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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 10
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Globale Märkte, kürzere Produktlebenszyklen, zunehmende Wettbewerbsintensität und die immer höher werdende Transparenz der Kunden hinsichtlich der Produktpreise und Qualität. Diese aktuellen Marktveränderungen stellen die Unternehmen vor ungeahnte Herausforderungen. Flexibilität und die Fähigkeit der Anpassung an die Dynamik der Märkte, sind nur einige wichtige Voraussetzungen, um am Markt bestehen zu können. Um diesen Marktveränderungen erfolgreich begegnen zu können, suchen immer mehr Unternehmen ihre Chancen in einer Kooperation mit einem Partnerunternehmen. Dadurch entstehen in der Praxis ganze Wertschöpfungsketten, die durch verschiedene Formen einer Kooperation gekennzeichnet sind. Wo Chancen erwartet werden, sind auch Risiken zu finden. Dieses Buch stellt speziell ausgewählte Unternehmenskooperationsformen innerhalb einer Wertschöpfungskette (Supply Chain) vor und untersucht diese auf mögliche Risiken. Zuvor werden die für diese Untersuchung relevanten Themengebiete abgegrenzt und die Definitionen der hier verwendeten Begriffe ausgearbeitet. Im Fokus der Betrachtung liegt die Identifikation und Bewertung dieser Risiken. Des Weiteren werden die Wirkungszusammenhänge von unterschiedlichen Risikoursachen behandelt. Untersucht werden auch traditionelle Unternehmensrisiken, die für eine Supply Chain relevant sein können. Insbesondere die in der Literatur noch wenig diskutierten kooperationsspezifischen Verhaltensrisiken werden genauer betrachtet. Als Beispiel sei hier das konfliktäre Verhalten von Partnern zu nennen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Systematisierung von Risiken in Supply Chains: Man kann auch nach der Art des Risikos unterscheiden, d.h. zwischen endogenen und exogenen Risiken. Von endogenen Risiken wird gesprochen, wenn sie innerhalb des Unternehmens auftreten (Marktrisiko, Betriebsrisiko, Finanzrisiko). Von exogenen Risiken wird gesprochen, wenn sie außerhalb des Unternehmens auftreten (Umweltrisiko, Länderrisiko, externe Marktrisiken, Rechtsrisiken). Risiken können in einem Unternehmen nahezu in allen Bereichen und Prozessen auftreten. Um den Risiken erfolgreich begegnen zu können, sollten die Risiken daher systematisiert werden. Dazu können folgende Kriterien herangezogen werden: Messbarkeit, Höhe, Häufigkeit, Ursachen, Beeinflussbarkeit, Abwälzbarkeit, Versicherbarkeit. Das Kriterium der Messbarkeit wird in der Literatur auch zur Abgrenzung des Risikobegriffes häufig verwendet Als messbar können die Risiken bezeichnet werden die relativ regelmäßig bzw. häufig auftreten. So lassen sich Eintrittswahrscheinlichkeiten bestimmen, die notwendig sind, um das Risiko zu messen, beispielsweise der Ausschuss bei der Produktion. Als nicht messbar gelten dagegen Risiken durch Umweltkatastrophen oder Terrorismus. Kann das Unternehmen das Ausmaß des möglichen Schadens beziffern, so erfüllt dies die Anforderungen des Kriteriums ‘Höhe’. Die Höhe des Schadens kann anschließend ins Verhältnis zu einer Unternehmenskennzahl gesetzt werden, um so die Relevanz des Risikos zu verdeutlichen. Das Kriterium der ‘Häufigkeit’ der Risiken ist insbesondere für ihre Messbarkeit wichtig. Hier kann eine weitere Aufgliederung erfolgen bspw. in gleichmäßig, unregelmäßig und stoßartig auftretende Risiken. Zu den gleichmäßigen Risiken zählt z.B. der Ausschuss bei der Produktion. Unregelmäßig dagegen treten Risiken in der Beschaffung auf, während Umweltrisiken als stoßartig bezeichnet werden können. Die Ursachen für Risiken sind sehr vielfältig. Mögliche Ursachen liegen in dem Fehlverhalten der Mitarbeiter, in Umweltkatastrophen und Qualitätsmängel. Eine sehr wichtige Ursache auch im Blick auf die Supply Chain stellt das Verhalten der Kunden am Markt dar. Im Laufe dieser Arbeit wird später ausführlich auf die Besonderheit dieses Risikos eingegangen