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Geisteswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 09.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Bennett, Hacker, Dennett, Searle - vier Experten ringen um die besten Argumente für ihre Position über das menschliche Bewusstsein. Ist es das Gehirn, das denkt? Oder der Mensch als Ganzes? Ist 'denken' eine Illusion? Liegt es am irreführenden Sprachgebrauch, dass über das menschliche Bewusstsein bislang keine zufriedenstellende Theorie entwickelt werden konnte? Diesen und vielen weiteren Fragen widmen sich drei Philosophen und ein Neurowissenschaftler in einem mitreißenden science battle, der in dem 2010 bei Suhrkamp erschienenen Buch 'Neurowissenschaft und Philosophie - Geist, Gehirn und Sprache' aufgezeichnet wurde. Die vorliegende Arbeit stützt sich auf diese Veröffentlichung, versucht die dargestellten Argumente systematisch zu ordnen und dringt tief in die Theorien der Autoren vor, um deren Positionen verständlich zu machen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Dennett über psychologische Prädikate: Bei der Frage, in welchem Zusammenhang psychologische Prädikate verwendet werden dürfen, greift Dennett, wie bereits Searle, Bennett und Hacker, auf folgendes Wittgenstein-Zitat zurück: Es kommt darauf hinaus: man könne nur vom lebenden Menschen, und was ihm ähnlich ist, (sich ähnlich benimmt) sagen, es habe Empfindungen es sähe sei blind höre sei taub sei bei Bewusstsein, oder bewusstlos. Diesem Zitat pflichten die widerstreitenden Autoren allesamt bei. Allerdings interpretieren sie Wittgensteins Aussage unterschiedlich und gelangen somit zu gegensätzlichen Konklusionen. Als ‘dem lebenden Menschen [...] ähnlich’ versteht Dennett im Gegensatz zu Bennett und Hacker auch ‘Roboter und Schachcomputer, ja auch Gehirne und deren Teile.’ Die entscheidende Frage lautet: wann verhält sich X einem Menschen ähnlich? Dennetts Antwort: Genau dann, wenn sich X auf eine solche Weise verhält, dass erkennbar ist, dass X bestimmte Ziele besitzt und diese durch abgewogene Entscheidungen verfolgt. Kurz gesagt, wenn X aufgrund seines Verhaltens von einem Beobachter Intentionalität zugesprochen wird, kann behauptet werden, dass sich X ähnlich einem Menschen verhält. Und genau in einem solchen Fall dürfen auch sinnvollerweise psychologische Prädikate angewendet werden. Um Dennetts These kurz zu erläutern, sollen seine Überlegungen zu Intentional Systems knapp dargestellt werden. Die intentionale Einstellung: Dennett zufolge kann das Verhalten eines jeden komplexen Systems - Menschen, Gehirne, Computer, Roboter - mithilfe dreier verschiedener Einstellungen (stances) erklärt und vorausgesagt werden. Wird die physikalische Einstellung (physical stance) eingenommen, wird das vorliegende System im Hinblick auf seine physischen Komponenten untersucht es wird analysiert, wie diese einzelnen Teile aufgrund der für sie geltenden Naturgesetze miteinander interagieren und wie sich das Verhalten der Komponenten auf das Gesamtsystem auswirkt. Mithilfe der funktionalen Einstellung (design stance) wird ein System dahingehend untersucht, wie es sich verhält, wenn alle seine Komponenten störungsfrei funktionieren. Die Frage, die dieser Einstellung zugrunde liegt, ist teleologischer Art und erforscht die Funktionen der einzelnen Komponenten eines Systems. Die letzte mögliche Einstellung, die eingenommen werden kann, ist die intentionale Einstellung (intentional stance). Diese wird dann eingenommen, wenn es für die Erklärung des Verhaltens eines Systems effektiv ist, dem System den Besitz gewisser Informationen zuzuschreiben, ihm zu unterstellen, dass es von gewissen Zielen geleitet wird und dass das System im Hinblick auf diese Ziele und aufgrund der vorliegenden Informationen die vernünftigste Handlung vollzieht. Dennett stützt seine Position anhand des Beispiels eines Schachcomputers, dessen Verhalten sowohl mit der funktionalen als auch mit der physikalischen Einstellung beschrieben werden kann. Allerdings sind diese Einstellungen in einigen Situationen nicht praktikabel - beispielsweise wenn man gegen einen Schachcomputer spielt. In einem solchen Fall ist es effektiv, das Verhalten des Computers aus einer intentionalen Einstellung heraus einzuschätzen, d.h. ihm Wünsche und Überzeugungen zu unterstellen, um so sein Verhalten voraussagen zu können.

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