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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 82
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Ziel dieses Buches ist es, zu überprüfen, inwieweit die soziale Austauschtheorie und die relationale Perspektive das Potenzial besitzen, die Transaktionskostentheorie zu ergänzen. In der Allianzforschung dient der Transaktionskostenansatz dazu, die Bildung von Allianzen (kooperative Organisationsform) zu erklären. Das Buch setzt an dem Kritikpunkt einiger Forscher an, dass der Transaktionskostenansatz eine zwischenmenschliche Perspektive bei der Erklärung der Entstehung von Allianzen vernachlässigt. Einleitend wird der inhaltliche Rahmen gesetzt, in dem kurz der Begriff Allianz bzw. strategische Allianz von den anderen Organisationsformen abgegrenzt wird und die verschiedenen Formen vorgestellt werden. Darauf aufbauend soll ein kurzer Überblick über die Annahmen und Aussagen der Transaktionskostentheorie gegeben werden, wodurch die Stärken und Schwächen der Theorie verdeutlicht werden sollen. Hauptaugenmerk der Arbeit besteht auf den zwischenmenschlichen Theorien (soziale Austauschtheorie, relationale Perspektive). Zunächst werden beide Theorien getrennt voneinander dargestellt, um anschließend vorhandene Gemeinsamkeiten und Unterschiede gegenüber zu stellen. Abschließend wird das vorhandene Ergänzungspotenzial beider Theorien detailliert aufgezeigt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2.1, Fundamentale Ansätze der sozialen Austauschtheorie: Die Verhaltenstheorie von Homans: Homans’ Aussagen sind geprägt von ökonomischem Denken und psychologischem Reduktionismus. Seiner Ansicht nach bilden die Prinzipien der Verhaltensökonomie und der Verhaltenspsychologie das Fundament für jegliche soziologische Gesetzesaussage. In Homans’ Analyse steht das Verhalten der Individuen bei der Interaktion im Fokus. Er geht davon aus, dass sich die Akteure bei einem Austauschprozess gegenseitig in ihrem Verhalten beeinflussen. Er definiert sozialen Austausch als Austausch zwischen mindestens zwei Personen, die tangible oder intangible Leistungen, die mehr oder weniger lohnend beziehungsweise teuer sind, austauschen. Ziel einer sozialen Interaktion ist es, Belohnungen zu erhalten, das heißt, etwas Wertvolles zu bekommen. Dabei werden die vorhandenen Alternativen und Möglichkeiten der beteiligten Akteure als Kosten verstanden. Im Folgenden wird Homans’ Theorie des elementaren sozialen Verhaltens mittels gesetzesmäßiger Aussagen (‘Propositionen’) sowie sein Konzept der distributiven Gerechtigkeit dargestellt, die als Eckpfeiler seiner Arbeiten angesehen werden können. Die Aussagen berufen sich auf das individuelle Verhalten von Menschen. Die Erfolgsproposition sagt aus, dass für alle Handlungen von Personen gilt, je häufiger eine bestimmte Handlung belohnt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ausgeführt beziehungsweise wiederholt wird. Die Aussage impliziert, dass mit einer Steigerung der Häufigkeit der Belohnung die Ausführung der Handlung proportional ansteigt. Die Stimulusproposition geht davon aus, dass einzelne oder mehrere Reize, die in der Vergangenheit Anlass zur Belohnung einer Handlung gegeben haben, die Person dazu animieren, selbige oder eine ähnliche Handlung zu vollziehen, wenn die oben genannten Reize wieder auftreten. Dies bedeutet, dass unter wiederkehrenden äußeren Umständen die Tätigkeit wiederholt wird. Es besteht somit eine Verbindung zwischen der Handlung und dem Reiz, die zugleich generalisierend und diskriminierend wirkt. Die Wertproposition beinhaltet die Aussage, dass, je wertvoller eine Handlung für eine Person ist, sie desto eher ausgeführt wird. Wertvoll ist eine Handlung dann, wenn sie Belohnungen erzielt oder Bestrafungen vermeidet. Bezogen auf die soziale Beziehung wird demnach eine soziale Interaktion fortgeführt, wenn beide Partner die Beziehung als wertvoll erachten. Die Entbehrungs-Sättigungs-Proposition stellt fest, dass, je häufiger jemand in der jüngeren Vergangenheit eine bestimmte Belohnung erhalten hat, sie umso weniger wertvoll für diese wird. Dies spiegelt die ökonomische Annahme vom abnehmenden Grenznutzen wieder. Wichtig ist zu betonen, dass die Aussage nur auf die jüngere Vergangenheit bezogen ist, da Belohnungen, die lange nicht mehr erhalten wurden und somit entbehrlich waren, den Wert der Handlung, die wieder zu dieser Form von Belohnung führt, steigern. Die letzte Aussage ist die Aggressions-Anerkennungs-Proposition. Sie soll erklären, wie sich Menschen verhalten, wenn sie beim sozialen Austausch nicht die Belohnung oder Bestrafung erhalten, die sie erwartet haben. Für eine Enttäuschung der Erwartungen hält die Proposition fest, dass eine Person aggressiv wird, wenn ihre Handlung nicht die gewünschte Belohnung beziehungsweise eine unerwartete Bestrafung zur Folge hat. Dies verursacht Frustration. Ist die Reaktion auf ein Verhalten oder eine Handlung positiver als erwartet, fällt die Belohnung also überraschend höher aus, entfällt die erwartete Bestrafung ganz oder ist geringer als befürchtet, sind die Menschen darüber erfreut. Mit größerer Wahrscheinlichkeit werden sie ein anerkennendes Verhalten zeigen und das Resultat als wertvoller erachten als vorher. Die letzte These bildet die Basis für das Konzept der distributiven Gerechtigkeit. Homans unterstellt einen natürlichen Trend zu ausgewogenen Austauschverhältnissen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird durch Aggression und Wut eine Verbesserung angestrebt, bis das Verhältnis von Investitionen und Belohnungen wieder egalisiert ist. Homans stellt die Regel der distributiven Gerechtigkeit wie folgt dar: ‘[…] a man in an exchange relation with another will expect the profits of each to be directly proportional to his investments.’ Profit wird hierbei dadurch generiert, dass die Belohnung die Kosten übersteigt. Zusätzlich ist es von Bedeutung, dass die soziale Austauschbeziehung von Fairness geprägt ist. Ob der Austausch fair ist, wird durch den Vergleich mit dem Austauschpartner überprüft. Folglich stellt der Austauschprozess für Homans eine implizite Verhandlung zwischen den Partnern dar, inwieweit Gerechtigkeit in der Beziehung besteht beziehungsweise wie wertvoll die Investitionen, Kosten und Belohnungen sind.

Über den Autor

Der Autor Matthias Rathenow: In meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre habe ich mich auf den Bereich Strategisches Management spezialisiert, wobei der Schwerpunkt das Forschungsgebiet Strategische Allianzen darstellt. Dabei konnte ich in mehreren Lehrveranstaltungen rund um das Thema Strategische Allianzen fundierte Kenntnisse erlangen. Darauf aufbauend wurde dieses Buch im Sommer 2010 verfasst.

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