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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 86
Abb.: 16
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Unternehmen bewegen sich heute in einem zunehmend turbulenten, unsicheren und hoch kompetitiven Umfeld. Das Thema Innovation ist daher von zentraler Bedeutung um wirtschaftlichen Erfolg und Wachstum zu generieren, beziehungsweise das Überleben des Unternehmens im immer härter werdenden Wettbewerb zu sichern. Ein Innovationsprojekt stellt ein Unternehmen allerdings aufgrund der Neuartigkeit und Komplexität vor große Herausforderungen. Es müssen unterschiedliche Kompetenzen und das Wissen aus verschiedenen Fachrichtungen in einem Team gebündelt werden. Studien haben gezeigt, dass heterogene Teams mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund der einzelnen Teammitglieder erfolgreicher Innovationsprojekte durchführen als homogene Teams. Die effektive und effiziente Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen stellt also einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund ist aber häufig auch ein diffiziles Unterfangen. Die Teammitglieder bringen nicht nur Expertenwissen aus ihrem jeweiligen Spezialgebiet mit, sondern auch unterschiedliche Erfahrungen, Denkweisen, Problemlösungsansätze und Zielorientierungen - ein großes Potential für Auseinandersetzungen. Kulturelle Konflikte, inkonsistente Team Skills und inadäquate Kommunikation zählen zu den häufigsten Ursachen für gescheiterte Projekte. Der Großteil jener Faktoren, die einen negativen Einfluss auf die interdisziplinäre Kooperation - und damit in weiterer Folge auch auf das Gelingen des Projektes - haben, liegt im persönlichen Bereich der beteiligten Personen. Im Rahmen dieser Studie wird der Effekt von personenbezogenen Faktoren (z.B. Kommunikationsverhalten, Vertrautheit mit Kernproblemen der anderen Disziplin, Bereitschaft zum Rollenwechsel) auf den Erfolg eines Innovationsprojektes empirisch untersucht. Die Ergebnisse werden diskutiert und wertvolle Implikationen für die Praxis, z.B. in Bezug auf das Management von (Innovations-)Projekten oder auf anforderungsgerechte Programme zur Weiterbildung von Mitarbeitern, abgeleitet.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3, Untersuchungsfeld : Die Datenerhebung erfolgte im Sommer- und Wintersemester 2003 im Rahmen eines interdisziplinären Kurses an der Wirtschaftsuniversität Wien. Die Universität wurde aus den folgenden zwei Gründen als Untersuchungsfeld ausgewählt: Erstens stellt die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen eines universitären Kurses im Vergleich zur Zusammenarbeit im Geschäftsleben eine kontrollierte Situation dar. Im Business-Kontext kommen zahlreiche, hier nicht berücksichtigte Variable hinzu, die einen Einfluss auf das Ergebnis der Zusammenarbeit haben könnten. So können beispielsweise unternehmensbezogene Faktoren wie Entlohnungssysteme, Projekt- und Organisationsstrukturen oder Führungsstile den wahrgenommenen Projekterfolg beeinflussen. Darüber hinaus weisen Studenten typischerweise weniger Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit auf als in NPD-Projekten erfahrenen Mitarbeiter. Dadurch können die Daten aus dem universitären Setting möglicherweise stärkere Effekte auf den internen Projekterfolg zeigen als dies bei einer Erhebung in einem Unternehmen der Fall wäre. Bei der zur Datenerhebung herangezogenen universitären Lehrveranstaltung handelt es sich um einen Kurs, bei dem Wirtschaftsstudenten in Zusammenarbeit mit einem technisch-naturwissenschaftlich orientierten Partner aus der Praxis an einem realen Businessprojekt arbeiten. Die Projektpartner aus dem Bereich Wissenschaft oder Technik stellen ein neuartiges technisches Konzept vor. In Teams von 3-4 Studenten wird dann an der wirtschaftlichen Verwertbarkeit dieses Konzepts gearbeitet und am Ende der einsemestrigen Zusammenarbeit in Form eines Business Plans oder Business Proposals dem Ideengeber übergeben. Die bearbeiteten Projekte stammen aus unterschiedlichen Branchen, z.B. medizinische und pharmazeutische Produkte, IT/Software, Biotechnologie, Elektronik. Nach