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Gesellschaft / Kultur

Magdy Elleisy

Die Seele im Islam: Zwischen Theologie und Philosophie

ISBN: 978-3-95425-124-7

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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 01.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 296
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

‘Abdallah Ibn Mas’ud, ein Gefährte des Propheten Mu?ammad (s.a.s.), berichtete: Während ich mit dem Propheten in einem Palmenhain war, und er sich auf einen blattlosen Palmenzweig stützte, kamen einige Juden vorbei. Die einen von ihnen sagten zu den anderen: Befragt Mu?ammad über die Seele! Ein anderer von ihnen sagte: Was hegt bei euch Zweifel über ihn? Die anderen sagten: Niemals werdet ihr von ihm das hören, was euch stutzig macht. Einige sagten: Befraget ihn doch! Da stellten sie ihm die Frage über die Seele, und der Prophet schwieg für eine Weile und gab ihnen keinerlei Antwort. Ich wusste, dass er gerade dabei war, eine Offenbarung zu empfangen. Da trat ich anstandshalber einen Schritt von ihm zurück. Als die Offenbarung soweit war, rezitierte er: Und sie befragen dich über die Seele. Sprich: Die Seele ist eine Angelegenheit meines Herrn und euch ist vom Wissen nur wenig gegeben. Doch woraus ist die Seele? Woher kommt sie? Stirbt sie? Wo befindet sich die Seele während des Schlafens und nach dem Tod? Wie wird die Seele des Propheten ‘Isa (a.s.) (Jesus) im Islam beschrieben? Und welche Beziehung gibt es zwischen der Seele und dem Körper? Dieses Buch sucht nach Antworten für Fragen wir diese und bringt dem Leser das Thema Seele auf einfache und anschauliche Weise näher. Unabhängig von den einzelnen Qur’ankommentaren, die der Autor in seinem Buch miteingeschlossen hat, liefert dieses Werk dabei auch einen Ansporn, sich mit der Seele individuell auseinanderzusetzen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2.1 Von den Eigenschaften der ruh: […] Wenn Philosophen über den Menschen reden, dann meinen die meisten damit den gesehenen und berührten Körper. Diese sind der Meinung, dass die Definition des Menschen weder Form noch Gestalt braucht und der Mensch ist trotzdem dieser Körper. Ar-Razi lehnt diese Aussage mit folgenden Argumenten ab: 1. Die Organe des Körpers ändern sich mehr oder weniger, er wächst oder wächst nicht, nimmt ab oder zu. Der Körper ändert sich aber der Mensch nicht. 2. Wenn der Mensch denkt oder sich mit etwas Wichtigem beschäftigt, dann ist er auch mit seinem ‘ich’ beschäftigt. Denn er sagt in diesem Zustand: ‘Ich war böse, ich wollte, ich hörte deine Worte und ich sah dein Gesicht.’ In diesem Zustande meint er nicht seinen Körper, kein Organ und auch nicht seine Leiche. 3. Niemand redet über seine Organe ohne ‘ich’ zu sagen. Jeder sagt, ‘mein Kopf, mein Auge, meine Hand, mein Fuß, meine Zunge und mein Herz’. Deshalb muss der Mensch etwas anderes als der Körper und als die einzelnen Organe sein. 4. Wenn ‘ich’ kein Ding sein könnte, dann kann ‘ich’ kein Körper sein. 5. Der Mensch kann lebendig sein während der Körper schon tot ist. Die schon getöteten Menschen sind lebendig, obwohl die Berührung der Leiche beweist, dass der Körper schon tot ist. 6. ‘Dem Feuer sind sie ausgeliefert früh und spät.’ ‘Wegen ihrer Sünden wurden sie ertränkt, dann wurden sie ins Feuer geführt.’ Diese beiden Verse beweisen, dass der Mensch nach dem Tod lebt und dass er nach dem Tod des Körpers bleibt. Wenn wir sagen, dass die Leiche noch lebt, dann können wir auch sagen, dass die anderen Dinge leben. 7. Wenn die Menschen die Leiche zum Grab tragen, bleibt der Mensch oder ‘ich’ noch lebendig und bewusst. 