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Geschichte

Isabell Franziska Berendt

Der Einsatz von Agent Orange während des Vietnamkriegs in den 1960er Jahren

Die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

ISBN: 978-3-8366-8356-2

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Folgen des Vietnamkriegs sind bis heute in dem südostasiatischen Land spürbar. Der Einsatz von Agent Orange und anderen Herbiziden während des Vietnamkriegs in den 1960er Jahren hat dem Land großen Schaden zugefügt. Das amerikanische Militär setzte in diesem Krieg zum ersten Mal Herbizide großflächig zu Kriegszwecken ein. Welche Konsequenzen der Chemikalieneinsatz für Vietnam hatte, war in den 1960er Jahren allerdings noch nicht abzusehen. Es geht in diesem Buch insbesondere um die Frage, wie sich der Einsatz der Herbizide auf die Umwelt und die Bevölkerung des Landes ausgewirkt hat. Des Weiteren geht es darum, wie die Menschen mit den daraus resultierenden Folgen umgegangen sind. Das Militär setzte in Vietnam hauptsächlich das stark mit Dioxin verunreinigte Herbizid Agent Orange ein. Große Teile des tropischen Regenwaldes wurden während des Vietnamkriegs in den 1960er Jahren mit Agent Orange und anderen Herbiziden besprüht. Dies veränderte das Ökosystem nachhaltig, da die Auswirkungen des Einsatzes bis heute sichtbar sind. Große Teile der Wälder wurden unwiederbringlich zerstört, wodurch viele Tierarten ihren Lebensraum für immer verloren haben. Auch weite Teile der vietnamesischen Bevölkerung leiden unter den Folgen von Agent Orange. Bis heute werden in Vietnam Kinder mit Missbildungen geboren, die auf den Einsatz von Agent Orange zurückzuführen sind. Allerdings ist nicht nur Vietnam von dem Einsatz der Chemikalien betroffen, auch die beiden Nachbarländer Laos und Kambodscha leiden unter den Folgen des Vietnamkriegs.

Leseprobe

Textprobe Kapitel 3, Der Einsatz von Herbiziden in der amerikanischen Landwirtschaft: Die Verwendung von Herbiziden war im eigentlichen Sinn für die zivile Nutzung gedacht, so war deren Gebrauch zur Unkrautvernichtung in der amerikanischen Landwirtschaft lange Zeit unumstritten. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden anorganische Herbizide verwendet, organische Unkrautbekämpfungsmittel kamen erst Mitte der 1930er Jahre hinzu. So wurde in der amerikanischen Landwirtschaft auch das dioxinhaltige 2,4,5-T verwendet, das später im Vietnamkrieg versprüht wurde und das auf Grund seines Dioxingehalts höchst umstritten war. Wie die Washington Post am 16. April 1970 berichtete, führten bereits im Jahr 1966 die Bionetics Research Laboratories im Auftrag des National Cancer Institutes Tierversuche durch, die Aufschluss über die Auswirkungen von 2,4,5-T geben sollten. Diese Studie wies zum ersten Mal daraufhin, dass das Herbizid 2,4,5-T zu Missbildungen in Form von Zysten an den Nieren und Gaumenspalten bei Mäusen und Ratten führen konnte. Dies sorgte aber zu diesem Zeitpunkt nur für geringes Aufsehen. Die Studie hatte eindeutig bewiesen, dass das in 2,4,5-T enthaltene Dioxin der Verursacher für die Missbildungen war. Als Konsequenz aus dieser Studie verringerte der Hauptproduzent des Herbizids, Dow Chemicals, lediglich den Dioxingehalt der Chemikalie auf unter 1ppm, was das Gesundheitsministerium als ausreichende Maßnahme ansah. Dadurch sollte das gesundheitliche Risiko für die Menschen verringert werden, die den Herbiziden ausgesetzt waren. Viele Wissenschaftler zeigten sich aber äußerst beunruhigt über die Tatsache, dass 2,4,5-T weiterhin in der Landwirtschaft zum Einsatz kam. Erst am 15. April 1970 reagierte die amerikanische Regierung auf die Studie aus dem Jahr 1966 und schränkte den Einsatz des Herbizids in den USA ein. Das Landwirtschaftsministerium verbot die Verwendung von 2,4,5-T in der Nähe von Häusern, Seen, Teichen, Wassergräben und Feldern mit der Begründung, dass man in dem Herbizid eine Gefahr für die menschliche Gesundheit sehe. Allerdings handelte es sich bei dieser Einschränkung um kein generelles Verbot für die Verwendung von 2,4,5-T. Diese Entscheidung ist äußerst bedenklich, da sich die Chemikalien trotzdem auf dem Luftweg weiter verbreiten konnten, wodurch sie weiterhin die Umwelt schädigten. Erst am 1. März 1979 kam es einem Bericht der Zeitschrift Nature zufolge zur sofortigen Beendigung der Verwendung von 2,4,5-T in den USA. Das Verbot, das zunächst vorläufig war, ging von der Environmental Protection Agency , kurz EPA aus, einer Organisation der US-Regierung, deren Aufgabe es ist, für den Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit zu sorgen. Die EPA traf die Entscheidung für ein Verbot des Herbizids, nachdem es neue Erkenntnisse für dessen Schädlichkeit gegeben hatte. In dem US-Bundesstaat Oregon war die Fehlgeburtenrate nach dem Besprühen von Wäldern in der Gegend um die Ortschaft Alsea mit 2,4,5-T deutlich angestiegen, was auf den Einsatz des Herbizids zurückgeführt wurde. Zuvor hatten amerikanische Umweltschützer acht Jahre lang gegen den Einsatz des Unkrautbekämpfungsmittels in den USA gekämpft. Dabei verwiesen sie auch auf dessen Verwendung im Vietnamkrieg. Dort wurde das Herbizid Agent Orange eingesetzt, das aus 2,4,5-T und 2,4-D bestand und für Missbildungen bei Kindern verantwortlich gemacht wurde. Die EPA begründet allerdings ihre Entscheidung, die Verwendung des Herbizids, trotz bekannter Gesundheitsgefahren erst 1979 zu stoppen damit, dass erst die jüngste Studie aus Oregon auf eine direkte Verbindung zwischen dem Herbizid 2,4,5-T und den Fehlgeburten hingedeutet habe.

Über den Autor

Isabell Berendt, geboren in Düsseldorf, studierte zunächst Romanistik und Geschichte an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Ihr Studium beendete sie 2006 mit dem Abschluss Bachelor of Arts. Anschließend studierte sie Geschichte mit dem Abschluss Master of Arts an der Ruhr-Universität Bochum.

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