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Gesundheitswissenschaften

Christian Brockhaus

Gendersensible Psychotherapie. Ein Behandlungsansatz in Theorie und Praxis

ISBN: 978-3-95993-056-7

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 01.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Abb.: 5
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Genderbegriff hat inzwischen zu einer breiten Diskussion innerhalb aller gesellschaftlichen und beruflichen Schichten geführt. Das tradierte Bild vom typischen Mann und der typischen Frau beginnt sich aufzulösen. Menschen fühlen sich aufgrund ihrer empfundenen Geschlechterzugehörigkeit (welche vom biologischen Geschlecht abweichen kann) oft ausgegrenzt und missverstanden, was nicht zuletzt zu seelischen Kränkungen und psychischen sowie körperlichen Erkrankungen führen kann. Krankheitsbilder wie Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Depressionen und Suchtmittelmissbrauch können die Folge des dauerhaften Empfindens von Zurückweisung durch die Familie und sozialem Umfeld sein und nicht selten in Suizidversuchen münden. Doch ist die Psychotherapie in diesem Bereich sensibel genug, Genderaspekte in der seelischen Bestandsaufnahme eines Menschen zu berücksichtigen? Der Autor geht in seiner Arbeit der Frage nach, ob es Indikatoren für eine gendersensible Psychotherapie gibt, und für wie signifikant sie für die Praxis in Studien bewertet werden.

Leseprobe

Kapitel 6, Vorhandene und geeignete gendersensible Ansätze der Psychotherapie: Dieses Kapitel soll veranschaulichen, welche relevanten Arten von Psychotherapie in der Praxis Anwendung finden, und inwieweit diese einen gendersensiblen Ansatz verfolgen bzw. dafür geeignet erscheinen. In diesem Rahmen soll auch die Kernfrage dieser Arbeit bearbeitet werden. In der klinischen und ambulanten Psychotherapie finden eine Vielzahl von psychotherapeutischen Behandlungsansätzen Anwendung. Je nach diagnostiziertem Krankheitsbild und nach Richtung psychotherapeutischer Schule bestehen parallele, evidenzbasierende Behandlungsansätze. Der Erfolg einer Psychotherapie kann über die Indikatoren Dauer der Behandlung bzw. vorzeitige Beendigung der Therapie sowie Therapieerfolg (im engeren Sinne, gemessen am Ende der Behandlung) ermittelt werden. Die Geschlechtszugehörigkeit einer Person als Alleinstellungsmerkmal zur Untersuchung geeigneter Psychotherapien taucht in keiner bislang veröffentlichen Studie auf. Andere Variablen wie z.B. Alter der Patienten, Art und Schwere des Krankheitsbildes, ambulante oder stationäre Therapie nehmen neben der Genderidentität erheblichen Einfluss auf den Therapieerfolg (Rohde & Marneros, 2007). Eine gendersensible Psychotherapie zeichnet sich schon zu Beginn dadurch aus, dass der Patient oder die Patientin eine Wahlmöglichkeit bezüglich des Geschlechts des Therapeuten/ der Therapeutin hat. Diese nicht zu vernachlässigende Option kann bereits zu Beginn einer Behandlung zu Offenheit und Compliance des Patienten beitragen. Obwohl Studien (Bowman et. al. 2001) darauf hinweisen, dass die Geschlechtszugehörigkeit der Therapeuten nur eine geringe Bedeutung für den Therapieerfolg hat, wird in der Literatur die Meinung vertrete, dass die Geschlechterpassung , also weibliche Therapeutin und weibliche Patientin sowie männlicher Therapeut und männlicher Patienten, zu den erfolgreichsten Behandlungen führt. Die Diskrepanz beider Meinungen sei darauf zurückzuführen, dass Patienten und Therapeuten in den Studien im statistischen Sinne unabhängig voneinander behandelt wurden (Rohde & Marneros, 2007). Erwähnenswert erscheint auch, dass sämtliche Studien als quasi- experimentelles Design auf psychoanalytische Kurzzeittherapien angewandt wurden und keine anderen Therapieformen in die Studie mit eingingen. Als Bezugsgröße zur Auswahl der Patienten wurde jeweils nur das biologische Geschlecht gewählt. Die empfundene Geschlechtszugehörigkeit bzw. Genderidentität eines Patienten war nicht Gegenstand vorliegender Studien. Letztendlich kann nicht generell von einer richtigen oder falschen Patienten- Therapeuten Zuordnung gesprochen werden. Persönliche Präferenzen der Patienten, individuelle Lebens- und Lerngeschichte, fachliche Eignung des Therapeuten und Sympathie gegenüber dem Anderen sind Variablen, welche jede personelle Konstellation innerhalb einer Psychotherapie beeinflussen. Um nun verschiedene Arten der Psychotherapie nach ihrer vorhandenen oder möglichen Eignung eines gendersensiblen Ansatzes zu bewerten, soll für die vorliegende Arbeit eine Kategorisierung von Therapien vorgenommen werden. Grundsätzlich werden in Studien immer wieder stützende sowie deutende Therapieformen unterschieden. Auch die Einteilung in Einzel- und Gruppentherapien dient einer groben Unterscheidung verschiedener Therapieangebote.

Über den Autor

Christian Brockhaus, B.Sc., wurde 1971 in Greven/ Westfalen geboren. Nach kaufmännischer Ausbildung und einem BWL-Studium war er lange Zeit für internationale Unternehmen in der EDV- und Luftfahrtbranche tätig. Ein neues Tätigkeitsfeld innerhalb der Pflege führte schließlich zu einem Studium der Pflegewissenschaften an der FH Münster, welches er im Oktober 2017 mit dem akademischen Grad Bachelor of Science in Nursing abschloss. Durch seine Arbeit mit Menschen auf der Akutaufnahmestation einer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie liegt ihm der Bereich der Gendermedizin besonders nahe.

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