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Geschichte


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die amerikanische Indianerpolitik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist gekennzeichnet durch die Vertreibung der Indianerstämme östlich des Mississippi Rivers nach Westen. Diese insbesondere mit der Präsidentschaft von Andrew Jackson assoziierte Politik wird im Englischen als Removal Policy bezeichnet und ist verantwortlich für größtes Leid der nordamerikanischen Ureinwohner. De facto und de iure gehörte das Land durch viele Verträge abgesichert jedoch den Indianern. Den Frontiersmen (und ihrem Charakter) kommt seit 1893 eine besondere Bedeutung in der amerikanischen Geschichtsschreibung zu. Im besagten Jahr hielt Frederick Jackson Turner in Chicago einen Vortrag mit dem Titel: The Significance of the Frontier in American History . Die Indianerpolitik des Frontiersman Jackson und der Konflikt der Cherokee mit dem Bundesstaat Georgia als exemplarische Beispiele stehen in diesem Buch im Vordergrund. Zu klären ist, ob Jackson ein überzeugter Frontiersman war, der Indianer hasste und deshalb die Removal Policy initiierte? Lehnte er die philanthropischen Ansätze seiner Vorgänger grundsätzlich ab oder sah er lediglich keine andere Möglichkeit für ein Überleben der Indianer?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel IV, Move or be Removed: Andrew Jackson und seine Indianerpolitik: Die Beurteilung der Indianerpolitik Jacksons ist nicht leicht im Gegenteil, sie ist sogar äußerst schwierig. Auch die Forschung ist sich nicht einig in der Beurteilung des Charakters und der Einstellungen Jacksons in dieser Frage. Im allgemeinen lassen sich zwei Lager ausmachen die einen sehen in ihm einen kompromisslosen Indianerhasser, der rücksichtslos gegen die Indianer vorging und sie in aggressiver Frontier-Manier um ihren Landbesitz bringen wollte, die anderen verteidigen Jackson und seine Politik entweder als von politischen Sachzwängen gekennzeichnet oder aber von humanitären Überlegungen für die Indianer angetrieben und damit als Jeffersonian oftmals werden beide Ansichten kombiniert. Daher soll in diesem Kapitel die Indianerpolitik Jacksons eingehend betrachtet werden sowie auch das für die Indianerpolitik zentrale und kontroverse Gesetz seiner Amtszeit, der Indian Removal Act von 1830. Auch das Thema Jackson und die Frontier werden aufgegriffen und betrachtet werden. Der sogenannte Trail of Tears kann, da er nicht mehr in die Amtszeit Jacksons, sondern in die von Martin Van Buren fiel, keine Rolle spielen. IV.A. Das Indianerbild Andrew Jacksons – Indian Fighter oder Humanitarian?: Im vorherigen Kapitel wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Bundestaat Georgia in der Zeit zwischen der Wahl Andrew Jacksons zum siebten US-Präsidenten im November 1828 und seiner Vereidigung im März 1829 das Territorium der Cherokee in sein eigenes Staatsgebiet inkorporierte, im Jahr darauf auch die Gesetze des Staates auf die Cherokee ausdehnte und dass dieser Schritt vor allem möglich geworden war, weil sich Georgia durch die Wahl Jacksons und dessen Meinung über die Indianer dazu ermutigt sah. Sicherlich trugen dazu auch die Vorerfahrungen mit der Politik Jacksons und seiner Meinungen vor seiner Präsidentschaft dazu bei, dass man in Georgia zu dieser Ansicht über ihn gelangte. Zunächst sollen jedoch die Äußerungen Jacksons nach seiner Wahl zum US-Präsidenten analysiert werden, im Anschluss daran seine Zeit als Anführer der Tennessee Militia bzw. der U.S. Army für den südlichen Bereich der USA. IV.A.1. Das Indianerbild Jacksons als US-Präsident anhand offizieller Dokumente: In Jacksons Rede zum Amtsantritt vom 4. März 1829 ist lediglich ein kurzer Satz zu dem wichtigen Aspekt der Indianerpolitik zu finden, der obendrein noch ziemlich allgemein gehalten ist. Dort heißt es: ‘It will be my sincere and constant desire to observe toward the Indian tribes within our limits a just and liberal policy, and to give that humane and considerate attention to their rights and their wants which is consistent with the habits of our Government and the feelings of our people.’ Die hier verwendeten Termini sind allesamt unscharf und zweideutig und damit offen für unterschiedliche Interpretationen. Sogar die Tatsache, dass Jackson im Einklang mit der Politik der vorangegangenen Administrationen handeln möchte, kann unterschiedlich interpretiert werden. Die Cherokee argumentierten vor dem US Supreme Court, dass durch den Abschluss von Verträgen der Bundesregierung mit ihrem Stamm, ihre Eigenständigkeit als souveräne Nation anerkannt worden sei, wohingegen Jackson und seine Anhänger – die Frontiersmen und politischen Eliten der südlichen Bundesstaaten – dagegen argumentierten, wie im Verlauf des Kapitels zu zeigen sein wird. Die Bewohner Georgias sahen ihre Politik und ihr Vorgehen gegen die Indianer mit der ersten Annual Message to Congress Jacksons bestätigt (8. Dezember 1829), in der er sich ausführlicher mit dem Thema auseinandersetzte und bereits den Grundtenor seiner Indianerpolitik andeutete. Darin fasst er zunächst die Indianerpolitik der USA bis zu diesem Zeitpunkt zusammen und macht auf die Widersprüchlichkeit dieser aufmerksam, die natürlich auch von anderen zuvor erkannt wurde. Er betont, dass der Versuch die Indianer zu ‘zivilisieren’ und das gleichzeitige Abkaufen ihres Landes mit dem damit verbundenen Entfernen der Stämme westlich des Mississippi River dazu geführt habe, dass die eigene Politik vereitelt wurde und die Indianer ihre ‘wilden’ Angewohnheiten behalten hätten. Im Anschluss daran folgt einer der Grundpfeiler der Politik Jacksons, der jedes Politikfeld durchdringt und seine Entscheidungen als Präsident leitet. Es handelt sich dabei um den Aspekt der nationalen Einheit (national unity), welcher bereits sehr früh entwickelte wurde, lange vor Jacksons Zeit in der Politik, wie später noch gezeigt werden wird.

Über den Autor

Stefan Westkemper, M. Ed., wurde 1985 im westfälischen Hamm geboren. Das Studium der Anglistik und Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum schloss der Autor im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad des Master of Education erfolgreich ab.

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