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Gesellschaft / Kultur

Horst Siegfried Kolb

Clinical Reasoning und der Pflegeprozess als CRA-Prozess in der Altenpflege

ISBN: 978-3-95425-478-1

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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 192
Abb.: 52
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Als Literaturrecherche wird die deutsch- und englischsprachigen Fachliteratur zu diesem Themenkomplex bearbeitet, ergänzt durch Erfahrungen und Beispielen aus der Praxis. Im ersten Teil werden Clinical Reasoning und Pflegeprozess vorgestellt und zum CRA-Prozess zusammengefasst. Es wird auf Eigenschaften und Tugenden eingegangen, die helfen, den Prozess des Clinical Reasoning umzusetzen. Um das Thema zu erfassen sind Kenntnisse der Prozess-Schritte notwendig, die im Anschluss vorgestellt werden. Im vierten Teil werden die Ebenen erläutert, in denen der CR-Prozess das Pflegesetting determiniert. Mit dem Situated Clinical Decision-Making Framework wird ein Modell vorgestellt, welches eingesetzt werden kann um den Entscheidungsprozess voranzubringen. Der Teil 6 geht vorwiegend auf die geläufigsten Formen ein, beschreibt aber auch CR-Formen, die weniger häufig in der Literatur zu finden sind. Im Anschluss werden Richtungen des CR und übergreifenden Formen vorgestellt sowie auf temporäre Ebenen eingegangen. Die sechs Elemente des Clinical Reasoning finden ihre Beschreibung im 10. Kapitel, dem sich förderliche Instrumente anschließen. Der CR-Prozess mündet schließlich in einen Entscheidungsprozess, der im vorletzten Gliederungspunkt behandelt wird. Eine Zusammenfassung mit Kritik und Ausblick schließen den textlichen Teil ab.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Prozess des Clinical Reasoning in der Altenpflege: Clinical Reasoning findet als wiederkehrender kybernetischer Prozess statt. Die Aufgabe der Pflegekraft, im Sinne des Pflegebedürftigen nachzudenken, zu entscheiden und zu handeln, besteht innerhalb des Pflegesettings fort und ist nicht mit einmaligem Durchlauf, lediglich als singulärer Zyklus, erledigt. 2.1, Inhalte des CR-Prozess: Hawkins et al. definierten acht Strukturen, die den Inhalt des CR-Prozesses bilden. Jedes Strukturelement beeinflusst dabei systemisch die anderen: Each of these structures has implications for the others. If you change your purpose, for example, you change your questions and problems. You are then forced to seek new information and data. And this changes the implications and consequences of your conclusions and decisions.” (Hawkins et al. 2010, S. 5) Diese acht Inhaltselemente sind: - Absicht (Purpose), - Standpunkt (Point of view), - Annahmen (Assumptions), - Folgerungen und Wirkungen (Implications and consequences), - Informationen (Informations), - Interpretationen (Interpretations and inferences), - Konzepte (Concepts), - Fragen zum Fall (Clinical question of issue). Absicht (Purpose): Clinical Reasoning hat einen Zweck, vertritt eine Absicht! Im CR-Prozess ist die Pflegekraft aufgefordert sich über folgende Fragen klar zu werden: - Kann die Absicht klar dargelegt werden? - Was ist der Zweck? - Ist der Fokus zur Zielerreichung geeignet? - Ist das Ziel realistisch? Standpunkt (Point of view): Clinical Reasoning geschieht von einem Standpunkt aus! Die Pflegekraft soll sich mittels folgender Fragen Gedanken machen: - Welcher Standpunkt herrscht vor? - Welches Verständnis beruht darauf? - Welche Gefahren bestehen? - Welche anderen Ausgangspunkte sollten / können in Erwägung gezogen werden? - Welche Stärken / Gefahren bestehen dort? Annahmen (Assumptions): Clinical Reasoning beruht auf Annahmen und Vermutungen! Diese Fragen helfen der Pflegekraft zur weiteren Klärung: - Welche Vorannahmen sind vorhanden? - Wie beeinflussen Annahmen (Vorurteile, Mutmaßungen) die Sichtweise? - Welche Theorien und Annahmen sollten überdacht / bedacht werden? Folgerungen und Wirkungen (Implications and consequences) Clinical Reasoning führt zu Konsequenzen! Das Handeln der Pflegekraft determiniert die Pflegesituation, weshalb sie folgende Gedanken reflektieren sollte: - Welche Konsequenzen treten auf? - Werden diese Konsequenzen akzeptiert, geduldet, anerkannt? - Wären andere, bisher ungedachte Konsequenzen möglich? Informationen (Informations): Clinical Reasoning beruht auf Daten, Fakten und Beobachtungen! Hilfe im CR-Prozess kann die Pflegekraft erhalten durch Fragen wie: - Gibt es Daten, die zu einer anderen Erklärung führen (können)? - Wie klar, exakt, relevant sind die Fakten? - Sind die Beobachtungen geeignet um richtige Schlussfolgerungen zu ziehen? Interpretationen (Interpretations and inferences): Clinical Reasoning beinhaltet Interpretationen, die zu Schlussfolgerungen führen! Um richtige Entscheidungen zu treffen ist die Pflegekraft aufgefordert, sich folgende Fragen zu stellen: - Sind die unterschiedlichen Interpretationen und Schlussfolgerungen miteinander vereinbar? - Gibt es andere Möglichkeiten der Interpretation, der Schlussfolgerung? Konzepte (Concepts): Clinical Reasoning wird durch Konzepte, Modelle und Vorstellungen bedingt! Laut Hawkins et al. ist es daher wichtig, dass sich die Pflegekraft fragt: - Welche Schlüsseltheorien sind bestimmend? - Welche Alternativen sind möglich? - Welche Rahmenbedingungen müssen / sollen beachtet werden? Fragen zum Fall (Clinical question of issue): Clinical Reasoning versucht etwas zu ergründen, eine Frage zu klären oder ein Problem zu lösen! Hierzu kann es der Pflegekraft helfen über folgende Fragen nachzudenken: - Welche Frage soll beantwortet werden? - Gibt es andere Wege über das Problem nachzudenken? - Kann das Problem unterteilt werden? - Gibt es nur eine oder mehrere Lösungen? (Hawkins et al. 2010)

Über den Autor

Horst Siegfried Kolb BA, MSc, wurde 1968 in Kronach geboren. Nach einer Ausbildung zum Staatl. anerk. Altenpfleger und mehreren Fort- und Weiterbildungen studierte er berufsbegleitend zur Tätigkeit in der stationären und ambulanten Altenpflege zunächst den Bachelor-Studiengang Medizinalfachberufe mit Schwerpunkt Lehre. Es folgte ein Studium in Gesundheits- und Pflegepädagogik mit Abschluss zum Master of Science. Seit einigen Jahren ist der Autor als Lehrer an Berufsfachschulen für Altenpflege tätig.

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