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Geisteswissenschaften

Frank Merkel

Die fünf Wege des Thomas von Aquin und die moderne Kosmologie

ISBN: 978-3-86341-200-5

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 07.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die fünf Wege (quinque viae) in der ‚Summa contra Gentiles‘ sowie in der ‚Summa theologica‘ des Thomas von Aquin stellen das dar, was wahrhaft als Klassiker der Gottesbeweise bezeichnet werden kann. Obgleich keiner der fünf Wege originäre Gedanken Thomas‘ sind, stellen sie aufgrund ihrer Homogenität und Akribie ein wichtiges Fundament des rationalen Glaubens für die christlichen Kirchen dar. Seit die fünf Wege vor über 750 Jahren verfasst wurden, hat sich die Rezeption und Kritik einer enormen evolutionären Wandlung unterworfen - zwangläufig nach den vorherrschenden Erkenntnissen der Zeit. So ist die Frage zu stellen, ob überhaupt eine aufrechte Diskussionsgrundlage gegeben ist, wenn der Aquinat heutzutage mit moderner Kosmologie, mit neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen konfrontiert wird. Doch Thomas selbst hat uns die Überzeugung mitgeteilt, dass die menschliche Ratio nicht in einen Widerspruch mit dem Glauben geraten könne. Daran will er seine Beweise gemessen wissen und daran werden wir sie messen. Die fortgeschrittene Erkenntnismöglichkeit ist im Gegenteil ein herrlicher Probierstein für die Evidenz der Thomasischen Überlegungen. Aufgrund der langen Wirkungsgeschichte und der fundamentalen Wichtigkeit der fünf Wege haben Kommentatoren sich in mannigfaltiger Ausführung mit den Beweisen beschäftigt. Die Vielzahl dieser Abwägungen, besonders die formallogischen in Syllogismen verfassten Beweisgänge darzustellen und ein komplettes Bild der vergangenen oder gegenwärtigen Diskussion zu bieten, ist diesem Versuch nicht angemessen. Obgleich die Beurteilung der Beweisstärke die Hauptaufgabe bleibt, so wird der Fokus doch auf gewisse Teilbereiche gerichtet werden. Speziell wird der Bereich, der gerne so lapidar als ‚moderne Kosmologie‘ bezeichnet und deformiert wird, einen großen Stellenwert einnehmen. Die Arbeit ist keine physikalische Abhandlung, jedoch sollen angesprochene Entwicklungsfortschritte der physikalischen Erkenntnis thematisiert werden. Gerade weil bekanntermaßen in diesen kosmologischen Grenzbereichen selbst aufrechte Physiker die Frage nach Gott stellen, soll hier eine modern/mittelalterliche Engführung erfolgen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2, Annäherung oder Beweis: Viele Umschreibungen sind schon für Thomas‘ Versuche genannt worden: Handelt es sich um Wege? Um Annäherungen? Oder doch um Beweise? Wenn wir uns ansehen, was Thomas mit seinen fünf Wegen zu Gott bezwecken wollte, nämlich den Aufweis Gottes gegenüber Nichtgläubigen, dann kann es nur eine Antwort geben. Entgegen der Umschreibungen der fünf Wege als ‚Annäherung‘ macht Thomas deutlich, dass er Gott beweisen möchte. Es handelt sich um eine demonstratio, welche geführt wird ohne auf metaphysische Hilfsmittel, wie die Bibel, zu rekurrieren. Genau das ist der entscheidende Unterschied von Thomas im Vergleich zu anderen Gottesbeweisen, die sich, wenn sie sich auf die Bibel beziehen, eines Zirkelschlusses schuldig machen. Thomas geht den Weg der Wissenschaft und folgt somit den anerkannten wissenschaftlichen Regeln, wie Verifizierbarkeit. Nach Karl Popper ist die Verifikation keine Methode die zur gewissen Erkenntnis führt (denn selbst, wenn ich bisher nur schwarze Raben gesehen habe, so könnte doch irgendwo ein weißer Rabe existieren), doch stellt es die einzige Möglichkeit dar, mit einer Theorie zu arbeiten, bis diese sich als falsch herausstellt. Unter diesem Gesichtspunkt ist es nicht nur legitim sich Thomas‘ Theorien mit modernen Methoden zu nähern, sondern wir werden geradezu aufgefordert. Sein Beweis ist nämlich so lange gültig, bis ihn jemand ad absurdum führt. 2.3, Die Rezipienten: Welche Rezipienten hatte Thomas im Sinne als er die ‚Summa contra Gentiles‘ niederschrieb? An wen wollte Thomas seine Beweise gerichtet sehen? Sollten sie wirklich die Gentiles überzeugen? Und wenn ja, wer waren diese Gentiles? Nun war der starke Atheismus zu jener Zeit nicht so verbreitet wie in der Moderne. Unter dem Begriff ‚Heiden‘ lassen sich jedoch auch die große Anzahl der Andersgläubigen subsummieren. Diese sind Muslime, Juden oder generell Häretiker. In den Beweisen wird folglich nicht nur um die Evidenz eines Gottes überhaupt gerungen, sondern auch, dass es nur einen Wahren gibt. Auf diese Weise richtet sich Thomas gegen die Manichäer. Das Wort ‚Gentiles‘ wird im Werk nur selten gebraucht. So könnte die Interpretation der Bekehrung der Ungläubigen als ‚Legende des Mittelalters‘ abgetan werden. Einen anderen Zweck könnte die Summe als ‚Lehr- und Lernbuch für Dominikanermissionare‘ erfüllt haben: Eine Auflistung von Gedanken zum systematischen Erlernen des Glaubens. Und gleichwohl sollen die Gottesbeweise nicht nur andere überzeugen, sondern die Objektivierung und Bestätigung der eigenen Gedanken festigen, wie bereits erörtert wurde.

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