschaften an der Universität Halle-Wittenberg. Sein Forschungsbereich umfasst primär die Intervention des autonomen Nervensystems mittels gesundheitspräventiven körperlichen und sportlichen Aktivitäten. Dieses Wissen nutzt er u. a., um psychosomatisch-orientierte Coachingprozesse erfolgreich durchzuführen.

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