einem ersten Briefing-Termin mit dem Ideengeber beginnt das Studententeam mit der Arbeit am Projekt. Die Häufigkeit und Art der Kommunikation mit dem Ideengeber ist nicht vorgegeben, sondern wird von den Teammitgliedern selbst bestimmt. Die Bandbreite der Kommunikation reicht von einigen wenigen formellen Kontakten bis zur vollen Integration des Ideengebers in das Studententeam. Zum Ende des Kurses wird, zusätzlich zum Business Plan oder Business Proposal, das technische und wirtschaftliche Potential des technischen Konzepts einem breitengefächerten Publikum aus der Praxis präsentiert. Datenerhebung und Operationalisierung: Die Datenerhebung erfolgte mittels Fragebögen in einem neunmonatigen Zeitraum im Sommer- und Wintersemester 2003. Insgesamt wurden 117 Studenten befragt. Diese arbeiteten aufgeteilt in Projektteams von durchschnittlich fünf Wirtschaftsstudenten an einem vom Projektpartner aus dem technischen bzw. naturwissenschaftlichen Bereich zur Verfügung gestellten technischen Konzept. Die Erhebung der personenbezogenen Erfolgsfaktoren und der wahrgenommenen Projektperformance erfolgte durch Multi-Item-Messung. Zum überwiegenden Teil wurde eine 5-stellige Bewertungsskala von ‘trifft völlig zu’ bis ‘trifft nicht zu’ bzw. ‘sehr oft’ bis ‘nie’ verwendet, um die einzelnen Items zu bewerten. Die Datenerhebung wurde zu drei Zeitpunkten durchgeführt. Vor dem Beginn des Kurses wurden jene Daten erhoben, die im Hinblick auf die Vertrautheit mit den Kernproblemen der anderen Disziplin relevant sind. Es wurde dabei das technische Vorwissen der Studierenden evaluiert. Die Befragung in Bezug auf die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel wurde nach einem ersten Meeting zwischen dem Studententeam und dem Projektpartner aus dem technischen Bereich durchgeführt. Dieser Zeitpunkt lag noch relativ früh im Projekt, eignete sich aber gut zur Messung der Fähigkeit des Ideengebers, sein Kommunikationsverhalten bei der Erläuterung seines technischen Konzepts an die Adressaten anzupassen. Denn zu diesem Zeitpunkt war die technische Idee für das Studententeam noch komplett unbekannt. Eine klare Anpassung an die Informationsbedürfnisse des Projektteams bei der Vorstellung der technischen Idee war zu diesem Zeitpunkt also von besonderer Wichtigkeit. Die Erhebung der Daten in Bezug auf die Bereitschaft zum Rollenwechsel, die Kommunikationshäufigkeit sowie die Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit und das Entstehen von Lerneffekten wurden nach Beendigung des Kurses durchgeführt. Die Konstrukte Vertrautheit mit den Kernproblemen der anderen Disziplin und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel wurden auf Basis einer Gruppendiskussion mit sieben Wirtschaftsstudenten, die den Business Planning-Kurs in einem vorangegangenen Semester absolvierten, entwickelt. Die Studenten wurden nach jenen Faktoren gefragt, die ihnen das Verständnis der technischen Idee erleichtert und ihr Interesse an der Technik gesteigert hatten. Die meistgenannten Faktoren wurden dann als Items zur Konstruktbildung verwendet.

Über den Autor

Mag. Georg E. A. Stampfl, LL.B. (WU), ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Innovation, Technologie & Entrepreneurship der Zeppelin University in Friedrichshafen. Sein Forschungsfokus liegt dabei auf Geschäftsmodell-Innovationen, dem strategischen Management und der organisationalen Architektur von Unternehmen. Er studierte Betriebswirtschaftslehre (mit dem Schwerpunkt Entrepreneurship & Innovation) und Wirtschaftsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien und der University of Miami in den USA. Bereits während des Studiums sammelte er Erfahrung in der Industrie und der öffentlichen Verwaltung, wo er in diversen Projekten unter anderem mit Technikern, Betriebswirten und Juristen intensiv zusammenarbeitete. Diese Tätigkeit motivierte ihn dazu, sich intensiv im Rahmen des vorliegenden Buches mit den entscheidenden Faktoren erfolgreicher Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams zu beschäftigen. Georg Stampfl wurde 1983 in Wien geboren.

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