8. ‘(Du aber), o ruh in Ruhe (und Frieden), kehre zurück zu deinem Herrn, wohl zufrieden, (weil) Er (mit dir) zufrieden ist.’ Das Wort ‘kehre’ bezieht sich auf die Zeit des Todes. Was zu Allah nach dem Tod des Körpers zurückkehrt, ist lebendig. Es wird mit Allah zufrieden sein. Und Allah wird mit ihm zufrieden sein. Der Zufriedene kann nur der Mensch sein. Der Lebendige ist nicht wie der Verstorbene. 9. ‘Dann werden sie zu Allah, ihrem wahren Herrn zurückgebracht.’ Sie wurden zu Allah zurückgeschickt, obwohl der Körper schon tot ist. Es bedeutet, dass der Zurückgeschickte nicht der Körper ist. 10. Die Inder, die Römer, die Araber und die anderen, egal ob sie Juden, Christen, oder Muslime sind, sie spenden für ihre Verstorbenen und beten für sie und besuchen sie. Diese Spenden, Bittgebete und ihre Besuche wären lächerlich, wenn diese Verstorbenen nach dem Tod des Körpers nicht noch lebendig blieben. 11. Viele Menschen sehen in ihrem Traum ihren Vater oder ihren Sohn nach seinem Tod. Dieser sagt ihm: ‘Geh zu einem bestimmten Ort, wo ich für dich Gold versteckt habe.’ Oder er empfiehlt ihm seine Schuld zurück zu bezahlen. Beim Aufstehen findet er vielleicht, was der Verstorbene ihm erzählte. 12. Der Mensch verliert ein Organ oder eines seiner Gliedmaßen, z. B. seine Hände, seine Füße, seine Augen oder seine Ohren. Dieser Mensch hat das Gefühl, dass er noch immer dieselbe Person ist. Dieser Mensch sagt nicht, er sei anders geworden. Der Prophet sah den Erzengel Gabriel in Form eines Menschen. Der Prophet sah auch den Teufel in der Form eines Menschen, obwohl weder der Engel noch der Teufel Menschen sind. 13. Der Zusuchte (Hurer oder Ehebrecher) mit einem bestimmten Organ. Er wird aber auf seinen Rücken geschlagen. Deshalb muss der Mensch nicht die Vorhaut und nicht die Rücken sein. ‘Ich’ benutzt die Vorhaut in einer Tat und benutzt sein Rücken in einer anderen Tat. Der Genießende und der Wehende ist ‘ich’. Der Genuss passiert mit einem Organ und das Weh passiert mit einem anderen Organ oder ein anderes Organ wird bestraft. 14. Wenn ich mit Zayd rede und ich ihm sage: ‘Mach das oder mach das nicht’, dann ist der Angesprochene, der Befehlende und der Verbietende nicht der Körper. 15. ‘Sie haben Herzen, doch sie verstehen nicht damit.’ ‘Deren Herzen Er den Glauben eingraviert hat.’ Der Mensch muss bewusst sein. Das Wissen kann nur im Herz passieren. Deshalb muss es so sein, dass der Mensch dieses Ding, das im Herzen ist, ist. Der Mensch muss bewusst sein, weil er der Vollbringer und Auswählende seiner Taten ist. Der Mensch sei ein ‘Etwas’ im Körper, das ‘Ich’ sei ein Atom im Körper. Die Körper in der unteren sind Welt entweder eine von den vier Elementen (Säften) oder von ihnen zusammen. Vom Harten der Erde kommen die harten Organe wie die Knochen, die Nerven, das Bindegewebe, das Fett, das Fleisch und die Haut. Die Organe sind hart und schwer. Keiner von den Vernünftigen sagte, dass der Mensch ein Organ von diesen Organen ist. […]

Über den Autor

Elleisy Magdy wurde 1964 in Kairo geboren. Sein erstes Studium der Ägyptologie an der Universität Kairo schloss der Autor 1986 mit dem akademischen Grad B. A. erfolgreich ab. 1989 kam er nach Österreich. Bereits während des Studiums interessierte sich der Autor für den Islam. Seine Tätigkeit als Religionslehrer motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. 2005 schloss er sein Magisterstudium und 2009 sein Dokoratsstudium der Philosophie für Islamwissenschaften am Institut für Orientalistik der Universität Wien ab.

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