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Geisteswissenschaften

Caroline Strauss

Französische Schallverben: Psychophonologische Aspekte der Onomatopöie

ISBN: 978-3-95820-289-4

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 01.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Ursprung des Wortes hat die Menschheit schon unmittelbar mit dem Aufbau der Sprache selbst beschäftigt. Seit der Antike finden sich im Verlauf unserer kulturellen Biographie immer wieder anders ausgerichtete Interessenswellen bezüglich der Onomatopöie und der Frage nach dem Grad der Verbundenheit zwischen Lautgestalt und mentaler Vorstellung. Zwei äußerst unterschiedliche Herangehensweisen an diese Frage sind de Saussures strukturalistisch-sozialpsychologische Interpretation von der Arbitrarität des Wortes und der aus den 1960er Jahren stammende kognitionswissenschaftliche Ansatz, der auf einer neurowissenschaftlich-nüchternen Ebene an die Erklärung von Symbolhaftigkeit zwischen Wort und Gedanken herangeht. Konkret lässt sich dies auch im Sprachvergleich untersuchen. Die vorliegende Arbeit nimmt für das Französische und das Deutsche bewusst eine grammatisch fest verankerte, aber gleichzeitig hochmimetische Wortart unter die Lupe – das Verb. Das Ergebnis liefert nicht nur überraschend regelhafte ikonisch abbildende Lautstrukturen im Allgemeinen, sondern auch für beide Sprachen auf ureigene Volksklischees beziehbare Eigenheiten bei der Veräußerung von Gedanken.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Semiotik/ Strukturalismus: 3.1, Semiotik: Die in der Linguistik uneinheitlichen terminologischen Bezeichnungen für sprachliche Formgestaltung und mentale Vorstellung zeigt, wie komplex die Herausforderung ist, die Tiefen dieses Verhältnisses zu erforschen und wie viele Herangehensweisen dafür möglich sind. In der strukturalistischen Tradition existiert natürlich das Begriffspaar de Saussures, signifiant und signifié, wofür die Bezeichnungen Ausdruck und Inhalt nach Louis Hjelmslev als deutsches Pendant angesehen werden.1 Dieser abstrakten und isolierenden Vorstellung des sprachlichen Zeichens stehen Modelle gegenüber, die die außersprachliche Realität einbeziehen, so zum Beispiel das semiotische Dreieck von Ogden und Richards. Sprachtheoretische Modelle sind in der Geschichte der Sprachwissenschaft viele vorgeschlagen worden, und jedem liegt mehr oder weniger bewusst ein bestimmtes Verständnis von Zeichenübertragung zugrunde. Um sich der sprachlichen Zeichenübertragung und deren Grenzfall Onomatopoetikum anzunähern, ist es demnach hilfreich, sich zunächst zeichentheoretische Grundlagen anzusehen. Rekurriert man bei der Analyse einer kommunikativen Situation auf das bekannte Organon-Modell Karl Bühlers, geht von einem aktiven, intentionalen Sender ein Zeichensignal aus, das allein durch das Angelangen beim Empfänger seine appellative Funktion, also seinen semantischen Gehalt entwickelt. Volli weist indes darauf hin, dass die eigentliche Bedeutung einer sprachlichen Äußerung erst dadurch entsteht, dass der Adressat etwas als Botschaft begreift, das heißt, dass er dem Wirklichkeitseindruck, den er erfährt, Relevanz verleiht.2 Der Codegehalt des Sprachzeichens manifestiert sich demgemäß in Jakobsons Erweiterung des Organon-Modells, indem er die konative Funktion, also die aktive Enkodierung und Bedeutungszuweisung durch den Empfänger mit einbezieht, die durch die innerhalb des konventionsbasierten Sprachsystem kodierte Zeichensendung erforderlich wird. Was jedoch sämtliche theoretische Überlegungen über das sprachliche Zeichen gemeinsam haben, sowohl das Kommunikationsmodell Bühlers, als auch Jakobsons Erweiterung und nicht zuletzt Saussures Sprachzeichentheorie, ist seine grundsätzliche Aufteilung in eine phatische und eine metalinguistische, beziehungsweise eine physikalische und eine symbolisch kodierende Komponente. Diese Aufteilung ist maßgeblich für die Untersuchung der verschiedenen Arten von Zeichen, mit der sich die Disziplin der Semiotik befasst. Der amerikanische Philosoph Charles Sanders Peirce hat mit seiner Zeichentheorie die Semiotik des 20. Jahrhunderts im Dienste der Logik und Phänomenologie3 begründet und soll hier als Ausgangspunkt für eine grundlegende Differenzierung von Zeichenarten auch innerhalb der Sprache dienen. Peirce nimmt drei Grundarten von Zeichen an: Ikone, Indexe und Symbole.

Über den Autor

Caroline Strauss, B.A., wurde 1987 im münsterländischen Coesfeld geboren. Ihr Studium der französischen Romanistik und der Germanistik schloss sie im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erfolgreich ab. Ihre familienbedingte Frankophilie und ihre sich schon früh abzeichnende Sprachbegabung brachten sie zu ihrem philologischen Studium und die unzähligen persönlichen und studienbezogenen Frankreichreisen formten in ihr ein vielfältiges kulturelles und sprachliches Wissen und verstärkten ihre Begeisterung für sprachliche Abenteuer. Das vorliegende Buch ist ihre erste größere Studie.

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