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Management

Michael Bolz

Logistisches Prozessmodell in regionalen Produktionskooperationen

Vermeidung von Kapazitätsengpässen durch Produktionsverlagerungen in Produktionsnetzwerken

ISBN: 978-3-8428-5906-7

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 102
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Um die Konkurrenzfähigkeit des eigenen Unternehmens auf dem internationalen Markt sicherzustellen, und den geringeren Produktionskosten aus den Entwicklungs- und Schwellenländern gegenüber treten zu können, muss sich die Wirtschaft der Industrieländer neben technologischen und qualitativen Vorteilen immer mehr auf die Erhöhung ihrer Effizienz konzentrieren. Hierzu zählt primär die Optimierung von Kapazitätsauslastungen. Ein bewährtes Mittel hierfür stellen Kooperationsnetzwerke dar, in denen fremde Überkapazitäten bei eigenen Kapazitätsengpässen genutzt werden können. Dieses Buch stellt einen theoretischen Ansatz dar, um ein ganzheitliches Konzept zur Realisierung regionaler Produktionskooperationen entwickeln zu können. Es wird ein logistisches Regelkreismodell entwickelt, das als Grundverständnis zur operativen Umsetzung bzw. Realisierung bilateraler Kooperationen dient. Basierend auf den logistischen Haupt- und den dazugehörigen Teilprozessen bildet dieses Modell den Grundstein für weitere Forschungsarbeiten, um einen ganzheitlichen Ansatz zur erfolgreichen Umsetzung regionaler Produktionsnetzwerke zu schaffen. Zwar existieren bereits zahlreiche Bücher, die sich mit den Phänomenen regionaler Netzwerke befassen, jedoch gibt es noch kein umfassendes Werk, das die komplexen Handlungsfelder übersichtlich und vor allem ganzheitlich abbildet. Neben der Gegenüberstellung verschiedener Netzwerkarten von Unternehmen werden in diesem Buch grundsätzliche Erfolgsvoraussetzungen zur Etablierung regionaler Netzwerke aufgezeigt. Bei der Erarbeitung des Regelkreismodells für unternehmensübergreifende Produktionsprozesse werden sämtliche Produktionsunternehmen in vier Hauptgruppen klassifiziert, gegenübergestellt und jeweilige Kooperationspotenziale dieser vier Auftragsabwicklungstypen untereinander aufgezeigt und bewertet. Logistische Hauptprozesse von der Prozessauslagerung, über die Fremdfertigung beim Kooperationspartner bis zur Wiedereingliederung der fremdgefertigten Teile in die eigenen Prozesse, werden ermittelt und in einen logischen Gesamtzusammenhang gebracht. Diese Prozesse werden detailliert als Prozessketten dargestellt und bilden schließlich das logistische Regelkreismodell.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2, Logistische Herausforderungen in regionalen Produktionsnetzwerken: Das Netzwerklogistiksystem ist ein auf Produktionsnetzwerke zugeschnittenes Logistiksystem und umfasst die logistische Integration mehrerer logistikrelevanter Teilbereiche. Es wird auch als interorganisatorisches Logistiksystem oder metalogistisches System bezeichnet. Aus dem jeweiligen Sachziel eines Unternehmensnetzwerks entstehen mehrere zur Zielerreichung notwenige Teilaufgaben (vgl. Kapitel 3.1). Eine weitere Teilaufgabe beinhaltet die Netzwerklogistik, die sich als bedarfsgerechte Gütertransformation hinsichtlich Raum, Zeit, Menge, Sorte, Handhabungs-eigenschaften und logistischer Determiniertheit der Güter innerhalb des Unternehmens-netzwerks definieren lässt. Studien zufolge nimmt die Logistik eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Abstimmungsaufgaben in Unternehmensnetzwerken ein. Die Integration der Informations- und Warenflüsse, die Koordination gemeinsam genutzter Transportmittel, Läger und Logistikdienstleistungen, die Netzwerksteuerung und das Wissensmanagement sind wesentliche logistische Aufgaben zur Erreichung von Kooperationszielen. Die Entwicklung und Umsetzung logistischer Strategien für das Netzwerk, die Auswahl netzwerkweit agierender Logistikdienstleister, die Aufteilung von Logistikaufgaben und entsprechender –ressourcen auf die Netzwerkunternehmen, die Festlegung von Koordinationsmechanismen, die Gestaltung des physischen Abwicklungssystems und des logistischen Informations- und Kommunikationssystems, sowie die fortlaufende Evaluierung des gesamten Logistiksystems tragen zur Gestaltung des interorganisatorischen Logistiksystems bzw. dem Aufbau und der Weiterentwicklung des Netzwerklogistiksystems bei. Um die reibungslose Funktionalität und den planmäßigen Vollzug der Leistungserstellung innerhalb des Netzwerklogistiksystems gewährleisten zu können, übernimmt dessen operative Planung, Steuerung und Überwachung die Lenkung der unternehmensübergreifenden logistischen Prozesse. Die Netzwerklogistik umfasst hierbei u. a. die Auftragszuweisung