und mit dem Blick auf Unternehmenskooperationen in der Supply Chain betrachtet. Liegt der Ursprung der Risiken innerhalb des Unternehmens z.B. im Fehlverhalten der Mitarbeiter, dann kann das Unternehmen direkten Einfluss auf diese nehmen. Nicht beeinflussbar sind hingegen Risiken, die durch Umweltkatastrophen entstehen oder konjunkturell verursacht wurden. Als abwälzbare Risiken werden diejenigen bezeichnet, deren Ausmaß und Schadenshöhe von anderen Personen oder Unternehmen getragen werden kann. In der Supply Chain spricht man dann vom Risikotransfer, wenn Folgen des Risikos auf Kunden oder Lieferanten abgewälzt werden. Risiken können des Weiteren auch als versicherbar oder nicht versicherbar eingestuft werden. Grundsätzlich lassen sich die Vermögensgegenstände eines Unternehmens, sowie transport- und unfallbedingte Schäden versichern. Das zentrale Risiko eines Industrieunternehmens ist jedoch, die hergestellten Produkte am Markt nicht absetzen zu können. Definitionsgemäß lassen sich solche Risiken nicht versichern. Das Kriterium der Versicherbarkeit steht in unmittelbaren Zusammenhang zu dem Kriterium der Häufigkeit und der Höhe. Der Umgang mit Risiken in Supply Chains ist besonders problematisch. Die besondere Schwierigkeit liegt darin, dass an der Zielerreichung der Supply Chain mehrere Unternehmen beteiligt sind, die sich häufig durch unterschiedliche Ziele und unterschiedliche Risikobereitschaft voneinander unterscheiden. Um eine Basis für die Risikosteuerung in Supply Chains zu schaffen ist es ratsam, die möglichen Risiken zu systematisieren. Eine Systematisierung von Risiken kann auf vielfältige Weise erfolgen. In der Regel werden die Risiken nach einzelnen Kriterien gegliedert und anschließend den unterschiedlichen Risikoarten zugeteilt. Die Risikoarten können je nach Branche, Unternehmensstruktur, Unternehmensgröße oder den einzusetzenden Produktionsfaktoren sehr vielfältig sein. Man unterscheidet zwischen finanziellen, informationellen oder güterwirtschaftlichen Risiken. Eine solche Unterteilung der Risiken soll hier nicht weiter vorgenommen werden, da die Risiken in einer sehr engen Ursachen-Wirkungs-Beziehung stehen. Aus diesem Grund ist eine strikte Trennung der Supply Chain Risiken von den spezifischen Unternehmensrisiken kaum möglich. Außerdem können einige unternehmensinterne Risiken für eine Supply Chain nicht von großer Bedeutung sein, beispielsweise Risiken, die sich auf ein anderes Produkt beziehen. Eine Systematisierung kann außerdem nach den Funktionsbereichen eines Unternehmens erfolgen, oder wie im Falle dieser Arbeit, nach den Bereichen der Kooperation in der Beschaffung, Produktion, Absatz und den kooperationsspezifischen Risiken. Genau in diesen genannten Bereichen der Kooperation können Risiken entstehen, die eine Supply Chain beeinflussen können. Es erscheint daher sinnvoll, diese Bereiche noch einmal aufzugreifen und die Risiken nach diesen Funktionsbereichen zu gliedern. Der Vollständigkeit halber werden nachfolgend auch Risiken systematisiert, die unternehmensintern zu finden sind. Die Untersuchung von unternehmensinternen Risiken ist für eine umfassende Risikoanalyse auf Supply Chain Ebene relevant.

Über den Autor

Rafael Andreas Sobek, Jahrgang 1978, sammelte bereits während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann erste praktische Erfahrungen in einem großen Industrieunternehmen. Nach seiner mehrjährigen Berufsausübung, entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter zu vertiefen. Das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität in Göttingen schloss er im Jahre 2009 erfolgreich ab. Bereits während Ausbildung und Studium entwickelte der Autor ein besonderes Interesse am Risikomanagement. Die Aktualität dieses Bereichs und der Forschungsbedarf auf dem Gebiet der Verhaltensrisiken in Unternehmenskooperationen, motiviere den Autor sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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