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Geisteswissenschaften

Matthias Weida

Anbetung im Gottesdienst

ISBN: 978-3-95684-013-5

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die vorliegende Arbeit thematisiert die Anbetung Gottes und hinterfragt, inwiefern diese im Gottesdienst inszeniert werden kann. Menschen erfahren an den unterschiedlichsten Orten Gottes Gegenwart. Damit einher geht eine Ehrfurcht über eine Macht, die größer ist als man selbst und die man nicht zu kontrollieren vermag. Diese Begegnung zwischen Gott und Mensch ist dabei stark persönlich bedingt und ereignet sich an verschiedenen Orten. Der Gottesdienst ist hierbei einer der drei Hauptorte der Begegnung, bei welchem der Mensch sich im Angesicht Gottes wiederfindet. Er ist mit dafür da, dass das scheinbare Unmögliche möglich wird, dass Gott anwesend ist und man vor ihm steht . In diesem Zusammenhang greift der Autor dieser Arbeit die Problematik auf, dass die Dimension der Anbetung Gottes, im Verhältnis zum Gebet und der Fürbitte, zu wenig Raum findet und zu selten praktiziert wird. Demnach stellt sich die Frage nach der Inszenierbarkeit und Inszenierung von Anbetung im Gottesdienst. Hierzu wird sich zunächst mit den Grundkategorien von Anbetung im Gottesdienst auseinandergesetzt und der Schwerpunkt auf den Psalmen des Alten Testaments, als das Buch der Gebete, Lieder und der Theologie und im Neuen Testament auf die Evangelien gelegt. Anschließend erfolgt eine Untersuchung unterschiedlicher Konfessionen anhand erarbeiteter Kriterien nach Inszenierungsmodellen von Anbetung im Gottesdienst. Abschließend wird sich mit der Frage nach praktischen Umsetzungsmöglichkeiten für den sonntäglichen evangelischen Gottesdienst auseinandergesetzt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1.5, Lobpreis und Ethik: Die Feier der göttlichen Liturgie könnte in der Gefahr einer ekstatischen Vergessenheit dieser Welt stehen, die dazu führt, dass sich Blindheit für die Sünde und die diakonischen Aufgaben in dieser Welt einstellen. Die Gabe des Antidoron macht allerdings deutlich, dass der Lobpreis im Alltag fortgesetzt wird. Die Gläubigen erhalten jenes gesegnete Brot, damit sie es jenen bringen, die selbst nicht die göttliche Liturgie mitfeiern konnten. So wird der Lobpreis als Gabe Gottes in die Welt hinausgetragen. 3.1.6, Würdigung: Die orthodoxe Vorordnung der Doxologie vor die Lehre ermöglicht einen freieren Umgang mit Konfessionen. Die orthodoxe Kirche hat nicht den Anspruch von der einen Kirche zu sprechen, sondern betrachtet andere Kirchen gleichwertig neben sich. Die Einheit besteht nicht in ihrer Organisation, in ihrer Rechtsgestalt oder genau ausformulierten Liturgie, sondern in der Doxologie. Unter diesem Gesichtspunkt schenkt Anbetung in allen Auseinandersetzungen mit anderen Konfessionen oder Religionen ‘Identität und Zusammenhalt, zumal die göttliche Liturgie als ein Stück Himmel auf Erden von den Gläubigen erlebt wird.’ Proskynese: Die ganze Tradition ist geprägt von der Proskynese vor dem allmächtigen Königsgott. Die Ikonen schenken der orthodoxen Kirche die Möglichkeit, Christus als den Pantokrator durch die Ikonen als anwesend zu erfahren. Doppelbewegung: Dass diese Proskynese als Doppelbewegung zu verstehen ist zeigt sich bspw. an der Anaphora. In ihrer Unwürdigkeit auf dem Boden liegend erwarten sie die Verwandlung, die in der Theosis ihr Ziel findet. Heilsgeschichte: In heilsgeschichtlicher Hinsicht versteht die orthodoxe Kirche ihren Gottesdienst schon im Raum als Einbruch von Gottes eschatologischer Wirklichkeit in der heiligen Liturgie. Die besondere Betonung liegt dabei auf der Sinnenhaftigkeit dieses Einbruchs. Die Liturgie ist nicht nur Kultivierungsraum der Offenbarung Gottes, sondern Gott offenbart sich in der Liturgie und schenkt darin sein Heil. Fest: Jene Liturgie versteht sich als Fest im Beziehung mit dem Alltag des Menschen, der im Weitergeben des Brotes diesen vergöttlichen soll. Die Rolle der Liturgie besteht darin als Konzentrat und hermeneutischen Schlüssel den Alltag zu bestimmen. Trinitarisch: Eine Betonung liegt in der trinitarischen Sicht der Anbetung. Die Teilhabe an den göttlichen Energien zur Theosis muss sich allerdings der anselmschen Anfrage stellen: Hast du schon bedacht wie schwer deine Sünde wiegt? Vergisst die orthodoxe Kirche mit der Lehre der Theosis nicht die Schwere der Sünde? Von Luther her müsste auch für eine Theologie des Gottesdienstes und der Liturgie das simul iustus et peccator betont werden. Im Anschluss daran lässt sich die starke Geistbetonung der orthodoxen Kirche hinterfragen, die theologiegeschichtlich durch die Ablehnung des filioque begründet ist. Dem Geist wird neben dem Sohn eine eigene Wirklichkeit und Wirkmächtigkeit eingeräumt, die sich als Erfahrung und Gaben in der Liturgie widerspiegelt. Gott handelt in der Liturgie durch Sohn und Geist gleichermaßen. Wird dadurch nicht die Rolle Jesu Christi als unseres Erlösers verringert, so dass der Mensch letztlich nicht Christi bedarf, sondern der Geist als der Vergöttlicher des Menschen völlig ausreichend ist? 3.2, Anbetung in katholischer Tradition: In der gesamten westlichen Tradition ist das Gotteslob nicht einzelner liturgischer Teil, sondern durchzieht bruchstückhaft den gesamten Gottesdienst. Da die westliche Tradition im Gegensatz zur göttlichen Liturgie des Ostens ihren Schwerpunkt auf die Lehre richtet sind dort die wichtigsten Marker der westlichen Traditionen zu finden. Der katholische Gottesdienst ist eine Feier, d.h. ‘das Gedenken oder Bedenken eines wichtigen Ereignisses’. Das zu feiernde Ereignis des Gottesdienstes ist das mysterium paschale. Der Fokus der Feier liegt eher auf Kreuz und Auferstehung, als auf der Inkarnation. Die Gottesdienstfeier ist ‘heilige Handlung der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde, zum Gedächtnis der Heilstat Christi, d.h. zum danksagenden, rühmenden Nachvollzug, zum Gegenwärtigmachen dieser Heilstat. Hier ist der Herr der in seinem Namen versammelten Gemeinde gegenwärtig, Heil wirkend, zur Verherrlichung des Vaters.’ Entsprechend wurde der Gedanke des Sühneopfers, das vom Priester vollzogen wurde, in der constiutio des sacra liturgia als Lob- und Dankopfer gedeutet. Diese Wirkung des Paschamysteriums wird in der Liturgie transportiert. Liturgie ist sowohl eine Veranstaltung von unten als auch eine Gabe von oben, gemäß der alten benediktinischen Formel ‘opus dei’. Diese Formel drückt grammatikalisch sowohl ein Genitivus objektivus, also ein von den Menschen Gott erwiesener Dienst, als auch ein Genitivus subjektivus, also ein von Gott den Menschen erwiesener Dienst, aus. LENGELING fasst zusammen: ‘Liturgie ist die von der kirchlichen Gemeinschaft