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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 228
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Immobilien der Zukunft, wie könnten diese wohl beschaffen sein? Wie wird die Immobilienwirtschaft mit all ihren Aspekten um das ferne Jahr 2050 gestaltet sein wem gelingt, dies gegenwärtig zu erläutern? Historisch bis gegenwärtig sind wir bereits mit umfangreichen Erkenntnissen und Fakten rund um die Themen Immobilie und Wirtschaft versorgt. In Unkenntnis verbleibt jedoch, wohin sich unsere Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen an die Themen Arbeitswelt und Wohnform, Kultur, Freizeit und medizinische Versorgung, zu Ökologie, Energiegewinnung, zu Nahrungsmittelproduktion und weiteren ansprechenden Themen entwickeln. Erscheint es zu gewagt, vermessen oder gar töricht, mit allzu weitreichendem Blick Prognosen zur Entwicklung des Immobilienwesens zur fernen Mitte des aktuellen Jahrhunderts stellen zu wollen? Erkenntnisgewinn zu den Fragestellungen dieser Untersuchung erfolgt durch Beurteilung der gegenwärtig existenten Literatur in Reflexion der Gedankenansätze und Thesen der Autoren, Wirtschaftsweisen, Philosophen und Zukunftsforschern durch Sichtung und Würdigung der Faktenlage im Konsens mit bislang lokalisierten Trends und erfolgten Entwicklungen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3 Retrospektive: Das Dilemma knapper Nahrungs- und Raumressourcen, ökologischer und ökonomischer Defizite, ist intensiv an Bevölkerungsdichte gebunden, dazu kurzer historischer Rückblick. Zu Beginn der Bronzezeit, im 3. Jahrtausend vor Christi Geburt, war die Erde von geringen 25 Millionen Menschen besiedelt. Zu Beginn der Eisenzeit um 1000 v. Chr. von 70 Mio., zu Beginn der christlichen Zeitrechnung von 170 Millionen. Um das Jahr 1600 von 500 Mio., von 900 Mio. um 1800, von 1,6 Milliarden um 1900, gegenwärtig von rund 7 Milliarden. Führt man diese Entwicklung anhaltend rasant fort, wäre für das Jahr 2080 eine Weltbevölkerung von 34 Mrd. Menschen erwartet, jedes Stück Landfläche so dicht als die BRD gegenwärtig besiedelt. Ruft man sich aktuelle Problematik ausreichender Nahrungsversorgung der Weltbevölkerung in Erinnerung, müsste 2080 die gesamte Erdoberfläche in landwirtschaftlicher Nutzung verpflichtet sein. Führt man den Gedanken noch bis zum Jahr 2285 weiter, wäre eine Bevölkerungsdichte wie im gegenwärtigen Monaco erreicht, jedoch gleichsam erstreckt auf Berge, Wüsten und die Antarktis ebenso, einer einzigen Großstadt gleich. 2600 wäre das Gesamtgewicht der Menschheit gleich dem der aktuell gesamten Biomasse der Erde, die Menschheit zu ernähren wäre nicht mehr gewährleistet (Leitenberger, 2013) (Vuk, 2013, 47). Doch wie definiert sich Urban, das Verhältnis von Stadt zu Land? Während gemäß Analyse der United Nations Population Division aus dem Jahr 2006 in Lateinamerika Siedlungsräume mit mehr als 2.000 Einwohnern als Städte verstanden werden, sind es in China erst Siedlungen mit Bevölkerungszahlen von über 100.000. Als Megastädte bezeichnen die Vereinten Nationen Städte mit mehr denn 10 Mio. Einwohnern. Wachstum der Metropolen ist keine Entwicklung der Moderne. Bereits in alten Hochkulturen zählte Babylon um 1800 v. Chr. rund 300.000 Einwohner, Chinas Xian um 900 n. Chr. über 1 Mio., London war um 1900 mit 6,5 Mio. weltgrößte Stadt. Im Weiteren wäre noch auf Theben, Rom oder Angkor zu verweisen, welche deren Größe als Verwaltungszentrum, und daran verknüpft, erforderliche Ressourcen als Reichszentralen aus Organisationen, Unternehmen und Körperschaften schöpften (Korff, 2007) (Vuk, 2013, 47). Maßgeblich ist aktuelle Wahrnehmung der Verstädterung als Gefährdung oder als Chance zu gesellschaftlicher Entwicklung zu werten, um daran orientiert nachhaltige Gestaltungsentscheide bilden zu können. Obwohl Armut, Gewalt und Umweltverschmutzung in urbanen Lebensräumen Konzentration und Intensivierung finden, bilden geradewegs Städte den Volkswirtschaften entscheidende Entwicklungs- und Wachstumsräume. Benachteiligungen wie ökologische Belastungen der städtisch vermehrten Umweltverschmutzung stehen Vorteile umweltverträglichen Nahverkehrs gegenüber. Erstellung und Verteilung von Produkten und Dienstleistungen, Generierung neuer Absatzmärkte, Kultur und Bildung, Sport- und Freizeitangebot stellen typische Vorteile städtischer Verdichtung dar. Optimierung wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur am Beispiel Energie-, Wasser- und Güterversorgung oder Abfall- und Altstoffentsorgung bildet Aufgabe nachhaltiger Stadtentwicklung, fordert über Jahrzehnte reichend vorausschauende Planung, um angestrebte Entwicklungsziele realisieren zu können (Bundesregierung.de, 2013) (Vuk, 2013, 47f). 