zu den einzelnen Netzwerkteilnehmern unter Berücksichtigung logistischer Kapazitäten sowie Termin- und Auslastungsgesichtspunkten, die Auftragsauslösung oder das Störungsmanagement. Die Erfüllung der Logistikaufgaben in regionalen Produktionsnetzwerken beeinflusst die Gestaltung der Variablen Organisation, Mitarbeiter und Technik wesentlich: Organisation: Die jeweiligen Intraorganisationen der verschiedenen Netzwerkteilnehmer nehmen Einfluss auf die Netzwerklogistik, da diese in die interorganisatorischen Logistikabläufe in-tegriert werden müssen. Dafür muss die Intralogistik als Rahmenbedingung für die Gestaltung des Netzwerklogistiksystems herangezogen werden, um ein möglichst kompatibles ganzheitliches System zu schaffen. Idealerweise sind hierbei Standardisierungen einzelner Schnittstellen für einen optimalen Übergang zwischen intra- und interorganisatorischem System anzustreben (vgl. Kap. 3.1.6.2). Hierbei obliegt die bilaterale Logistikorganisation den einzelnen Unternehmen selbst, wobei zwischen den beiden betroffenen Kooperationspartnern nicht zwangsläufig direkt ersichtlich ist, welches Unternehmen für die Erstellung der Logistikleistung verantwortlich ist. Für die unternehmensübergreifenden logistischen Schnittstellen (vgl. Kap 3.1.6) ist also zunächst zu definieren, welches Unternehmen für die schnittstellenbegleitenden logistischen Aufgaben verantwortlich ist. Das jeweils betroffene Unternehmen kann frei entscheiden, ob es die Logistikleistung, je nach Leistungstiefe, selbst erbringen will oder ob die Aufgabe an einen Logistikdienstleister übertragen werden soll. Der Vorteil eines ganzheitlichen Netzwerklogistiksystems liegt darin, dass entsprechende Kompetenzen zur Logistikaufgabenerfüllung über einzelne Schnittstellen hinaus netzwerkweit auf entsprechende kompetente Unternehmen übertragen werden. Die Schaffung einer neutralen Planungs- und Logistikorganisation als Koordinationsstelle zur Vorbeugung von Konflikten und zur effizienteren Gestaltung sämtlicher Abläufe ist sinnvoll. Dieses System umfasst also nicht nur bilaterale logistische Beziehungen sondern vielmehr sämtliche Logistikaufgaben netzwerkweit. Indem bspw. Transportprozesse gebündelt, Läger gemeinsam genutzt, unternehmensübergreifende IuK-Systeme implementiert und die netzwerkweite Logistikplanung und –steuerung zusammengefasst werden, erzielen die beteiligten Unternehmen wertvolle Synergien. Die Einbindung eines spezialisierten Logistikdienstleisters erweist sich hierbei als vorteilhaft, kann allerdings auch durch Industrie- oder Handelsunternehmen, die mit entsprechenden Kompetenzen (logistischen Ressourcen) ausgerüstet sind, übernommen werden. Vor allem aus Sicht der Produktion ist ein wesentlicher Vorteil eines kooperativen, ganzheitlichen Netzwerklogistiksystems, dass durch Unternehmensgrenzen verursachte Unterbrechungen der Logistikprozesse überwunden werden können. Beispielsweise kann der eingesetzte Logistikdienstleister oder das mit der Beschaffung beauftragte Unternehmen z. B. über Direktanlieferungen von Zulieferteilen an den genauen Produktionsort liefern, ohne dass eine Unterbrechung des Transportprozesses durch den traditionellen Wareneingang nötig ist. Dadurch können Zwischenlagerungen und weitere im Wareneingang entstehende Tätigkeiten vermieden werden. In Folge einer solchen prozessorientierten Organisation werden die Eliminierung von Mehrfacharbeit, die Optimierung der Verrichtungs- und Sachmittelfolge, die Kapazitätsauslastung und die Senkung von Beständen und Durchlaufzeiten angestrebt. Aufgrund der oben beschriebenen Handlungsmöglichkeiten, die sich aus einem ganzheitlichen Netzwerklogistiksystem ergeben, ist ein immenser Koordinationsaufwand notwendig, der eine wesentliche Managementaufgabe für die Netzwerklogistik darstellt. Die Koordinationsinstrumente (vgl. Kapitel 3.1.4) finden hier Anwendung, um die interorganisatorischen Güter- und Informationsflüsse und alle weiteren Logistikprozesse im Netzwerk unternehmensübergreifend zu optimieren. Entscheidende Faktoren für ein erfolgreiches Logistikmanagement sind neben der bereits beschriebenen Organisation das Personal und die Technik.

Über den Autor

Michael Bolz wurde 1982 in Dortmund geboren. Sein Logistikstudium schloss er 2010 an der technischen Universität Dortmund mit dem akademischen Titel Diplom-Logistiker ab. Während des Studiums sammelte der Autor umfassende Kenntnisse in Industrie und Handel. Durch Tätigkeiten an verschiedenen Lehrstühlen entwickelte er sein Interesse für den Bereich der Unternehmenskooperationen. Er führte erste Forschungsarbeiten in Südafrika durch, bevor er im Jahr 2011 dieses Buch veröffentlichte.

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