durch Christus, den Mittler zwischen Gott und den Menschen, im Heiligen Geist unter wirksamen Zeichen und in rechtmäßiger Ordnung vollzogene Aktualisierung des Neuen Bundes’. Liturgie wird demnach durch die Kirche als Institution vollzogen. Sie ist Werk der Kirche, die durch die apostolischen Sukzession von den Anfängen der Christenheit an besteht. Liturgie findet weniger in der geglaubten Kirche denn in der hierarchisch verfassten Kirche statt. Der Glaube wird in Zeichen und Symbol der Liturgie jedem christlichen Menschen konkret. Zu diesem konkretisierten Glauben trägt jeder Beteiligte bei, gemäß der ‘priesterlichen Dienstwürde aller Christen.’ Die Feier geschieht dabei immer in der Gemeinschaft der Kirche als Leib Christi. So sind selbst Priester, die alleine ihr Stundengebet sprechen, gerade in diesem Gebet Teil der geistigen Gemeinschaft der Kirche. Diese Anteilhabe am mysterium paschale findet in bestimmten Rhythmen, dem Tag, der Woche, dem Jahr und Leben statt: bis das österliche Christusmysterium am Ende der Zeiten vollendet ist. 3.2.1, Das Sühneopfer als Teil der Feier der Eucharistie: Das Lob Gottes ist ein Teil der Eucharistie - dem Brennpunkt des Gottesdienstes, indem ‘die verschiedenen Teilaspekte des einen Christusmysteriums in ihre[r] ursprüngliche[n] Einheit gesammelt’ werden. ‘Die eucharistische Feier selbst [geschieht] ganz als Danksagung, ganz als Gedächtnis, ganz als Flehen um Gegenwart, ganz als staunende Gegenwartserfahrung und ganz als Lobpreis […] Von Gott aus gesehen kann man auch so sagen: Gott segnet, indem er Menschen zum Gebet anregt und sie erhört, sie zum Staunen bringt und so veranlaßt, sich selbst als Beschenkte - zusammen mit dem Geschenk - lobpreisend ihn [sic!] zu überantworten.’ In den Elementen der Anamnese, der Epiklese und des Staunens ist das Lob als ein Opfergeschehen eingeschlossen: ‘Wo sie entfaltet sind, dort ist Lobpreis Gottes’ als ‘Opfergeschehen’, das zum einen ‘Verherrlichung Gottes’ zum anderen ‘Darbringung des in der Anamnese präsenten Inhaltes’, also ‘Darbringung Christi’ selbst beinhaltet. Das bedeutet zugespitzt: Im Lobopfer wird das von Gott empfangene wieder auf den Geber zurückgeführt. Dies zeigt sich in besonderer Form im eucharistischen Hochgebet. ‘Denn hier [im eucharistischen Hochgebet] wendet sich der Priester in der Anamnese auch im Namen des ganzen Volkes an Gott er sagt ihm dank und bringt ihm das lebendige und heilige Opfer dar, nämlich das Opfer der Kirche und die Opfergabe, durch deren Darbringung Gott selbst versöhnt werden sollte.’ Der Priester repräsentiert in dieser Handlung Christus. Er vollzieht also in letzter Konsequenz die gleich Handlung, die Christus selbst in Kreuz und Auferstehung vollbracht hat. Anbetung findet an dieser Stelle als Nachahmung des Sühnetodes Christi statt. Im Missale Romanum steht dazu: ‘So oft das Gedächtnis dieses Opfers gefeiert wird, vollzieht sich an uns das Werk der Erlösung.’ Hieran zeigt sich zwar eine abgeschwächte Form eines sacrificiums, doch bleibt die Eucharistie letztlich der Gedanke des Sühnopfers als Vergegenwärtigung des Sühnetods Christi erhalten. Anbetung ist deshalb in der katholischen Eucharistie, weil das Brot und der Wein auf Grund der Transsubstantation zu Christi Leib und Blut verwandelt wurden. Darin ist Christus anwesend.

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