1.1. Erste industrielle Schritte: Kaum ein anderer Ort findet so intensiv Identifikation mit dem Erwachen des Kapitalismus, der Vermengung von Ruß und schwarzem Rauch aus unzähligen ständig qualmenden Schloten mit den Arbeitsstätten und unmittelbar daran benachbarten Wohnslums, den widrigen Arbeitsbedingungen von tausenden Arbeitern, als die triste britische Industriestadt Manchester (Oldag, 2012, 50). Mit Der erste Hof unterhalb der Ducie Bridge heißt Allen´s Court und war zur Cholerazeit in einem solchen Zustande, dass die Gesundheitspolizei ihn ausräumen, fegen und mit Chlor ausräuchern ließ (Oldag, 2012, 50) beschrieb 1843 der aus dem Wuppertalschen Barmen stammende, wohlhabende 22-jährige Textilfabrikantensohn Friedrich Engels anlässlich eines Besuches einer Filiale des väterlichen Betriebes in seinem 1845 publizierten Werk Die Lage der arbeitenden Klasse in England die prekäre Situation. Unter der Freisetzung enormer Produktivitätsschritte erfolgte freie, ungehinderte Entfaltung eines Wirtschaftssystems des privaten Unternehmertums, auf Kosten der Ausbeutung eines am Existenzminimum fristenden Proletariates. Der Einsatz der jüngst erfundenen Dampfmaschine vervielfachte kostengünstig die Textilproduktion, und motorisierte ab 1830 die zwischen Liverpool und Manchester verkehrende erste fahrplanmäßige Eisenbahn, sicherte Großbritannien eine dem europäischen Kontinent weit vorausliegende Positionierung in der industriellen Revolution. Manchester gelang, sich von einer einst negativ behafteten Hochburg der umweltbelastenden und rücksichtslos ausbeutenden Industriegesellschaft zu einem attraktiven, modernen Dienstleistungszentrum zu transformieren, in dem nunmehr in smarten Lofts die Protagonisten einer modernen IT- und Werbebranche Ihr Tagwerk verrichten (Oldag, 2012, 50f). 1.2. Klassische Arbeitswelten: Prozesse in der Ökonomie sind stets an Mitwirkende, an Mitarbeiter oder Unternehmer, oder an Kollektive wie formelle Institutionen oder Unternehmen gebunden (Maier & Tödtling, 2001, 5). Die Mühewaltung dieser Akteure oder Akteur-Kollektive konzentriert sich überwiegend auf einen physischen Ort und ermöglicht dadurch die Lokalisierung der von Ihnen bewerkstelligten Handlungsprozesse. Wobei die lokale Konzentration der ökonomischen Aktivitäten auf einen physischen Ort Akkumulationseffekte bewirken vermag (Gamm, 2006, 5). Während Mobilität auf unsere aktuellen Beschäftigungsformen gestaltend einwirkt, manifestierte die Fabrik noch vor einem Jahrhundert das geografische Zentrum der Existenz der Arbeiterschaft. Vornehmlich auf Brachland errichtet, in geografischer Nähe zu Rohstoffquellen und Flüssen zur Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle. War ein Ortswechsel, eine Reise, eine Schiffspassage oder Zugfahrt vornehmlich begüterten Kreisen vorbehalten, verblieben Unvermögende an deren Arbeitsort gebunden, zumeist ein Leben lang. Eine sechstägige Arbeitswoche unter harten Bedingungen war Realität, die 35-Stunden-Woche und an der Gegenwart orientierter Urlaubsanspruch oder Entgeltfortzahlung verblieben noch als ferne Illusion. Soziale Verantwortung war den Unternehmen überantwortet, Schulen, Krankenanstalten und vor allem bescheidener Wohnraum für deren umfangreiche Arbeiterschaft wurden errichtet. Wohl kaum karitativen Motiven folgend, vermutlich vielmehr dem Ziel der Erhaltung der Arbeitskraft unterworfen. Die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts prägten unser Verständnis von Arbeit, die Festlegung von Erwerbsarbeit auf eine bestimmte, oftmals lange Lebensphase, das ein Leben lang bestimmende Ideal eines Berufes sowie die Separation von Arbeitsort und Wohnstätte, formulieren die Historiker Jürgen Kocka und Jürgen Schmidt in deren Studie für das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (Haas, 2012, 15).

Über den Autor

Der 1960 in Wien geborene und im südlichen Umland Wiens lebende Autor ist seit 1975 in der grafischen Industrie im Bereich Druck und Medientechnik, seit 1981 in leitenden Funktionen und seit 1994 als Unternehmer tätig. Neben einem weiteren Berufsbild, dem Yachthandel und Yachtbau, welchem sich der Autor auch eineinhalb Jahrzehnte widmete, führten ihn zwei MBA- und ein Promotionsstudium zum fesselnden Thema Zukunft, welches in allen Studien intensiv aufgegriffen und konsequent vertieft wurde. Seit dem Jahr 2012 ist der Autor ebenso im Bereich Immobilienmanagement tätig, woraus die Motivation erwuchs, die vorliegende Studie zu verfassen.

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